NÖ Industriellenvereinigung: Noch kein Konjunkturaufschwung in Sicht
St. Pölten (nlk) - Die NÖ Industriellenvereinigung sorgt sich um die schlechte Konjunktur
in Niederösterreich: „Die Lage hat sich im zweiten Quartal verschlechtert“, sagte der Geschäftsführer
der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Dr. Fritz Wedorn, am Mittwoch (30. 07.)
in St. Pölten.
Eine von der Industriellenvereinigung durchgeführte Konjunkturbefragung ergab, dass 13 Prozent der Industriebetriebe
über eine schlechtere Auftragslage klagen, 21 Prozent verzeichneten eine Verbesserung. Pessimistisch ist auch
die Einschätzung des Beschäftigtenstandes: Hier wird der schlechteste Wert seit Ende 2001 vermeldet.
An der Konjunkturbefragung nahmen etwa 50 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten teil, das entspricht rund
einem Drittel der Industriebeschäftigten des Bundeslandes.
Dipl.Ing. Thomas Abel, Geschäftsführer der Borealis GmbH in Schwechat, setzte sich mit den Kyoto-Zielen
auseinander. Österreich hat sich bekanntlich verpflichtet, seinen Treibgas-Ausstoß im Zeitraum von 2008
bis 2012 um 13 Prozent zu verringern. Als Basis gilt das Jahr 1990, und da die CO2-Emissionen seither um weitere
7 Prozent zugenommen haben, bedeutet dies heute eine Reduktion von 20 Prozent. „Um dieses Ziel zu erreichen, setzte
die Bundesregierung mit der Erhöhung der Energiesteuern und durch Ökostromzuschläge Maßnahmen,
die vor allem die Industrie belasten“, kritisierte Abel. Eine Erhöhung der Abgabensätze auf alle fossilen
Energieträger ab 2004 sei geplant. Abel: „Daher werden die Entscheidungen über die Investitionen nur
sehr zögerlich vorgenommen.“ Die Industriellenvereinigung fordert daher von der Politik, sich verstärkt
zu den Industriebetrieben zu bekennen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes weiterhin zu sichern. Die
Energiebesteuerung müsse in einem einzigen Gesetz im Gleichklang mit der EU behandelt werden. Eine für
die Industrie verträgliche Lösung wäre eine Deckelung der zu leistenden Gesamt-Energiesteuerbelastung.
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