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Chronik der Woche vom 06. 08. bis 12.
08. 2002
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Thema Unwetter – Welle der Hilfsbereitschaft für
die vom Hochwasser Betroffenen
Pröll: Werden die Menschen nicht allein lassen
St. Pölten (nlk) - Die Aufräumarbeiten in den vom Hochwasser betroffenen Krisenregionen
in Niederösterreich sind voll angelaufen. Auch heute stehen tausende Feuerwehrleute, Bundesheerangehörige
und Hilfskräfte anderer Einsatzorganisationen sowie zahlreiche weitere freiwillige Helfer im Dauereinsatz.
"Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat dieses Land erfasst, Hilfe gibt es auch aus anderen Bundesländern
und aus dem Ausland", so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in Stiefern am Kamp, wo der Nestle Österreich-Chef,
Werner Baudrexel, die ersten von insgesamt 5.000 Hilfspaketen für die Betroffenen überreichte. Der Inhalt
der Hilfspakete besteht aus einer Reihe von Nahrungsmittelprodukten, wie Maggie-Fertigsuppen, Nescafe und Süßigkeiten.
Der Landeshauptmann machte sich auch in einigen betroffenen Gemeinden ein Bild über das Ausmaß der Schäden
und führte Gespräche mit den Betroffenen, denen er rasche Hilfe in Aussicht stellte. Demnächst werden
er, Pröll, Gespräche mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Bundesminister Wilhelm Molterer führen,
um rasche finanzielle Hilfe für die vom Hochwasser Geschädigten zu ermöglichen. Dazu finde in der
kommenden Woche eine Sondersitzung der NÖ-Landesregierung statt, die ebenfalls Soforthilfen zum Inhalt hat.
Extremsituationen würden rasche und unbürokratische Lösungen erfordern, so Pröll, der tief
betroffen über das Ausmaß der Schäden ist. Viele Existenzen seien gefährdet, zahlreiche Menschen
stünden vor dem Nichts. "Wir werden diese Menschen nicht allein lassen", betonte Pröll, der
die Gemeindevertreter auch ersuchte, die Schäden bei den Betroffenen möglichst rasch zu erheben und dann
den zuständigen Stellen des Landes zu melden.
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Thema Unwetter – LH Haider bietet Hilfestellung für Katastrophenopfer an
Feuerwehrkommandanten beraten über Hilfsmöglichkeiten - Auch Obdachlose könnten
in Kärnten aufgenommen werden
Klagenfurt (lpd) - Tausende Einsatzkräfte und Freiwillige befinden sich im Kampf gegen das Hochwasser
in Niederösterreich und helfen den Menschen vor Ort. Auch Kärnten steht Gewehr bei Fuß, um den
Menschen in Niederösterreich zu helfen, sagte Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider am Sonntag (11. 08.).
Er hat heute gegenüber dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll Hilfestellung von
Seiten des Landes Kärnten angeboten. Die beiden Landesfeuerwehrkommandanten von Kärnten und Niederösterreich
werden nun auf Vermittlung des Landeshauptmanns die genaue Lage sowie die Hilfsmöglichkeiten besprechen.
Auch katastrophengeschädigte Menschen, die obdachlos geworden sind, können in Kärnten kurzfristig
aufgenommen werden, sagte Haider seine Unterstützung zu.
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Thema Unwetter – Vorarlberg: Schutzwasserbau-Investitionen
seit 1999 um 70 Prozent erhöht
LH Sausgruber: "Land forciert Schutzwasserbaumaßnahmen seit dem Hochwasser 1999"
Bregenz (vlk) – Seit dem Jahrhunderthochwasser 1999 wurde in Vorarlberg der Schutzwasserbau stark ausgeweitet.
Laut Landeshauptmann Herbert Sausgruber wurden seit damals "die jährlichen Investitionen in den Schutzwasserbau
um durchschnittlich 70 Prozent erhöht". Von den Gesamtaufwendungen mit rund 7,3 Millionen Euro pro Jahr
werden vom Land dafür rund 1,8 Millionen Euro investiert.
"In dieser Summe sind", so Sausgruber, "die umfangreichen wildbach-technischen Verbauungen noch
gar nicht berücksichtigt".
Im Mai 1999 gab es in Vorarlberg bekanntlich – nach einem niederschlagsreichen Herbst und einem Winter mit überdurchschnittlichen
Schneemengen – auch noch Rekordmengen bei den Niederschlägen. Ähnlich wie in den letzten Tagen in Ostösterreich
betrug auch in vielen Vorarlberger Orten damals die Niederschlagssumme in wenigen Tagen über 300 Millimeter.
Die Folgen: Hochwasseralarm am Bodensee, großflächige Überschwemmungen und vielerorts Muren und
Erdrutsche.
Seit 1999 – mehrere wichtige Projekte abgeschlossen
Seitdem konnten in Vorarlberg zahlreiche Hochwasserschutz- maßnahmen umgesetzt werden. Sausgruber:
Als Beispiele abgeschlossener Maßnahmen führt Sausgruber an: die Errichtung der Sohlrampe an der Illmündung
(in Feldkirch/Meiningen), die Sohleintiefung an der Ill in der Stadtstrecke von Feldkirch, die Verbauungsmaßnahmen
an der Litz im Silbertal und am Lavadielbach in Schruns/Bartholomäberg sowie mehrere wichtige Bauabschnitte
des Hochwasserschutzes am Bodenseeufer im Rheindelta, in Hard und in Bregenz.
