Anteil der Barleistungen für Familien an den gesamten Sozialschutzleistungen in der EU mehr
als 5 % – Im letzten Jahrzehnt Anstieg um fast 36 %
Brüssel (eu.int) - Im Jahr 2000 machten die Barleistungen für Familien in der EU mehr als
5 % der gesamten Sozialschutzleistungen aus, wobei es jedoch in der Höhe große Unterschiede zwischen
den Mitgliedstaaten gab. Die höchsten Prozentsätze wurden in Luxemburg (13 % der gesamten Sozialschutzleistungen),
in Irland (11 %) und in Österreich (8 %) beobachtet, während die niedrigsten Werte in Spanien (1 %),
in Italien (2 %), in Portugal, in den Niederlanden und in Schweden (jeweils 3 %) verzeichnet wurden.
In diesen Ergebnissen spiegelt sich zunächst die Organisation der Familienleistungen in den einzelnen Ländern
wider, wobei die Barleistungen gegenüber den Sachleistungen und den Leistungen bei Mutterschaft mehr oder
weniger große Bedeutung haben. So wurden abgesehen von Dänemark, Spanien, Portugal, Finnland und Schweden
in den Mitgliedstaaten im Jahr 2000 vorrangig Barleistungen erbracht, die meisten Länder verwendeten nämlich
mehr als 70 % der gesamten Leistungen der Funktion Familie/Kinder auf Barleistungen.
Diese Informationen stammen aus einem Bericht2, den Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften
in Luxemburg, heute zum Thema Barleistungen für Familien in Europa veröffentlicht.
Luxemburg und Deutschland verzeichnen die stärksten Steigerungen
Im letzten Jahrzehnt sind die Barleistungen für Familien zu konstanten Preisen in allen Mitgliedstaaten mit
Ausnahme der Niederlande (-14 % im Zeitraum 1991-2000) gestiegen. Die stärksten Erhöhungen fanden statt
in Luxemburg (+156 %), Deutschland (+81 %), Griechenland (+67 %) und Irland (+66 %).
Diese Entwicklung ist hauptsächlich die Folge von Anpassungen der Sätze bei den Familienbeihilfen (Kindergeld),
die in Luxemburg besonders hoch ausfielen, von Systemreformen wie in Deutschland oder auch der Einführung
neuer Leistungen.
Je nach Mitgliedstaat zwischen 0,2 % und 2,6 % des BIP
Luxemburg lag mit seinen Ausgaben für Barleistungen für Familien mit einem Anteil von 2,6 % an seinem
BIP an der Spitze der Mitgliedstaaten, gefolgt von Österreich (2,3 %), Deutschland (2,1 %), Belgien und Frankreich
(jeweils 2,0 %). Spanien (0,2 %), Italien, Portugal (jeweils 0,5%) und die Niederlande (0,8 %) verzeichneten die
geringsten Werte.
Ausgedrückt in KKS3 (Kaufkraftstandard) wiesen die Ausgaben je Einwohner ebenfalls von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat
große Unterschiede aus. In Spanien und Portugal lagen die Ausgaben je Einwohner im Jahr 2000 unter 500 KKS,
während sie in Luxemburg über 4 000 KKS und in Deutschland und Österreich über 2 000 KKS erreichten.Der
EU-Durchschnitt betrug 1 361 KKS. Luxemburg war insofern ein Sonderfall, als ein Viertel der Familienbeihilfen
(Kindergeld) ins Ausland gezahlt wurde. Eine Korrektur dieser Verzerrung gegenüber den übrigen Ländern
würde die Ausgaben Luxemburgs auf etwa 3 400 KKS zurückführen. |