Rieder: Wien gründet »Central Danube Region Gmbh«  

erstellt am
23. 07. 03

Wien und Raiffeisen rufen Plattform für Projektmanagement in Österreich, Ungarn, der Slowakei und Tschechien ins Leben
Wien (rk) - "Ziel der Gründung der Central Danube Region GmbH ist es, grenzüberschreitende Projekte mit Partnern aus den Beitrittsländern zu initiieren und durchzuführen. Im Mittelpunkt stehen dabei grenzüberschreitende Donauraumprojekte und unser Bestreben, Wien als multifunktionales Kompetenzzentrum im neu entstehenden Wirtschaftsraum in Mittel- und Osteuropa zu positionieren. Unser Partner dabei ist die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien, mit der wir gemeinsam die durch die EU- Erweiterung entstehenden Chancen nutzen werden", erklärte Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder im Mediengespräch des Bürgermeisters am Dienstag (22. 07.) mit dem Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Dkfm. Peter Püspök, und dem Geschäftsführer der Wiener Holding, Peter Hanke, in der die geplanten Aktivitäten der gemeinsamen Central Danube Region Gmbh vorgestellt wurde.

An der Central Danube Region Development GmbH sind die Wiener Holding und die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien mit je 50 Prozent beteiligt, eine Hereinnahme weiterer Teilhaber ist vorgesehen. Geschäftsführer sind Dr. Andreas Hopf und Dr. Ronald Schrems.

Danube Region: Sieben Regionen in vier Ländern mit 8,6 Millionen Einwohner
Durch die Erweiterung der Europäischen Union um die mittel- und osteuropäischen Länder entsteht eine neue Wirtschaftsregion im Herzen Europas. Die Central Danube Region GmbH soll in dieser Region verstärkt Infrastruktur- und Wirtschaftsimpulse setzen und als Plattform für potenzielle Investoren agieren. Als Aktionsraum sind Wien, Niederösterreich, das Burgenland, der Südmährische Kreis in der Tschechischen Republik, die slowakischen Provinzen Bratislava und Trnava sowie das ungarische Komitat Györ-Moson- Sopron definiert.

Generaldirektor Dkfm. Püspök: "Durch die EU-Osterweiterung wird sich, davon bin ich überzeugt, im Laufe von ein bis zwei Generationen das Bild der derzeitigen 'Ostregion' zu einem Bild einer neuen EU-Region formen. Es ist daher für uns als führende Regionalbank Ostösterreichs eine Selbstverständlichkeit und Verpflichtung, bereits zu Beginn an dieser Entwicklung einer neuen EU-Region aktiv mitzuwirken. Unsere Beteiligung an der Central Danube Region Marketing & Development GmbH sehen wir daher als ersten Schritt eines vertieften Engagements in der sich neu formenden Region."

Mit der Koordination und Umsetzung der Donauraumaktivitäten hat die Stadt Wien die Wiener Holding beauftragt, die alle Donauprojekte neu strukturiert und in ein dynamisches System integriert. Holding-Geschäftsführer Peter Hanke: "Als flexibles und umsetzungsorientiertes Wirtschaftsinstrument der Stadt kann die Wiener Holding GmbH eine bestmögliche Umsetzung dieser Aufgaben gewährleisten, und insbesondere sozialpolitische Zielsetzungen mit betriebswirtschaftlicher Verantwortung vereinbaren helfen."

Püspök: Wirtschaftliche Herausforderungen gemeinsam meistern
Das neue Unternehmen ist auch ein Musterbeispiel in Sachen Private Public-Partnership. Derzeit sind an der Central Danube Region Development GmbH die Wiener Holding und die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien mit je 50 Prozent beteiligt. In Zukunft wird auch eine Beteiligung der anderen Gebietskörperschaften in dieser Region an der Gesellschaft angestrebt, um auf der Basis von gemeinsamen Arbeitsübereinkommen die Ziele einer länderübergreifenden Donauraumentwicklung zu erreichen.

Für die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien bedeutet die Gründung der Central Danube Region Marketing & Development GmbH eine erfolgsversprechende Umsetzung eines Private-Public- Partnership-Modells, wie Generaldirektor Dkfm. Peter Püspök kommentiert: "Für uns und unser Raiffeisen-Selbstverständnis war es in unserem mehr als 100jährigen Bestehen immer von zentraler Bedeutung, die Bevölkerung in derem regionalen Umfeld gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich zu unterstützen - und dies vor allem auch bei Veränderungen. Der regionale Lebensraum unterliegt zur Zeit massiven Veränderungen. Die Auswirkungen der Globalisierung im Allgemeinen, die grenznahen Verschiebungen durch die kommende EU-Erweiterung im Besonderen, stellen gerade Wien, Niederösterreich und das Burgenland vor besondere politische, kulturelle und wirtschaftliche Herausforderungen."

Hoffnungsmarkt Central Danube Region
Die Central Danube Region wächst wirtschaftlich schneller als andere Regionen, das zeigt eine Untersuchung der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Grund für dieses starke Wachstum sind das überdurchschnittliche Wohlstandsniveau und das hohe Kaufkraftpotenzial.

Die Region umfasst insgesamt 8,6 Millionen Einwohner, von denen mehr als 4 Millionen auf einem Wohlstandsniveau von über 75 Prozent des EU-Durchschnitts leben. Im Vergleich dazu lag das durchschnittliche Wohlstandsniveau der 10 Kandidatenländer 2001 bei 51,1 Prozent. Die 3 Ostmärkte Ungarn, Tschechien und Slowakei lagen mit 51,6 Prozent knapp darüber.

In der Central Danube Region war allein im Zeitraum von 1995 bis 2000 eine durchschnittliche Steigerung des BIP/Kopf von 5,8 Prozent in der Region zu verzeichnen. Im Vergleich dazu betrug die durchschnittliche Steigerung des BIP/Kopf in den EU 15 lediglich 5,1 Prozent.

Die drei Nachbarländer Österreichs - Tschechien, Ungarn und Slowakei - liegen mit einem für 2003 bis 2005 prognostizierten Wachstumswert von 4,4 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert von 2,1 Prozent für die Eurozone (EU 15).

89 Prozent der Bewohner der Central Danube Region von Zusammenarbeit überzeugt
Die Idee der Central Danube Region hat eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung. Laut einer Fessel/GfK-Untersuchung, die exklusiv und erstmals auch mehrsprachig durchgeführt wurde, sind 89 Prozent der Bevölkerung in diesem Raum überzeugt, dass die Regionen nur erfolgreich werden, wenn sie zusammenarbeiten.

Mehr als 85 Prozent sind der Überzeugung, dass die genannten Regionen nach dem Beitritt der Tschechischen Republik, Slowakei und Ungarn "ähnlicher werden". Selbst 55 Prozent aller Ostösterreicher sind der Überzeugung, dass ihre Heimatregion von einer Zusammenarbeit mit den anderen Regionen profitieren wird.
     
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