Weiters sind laut Sausgruber die generellen Planungen für die Ausbauprojekte an der Ill (Frastanz/Göfis/Satteins)
und am Ehbach/Nafla/Mühlbach (Rankweil/Feldkirch/Meiningen) sowie die Gewässerbetreuungskonzepte für
die Dornbirnerach, den Lustenauerkanal samt Zuflüssen und für das Projekt Bezauerbach/Grebenbach erstellt
worden bzw. in Bearbeitung.
Darüber hinaus wurden vom Forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung große Leistungen
beim Schutz von Wildbächen erbracht. Als wesentliche Beispiele dafür führt Sausgruber den Frallefrunertobel
in Schruns und Bartholomäberg, sowie die Rutschhangsanierung am Rindberg in Sibratsgfäll an.
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Thema Unwetter – ÖAMTC: Hochwasser, Überflutungen,
Vermurungen ...
Zahlreiche Straßensperren in Österreich
Wien (öamtc) - Das Schlechtwetter führte in weiten Teilen Österreichs zu Überflutungen,
Überschwemmungen, Vermurungen und Murenabgängen.. Montagfrüh waren nach Angaben des ÖAMTC zahlreiche
Straßen gesperrt, unpassierbar oder nur mit Behinderungen zu befahren. Orte sind auf dem Straßenweg
teilweise nicht erreichbar.
Eine kurze Zusammenstellung vom ÖAMTC über die wesentlichsten Straßensperren Österreich:
Niederöstereich:
S 5, Stockerauer Schnellstraße, zwischen Kollersdorf und Krems in beiden Richtungen. Umleitung über
Fels am Wagram, Langenlois und B 218. B 2, Waldviertler Straße, bei Horn B 30, Thayatal Straße, zwischen
Heidenreichstein und Langegg B 32, Gföhler Straße, zwischen Gföhl und Wegscheid B 34, Kamptal Straße,
zwischen Horn und Langenlois B 35, Retzer Straße, zwischen Hadersdorf am Kamp und Krems B 119, Greiner Straße,
zwischen Groß Gerungs und Weitra
Oberösterreich:
B 38, Böhmerwald Straße, zwischen Freistadt und Bad Leonfelden, bei Helfenberg B 115, Eisen
Straße, zwischen Weyer Markt und Altenmarkt B 129, Eferdinger Straße, zwischen Linz und Wilhering B
139, Kremstal Straße, zwischen Kematen und Neuhofen B 121, Weyrer Straße, zwischen Weyer und Gaflenz
B 145, Salzkammergut Straße, zwischen Ebensee und Bad Ischl B 166, Pass Gschütt Straße, Bad Goisern
und dem Pass Gschütt Landesstraßen im Bereich von Perg
Salzburg:
B 164, Hochkönig Straße, zwischen Saalfelden und Dienten, damit ist unter anderem Maria Alm
auf dem Straßenweg nicht erreichbar. Weiters ist auch der Abschnitt zwischen Saalfelden und Leogang unpassierbar.
B 311, Loferfer Straße, zwischen Lofer und Saalfelden B 165, Gerlos Straße, Salzachbrücke in Mittersill,
örtliche Umleitung. B 162, Lammertal Straße, zwischen Golling und Abtenau B 99, zwischen Obertauern
und Tweng L 111, Verbindung Saalbach - Hinterglemm L 107, Wiestal, zwischen Hallein und Thalgau
Tirol:
B 187, Ehrwalder Straße, zwischen Ehrwald und Garmisch B 198, Lechtal Straße, bei Elbigenalp
und Untergilben B 188, Silvretta Straße, bei Galtür B 164, Hochkönig Straße, zwischen Fieberbrunn
und St. Johann B 175, Wildbichler Straße, auf deutscher Seite zwischen Sachran und Aschau sowie zahlreiche
Nebenstraßen im Außerfern.
Vorarlberg:
In Vorarlberg sind alle Hauptverbindungen offen, gesperrt sind lediglich Landesstraßen, wie etwa
auch die Zufahrt zum Grenzübergang Oberhochsteg.
Kärnten:
B 99, Katschberg Straße, zwischen Gmünd und Rennweg, ausweichen über Tauern Autobahn (A 10)
Steiermark:
B 65, Gleisdorfer Straße, Verbindung Gleisdorf - Graz, zwischen Kainbach und Lembach B 115, Eisen
Straße, zwischen Großreifling und Altenmarkt B 146, Gesäuse Straße, zwischen Hieflau und
Gstatterboden B 320, Ennstal Straße, in Schladming
Weiters sind zahlreiche Landesstraßen von Sperren betroffen.
Burgenland:
B 50, Burgenland Straße, in Stoob
Der ÖAMTC macht abschließend die Autofahrer aufmerksam, dass in den Niederschlagsgebieten generell akute
Aquaplaninggefahr herrscht. Daher die Bitte, den Sicherheitsabstand zu vergrößern und Fuß weg
vom Gaspedal.
