Bundespräsident Klestil hält sich fünf Tage in Salzburg auf / Besuch des Großherzoges
von Luxemburg und dessen Gattin
Salzburg (lk) - Am Freitag, 25. Juli, werden die Salzburger Festspiele 2003 eröffnet. Rund um
diesen Termin wird Salzburg wiederum zum Treffpunkt für Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und
Kultur. An der Eröffnungsveranstaltung selbst werden neben Bundespräsident Dr. Thomas Klestil und Bundeskanzler
Dr. Wolfgang Schüssel, Vizekanzler Mag. Herbert Haupt, der frühere türkische Ministerpräsident
Mesut Yilmaz und der italienische Außenminister Franco Frattini, der von Außenministerin Dr. Benito
Ferrero-Waldner eingeladen wurde, teilnehmen. Erwartet werden auch Bundesratspräsident Hans Ager, 2. Nationalratspräsident
Univ.-Prof. Dr. Heinz Fischer sowie einige Landeshauptleute, darunter Dr. Jörg Haider. Prinz Charles wird
auf Einladung von Donald Kahn am 26. Juli Salzburg einen Kurzbesuch abstatten. Ebenfalls am Samstag treffen Großherzog
Henri von Luxemburg und seine Gattin Großherzogin Maria Teresa zu einem zweitägigen Besuch ein.
Bundespräsident Klestil trifft am Donnerstag, 24. Juli, am späteren Nachmittag mit seiner Gattin Margot
in Salzburg ein und wird bis Montag, 28. Juli, Mittag, hier bleiben. Sein Programm sieht am Freitag, 25. Juli,
um 10.00 Uhr die Teilnahme an der Festakademie des DDr. Herbert-Batliner-Europainstitutes in der Salzburger Residenz
vor. Bei dieser Veranstaltung wird der frühere türkische Premierminister Mesut Yilmaz den Festvortrag
halten. Am Nachmittag wird der Bundespräsident um 17.30 Uhr die Salzburger Festspiele 2003 eröffnen.
Anschließend an den Eröffnungsfestakt verleiht das Staatsoberhaupt dem Festspiel-Mäzen Donald Kahn
das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
Am nächsten Tag, Samstag, 26. Juli, wird das Ehepaar Klestil, gemeinsam mit Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger
und dessen Gattin Heidi Großherzog Henri von Luxemburg und dessen Gattin, Großherzogin Maria Teresa
um 10.30 Uhr auf dem Salzburg Airport willkommen heißen. Um 10.45 Uhr findet auf dem Residenzplatz der Empfang
mit militärischen Ehren statt, wobei eine Ehrenformation des Aufklärungsbattaillons die Ehrenformation
bilden wird. Um 12.15 Uhr lädt der Bundespräsident zu einem offiziellen Mittagessen zu Ehren der Großerzherzöge
von Luxemburg in das Schloss Hellbrunn ein. Dort werden sich die Gäste in das Ehrenbuch des Landes eintragen.
Abends ist um 17.00 Uhr der Besuch der Aufführung des Requiems von Hector Berlioz im Großen Festspielhaus
geplant. Zuvor wird es in der VIP-Lounge ein Zusammentreffen mit Prinz Charles geben. Nach dem Konzert findet für
Sponsoren der Salzburger Festspiele in der Salzburger Residenz ein Gala-Dinner statt, zu dem Donald Kahn einlädt
und zu dem ebenfalls Prince of Wales erwartet wird.
Am Sonntag, 27. Juli, besuchen die luxemburgischen Großherzöge, das Ehepaar Klestil und das Ehepaar
Schausberger um 10.00 Uhr den Festgottesdienst im Salzburger Dom. Danach ist ein Stadtrundgang vorgesehen. Am Nachmittag
besichtigen Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa noch Mozarts Wohnhaus auf dem Makartplatz.
Abends steht der Besuch der Premiere von Mozarts „Entführung aus dem Serail" um 18.00 Uhr im Kleinen
Festspielhaus auf dem Programm. Die Großherzöge von Luxemburg und der Bundespräsident und seine
Gattin werden am Montag, 28. Juli, Vormittag, wieder vom Salzburger Flughafen aus die Heimreise nach Luxemburg
bzw. Wien antreten.
