Chronik der Woche vom 07. 08. bis 14. 08. 2001

   

   
Erstmals leitet Frau burgenländische Bezirkshauptmannschaft
Eisenstadt (blms) - Mit ORGR Mag. Dr. Franziska Auer steht erstmals in der Geschichte des Landes eine Frau an der Spitze einer Bezirkshauptmannschaft im Burgenland, nämlich der BH Eisenstadt-Umgebung, einer der größten Bezirkshauptmannschaften des Burgenlandes mit einem umfassenden Aufgabengebiet. Dies stellte Landeshauptmann Hans Niessl in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Landesamtsdirektor WHR. Dr. Robert Tauber sowie der neuen Bezirkshauptfrau Mag. Dr. Auer in einem Pressegespräch in Eisenstadt bekannt. Gleichzeitig mit der Bestellung von Mag. Dr. Auer durch die Mitglieder der Burgenländischen Landesregierung vom 06.08. wurden auch zwei weitere wichtige Personalenscheidungen im Amt der Burgenländischen Landesregierung vorgenommen: WHR MMag. Dr. Wilfried Hicke, Jahrgang 1944, wurde zum Leiter der Hauptabteilung V – Anlagenrecht, Umweltschutz und Verkehr ernannt und ORGR Mag. Dr. Paul Weikovics, Jahrgang 1957, wurde mit der Leitung der Hauptabteilung 2 – Gemeinden und Schulen betraut.
   

   
Palme zu verkaufen
Klagenfurt (mag) - Neues Heim für Palme gesucht! Das Stadtgartenamt muß ein echtes Schmuckstück verkaufen. Grund: die 50 Jahre alte Kentia-Palme ist einfach zu groß, paßt nicht mehr ins Glashaus. Immerhin mißt sie in der Höhe stattliche sieben Meter. Howeia Forsteriana lautet ihr korrekter botanischer Name, bei uns bekannt als Kentia-Palme.
Seit 50 Jahren wird die Pflanze von den Mitarbeitern des Stadtgartenamtes gehegt und gepflegt, wurde bei vielen Festen in Klagenfurt immer wieder als Saalschmuck verwendet. Doch mit sieben Metern ist ein Transport ohne Beschädigung nicht mehr möglich. Im Freien kann man die Zimmerpflanze auch nicht aufstellen, also wird jetzt ein Käufer gesucht. Und dieser bekommt ein Schnäppchen: Der Schätzwert des Schmuckstücks liegt bei 40.000 Schilling, verkauft wird Kentia um 25.000 Schilling. „Für öffentliche Bauten oder Bankgebäude wäre die Palme ein wirklich repräsentativer Blickfang“, preist Vzbgm. Wiedenbauer Kentia an und wartet auf Interessenten.
 