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Thema Unwetter – Rotes Kreuz fordert Katastrophenkarenz
Wien (rotes kreuz) - Mehr als 1.500 Rotkreuz-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren in den letzten Tagen
im Katastropheneinsatz. Viele davon mussten sich von ihren Arbeitgebern frei nehmen, oft wurde Zeitausgleich oder
Urlaub genommen, um helfen zu können.
"Das Rote Kreuz fordert erneut, dass Mitarbeiter von Hilfsorganisationen vom Gesetz her das Recht auf Freistellung
haben, wenn sie auf Katastropheneinsatz müssen. Diese Katastrophenkarenz soll dem Arbeitnehmer rasch und unbürokratisch
ermöglichen, seine Einsatzorganisation zu unterstützen", so Rotkreuz-Präsident Fredy Mayer.
Die oft wochenlangen Ausbildungen und Übungen für die Katastrophenhelfer finden in der Freizeit statt,
außerdem bringt der Einsatz der Freiwilligen ja enormen volkswirtschaftlichen Nutzen, weil Leben gerettet
werden und Leid gelindert wird.
"Ohne den Einsatz der freiwilligen Helfer, wären Einsätze wie das Hochwasser der vergangenen Woche
nicht zu bewältigen. Daher ist es nicht zu verstehen, dass einige unserer Mitarbeiter noch mit Problemen am
Arbeitsplatz konfrontiert sind, wenn sie vom Einsatz kommen. Ich möchte daher an dieser Stelle allen Arbeitgebern
danken, die ihre Mitarbeiter ohne Probleme in den Einsatz ziehen ließen", ergänzt Mayer.
Die Forderung nach Erleichterung von Sonderurlauben und Freistellungen wird vom Roten Kreuz immer wieder gefordert.
Gerade in der Urlaubszeit und unter der Woche würde sich die Einsatzbereitschaft der Einsatzorganisationen
für große Ereignisse durch solche Maßnahmen dramatisch verbessern.
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Thema Unwetter – Massnahmen der WLV haben noch
grössere Katastrophe verhindert
Integrale Einzugsgebietsbewirtschaftung der Wildbach- und Lawinenverbauung hat sich bewährt
Wien (bmlfuw) - Der von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Bevölkerung rasch zu helfen hat
derzeit höchste Priorität. Gleichzeitig steht die Instandsetzung von Schäden an Schutzbauten an
oberster Stelle. Bundesminister Mag. Molterer hat am Donnerstag (08. 08.) abend nach
einer Besichtigung des Katastrophengebietes im Kamptal zugesagt, im nächsten Ministerrat einen entsprechenden
Bericht mit Beschlussfassung einzubringen.
Auch wenn der Schaden derzeit noch nicht bezifferbar ist, zeigt ein erster Überblick, dass in vielen Regionen
durch die von der Wildbach- und Lawinenverbauung und vom Schutzwasserbau gesetzten Maßnahmen eine noch größere
Katastrophe verhindert wurde. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
mit.
Nach den heftigen Unwettern im März und Juni wurde nunmehr insbesondere der Norden Österreichs von schweren
Regenfällen betroffen, wie man es in diesen Gegenden kaum kennt. Lokal fielen so viele Niederschläge,
dass Experten von 500 bis sogar 1000jährigen Ereignissen sprechen. Gegen derartige Ereignisse gibt es kaum
technische Verbauungsmaßnahmen, zusammen mit anderen Maßnahmen wie z.B. in der Raumplanung lassen sich
allerdings negative Auswirkungen vermindern.
Wie die Erhebungen der Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung gezeigt haben, konnten jedoch in vielen Regionen
durch entsprechende Schutzmaßnahmen Schäden in einem vielfachen Ausmaß verhindert werden. In den
betroffenen Gebieten gilt es als nächstes rasch und unbürokratisch durch umfassende Sofortmaßnahmen
beschädigte Verbauungen, angerissene Bachufer etc. zu sanieren, verfüllte Ablagerungsbecken, verklauste
Bäche und dgl. mehr zu räumen und in weiterer Folge Maßnahmenprogramme zu erstellen. Wie die Erfahrungen
gerade auch der letzten Monate gezeigt haben, kommt es immer wieder vor, dass ein und der selbe Wildbach zwei und
auch drei mal hintereinander von größeren Niederschlagsereignissen betroffen war. Eine rasche Maßnahmensetzung
ist daher das Gebot der Stunde, da beschädigte Verbauungen, angerissene Bachufer und verklauste Bäche
bei einem weiteren Ereignis häufig noch größere Schäden anrichten können.
Der in den letzten 10 Jahren eingeschlagene Weg, nämlich Wildbäche nicht nur technisch zu verbauen, sondern
ganze Einzugsgebiete zu behandeln und insbesondere biologische und raumplanerische Maßnahmen zusätzlich
zu setzen, hat sich jedenfalls bewährt. Damit konnte vor allem in den gebirgigen Teilen Österreichs eine
wesentlich größere Katastrophe verhindert werden. Die Maßnahmen des naturnahen Gewässerausbaues,
der erfolgreiche Weg der Gewässerbetreuungskonzepte im Schutzwasserbau tragen ebenfalls zu einer Entschärfung
von Hochwassersituationen bei. Diesen Weg konsequent weiter zu beschreiten gehört zu einer der wesentlichsten
Aufgaben meines Ressorts", sagt der für den Schutzwasserbau und die Wildbach- und Lawinenverbauung zuständige
Bundesminister Mag. Wilhelm Molterer dazu abschließend.