Festspiel-Eröffnung um 17.30 Uhr in der Felsenreitschule
Die Salzburger Festspiele 2003 werden am Freitag, 25. Juli, um 17.30 Uhr mit einer Festveranstaltung in der Felsenreitschule
eröffnet. Die Festrede hält Prof. DDr.h.c. Andrei Gabriel Pleþu, ehemaliger rumänischer Kultur-
und Außenminister und Leiter des New Europe College in Bukarest. Die Eröffnungsveranstaltung wird vom
ORF aufgezeichnet und zeitversetzt gesendet werden. Die dreißigminütige Sendung ist am Samstag, 26.
Juli, um 9.05 Uhr, in ORF2 sowie um 12.35 Uhr in 3sat zu sehen.
Die Eröffnungsfeier beginnt traditionell mit der Festspielfanfare von Joseph Messner und der Bundeshymne.
Danach wird Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger die Gäste begrüßen. Nach der Ansprache von Bundeskanzler
Dr. Wolfgang Schüssel folgt die Ouvertüre zu „Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart. Bundespräsident
Dr. Thomas Klestil wird die Festspiele offiziell eröffnen. Es folgt das „Vivace assai" für Orchester
von Hans Werner Henze aus dem „Divertimento für Mozart", Nr. 12. Nach der Festrede von Prof. Andrei Pleþu
erklingen noch Teile aus der Komposition „Gaîlté parisienne“ von Jacques Offenbach sowie die Landeshymne.
Es spielen Mitglieder des Mozarteum Orchesters unter der Leitung von Hubert Soudant.
Grenzgänger zwischen Ost und West
Angesichts der Herausforderungen der Erweiterung der Europäischen Union und der strategisch wichtigen Position
Österreichs sei er sehr froh, dass es gelungen ist, Prof. Dr. Andrei Gabriel Pleþu, einen „Grenzgänger
zwischen Ost und West“, als Festredner zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2003 zu gewinnen, so Landeshauptmann
Franz Schausberger. Pleþu war von 1995 bis 1997 Kulturminister und von 1997 bis 1999 Außenminister
von Rumänien. Er ist promovierter Kunsthistoriker. In jüngster Zeit wurde er durch zahlreiche Ehrentitel
und Preise für seine Arbeit ausgezeichnet, so unter anderem im Jahr 2000 mit dem Theodor-Heuss-Preis und der
Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
Pleþu wurde am 23. August 1948 in Bukarest geboren und schloss 1971 in seiner Heimatstadt das Studium der
Kunstgeschichte ab. In den 70er- und 80er-Jahren war er Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung in Bonn
und Heidelberg. Zurück in seiner Heimat – im damaligen kommunistischen Rumänien –, war Pleþu politisch
unerwünscht; er wurde als Professor für Kunstgeschichte aus seinem Amt entfernt.
Nach dem Sturz des Ceausescu-Regimes engagierte er sich in der Politik, zuerst als Kultur- und dann als Außenminister
von Rumänien. Derzeit leitet der Kunsthistoriker und Professor für Religionsphilosophie das Wissenschaftscollege
Neues Europa in Bukarest (New Europe College).
Pleþu wurde mehrfach für sein unermüdliches und beispielhaftes europa- und demokratiepolitisches
Engagement sowie seine zahlreichen Wissenschafts- und kulturpolitischen Aktivitäten ausgezeichnet. Er suchte
stets den Austausch und das Gespräch zwischen europäischen Traditionen und Kulturen. Immer wieder war
er „Grenzgänger zwischen Ost und West" sowie „Grenzgänger zwischen Wissenschaft, Kultur und Politik",
so Schausberger über den Festspiel-Festredner 2003. Auch in seinen Positionen als Minister vertrat er die
Überzeugung, dass die Begegnung und das Gespräch verantwortungsbewusster und -bereiter Entscheidungsträger
Substanz und Antrieb für ein freies Europa bilden müssen. In diesem Geiste gründete er zusammen
mit Wolf Lepenies das New Europe College in Bukarest. In der Würdigung des Theodor-Heuss-Preises heißt
es wörtlich: „Andrei Pleþu hat bewiesen, dass in der Begegnung und im Lernen voneinander neues europäisches
Denken wachsen kann, das alle Beteiligten ermutigt, an der Verwirklichung eines geistig und kulturell begründeten
Europa mitzuarbeiten. Dieses neue Denken und Handeln braucht das demokratisch zusammenwachsende Europa heute besonders
dringlich". |