Innsbruck (rms) - Erstaunlich rüstig und fesch, beredt, humorvoll und einem
edlen Tropfen nicht abgeneigt, feierte am Donnerstag (31. 07.) Christine Fiegl
ihren hundertsten Geburtstag. Zwischen dem Frühstück am mit roten Rosen geschmückten Tisch und dem
vormittäglichen Turnunterricht tauchte Bürgermeisterin Hilde Zach im Wohnheim Hötting auf, um der
Jubilarin mit einem bunten Blumenstrauß zum Geburtstag zu gratulieren.
Dieser "Geburtstags-Date" der Frau Bürgermeisterin dauerte etwas länger als üblich, nachdem
sich herausstellte, dass auch die Jubilarin aus einem Metzgereibetrieb, zwar nicht aus Hall, aber aus Köln
stammt. Unter Metzgerstöchtern gab's dann viel zu erzählen, vom täglichen Stehen im kalten Metzgerladen,
von den Weihnachten, die keine waren, weil die Nächte zuvor durchgearbeitet werden musste, vom Vater, der
es als selbstverständlich annahm, dass die Tochter ins Geschäft einsteigt.
Wie Hilde Zach war das "Köl'sche Mädchen (wie sie sich selbst bezeichnete), ein so genanntes "Sandwichkind",
also altersmäßig zwischen den zwei anderen Geschwistern. "Frau Bürgermeisterin, wenn wir so
viele Parallelen haben, müssen sie mir es nachmachen und auch 100 Jahre alt werden", meinte die Jubilarin
gut gelaunt.
Christine Fiegl ist am 31. Juli 1903 in Köln geboren. Neben der Arbeit im elterlichen Metzgereibetrieb war
sie begeisterte Sportlerin. (Bruder "Ubi" Eiker" war Weltmeister im Staffelschwimmen). Christine
Fiegl war besonders beim Tennis und beim Landhockey nicht zu schlagen. Bei einem Turnier im Meran hatte sie auch
ihren Mann, einen gebürtigen Meraner kennen gelernt, 1938 wurde geheiratet und 1943 kam die Familie nach Innsbruck,
nachdem der Betrieb in Köln einem Bombentreffer zum Opfer gefallen war. Der Gatte fand in der Folge Arbeit
bei der Innsbrucker Obst-Firma Folladori, ein Sohn war bei der Stadt Innsbruck, der andere bei einer Versicherung
tätig. Seit fünf Jahren ist Frau Fiegl im Wohnheim Hötting zuhause und dort mit ihrem Leben rundum
zufrieden. Als Rezepte für ihr hohes Alter nannte die Jubilarin die sportliche Betätigung, dass sie immer
auf sich geschaut hat und dass vor allem der Humor nie zu kurz kam.
Am Samstag wird im Kreis der Familie gefeiert. Die Jubilarin hat drei Enkel und vier Urenkel. "Da kommt was
auf mich zu, das können Sie mir glauben", so Christine Fiegl gut gelaunt.
Mit den besten Glückwünschen und dem Kompliment "Sie sind ein großes Vorbild für uns",
verabschiedete sich die Bürgermeisterin und nahm sich dann noch Zeit, sich vom Heimleiter über die Umbauarbeiten
im Wohnheim Hötting informieren zu lassen. |