Salzburg (Rotes Kreuz) - Unter Beteiligung zahlreicher Top-Manager der Österreichischen
Wirtschaft fand am Donnerstag (31. 07.) im Salzburger Helga Treichl Hospiz das
Kurzsymposium "Hospiz? Ein Leben in Würde für Jedermann" statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung
verglich der Norwegische Experte für Palliativmedizin Stein Husebo die verschiedenen Gesundheitssysteme von
Norwegen und Österreich. Bei gleichen Kosten kennzeichnet das norwegische System die Hälfte an Spitalsbetten
im Akutbereich, allerdings die doppelte Anzahl an Langzeitpflegebetten - die Anzahl des Personals im Pflege- und
Betreuungsbereich ist doppelt so hoch wie in Österreich. Auch die Zahl der Ärzte im Pflegebereich ist
deutlich höher als bei uns. "Wie die Gesellschaft mit ihren Alten und Pflegebedürftigen umgeht zeigt
ihre Reife", so Husebo. Wichtig sei auch eine öffentliche Diskussion um das Thema, denn die Demographie
zeigt, dass in wenigen Jahren die Zahl der über 90-Jährigen auf das Zehnfache steigen wird.
Der Rotkreuz-Präsident Fredy Mayer schließt an die aktuelle innenpolitische Debatte rund um die Kosten
für die Gesundheit an: "Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft im Gesundheitswesen kein Geld einsparen
können, allerdings müssen die Prioritäten verändert werden. Ein Teil der Mittel, die noch heute
in Akutbetten investiert werden, brauchen wir morgen im Bereich der Pflegedienste". Der Rotkreuz-Präsident
fordert erneut "zielgerichtete gesundheitspolitische statt finanzpolitischer Lösungen".
"Anbetracht der Tatsache, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen in der Zukunft stark erhöhen
wird, muss bereits jetzt mit Maßnahmen begonnen werden, um dann den Bedarf auch decken zu können. Denn
bis diese Aktivitäten wirken, vergehen sicher einige Jahre", so Mayer abschließend. |