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Thema Unwetter – Leitl tritt für Soforthilfe
ein
Wien (pwk) - Um den zahlreichen durch Hochwasser in den letzten Tagen geschädigten heimischen Unternehmen
unter die Arme zu greifen, tritt Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl für Soforthilfe ein. "Die
betroffenen Betriebe können nicht allein gelassen werden. Es geht hier nicht nur um die Inhaber selbst, sondern
auch um deren Beschäftigte und Familien", betont Leitl. Auch im eigenen Bereich werde für besondere
Notlagen finanzielle Unterstützung geleistet werden, verspricht der WKÖ-Präsident: "Existenzielle
Bedrohungen müssen so weit wie möglich abgewendet werden."
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Thema Unwetter – 850 Bundesheer-Soldaten im Assistenzeinsatz
Wien (bmlv) - Nach den verheerenden Regenfällen der letzten Tage kam es in einigen Gebieten
Österreichs, vor allem in Teilen Ober- und Niederösterreichs, zu großen Überschwemmungen.
Seit 7. August stehen auch 350 Soldaten im Einsatz, um den Betroffenen Hilfe zu leisten. Unter den Soldaten sind
auch einige Leistungssportler die gerade ihren Grundwehrdienst ableisten.
So sind unter anderem die Rekruten Marlies Schild und Carina Raich, beide Alpinschifahrer, und Martin Mesotitsch,
Langläufer, in Niederösterreich bei den Sicherungsarbeiten eingesetzt. Gemeinsam mit ihren rund 350 Kameraden
unterstützen sie die zivilen Organisationen, wie z.B. die Feuerwehren bei den schwierigen Arbeiten. Mehrere
Transporthubschrauber fliegen laufend, um eingeschlossene oder von der Umwelt abgeschlossene Personen zu bergen.
Zusätzlich hat das österreichische Bundesheer 1400 Soldaten in Ober- und Niederösterreich jederzeit
einsatzbereit. Diese stehen sozusagen „Spaten bei Fuß“ abmarschbereit um sofort einzugreifen.
Lageentwicklung
Am 9. August 2002 bewirkt die allmähliche Wetterberuhigung ein langsames Zurückgehen der über
die Ufer getretenen Flüsse und Bäche. Der Raum der Kampmündung stellt aber nach wie vor eine kritische
Zone dar.
Seit den frühen Morgenstunden befinden sich rund 850 Soldaten und sechs Hubschrauber im Assistenzeinsatz.
Schwerpunkte der Hilfeleistung sind die Gebiete Freistadt- Schwertberg, Zwettl-Weitra und der Großraum Krems.
Unter anderem sind Pioniere des österreichischen Bundesheeres nach Thurnberg unterwegs. In der Ortschaft wurde
gestern die Brücke über den Kamp weggerissen. Die Pioniere errichten dort im Laufe des Tages eine Behelfsbrücke.
Zusätzlich zu den 850 bereits eingesetzten sind weitere Soldaten und mehrere Hubschrauber in Bereitschaft.
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Thema Unwetter – OÖ: Land hat Hilfskonto
eingerichtet
Linz (lk) - "Viele Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, vor allem auch aus
Landesteilen, die nicht vom Hochwasser betroffen sind, haben sich spontan telefonisch bereit erklärt, den
Hochwasseropfern zu helfen," berichtet Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Daher hat das Land Oberösterreich
ein eigenes Hilfskonto eingerichtet, auf das ab sofort die Einzahlung von Spenden möglich ist: Land
Oö. – Hochwasserkatastrophe 2002, Konto-Nr. 800 003, Bankleitzahl 54000. "Alle Landsleute, die
den Hochwasseropfern helfen wollen, sind herzlich eingeladen, ihre Spende auf das Hilfskonto des Landes einzuzahlen",
so der Landeshauptmann.
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Thema Unwetter – NÖ: Hilfskräfte im
Dauereinsatz, Aufräumarbeiten voll angelaufen
St. Pölten (nlk) - Nach den schweren Überschwemmungen in Niederösterreich, insbesondere
im Waldviertel und im Kamptal, sind nach wie vor rund 4.000 Feuerwehrleute und etwa 500 Bundesheerangehörige
sowie zahlreiche weitere Hilfskräfte im Dauereinsatz. Nach dem Sinken der Pegelstände in den Hochwassergebieten
sind die Einsatzkräfte nun mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Diese Arbeiten sind voll angelaufen und werden voraussichtlich Wochen dauern, erst dann wird eine genaue Schadensbilanz
möglich sein. Nach wie vor sind auch zahlreiche Straßen nur schwer passierbar bzw. gesperrt.
Der NÖ Straßendienst ist ebenfalls mit all zur Verfügung stehendem Gerät und Personal im Einsatz,
um Straßen möglichst rasch wieder passierbar zu machen bzw. um die Schadensbehebungen möglichst
rasch in Angriff nehmen zu können. Dazu müssen die Stromversorgung sowie die Trinkwasserversorgung wieder
hergestellt werden.
