Darabos: Schwarz-Blau
»nicht mehr arbeitsfähig«
Ob Steuerreform, Gesundheitsreform, Pensionen – »völlige Uneinigkeit dominiert
die Debatte«
Wien (sk) - Kanzler Schüssel sei aufgrund der ständigen Machtkämpfe und Querelen innerhalb
der FPÖ seit längerem handlungsunfähig und nun werde auch noch die "Unruhe in der ÖVP"
so groß, dass sich FPÖ-Chef Haupt bereits darüber Sorgen mache ("Standard"-Interview).
"Diese Regierung hat so schwer mit ihren internen Konflikten zu kämpfen, dass das Vertrauen der ÖsterreicherInnen
in die Handlungsfähigkeit der Regierung zu Recht am Tiefpunkt ist", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Norbert Darabos am Donnerstag (31. 07.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Es gebe kein zentrales Thema, wo die Regierung nicht völlig uneinig sei. Bei der Steuerreform sei nicht nur
die Terminfrage strittig, sondern auch die Frage, wer entlastet werden soll. Einem Solidarbeitrag für hohe
Pensionen könne nach einem kategorischen Nein von Kanzler Schüssel nun nach ÖVP-Landeshauptmann
Van Staa offensichtlich auch FPÖ-Chef Haupt etwas abgewinnen und in der Diskussion über die Gesundheitsreform
seien FPÖ-Staatssekretär Waneck und Kanzler Schüssel uneinig, ob die Patienten zur Kassa gebeten
werden sollen oder nicht.
Darabos kommt zum Schluss, dass die schwarz-blaue Koalition "arbeitsunfähig" ist. "Ob es sich
nun um die notwendige Reform des Gesundheitswesens, um die Steuerreform oder um die Harmonisierung der Pensionssysteme
handelt - völlige Uneinigkeit dominiert die Debatte." |
Lopatka: SPÖ in der politischen Hängematte
Zick-Zack der SPÖ findet Fortsetzung
Wien (övp-pk) - Der einzige politische Auftrag von SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Norbert Darabos, scheine der untaugliche Versuch zu sein, Keile in die Regierungskoalition zu treiben, sagte ÖVP-Generalsekretär
Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka am Donnerstag (31. 07.). Das Scheitern von Darabos sei
somit vorprogrammiert. Die SPÖ solle sich lieber um ihre eigenen Probleme kümmern, oder noch besser,
endlich ernstzunehmende politische Konzepte vorstellen, so der ÖVP-Generalsekretär.
Die SPÖ setze damit ihr Sommertheater fort. "Sie hat zwar weder einen klaren Regieplan, noch professionelle
Darsteller und schon gar kein ansprechendes Stück, das sie zur Aufführung bringt", fügte der
ÖVP-Generalsekretär hinzu.
Darabos fahre in seinen Stellungnahmen außerdem einen planlosen Zickzack-Kurs, was darin seinen Ausdruck
findet, das er je nach Stimmungslage von Arbeitsunfähigkeit und kurz danach von zu raschem Vorgehen seitens
der Regierung spricht. "Die politische Glaubwürdigkeit der SPÖ geht somit gegen Null. Schade, denn
in anderen Staaten leiste auch die Opposition, wie die CDU in Deutschland, wertvolle Beiträge im Interesse
des Landes", sagte Lopatka. |