Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 06. 08. bis 12. 08. 2002

   
Salzburg ehrte den Dirigenten James Levine
Raus überreichte das Goldene Ehrenzeichen des Landes an den weltweit erfolgreichen Dirigenten
Salzburg (lk) - „Bereits 162 Mal wirkte James Levine bei den Salzburger Festspielen mit. Sein Erfolg hat zur Festigung des Ansehens der Festspiele und Salzburgs beigetragen", stellte Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus am Sonntag (11. 08.) fest, als er dem weltbekannten Dirigenten im Schloss Leopoldskron das Goldenen Ehrenzeichen des Landes überreichte. James Levine sei einer der erfolgreichsten und gefragtesten Künstler im klassischen Musikbetrieb. Salzburg sei stolz darauf, dass ein so großer Künstler immer wieder in Salzburg arbeite und hier sein künstlerisches Können vorführe, so Raus in seiner Laudatio.
Bei den Salzburger Festspielen dirigierte James Levine von 1975 bis 1993 sechs verschiedene Opern in 122 Vorstellungen. Davon alleine 51 Mal Mozarts Zauberflöte. Weiters stand er am Pult zahlreicher Orchesterkonzerte und trat als Solist am Klavier und als Liedbegleiter auf. „Bekannt in aller Welt und seit 27 Jahren bereits fest mit Salzburg verbunden. Eine großartige Karriere eines vielseitigen, perfekten Musikgenies", so Landesrat Raus.
Bekannt ist James Levine vor allem als künstlerischer Direktor der Metropolitan Opera. Sein Debüt in diesem Opernhaus gab er vor 31 Jahren. Bis heute leitete er dort fast 2000 Vorstellungen von 75 Opern, darunter auch Metropolitan-Erstaufführungen, wie Werke von Mozart, Verdi oder Schönberg. Mit dem Orchester der Metropolitan Opera veranstaltet er seit 1991 Konzerte und unternimmt Tourneen. Bei den Salzburger Festspielen wird das Orchester am 12. August ein Konzert geben.
Maestro Levine hat alle bedeutenden Orchester dieser Welt geleitet. 20 Jahre war er Musikdirektor des Ravinia Festivals. Er war regelmäßiger Gast bei den Festspielen in Salzburg (1975 – 1993) und in Bayreuth (1982 – 1998). Er dirigierte die Welttournee der „Drei Tenöre" und den Soundtrack von Disneys Zeichntrickfilm „Fantasia 2000".
Geboren wurde James Levine 1943 in Cincinnati (Ohio). Mit 10 Jahren gab er sein erstes Konzert als Klaviersolist mit dem Cincinnati Symphony Orchestra. Er studierte am Cincinnati College-Conservatory of Music und an der Juilliard School, unter anderem bei Walter Levin, Jean Morel, Rudolf Serkin und Rosina Lhévinne. Mit 21 Jahren verließ er die Juilliard School und wurde der jüngste Assistenz–Dirigent in der Geschichte des Cleveland Orchestra. Mit einer Tosca Aufführung 1971 gab er sein Dirigentendebüt an der Metropolitan Opera in New York, wurde dort 1973 Chefdirigent, 1976 musikalischer Leiter und 1986 künstlerischer Direktor. 1999 übernahm James Levine das Amt des Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker.

 
Wien: Ausstellung über Tschernobyl
Wien (rk) - Dem Thema der humanitären und ökologischen Katastrophe Tschernobyls widmet sich eine gemeinsame Ausstellung der Republik Belarus und der Stadt Wien unter dem Titel "Der 26. April". Vom 19. bis 31. August zeigt die Ausstellung in der Wiener Planungswerkstatt, Wien 1., Friedrich-Schmidt-Platz 9, Fotografien, Bilder und Skulpturen weißrussischer Künstler.
Die Objekte erzählen dabei nicht nur von der Tragik und den Folgen der Katastrophe, sondern auch von der Schönheit der Landschaft und der schöpferischen Kraft der Menschen. Von Land und Leuten berichten auch einige Kinderzeichnungen aus der Region, die ebenfalls ausgestellt werden und zeigen, wie die Kinder die Folgen wahrnehmen.
Die Eröffnung wird am 20. August um 16 Uhr in Anwesenheit des Botschafters der Republik Belarus in Österreich, Prof. Dr. Viktar Gaisenak, und des Leiters der Kulturabteilung der Stadt Wien, SR Dr. Bernhard Denscher stattfinden.
Die Ausstellung macht in 16 Dokumentarfotos, 20 Gemälden, 2 Skulpturen und etwa 40 Kinderzeichnungen deutlich, dass die Katastrophe von Tschernobyl sich nicht auf die Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 und die folgenden Tage beschränkt. Sie veranschaulicht, dass die Bevölkerung jeden Tag mit den Folgen leben muss. Gleichzeitig zeigen die Bilder der Ausstellung, dass das Leben weiter geht.
Zur Erinnerung: Am 26. April 1986 ereignete sich die bisher größte industrielle Katastrophe der Menschheit. Der Super-Gau im Kernkraftwerk Tschernobyl verstrahlte weite Gebiete. Vor allem Landstriche in Belarus, Russland und der Ukraine wurden radioaktiv kontaminiert. Seit dem muss die Bevölkerung der betroffenen Regionen um ihr Überleben kämpfen.
Durch die Veranstaltung soll jedoch nicht nur das Bewusstsein der Menschen für die Katastrophe geschärft werden, es werden auch die Beziehungen der beiden Hauptstädte Minsk und Wien weiter verbessert. Zurzeit verbringen 60 Kinder aus den betroffenen Regionen auf Initiative einer privaten Organstation einen dreiwöchigen Erholungsurlaub bei Gastfamilien in Österreich. Jedes Jahr erholen sich rund 100 solcher Kinder in und rund um Wien..
Die Ausstellung "Der 26. April" wird bis zum 31 August 2002 im Wiener Planungsbüro präsentiert und ist täglich (Mo, Di, Mi, Fr: 9-16 Uhr, Do 9-19 Uhr) geöffnet,. der Eintritt ist frei. Danach wird die Ausstellung in Genf und Brüssel gezeigt.