Auf Grund der enormen Schäden an Wohngebäuden, Brücken, Straßen- und Eisenbahnverbindungen
sowie der Strom- und Telefonverbindungen wird damit gerechnet, dass es Wochen dauert, bis der gewohnte Alltag in
den betroffenen Regionen wieder einkehren kann. Von den zuständigen Stellen des Bundes und des Landes wurde
den Betroffenen rasche Hilfe in Aussicht gestellt.
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Gefährliche Engstelle im Drautal wurde zum Spazierweg
LR Dörfler eröffnete neuen Geh- und Radweg in Berg im oberen Drautal - Umfahrung
des Nadelöhrs als zusätzliches touristisches Angebot der Gemeinde
Berg (lpd) - Berg im oberen Drautal liegt etwa in der Mitte zwischen dem Tiroler Tor und der Enge
von Sachsenburg an den beiden Ufern der Drau. Äußerst eng und kurvenreich ist auch das Teilstück
der gefürchteten Drautal-Bundesstraße B 100 zwischen Unterfrallach und Berg, so dass es für Fußgänger
beim vorhandenen starken Verkehrsaufkommen aufgrund der schmalen Bankette und angrenzender steiler Böschungen
keine sichere Gehmöglichkeit gab.
Deshalb wurde im Herbst 1999 mit dem Bau eines Parallelweges zur Aufnahme des lokalen Verkehrs begonnen, dessen
zweite Ausbaustufe nunmehr vollendet wurde.
Auf einer Länge von rund zwei Kilometer wurde somit eine sichere Fußgänger- und Radfahrverbindung
zum Bahnhof Berg und zur Volksschule bzw. zur Ortschaft Berg geschaffen, die heute von Landesrat Gerhard Dörfler
feierlich eröffnet wurde. Gleichzeitig ist damit eine „Schulwegsicherung“ verbunden, freute sich Dörfler.
Wie sich überhaupt der Kärntner Straßenbau- und Verkehrslandesrat für die rasche Umsetzung
aller Maßnahmen, die zur Erhöhung der Sicherheit auf Kärntens Straßen beitragen, stark macht.
In Festtagslaune war am Freitag auch Bürgermeister Ferdinand Hueter über den sichtbaren Fortschritt in
seiner Gemeinde, der nicht nur den Drautalern, sondern auch den Gästen zugute komme. Hueter dankte Landesrat
Dörfler für seinen Einsatz um die Umfahrung des lebensgefährlichen Nadelöhrs: „Wir haben dadurch
auch ein zusätzliches touristisches Angebot.“ Er wies zudem darauf hin, dass auch noch Leitschienen eingebaut
werden, wenn die Nebenarbeiten am Bankett abgeschlossen sind. Aber auch die Kosten können sich sehen lassen.
So hat das Land Kärnten für die umfangreichen Bauarbeiten rund 456.000 Euro aufgewendet und die Gemeinde
Berg 120.000 Euro beigesteuert.
Der Dank galt an diesem Feiertag auch den ausführende Firmen (Schader Bau, Irschen und Winkler Bau, Greifenburg)
sowie den Projektleitern vom Straßenbauamt Spittal/Drau Werner Prodinger und Dieter Pließnig. Nach
der Begrüßung und der Eröffnungszeremonie beim Altenmarkter-Feld wurde die neue verkehrssichere
Verbindung nördlich der B 100 und damit auch im Norden der Drau gleich von den ersten Radfahrern und Spaziergängern
in Angriff genommen.
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Thema Unwetter – OÖ: LH Pühringer: Rasche
und unbürokratische Katastrophenhilfe bereits in die Wege geleitet
3,3 Mio. Euro zusätzlich aus dem Katastrophenfonds (Bund und Land) stehen bereits
zur Verfügung
Linz (lk) - Das Hochwasser in Oberösterreich, insbesondere in den Bezirken Freistadt und Perg,
hat zum Teil dramatische Schäden verursacht. Um rasch und unbürokratisch helfen zu können, wurde
über Initiative von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer eine finanzielle Soforthilfeaktion eingeleitet.
Die Gemeinden sind ermächtigt, als Soforthilfe an Betroffene 400 Euro bei überflutetem Keller und 800
Euro bei überflutetem Keller und Erdgeschoß auszubezahlen. Diese Mittel werden ihnen dann aus dem Katastrophenfonds
(Bundes- und Landesmittel) refundiert.
Aufgrund der großen Schäden wurden zusätzliche Mittel aus dem Katastrophenfonds gesichert. "3,3
Mio. Euro wurden bereits reserviert", berichtet Landeshauptmann Pühringer.
Informationsveranstaltungen für die betroffene Bevölkerung sind ebenfalls bereits organisiert. Die für
Katastrophenhilfe zuständige Agrar- und Forstrechts- Abteilung wird diese in der Gemeinde St. Georgen an der
Gusen am 12.8., in Freistadt am 13.8., in Schwertberg am 14.8., in Königswiesen am 19.8., jeweils um 19.30
Uhr, und in Perg am 20.8. um 19.00 Uhr, durchführen. Die genauen Veranstaltungsorte werden noch bekannt gegeben.