   
Erste NÖ-Ergebnisse der Volkszählung 2001
St. Pölten (nlk) - In St.Pölten präsentierte gestern Landesrat Fritz Knotzer erste Ergebnisse, Trends und Rückschlüsse der Volkszählung 2001. Ergebnisse liegen von 570 der 573 Gemeinden vor, es fehlen noch Wiener Neustadt, St.Pölten und Waidhofen an der Ybbs. Bei allen Zahlen handelt es sich um Rohdaten, es kann daher noch zu geringfügigen Verschiebungen kommen.
Demnach wuchs die Bevölkerung von 1.473.813 Hauptwohnsitzern um 75.827 Personen oder 5,1 Prozent auf 1.549.640 Einwohner. Niederösterreich weist somit nach Salzburg, Tirol und Vorarlberg den vierthöchsten Bevölkerungszuwachs auf, was für Knotzer die Attraktivität Niederösterreichs und der angebotenen Wohnformen der Gemeinden dokumentiert. Auf Grund des vorläufigen Ergebnisses kann Niederösterreich mit einem Plus von jährlich rund 185 Millionen Schilling (13,44 Millionen Euro) aus den Mitteln des Finanzausgleichs rechnen, eine ähnlich hohe Summe kommt den Gemeinden zugute.
Gewinner der Volkszählung 2001 sind die Bezirke Tulln (12,2 Prozent), Korneuburg (11,8 Prozent), Baden (11,5 Prozent), Gänserndorf (10,2 Prozent), Wien-Umgebung (9,4 Prozent), Wiener Neustadt (8,6 Prozent) und St.Pölten-Land (6,8 Prozent). Verlierer sind die Bezirke Gmünd (- 2,7 Prozent), Waidhofen an der Thaya (- 1,3 Prozent), Zwettl (- 1,0 Prozent) sowie die Landeshauptstadt St.Pölten (- 1,5 Prozent).
Gemeindeweise betrachtet verloren vor allem die Gebirgsregionen der Bezirke Lilienfeld und Neunkirchen: Annaberg (- 22,2 Prozent), Puchenstuben (- 17,5 Prozent), Semmering (- 16,3 Prozent) und Reichenau an der Rax (- 16,1 Prozent), wobei die letztgenannten Gemeinden einen hohen Anteil an Zweitwohnsitzern aufweisen. In der Gemeinde Semmering mit 600 Einwohnern kommen etwa auf einen Einwohner mit Hauptwohnsitz fast zwei Einwohner mit Nebenwohnsitz. Die Gemeinden mit den größten Gewinnen liegen im Umland von Wien. Neun Gemeinden verzeichnen einen Zuwachs von über 30 Prozent: Oberwaltersdorf (39,2 Prozent), Mitterndorf an der Fischa (37,7 Prozent), Markgrafneusiedl (34,1 Prozent) etc.
Damit profitieren für Knotzer die Städte und ihr Umland, Regionen mit entsprechend ausgebauter Verkehrsinfrastruktur und Regionen mit einer hohen Dichte an Dienstleistungsangeboten. Benachteiligt sind die ländlichen Regionen Niederösterreichs mit teils dramatischen Verlusten: das Waldviertel nahezu in seiner Gesamtheit, die Grenzregionen des Weinviertels sowie die Grenzbezirke zur Steiermark.
Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Schließung von Postämtern, Nebenbahnlinien, Gendarmerieposten und Bezirksgerichten betonte Knotzer, dass der ländliche Raum nicht weiter ausgedünnt werden dürfe. Für die Verlierer der Volkszählung bzw. die Lösung der Zweitwohnsitzerfrage ist ein Arbeitskreis eingerichtet worden, ist doch bei den Zweitwohnsitzern eine Steigerung von 184.734 im Jahr 1991 auf 253.561 und damit ein Zuwachs von 37,3 Prozent festgestellt worden.
 

   
Tolle Bildungsangebote für Frauen
Neuer Vorarlberger Frauenbildungskalender 2001/2002 erschienen
Bregenz (vlk) - Das Frauenreferat der Vorarlberger Landesregierung, die Arge Erwachsenenbildung und andere Einrichtungen haben wieder gemeinsam den Frauenbildungskalender 2001/2002 zusammengestellt. Frauen-Landesrätin Greti Schmid freut sich über das tolle Werk, "das in übersichtlicher Form das vielfältige Angebot der Vorarlberger Erwachsenenbildungseinrichtungen speziell für Frauen hervorragend dokumentiert."
In dem Kalender präsentieren 17 Einrichtungen, die mit dem Frauenreferat des Landes zusammenarbeiten, ihre Angebote. Das Schwergewicht der Veranstaltungen liegt diesmal bei den Seminaren und Kursen. Insgesamt sind 66 Kurse, Seminare und Workshops angeführt, die im Zeitraum September 2001 bis April 2002 stattfinden.
Inhaltlich ist der Kalender nach Schwerpunkten gegliedert, etwa berufsbezogene Weiterbildung, Computeranwendung/neue Medien, Kommunikation/Persönlichkeit, Frauenrolle/Identität, Gesundheit/Wohlbefinden, Kreativität und Recht. Zu jeder Veranstaltung werden der Name der Referentin, Termin, Ort, Kostenbeitrag, die Ansprechpartnerin für Anmeldungen sowie eine Kurzbeschreibung des Themas angegeben. "Mit dem Frauenbildungskalender ist es wieder gelungen, Einrichtungen in Vorarlberg, die Bildungsprogramme für Frauen anbieten, gemeinsam zu präsentieren und ein Vorarlberger Netzwerk zu bilden, um innerhalb des Bildungsbereiches neue Impulse zu einer geschlechterbewussten Bildungsarbeit zu geben. Das bestätigt auch das große Interesse, das der erste Frauenbildungskalender im Vorjahr hervorgerufen hat", betont die für Frauenfragen ressortzuständige Landesrätin Schmid.
Der Frauenbildungskalender kann im Frauenreferat der Vorarlberger Landesregierung unter der Telefonnummer ++43 / (0)5574 / 511-24112 kostenlos bestellt werden.
 

