Wien und Raiffeisen rufen Plattform für Projektmanagement in Österreich, Ungarn, der
Slowakei und Tschechien ins Leben
Wien (rk) - "Ziel der Gründung der Central Danube Region GmbH ist es, grenzüberschreitende
Projekte mit Partnern aus den Beitrittsländern zu initiieren und durchzuführen. Im Mittelpunkt stehen
dabei grenzüberschreitende Donauraumprojekte und unser Bestreben, Wien als multifunktionales Kompetenzzentrum
im neu entstehenden Wirtschaftsraum in Mittel- und Osteuropa zu positionieren. Unser Partner dabei ist die Raiffeisen
Landesbank Niederösterreich-Wien, mit der wir gemeinsam die durch die EU- Erweiterung entstehenden Chancen
nutzen werden", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder
im Mediengespräch des Bürgermeisters am Dienstag (22. 07.) mit dem Generaldirektor
der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Dkfm. Peter Püspök, und dem Geschäftsführer
der Wiener Holding, Peter Hanke, in der die geplanten Aktivitäten der gemeinsamen Central Danube Region Gmbh
vorgestellt wurde.
An der Central Danube Region Development GmbH sind die Wiener Holding und die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
mit je 50 Prozent beteiligt, eine Hereinnahme weiterer Teilhaber ist vorgesehen. Geschäftsführer sind
Dr. Andreas Hopf und Dr. Ronald Schrems.
Danube Region: Sieben Regionen in vier Ländern mit 8,6 Millionen Einwohner
Durch die Erweiterung der Europäischen Union um die mittel- und osteuropäischen Länder entsteht
eine neue Wirtschaftsregion im Herzen Europas. Die Central Danube Region GmbH soll in dieser Region verstärkt
Infrastruktur- und Wirtschaftsimpulse setzen und als Plattform für potenzielle Investoren agieren. Als Aktionsraum
sind Wien, Niederösterreich, das Burgenland, der Südmährische Kreis in der Tschechischen Republik,
die slowakischen Provinzen Bratislava und Trnava sowie das ungarische Komitat Györ-Moson- Sopron definiert.
Generaldirektor Dkfm. Püspök: "Durch die EU-Osterweiterung wird sich, davon bin ich überzeugt,
im Laufe von ein bis zwei Generationen das Bild der derzeitigen 'Ostregion' zu einem Bild einer neuen EU-Region
formen. Es ist daher für uns als führende Regionalbank Ostösterreichs eine Selbstverständlichkeit
und Verpflichtung, bereits zu Beginn an dieser Entwicklung einer neuen EU-Region aktiv mitzuwirken. Unsere Beteiligung
an der Central Danube Region Marketing & Development GmbH sehen wir daher als ersten Schritt eines vertieften
Engagements in der sich neu formenden Region."
Mit der Koordination und Umsetzung der Donauraumaktivitäten hat die Stadt Wien die Wiener Holding beauftragt,
die alle Donauprojekte neu strukturiert und in ein dynamisches System integriert. Holding-Geschäftsführer
Peter Hanke: "Als flexibles und umsetzungsorientiertes Wirtschaftsinstrument der Stadt kann die Wiener Holding
GmbH eine bestmögliche Umsetzung dieser Aufgaben gewährleisten, und insbesondere sozialpolitische Zielsetzungen
mit betriebswirtschaftlicher Verantwortung vereinbaren helfen."
Püspök: Wirtschaftliche Herausforderungen gemeinsam meistern
Das neue Unternehmen ist auch ein Musterbeispiel in Sachen Private Public-Partnership. Derzeit sind an
der Central Danube Region Development GmbH die Wiener Holding und die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
mit je 50 Prozent beteiligt. In Zukunft wird auch eine Beteiligung der anderen Gebietskörperschaften in dieser
Region an der Gesellschaft angestrebt, um auf der Basis von gemeinsamen Arbeitsübereinkommen die Ziele einer
länderübergreifenden Donauraumentwicklung zu erreichen.
Für die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien bedeutet die Gründung der Central Danube Region
Marketing & Development GmbH eine erfolgsversprechende Umsetzung eines Private-Public- Partnership-Modells,
wie Generaldirektor Dkfm. Peter Püspök kommentiert: "Für uns und unser Raiffeisen-Selbstverständnis
war es in unserem mehr als 100jährigen Bestehen immer von zentraler Bedeutung, die Bevölkerung in derem
regionalen Umfeld gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich zu unterstützen - und dies vor allem auch bei
Veränderungen. Der regionale Lebensraum unterliegt zur Zeit massiven Veränderungen. Die Auswirkungen
der Globalisierung im Allgemeinen, die grenznahen Verschiebungen durch die kommende EU-Erweiterung im Besonderen,
stellen gerade Wien, Niederösterreich und das Burgenland vor besondere politische, kulturelle und wirtschaftliche
Herausforderungen."
Hoffnungsmarkt Central Danube Region
Die Central Danube Region wächst wirtschaftlich schneller als andere Regionen, das zeigt eine Untersuchung
der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Grund für dieses starke Wachstum sind das überdurchschnittliche
Wohlstandsniveau und das hohe Kaufkraftpotenzial.
Die Region umfasst insgesamt 8,6 Millionen Einwohner, von denen mehr als 4 Millionen auf einem Wohlstandsniveau
von über 75 Prozent des EU-Durchschnitts leben. Im Vergleich dazu lag das durchschnittliche Wohlstandsniveau
der 10 Kandidatenländer 2001 bei 51,1 Prozent. Die 3 Ostmärkte Ungarn, Tschechien und Slowakei lagen
mit 51,6 Prozent knapp darüber.
In der Central Danube Region war allein im Zeitraum von 1995 bis 2000 eine durchschnittliche Steigerung des BIP/Kopf
von 5,8 Prozent in der Region zu verzeichnen. Im Vergleich dazu betrug die durchschnittliche Steigerung des BIP/Kopf
in den EU 15 lediglich 5,1 Prozent.
Die drei Nachbarländer Österreichs - Tschechien, Ungarn und Slowakei - liegen mit einem für 2003
bis 2005 prognostizierten Wachstumswert von 4,4 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert von
2,1 Prozent für die Eurozone (EU 15).
89 Prozent der Bewohner der Central Danube Region von Zusammenarbeit überzeugt
Die Idee der Central Danube Region hat eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung. Laut einer Fessel/GfK-Untersuchung,
die exklusiv und erstmals auch mehrsprachig durchgeführt wurde, sind 89 Prozent der Bevölkerung in diesem
Raum überzeugt, dass die Regionen nur erfolgreich werden, wenn sie zusammenarbeiten.
Mehr als 85 Prozent sind der Überzeugung, dass die genannten Regionen nach dem Beitritt der Tschechischen
Republik, Slowakei und Ungarn "ähnlicher werden". Selbst 55 Prozent aller Ostösterreicher sind
der Überzeugung, dass ihre Heimatregion von einer Zusammenarbeit mit den anderen Regionen profitieren wird.
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