Ganz besonders dankt Pühringer den Einsatzkräften, insbesondere den mehr als 5.000 Feuerwehrleuten, die
in unermüdlicher Arbeit der betroffenen Bevölkerung Hilfe leisten und dadurch noch schlimmere Schäden
vermeiden helfen.
Der Landeshauptmann hat seinen Urlaub abgebrochen und macht sich heute, Donnerstag, Nachmittag gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreter
Franz Hiesl selbst ein Bild von den Ausmaßen des Hochwassers in den Bezirken Freistadt und Perg.
"Das Land Oberösterreich lässt niemanden im Stich. Wir werden rasch und unbürokratisch helfen",
versichert Pühringer.
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Thema Unwetter – NÖ: Pröll und Plank
im Hochwassergebiet
St. Pölten (nlk) - Es ist bereits das dritte Hochwasser, von dem Niederösterreich heuer
betroffen wird, und das katastrophalste. Verheerend ist die Situation diesmal vor allem im Kamptal, auch die ältesten
Bewohner können sich hier nicht an ein ähnliches Hochwasser erinnern. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
und Landesrat Dipl.Ing Josef Plank waren am Mittwoch (07. 08.) Nacht vor Ort, Pröll
in Hadersdorf und Geras und Plank in Zwettl.
Auch Donnerstag (08. 08.) vormittag hat sich der Landeshauptmann nach Hadersdorf begeben.
Er zeigte sich tief betroffen vom Ausmaß der Schäden und beeindruckt vom koordinierten Vorgehen der
Einsatzkräfte, denen er seinen Dank aussprach. Noch in der Nacht hat Landeshauptmann Pröll auch Verbindung
mit Innenminister Dr. Ernst Strasser aufgenommen, das Innenministerium wird sich mit allen zur Verfügung stehenden
Möglichkeiten an den Hilfsmaßnahmen beteiligen. Den Geschädigten soll so rasch wie möglich
geholfen werden. Landesrat Plank kündigte an, dass die Schadenskommissionen sofort ihre Arbeiten aufnehmen
werden, sobald es möglich ist.
Die Situation heute um 9 Uhr laut Hydrographischem Dienst der NÖ Landesregierung: An der Donau und an ihren
Zubringern sind die Pegelstände nach wie vor leicht steigend. Man hofft, dass die Prognosen der Meteorologen
eintreffen, die ab Mittag ein Nachlassen bzw. Aufhören der Regenfälle voraussagen. Aber auch dann ist
angesichts der Wassermassen, die von Bayern und von den Zubringern auf Niederösterreich zukommen, erst am
Nachmittag bzw. am Abend mit einer Entspannung zu rechnen. An der Thaya sind die Pegelstände bereits rückläufig,
aber am Kamp ist die Situation katastrophal, hier können auch keine Messungen vorgenommen werden, weil die
Pegel vom Hochwasser zerstört wurden.
Rund 3.500 Feuerwehrleute stehen derzeit in den Hochwassergebieten in Niederösterreich im Dauereinsatz, wobei
rund 1.000 davon als Verstärkung aus nicht betroffenen Bezirken angerückt sind. Dazu kommen weitere 900
Einsatzkräfte aus dem Katastrophenhilfsdienst. In der Krisenregion stehen auch rund 1.000 Mann des NÖ
Straßendienstes mit Baggern und allen zur Verfügung stehenden Geräten im Dauereinsatz.
Am schwersten betroffen von den momentanen Regenfällen sind laut Landeswarnzentrale die Bezirke Krems, Zwettl,
Horn und Gmünd. So war etwa die Stadt Zwettl in der vergangenen Nacht komplett überflutet, im Bezirk
Horn waren in Kamegg acht Menschen eingeschlossen, deren Bergung in den frühen Morgenstunden in Angriff genommen
worden war. Ebenfalls zur Menschenrettung angefordert ist ein Bundesheer-Assistenzeinsatz per Hubschrauber für
Weitra und Rehberg, wo sich Menschen auf Bäume flüchten mussten.
Auch in Krems haben die heftigen Regenfälle in der vergangenen Nacht schwere Schäden angerichtet . Besonders
betroffen sind die Kremstalstraße und die Stadtteile Mitterau und Weinzierl: Teile der Kremstalstraße
wurden weggespült und zahlreiche Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen. Im Kremstal, in der Mitterau
und im Weinzierl haben 450 Einsatzkräfte mit den Aufräumarbeiten begonnen, weitere 150 Helfer des Bundesheeres
werden noch am Vormittag erwartet. Am Vormittag wird auch ein Geologe zur Begutachtung einer Felswand in der Kremstalstraße
eintreffen. Danach kann entschieden werden, ob die Straße für den Verkehr freigegeben werden wird. Mit
dem Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes in Stein wurde bereits in den Nachtstunden begonnen.
In nahezu allen Krisenregionen wurden auf Grund von Überflutungen zahlreiche Straßen teilweise gesperrt.