   
Otto Schulmeister im 86. Lebensjahr gestorben
Wien (oejc) - Der ehemalige Herausgeber und Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse", Otto Schulmeister (85), ist Freitag abend im Wilhelminenspital gestorben. Der am 1. April 1916 geborene Schulmeister hatte sich bereits die vergangenen Tage nach langem Leiden im Krankenhaus auf der Intensivstation befunden. "Schulmeister galt als einer der größten, aber auch der kontroversiellsten Chefredakteure der Nachkriegszeit und Lehrmeister einer ganzen Journalistengeneration", erklärte Hans Werner Scheidl, Chef vom Dienst der Presse.
Otto Schulmeister galt als Doyen des österreichischen Journalismus. Er wurde auch als "Kassandra" bezeichnet, gleichzeitig auch als "Retter des Abendlands". Er verbrachte praktisch sein gesamtes Berufsleben in der "Presse", wo er 1953 stellvertretender Chefredakteur und dann 15 Jahre lang - von 1961 bis 1976 - Chefredakteur war. Von 1976 bis 1989 war er Herausgeber der "Presse".
Bis 1968 war Schulmeister auch Mitherausgeber der Zeitschrift "Wort und Wahrheit". Er leitete gemeinsam mit Otto Mauer die "Thomas-Morus-Presse" im Wiener Herder-Verlag, beides "eine intellektuelle Wechselwirkung, die zusammen mit christlichem Glauben und katholischem Engagement Journalismus nie als bloßen Broterwerb verstehen ließ".
Bei der Feier zu seinem 80. Geburtstag war Schulmeister von Bundespräsident Thomas Klestil als "kritischer Mahner" gerühmt worden, der immer darauf hingewiesen habe, dass die Demokratie nicht den Parteien überlassen werden dürfe. Von Nationalratspräsident Heinz Fischer (S) war Schulmeister als "Suchender und Wissender" gewürdigt worden, vor dessen Auffassungen er Respekt habe. Seine Arbeit sei "Beweis, dass Journalismus mit Ethos zu tun hat".
Ex-Minister Franz Kreuzer erinnerte an viele Kontroversen mit Schulmeister in früheren TV-Diskussionen der Chefredakteure. "Ich bekomme jetzt noch hie und da Ratschläge, wie ich Schulmeister bei den Debatten in den Griff kriegen soll, als ob es die Sendung noch gäbe". Ex-Vizekanzler Erhard Busek (V) skizzierte Schulmeister als "immer Unzufriedenen", dem es gelungen sei, durch "Provokationen anzuregen".
Lob gab es auch von der Kirche. Wiens Weihbischof Helmut Krätzl dankte Schulmeister für "Jahrzehnte gegenseitiger Befruchtung". Schulmeister sei "mit brennender Liebe an der Kirche gehangen und leide an ihrem Erscheinungsbild". Schulmeister war auch Verfasser mehrerer Bücher. Um nur eines seiner bekanntesten zu nennen: "Ernstfall Österreich - Stichproben zur Lage der Republik". Schulmeister hatte das Studium der Staatswissenschaften und der Nationalökonomie absolviert, abgeschlossen mit Dr.rer.pol, Dipl.Volkswirt, und war seit 1940 verheiratet. Er war Vater von sechs Kindern.
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Quelle: Österreichischen Journalisten Club
 

