Dürregipfel mit Finanzminister brachte Einigung über Hilfe aus
dem Katastrophenfonds
Wien (bmlfuw) - Der Dürregipfel bei Finanzminister Karl Heinz Grasser brachte am Mittwoch (30. 07.) gestern
eine für die dürregeschädigten Bauern wichtige Entscheidung. Der Bund stellt insgesamt 3 Millionen
Euro aus dem Katastrophenfonds für eine Futterzukaufsaktion für die von der Dürre am schwersten
betroffenen Grünlandbetriebe zur Verfügung. Weitere 3 Millionen Euro müssen die Länder zur
Verfügung stellen, damit die Aktion durchgeführt werden kann. Mit insgesamt 6 Millionen Euro ist das
größte akute Problem zu bewältigen, die Bauern können für ihre Tiere das notwendige Futter
zukaufen, erklärte Lebensminister DI Josef Pröll zum Ergebnis des gestern abends im Finanzministerium
stattgefundenen Dürregipfel.
Die rasche Entscheidung ist für die Bauern darüber hinaus ein wichtiges Signal, die Bundesregierung lässt
die Bauern in dieser schwierigen Situation nicht allein. Jetzt geht es darum, mit den Ländern rasch die technischen
Details auszuverhandeln. Die Länder können über den notwendigen Rahmen ihrer Beteiligung von 3 Millionen
Euro hinaus auch weitere Hilfsmaßnahmen setzen, falls dies regional notwendig sein sollte, führte Pröll
weiter aus.
Insgesamt steht ein Hilfspaket zur Verfügung, das die Landwirtschaft bei der Bewältigung der Ausnahmesituation
effektiv unterstützt. Die Stilllegungsflächen sind zur Futtergewinnung freigegeben, eine finanzielle
Entlastung aller von der Dürre betroffenen Betriebe ist durch die ebenfalls bereits angebotene Stundung der
Agrarinvestitionskredite gegeben. Wichtig wäre noch, dass die EU verbilligtes Getreide aus den Interventionslagern
für Fütterungszwecke zur Verfügung stellt. Ein entsprechender Antrag wurde von Österreich bereits
gestellt, ein positives Ergebnis der Verhandlungen steht aber noch aus. Auch hier gilt der Grundsatz: "Wer
rasch hilft, hilft doppelt", appellierte Pröll an die Brüsseler Behörden, auch einen wichtigen
Beitrag zur Entlastung der Bauern zu leisten.
Klar ist aber auch, dass auch für Grünlandbetriebe ein Versicherungsmodell gegen Dürreschäden
entwickelt werden muss. Da Dürreperioden offensichtlich aufgrund des Klimawandels häufiger auftreten,
muss neben einem Schwerpunkt in der Bekämpfung des Klimawandels für die Betriebe eine effektiv wirksame
und kalkulierbare Lösung auf Versicherungsbasis gefunden werden. Es kann nicht Dauerlösung sein, mit
Novellen zum Katastrophengesetz und budgetären Kraftanstrengungen Hilfsmaßnahmen zu setzen. Allerdings
gibt es derzeit in ganz Europa kein Grünland-Versicherungsmodell. "Um in Zukunft eine bessere Absicherung
für die Bauern in Grünland zu gewährleisten, werde ich mich daher einsetzen, dass Dürreversicherungsmodelle
entwickelt werden. Hier muss Österreich eine Vorreiterrolle übernehmen und gemeinsam mit |