Besonders betroffen davon sind Straßen in den Bezirken Gmünd, Horn, Krems, Waidhofen an der Thaya und
Zwettl, es gibt großteils örtliche Umleitungen. Gesperrt sind auch die S 5 zwischen Krems und Tulln,
die Park- and-ride-Anlage Klosterneuburg-Kierling, die Landesstraße 6058 von Ardagger bis Wallsee und die
Landesstraße 68 in Fischamend. Bei Thurnberg und bei Plank wurden Brücken weggerissen. Weitere Brücken
drohen wegen des Hochwassers und des Treibgutes ebenfalls weggerissen zu werden.
Derzeit ist auch der gesamte Bahnverkehr im Kamptal unterbrochen, ebenso die Bahnverbindung durch die Wachau am
südlichen Donauufer (Krems – Furth – Aggsbach). Außerdem ist nicht hundertprozentig sicher, ob die Staumauern
im Kamptal (Ottenstein, Dobra und Thurnberg) dem Wasserdruck standhalten. Aus diesem Grund wird auch die Evakuierung
der Bevölkerung in den betroffenen Region vorbereitet.
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Thema Unwetter – Wien: Situation nicht dramatisch
Wien (rk) - Laut Auskunft des Wiener Donauhochwasserschutzes (MA 45) erlebt Wien, im Unterschied
zum Waldviertel, in diesen Stunden nur ein kleineres Hochwasser. Derzeit strömen rund 7.000 Kubikmeter/Sekunde
beim Pegel Korneuburg durch, die Neue Donau erlebt derzeit eine Durchflussmenge von 1500 Kubikmeter/Sekunde.
Gegen 10.00 Uhr erwartet man den Höchststand. Im Jahresmittel weist der die Strömungsmenge bei Wien rund
2.000 Kubikmeter/Sekunde auf, im Sommer sind es rund 1.000 Kubikmeter/Sekunde. Am Nachmittag erwarten die Hochwasser-Experten
ein rasches Abklingen der Situation, da, abgesehen vom Kamp, viele andere Zuflüsse in die Donau, wie Enns
und Inn, kein Hochwasser aufweisen.
Wiener Feuerwehr hat Hilfe angeboten
Laut Auskunft von Wiens obersten Feuerwehrmann, Branddirektor DI Dr. Friedrich Perner, hat Wien den niederösterreichischen
Kollegen Soforthilfe angeboten, bislang kam es aber zu keiner Anforderung. Wien könnte mit Personal, Geräten,
Sandsäcken sofort aushelfen.
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Gesamtscheidungsrate Kärntens ist unter dem Bundesdurchschnitt
Trotzdem mit 1.199 Scheidungen neuer Scheidungsrekord im Jahr 2001 – 84,7 Prozent der Ehen
einvernehmlich geschieden
Klagenfurt (lpd) - Für Kärnten wurde im Jahr 2001 eine Gesamtzahl von 1.199 Scheidungen
ausgewiesen. Dies stellt einen neuen Scheidungsrekord dar, wie die Landesstelle für Statistik jetzt bekanntgibt.
Noch nie wurden in Kärnten innerhalb eines Jahres so viele Ehen geschieden wie im Jahr 2001. Gegenüber
dem Jahr 2000 betrug der Anstieg 129 Scheidungen oder 12,1 Prozent (Österreich: plus 5,3).
Innerhalb der letzten 30 Jahre hat sich die Scheidungszahl sowohl in Kärnten als auch österreichweit
verdoppelt. Die Zahl der Eheschließungen hat sich im selben Zeitraum um rund 35 Prozent verringert.
Trotzdem werden in Kärnten weniger Scheidungen verzeichnet als im Bundesdurchschnitt. Die Gesamtscheidungsrate
(Summe der einjährigen, ehedauerspezifischen Scheidungsraten) in Kärnten liegt bei 41 Prozent, dies zeigt,
dass bereits mehr als jede dritte Ehe vor dem Scheidungsrichter endet. Bundesweit liegt die Rate bei 46 Prozent.
Die in Relation zu den Eheschließungen höchsten Scheidungsraten finden sich in Wien (59 Prozent) und
Vorarlberg (52), am niedrigsten sind sie in Oberösterreich (37,5) und Tirol (37,3).
84,7 Prozent der Ehen wurden in Kärnten einvernehmlich geschieden, bei 8,5 Prozent wurde die Scheidung durch
das Auflösen der häuslichen Gemeinschaft erwirkt und die restlichen 6,8 Prozent sind auf „andere Eheverfehlungen“
zurückzuführen.
Das mittlere Alter der Geschiedenen betrug bei den Männern 39,9 Jahre, bei den Frauen 37,3 Jahre.
Im Jahre 2001 waren 78 Prozent aller Frauen berufstätig, 22 Prozent dagegen nicht berufstätig. Die Landesstelle
für Statistik hat weiters errechnet, dass die Scheidungswahrscheinlichkeit von Ehen, in denen auch die Frau
einem Erwerb nachgeht, etwa viermal so groß ist wie in Ehen, in denen nur der Mann berufstätig ist und
die Gattin die Rolle der Hausfrau einnimmt. Die Mehrfachbelastung der Frauen stellt also einerseits einen erhöhten
Risikofaktor für die Ehen dar, andererseits fällt berufstätigen Frauen die Entscheidung für
eine Ehelösung leichter als nichtberufstätigen Hausfrauen. Zwischen 1985 und 2001 haben sich die Scheidungen
mit berufstätigen Ehefrauen um 72 Prozent erhöht, wogegen die Zahl jener Scheidungen, bei denen die Ehefrau
keinem Erwerb nachgegangen war, ungefähr gleichgeblieben ist. Die Gesamtzahl der Scheidungen hat sich in diesem
Zeitraum von 812 auf 1.199 erhöht, was einer Zunahme um 48 Prozent entspricht.