   
Wasser für die Bebenopfer in Indien
Wien (rk/ots) - Die Menschen in der Provinz Gujarat im Nordwesten Indiens leiden noch immer unter den Folgen des schweren Bebens vom 26. Jänner 2001. Das Rote Kreuz half sofort gemeinsam mit Hilfskräften des Indischen Roten Kreuzes. Ein groß angelegtes Projekt soll nun langfristig die Versorgung mit Trinkwasser gewährleisten. "Das größte Problem waren und sind die zerstörten Wasserleitungen und Dämme", berichtet Rotkreuz-Mitarbeiter Martin Janda aus Indien. 195 Dämme haben er und sein Team bereits repariert und damit die Wasserversorgung in vielen Dörfern verbessert. In der Region Kutch, im Nordwesten Indiens, herrscht seit zwei Jahren Trockenheit. Das wenige Trinkwasser ist größtenteils verschmutzt. Durch entstandene Erdrisse gelangen zusätzlich Verschmutzungen ins Grundwasser. "Besonders wichtig ist im Moment auch die Aufklärung der Bevölkerung über Hygienemaßnahmen und Seuchengefahr. Nur wenn die Produktion des sauberen Trinkwassers von der Bevölkerung mitgetragen wird, haben unsere Projekte langfristig Erfolg", so Janda weiter. Zur Unterstützung von Martin Janda wird heute die 36-jährige Kärntnerin Irmina Pöschl, eine Geologin und Rotkreuz-Trinkwasserspezialistin nach Indien entsandt.
Das Österreichische Rote Kreuz ersucht weiter um Spenden auf PSK 2.345.000, Kennwort: "Indien."
 

   
Rund 300 Insekteneinsätze der Linzer Berufsfeuerwehr
Hochbetrieb herrscht in diesen Wochen bei den für Insekteneinsätze speziell geschulten Mitarbeitern der Linzer Berufsfeuerwehr. Heuer mussten die Feuerwehrmänner in der Landeshauptstadt bereits rund 300 mal ausrücken, um schwärmende Wespen, Bienen, Hornissen oder Hummeln einzufangen. Die Zahl der Einsätze ist damit um einiges höher als im Vorjahr. Als Grund für die auffällige Schwärmbereitschaft und das teils überdurchschnittlich aggressive Verhalten der Insekten wird die feuchtschwüle Witterung der letzten Wochen vermutet. Pro Tag werden derzeit im Durchschnitt zehn einschlägige Ausfahrten verzeichnet.
Rund drei Viertel der bisherigen Einsätze galten Wespen, der Rest zu etwa gleichen Teilen schwärmenden Bienen und Hornissen. In nur drei Prozent der Fälle waren Hummeln die Ursache für Ausrückungen.
Die Spezialkräfte der Feuerwehr sind bei der Insektenjagd mit Vollkörperschutzanzügen ausgestattet. Eingefangene Hornissen werden nach Rücksprache mit der Naturkundlichen Station der Stadt Linz in entlegenen Waldgebieten ausgesetzt, weil dieser Insektenart eine relativ große ökologische Bedeutung im Rahmen der biologischen Nahrungskette zukommt. Wespenschwärme werden vernichtet.
Die sehr nützlichen Bienen werden mit Ködern angelockt, eingefangen und in spezielle Kistchen verfrachtet. Die fleißigen Honigproduzenten werden anschließend an interessierte Imker abgegeben. So mancher Hobbyimker aus den Umlandgemeinden hat einen seiner nach Linz entflogenen Bienenschwärme auf diese Weise wieder zurückbekommen. Pro Jahr schwärmen in Linz und Umgebung mehr als zwei Dutzend Bienenvölker aus. Jeder Schwarm umfasst zwischen 15.000 und 20.000 Tiere.
 

   
Salzburger Kinder sind "Impf-Kaiser"
Salzburg (lk) - Elisa Egger ist drei Monate alt und bereits stolze "Besitzerin" eines Gratis-Impf-Gutscheines des Landes-Gesundheitsressorts. Bereits nach der Geburt eines Kindes erhalten die Eltern einen Gutschein für ein kostenloses Impf-Scheckheft, das vom AVOS zugesandt wird und beim Arzt eingelöst werden kann. "Österreichweit ist dieses Gratis-Impfheft im Wert von 3.000 Schilling einzigartig. Salzburgs Kinder sind dadurch vor hoch-infektiösen Krankheiten wie Mumps, Masern oder Röteln geschützt", sagte Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Gabi Burgstaller kürzlich bei der Übergabe des 15.000sten Gutscheinheftes an Elisa und ihre Mutter, Alexandra Egger aus Salzburg. Finanziert vom Land und ausgearbeitet vom Arbeitskreis Vorsorgemedizin Salzburg, kurz AVOS, beinhaltet das Gutscheinheft für jedes Kind individuell zusammengestellte und berechnete Impf-Termine, aber auch wichtige Vorsorge-Untersuchungen wie zum Beispiel in Zusammenhang mit der Sehkraft der Kleinen. Die Gratis-Aktion hat sich bewährt und wird von den Eltern sehr gut angenommen. 95 Prozent der Salzburger Kinder – so viel wie in keinem anderen Bundesland in Österreich – werden auf Grund dieser Gutscheinheft-Aktion geimpft. In Österreich liegt die "Durchimpfungsrate" bei durchschnittlich 70 Prozent.
 

