Neue Dimensionen für Architekturforum und Archiv  

erstellt am
29. 07. 03

Innsbruck (rms) - Wieder wird in Innsbruck ein Kulturdenkmal einer neuen aktuellen Nutzung zugeführt. Das von Architekt Welzenbacher geplante „Sudhaus“ am ehemaligen Adam-Bräu-Areal in der Südbahnstraße wird ab Anfang 2004 das „Architekturforum Tirol“ sowie das „Archiv für Baukunst, Architektur und Ingenieurbau“ beherbergen.

Das Foto zeigt: V.l. Univ.-Prof. DI Dr. Gerald Schulz, LH Dr. Herwig van Staa, Bürgermeisterin Hilde Zach, Univ.- Prof. Dr. Rainer Graefe, Arno Ritter und Architekt DI Johannes Wiesflecker. Foto: RMS Wolfgang Weger



Bei einem Pressegespräch von LH DDr. Herwig van Staa und Bürgermeisterin Hilde Zach gemeinsam mit Univ.-Prof. DI Dr. Gerald Schulz, Dekan der Baufakultät der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Rainer Graefe, Arch. DI Johannes Wiesflecker, Vorsitzender des Architekturforums, und Arno Ritter, Leiter des Architekturforums, am Montag (28. 07.) wurden in Anwesenheit zahlreicher Architekten, sowie Vertretern der Architektenkammer und der Architektenvereinigung die Bedeutung und die Ziele dieser Einrichtung im neuen Domizil erläutert.

Bürgermeisterin Hilde Zach drückte ihre Freude darüber aus, dass es in gemeinsamer Anstrengung von Bund, Land und Stadt möglich wurde, hier in diesem historisch und architektonisch interessanten Bau ein Mekka der Architektur zu errichten. Zach regte an, dass von dieser Einrichtung möglichst viele profitieren sollten und dass über neue Wege nachgedacht werden solle, wie eine innovative Nutzung erfolgen kann.

Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa bezeichnete es als einen Meilenstein, dass dieser bedeutende Architekturbau der Zwischenkriegszeit für eine Nutzung als Architekturzentrum adaptiert werde. „Es soll eine moderne Plattform werden, auf der Architektur und Gesellschaft im Wechselspiel dokumentiert werden.“ Van Staa ließ auch nicht unerwähnt, dass es in Zeiten wie diesen, in denen andere Städte den Bestand von Kultureinrichtungen zur Diskussion stellen bzw. schließen, Tirol und Innsbruck nach wie vor imstande sind, kulturelle Einrichtungen nicht nur zu erhalten, sondern Millionen in die Errichtung neuer Kulturbauten zu investieren.

Der Dekan der Baufakultät der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. DI Dr. Gerald Schulz hob die Leistungen von Rektor Univ.-Prof. Dr. Manfried Gantner und Ministerialrat Dr. Franz Loicht beim Zustande kommen dieses „Kristallisationspunktes für die Architektur in Tirol“ hervor.

Univ.-Prof. Dr. Rainer Graefe wies auf die Bedeutung der Einbeziehung des Ingenieurbaus hin, der gerade im Bergland Tirol bedeutende Leistungen aufzuweisen hat. Die Schwerpunkte des Archivs werden künftig in der Dokumentation und Präsentation der architektonischen Entwicklung in der zentralen Alpenregion im 20. Jahrhundert sowie der ländlichen Architektur vom großen Bauernhof bis zu einem kleinen Backofen liegen. Das Sudhaus werde kein elfenbeinener Turm werden, man werde aufarbeiten und publizieren und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen, so Graefe, der vor allem Stadt und Land und auch der BOE dafür dankte, das das Gebäude nicht aufgegeben, sondern unter Schutz gestellt und einer neuen aktuellen Nutzung zugeführt wird.

Der Vorsitzende des Architekturforums, Arch. DI Johannes Wiesflecker, dankte ebenfalls Bund, Stadt und Land für die Unterstützung und zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, zum zehnjährigen Bestand des Architekturforums neue inhaltliche wie auch bauliche Dimensionen zu bekommen. Endlich würden Vortrags- und Ausstellungsflächen sowie die Präsentation und Auseinandersetzung mit aktuellen Wettbewerbergebnissen Realität.

Der Leiter des Architekturforums verwies auf die strukturelle Qualität des neuen Domizils und versprach, das Architekturforum mit voller Energie und ganzer Kraft zu einem städtebaulichen „Angelpunkt“ für die ganze Stadt werden zu lassen.

Die veranschlagten Bauinvestitionskosten belaufen sich insgesamt auf 3,48 Mio. €. Die Finanzierung erfolgt durch die Stadt Innsbruck sowie durch Subventionen des Landes Tirol.

Der Umbau erfolgt nach den Plänen der Architektengemeinschaft Köberl, Giner + Wucherer. Die erforderliche Baubewilligung und der Bescheid des Bundesdenkmalamtes liegen vor. Die Baufertigstellung ist mit Oktober 2004 vorgesehen. Nach Abschluss der Arbeiten wird in den Ebenen -1 bis +2 der Verein Architekturforum und in den Ebenen +3 bis +9 die Universität Innsbruck als Architekturarchiv angesiedelt sein. Es entstehen Ausstellungsräume, Archivräume und Verwaltungsräume samt erforderlichen Nebenräumen.

Die technische und geschäftliche Oberleitung liegt in der Verantwortung der Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KEG. Für die örtliche Bauabwicklung ist Ing. Horst Gaisberger, IIG, zuständig.
     
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