Insgesamt waren 2001 1.516 Kinder durch Ehescheidungen betroffen, davon waren wiederum 908 weniger als 14 Jahre
alt. Auch die Zahl der von Scheidungen betroffenen Kinder des Jahres 2001 stellt leider einen traurigen Rekord
dar.
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Euro-Preise – VKI stellt Zahlen aus BEUC-Studie für Österreich klar
Zahlenmaterial ist in erster Linie Beschwerdestatistik über einzelne Branchen – keine
Erhebung über konkrete Preissteigerungen
Wien (vki) – Die von BEUC (Europäischer Dachverband der Konsumenten) über Österreich
veröffentlichten Daten im Zusammenhang mit der Währungs-Umstellung haben zu Missinterpretationen geführt.
Der VKI (Verein für Konsumenteninformation) stellt klar, dass es sich bei jenem Datenmaterial, das konkret
auf einzelne Handels- und Berufssparten Bezug nimmt, nicht um eine Preisentwicklungs- Statistik handelt, sondern
um eine Beschwerde-Bilanz zu Teuerungen in verschiedenen Konsumbereichen.
Seit Mai 2001 erfasst und prüft der VKI alle eingehenden Beschwerden von Konsumenten zur Währungsumstellung
und zum Euro. Im April 2002 wurden diese Beschwerden statistisch ausgewertet und BEUC für eine europaweite
Vergleichs-Studie zur Verfügung gestellt.
Beschwerde- und nicht Preisstatistik
Im BEUC-Bericht über Österreich wurden nicht näher bezeichnete sinkende und steigende Prozentsätze
für verschiedene Branchen angegeben, die von Medien irrtümlich als Preissenkungen bzw –steigerungen innerhalb
eines Jahres interpretiert und veröffentlicht wurden. Bei diesen Prozentsätzen handelt es sich jedoch
um Ab - oder Zunahme von Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Euro- Umstellung beim VKI eingegangen sind.
Gastronomie unangenehm aufgefallen
Laut Max Reuter, Leiter der Abteilung für Finanzdienstleistungen im VKI und Verantwortlicher der VKI-
Erhebung, ändert das aber nichts an der Tatsache, dass einige Branchen aufgrund von Preiserhöhungen besonders
häufig zu Beschwerden führten. Das sind, wie korrekt berichtet wurde, vor allem die Gastronomie, die
Automaten-Branche und zum Teil der Einzelhandel. In 70 Prozent der Beschwerdefälle waren Preissteigerungen
von mehr als 10 Prozent die Ursache des Konsumenten-Ärgers. Schwerpunkt dabei war die großzügige
Preisanpassung auf runde Euro-Beträge, wie im BEUC-Bericht in der Zusammenfassung vermerkt.
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Fachverband Gastronomie prüft rechtliche Schritte wegen "Euro-Teuerungsstatistik"
Hinterleitner: "Falschmeldungen fügen der Branche erheblichen Schaden zu"
Wien (pwk) - "Die vielfach zitierte EU-Statistik, in der die österreichische Gastronomie
als ´Europreistreiber´ bezeichnet wurde, gibt es gar nicht. Dies wurde nun vom Europäischen Konsumentenschutz-Dachverband
BEUC auch offiziell bestätigt", führt Helmut Hinterleitner, Obmann des Fachverbandes Gastronomie
in der Wirtschaftskammer Österreich, am Donnerstag (08. 08.) aus.
Die Anfang dieser Woche vom Europäischen Konsumentenschutz-Dachverband BEUC präsentierte "Studie"
beruhte auf Angaben der jeweiligen nationalen Verbraucherorganisationen. Der österreichische Verein für
Konsumenteninformation (VKI) lieferte jedoch keine Preisentwicklungsstatistik, sondern ausschließlich eine
Beschwerdebilanz von Konsumenten für die einzelnen Branchen. In der Folge wurden vom Europäischen Konsumentenschutz-Dachverband
Prozentsätze, die sich auf die Zu- und Abnahme von Beschwerden in einer Branche bezogen als Preissteigerungen
dargestellt.
"Durch diesen peinlichen Fehler der Konsumentenschützer wurde die österreichische Gastronomie in
ganz Europa völlig zu Unrecht als Europreistreiber hingestellt", betont Hinterleitner und befürchtet
nun einen Imageschaden für Österreichs Gastronomie. "Dem europäischen Dachverband BEUC hätte
dieser Fehler vor Veröffentlichung der "Studie" wohl auffallen müssen", so Hinterleitner
weiter.
"Wir werden das nicht so hinnehmen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit die österreichische
Gastronomie nicht in Misskredit gebracht und vor derartigen Willkürakten künftig verschont bleibt",
hält dazu Hinterleitner fest. Der Fachverband Gastronomie fordert eine Klarstellung des VKI und prüft
derzeit auch rechtliche Schritte", so Hinterleitner abschließend.
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