Neue Exekutivdirektorin bei Umweltminister Pröll und Umweltbundesamt
auf Antrittsbesuch
Wien (bmlfuw) - Österreich ist an einer engen Zusammenarbeit mit der Europäischen Umweltagentur
interessiert. Die Europäische Umweltagentur (EEA) ist als wichtigster Informationsanbieter von Umweltdaten
auf europäischer Ebene zentrale Institution für die Weiterentwicklung der Umweltpolitik. Auch in Zukunft
brauchen Politik und Öffentlichkeit qualitativ aussagekräftige Zahlen und Daten über die Umweltsituation,
um richtige Maßnahmen setzen und rechtfertigen zu können. Dies erklärte Lebensminister DI Josef
Pröll am Dienstag (29. 07.) anlässlich des Antrittsbesuchs der neuen
Exekutivdirektorin der Europäischen Umweltagentur, Frau Prof. Jacqueline McGlade, in Österreich.
Die EU-Erweiterung ist auch ein umweltpolitisch wichtiges Projekt. Es ist zu erwarten, dass die Übernahme
der EU-Standards im Umweltbereich für Gesamteuropa Entlastungen bringen wird, etwa im Bereich der Luftschadstoffe
oder dem Gewässerzustand. Für Österreich als direkter Nachbar zu vielen Beitrittskandidaten sollten
die Verbesserungen zu deutlich messbaren Ergebnissen führen, etwa bei der erwarteten Verringerung des bodennahen
Ozons in der Ostregion. Die hohen Kosten der Investitionen müssen allerdings auch durch entsprechende Monitoringsysteme
in ihrer Effektivität nachvollziehbar sein. Die EEA wird in diesem Prozess eine wichtige Funktion haben, Österreich
wird die erfolgreiche Zusammenarbeit auch in diesem Bereich gerne fortsetzen, betonten Pröll und der Geschäftsführer
des Umweltbundesamtes, Mag. Georg Rebernig.
Die Europäische Umweltagentur unterstützt die nachhaltige Entwicklung und trägt zu messbaren Verbesserungen
der Umwelt in Europa bei, indem sie den politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit aktuelle,
gezielte, relevante und zuverlässige Informationen zur Verfügung stellt. Von der Europäischen Union
im Jahr 1990 errichtet und seit 1994 in Kopenhagen ansässig, ist die EEA Schaltstelle des Europäischen
Umweltinformations- und Umweltbeobachtungsnetzes (EIONET), einem Netz von etwa 300 Einrichtungen in ganz Europa,
über das sie umweltbezogene Daten und Informationen sammelt und verbreitet.
Die Europäische Umweltagentur hat derzeit 31 Mitgliedstaaten. Dies sind die 15 EU-Mitgliedstaaten, Island,
Norwegen und Liechtenstein, die Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraums sind, und die 12 EU- Beitrittsländer
- Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen (seit 1. Jänner
2003), Rumänien, Slowenien und die Slowakische Republik. Die EEA ist die erste Einrichtung der EU, die die
Beitrittsländer aufgenommen hat und nimmt damit auch eine besondere Rolle in der Erweiterung der EU ein. Darüber
hinaus hat die Türkei als EU-Bewerberland soeben ihre Mitgliedschaft in der EEA ratifiziert. Zudem laufen
auch mit der Schweiz Verhandlungen über eine EEA-Mitgliedschaft.
In Österreich ist das Umweltbundesamt der National Focal Point der EEA und arbeitet in internationalen Kooperationen
insbesondere an der Darstellung und Bewertung von Umweltbelastungen und an der Weiterentwicklung des Standes der
Technik zu deren Vermeidung und Verminderung. Das Umweltbundesamt ist in vier Thematischen Zentren der EEA vertreten:
Dem European Topic Centre on Air and Climate Change; dem European Topic Centre on Water; dem European Topic Centre
on Terrestrial Environment und dem European Topic Centre on Waste and Material Flows.
Neben der Rolle als österreichischer Koordinator der EEA ist das Umweltbundesamt für das Umweltinformationsnetzwerk
UNEP/INFOTERRA der Vereinten Nationen sowie für Umweltmonitoring-Programme der UN-ECE zur weiträumigen
grenzüberschreitenden Luftverschmutzung und ihre Auswirkungen in allen Umweltbereichen tätig. |