   
Engagement für Auslandsösterreicher und Kultur
Familie Walek-Doby 25 Jahre im Waldviertel
Groß Siegharts (nlk) - Eine „Viertel-Jahrhundert-Party“ feierte am Wochenende die Familie Walek-Doby in Groß Siegharts. Vor 25 Jahren kam die Familie ins Waldviertel, rettete ein Haus aus dem Jahr 1750 vor dem Verfall und engagiert sich seither in der Region und für die Region, wie auch Bürgermeister Anton Koczur besonders hervorhob.
Traude Walek-Doby, Leiterin des Auslandsreferates beim Amt der NÖ Landesregierung, arbeitete 12 Jahre bei der Regionalpresse. Vor 20 Jahren begann sie mit der Arbeit für die Auslandsösterreicher. Aus einer Aktion für AÖ-Ferienkinder ging der Verein „Waldviertler Ferienwerk für AÖ-Kinder“ hervor. Die Tätigkeit reicht von Ferienaktionen über den Versand von Kulturpaketen bis zu den erfolgreichen Auslandsösterreicher-Jugendtreffen. 1990 übernahm das Land diese Aufgaben, seither ist Niederösterreich das einzige Bundesland mit einem eigenen Auslandsösterreicher-Referat. Mag. Fritz Walek, akademischer Maler und Restaurator, widmet sich neben seiner Hauptberufsarbeit in der Schweiz verschiedenen Marterln, Turmkreuzen, Denkmälern und vor allem den Fresken von Carlo Carlone in der ehemaligen Schlosskapelle Groß Siegharts, die bei Umbauarbeiten entdeckt worden waren und von Mag. Walek kunstgerecht restauriert wurden.
 

   
Hörfunkintendant-Jochum: ROI bleibt bestehen
Wien (pte) - Radio Österreich International (ROI) bleibt bestehen. Dies erklärte ORF-Hörfunkintendant Manfred Jochum heute, Dienstag, in einer Aussendung. Von einer Einstellung des Sender könne keine Rede sein. "Aufgrund der massiven Budgetkürzungen, zu denen uns das neue ORF-Gesetz zwingt, kommen wir jedoch um eine Reform nicht herum", so Jochum. Synergien optimal nutzen sei das "Gebot der Stunde". Erfolgte die Finanzierung des Kurzwellensenders bisher durch die Bundesregierung, so liegt diese mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes nun zur Gänze beim ORF. Die ROI-Budget für 2002 wurde von zuletzt 90 Mio. auf nur noch 45 Mio. Schilling reduziert.
Die Fremdsprachigkeit (Englisch, Französisch, Spanisch) soll laut Jochum "auf jeden Fall" erhalten bleiben. Dazu gelte es, Synergien mit Ö1, Ö3 sowie FM4 zu nutzen. In welcher Form und welchem Ausmaß, sei derzeit Thema einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe. "Wir bekennen uns zu ROI", so Jochum. Dass der ORF den Sender nun alleine finanziere, sei wohl der beste Beweis. Aber wenn man plötzlich einen ganzen Sender zusätzlich erhalten müsse, sei "die Frage nach der Ressourcenoptimierung mit Sicherheit eine legitime".
Der gesetzliche Auftrag zum Betrieb eines Hörfunkprogramms für Österreicher im Ausland wurde im neuen ORF-Gesetz durch eine "Kann-Bestimmung" ersetzt. Massive Kritik daran äußerten unter anderem die Journalistengewerkschaft und die Grünen. Mit dem neuen ORF-Gesetz wurde auch die Funktion des ROI-Intendanten, die zuletzt Roland Machatschke innehatte, gestrichen. Betrug das Jahresbudget von ROI Mitte der 90-er Jahre noch rund 180 Mio. Schilling, so betrug es heuer mit 90 Mio. nur mehr die Hälfte.
 

   
Zwei neue Natura 2000-Gebiete im Burgenland
Mattersburger Hügelland und Parndorfer Platte werden als Vogelschutzgebiete ausgewiesen
Eisenstadt (blms) - Mit Beschluss der Burgenländischen Landesregierung vom 30.07. wird das Burgenland zwei weitere Natura 2000-Gebiete erhalten. Das Mattersburger Hügelland und der Heideboden auf der Parndorfer Platte werden als besondere Vogelschutzgebiete ausgewiesen und in weiter Folge werden diese Gebiete der EU-Kommission vorschlagen. Damit unterliegen fast 92.000 ha bzw. 23 Prozent der burgenländischen Landesfläche den Naturschutzkriterien gemäß den Natura 2000-Richtlinien. „Das Burgenland hat damit seine Naturschutz-Vorreiterrolle innerhalb Österreichs weiter ausgebaut und ist bei den Natura 2000-Flächen mit Abstand die Nummer 1“, erklärte Landesrat Paul Rittsteuer in einem gemeinsamen Pressegespräch mit HR Dr. Wilfried Hicke, dem Leiter des Hauptreferates Natur- und Umweltschutz in Eisenstadt.
Nach Mitteilung des Agrarlandesrates erfüllen die beiden neuen Natura 2000-Gebiete die Voraussetzungen zur Ausweisung als Vogelschutzgebiete entsprechend der Vogelschutzrichtlinie der EU und dem IBA (Important Bird Areas)-Bericht von Bird-Life. Wie in allen Natura 2000-Gebieten gelte auch hier das Prinzip des Verschlechterungsverbots und der Verträglichkeitsprüfung für Projekte, die erhebliche Beeinträchtigungen für das ausgewiesene Gebiet bringen könnten.
Der Heideboden auf der Parndorfer Platte weist eine Gesamtfläche von 7.700 ha auf und umfasst Teile der freien Landschaft der Gemeinden Zurndorf, Nickelsdorf, Pama, Deutsch Jahrndorf, Gattendorf und Neudorf. Besondere Bedeutung hat die Parndorfer Platte durch das Vorkommen von Großtrappe, Wiesenweihe, Kaiseradler, Sakerfalke, Rotfußfalke und Sumpfohreule. Im Mattersburger Hügelland umfasset das neue Natura 2000-Gebiet eine Fläche von 2.970 ha und erstreckt sich über Teile der Gemeinden Draßburg, Forchtenstein, Loipersbach, Marz, Mattersburg, Pöttsching, Rohrbach, Schattendorf, Sieggraben, Wiesen, Pöttelsdorf und Zemendorf. Die besondere Bedeutung des Gebietes liegt im Vorkommen von Zwergohreulen - 70 Prozent aller Brutvorkommen in Österreich erfolgen hier - Steinkauz und Heidelerche sowie anderer Brutvogelarten.
LR Rittsteuer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Burgenland nunmehr bereits 14 Natura 2000-Gebiete mit einer Gesamtfläche von 91.926 ha aufweist. Dies entspricht einem Anteil an der Landesfläche von 23,24 Prozent. Damit liegt das Burgenland unangefochten an der Spitze Österreichs gefolgt von Niederösterreich (rund 16 Prozent), Steiermark (15,9 Prozent) und Salzburg (15 Prozent). Auch bei den jährlichen Naturschutzmitteln pro Einwohner weise das Burgenland mit S 173,-- einen großen Vorsprung auf alle übrigen Bundesländern auf, erklärte der Agrarlandesrat weiter. Es sei weiters sein Ziel, so Landesrat Rittsteuer, auch das nordöstliche Leithagebirge als Vogelschutzgebiet mit Natura 2000-Status auszuweisen. Ein diesbezüglicher Regierungsakt sei bereits beschlussreif ausgearbeitet. Mit dessen Ausweisung wären allen wichtigen Vogelschutzgebiete im Burgenland berücksichtigt, stellte LR Rittsteuer abschließend fest.