 
Kunstverleih, genial und einfach
Kremser Artothek eröffnet am 14. September
St. Pölten (nlk) - Mit der Eröffnung der Artothek auf der Kunstmeile Krems am 14. September im Rahmen des Niederösterreichischen Kulturtages bietet sich erstmals die Möglichkeit, unbürokratisch und günstig österreichweit zeitgenössische Kunst auszuleihen. Zur Auswahl stehen rund 1.000 Werke aus den Beständen des NÖ Landesmuseums (Gemälde, Druckgrafiken und Arbeiten auf Papier), sie repräsentieren einen Querschnitt durch das vielfältige Kunstschaffen seit 1945 mit Schwerpunkt Niederösterreich.
Persönliche Beratung, eine Handbibliothek und eine Datenbank im Internet ermöglichen detaillierte Informationen zu Kunstwerken und KünstlerInnen, um im Sinne einer serviceorientierten Bildungseinrichtung das Interesse an zeitgenössischer bildender Kunst zu fördern und den Zugang zu erleichtern. Die Artothek versteht sich somit als Informationsplattform für Kunst in Niederösterreich und als Schnittstelle zwischen Publikum und Kunstschaffenden. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Ausstellungen, Vorträgen und Atelierbesuchen ergänzt das Angebot.
Die versicherten Original-Kunstwerke können in den Räumen der Artothek direkt ausgewählt und, sofern es sich um keine allzu großen Formate handelt, unter fachkundiger Anleitung selbst verpackt und gleich mit nach Hause genommen werden. Größere Formate stellt die Artothek im Raum Niederösterreich und Wien gegen einen Unkostenbeitrag gerne zu. Für den schonenden Umgang mit dem Kunstwerk im eigenen Wohnbereich werden von der Artothek weiße Handschuhe zur Verfügung gestellt.
Vom ständig erweiterten Angebot, das auf 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche an Wänden und großen Schieberegalen präsentiert wird, können Privatpersonen und Firmen mit Wohnsitz bzw. Firmensitz in Österreich Gebrauch machen. Die monatliche Leihgebühr beträgt pro Werk für Privatpersonen zwischen 2 und 8 Euro, Firmen und Institutionen zahlen, steuerlich absetzbar, das Doppelte. Die Leihdauer beträgt sechs Monate mit der Option auf Verlängerung, sofern keine Vormerkung für andere Interessenten vorliegt. Auf Wunsch werden für Firmen und Institutionen "Artpackages" zusammengestellt, kleine Ausstellungen arrangiert und Beratung bei Auswahl und Hängung angeboten.

 
Film Festival 2002 auf Wiener Rathausplatz - Halbbilanz
Besucherrekord zeichnet sich ab
Wien (rk) - Gemeinsam mit Dr. Franz Patay, Leiter des Internationalen Musikzentrums (IMZ) präsentierte Vizebürgermeisterin Grete Laska Mittwoch (07. 08.) Abend die erfreuliche erste Bilanz des 12. Film Festivals auf dem Rathausplatz. "Mit 368.000 Besuchern nach 38 Tagen beim diesjährigen Film Festivals wurden alle bisherigen Besucherrekorde gebrochen.
Es zeigt sich damit einmal mehr, dass das Miteinander von Liebhabern der klassischen Musik und jenen, die einfach Kulinarium und Urlaubsflair genießen wollen, wunderbar zu vereinigen ist", so Laska zum Zwischenergebnis.
Waren es 1992 noch etwa 260.000 Besucher die über die Gesamtzeit gezählt wurden, so ist das Film Festival nicht einfach ausschließlich zur lieben Tradition avanciert, sondern mit großen Erwartungen seitens der Gäste verbunden. Neue Programmhighlights, lukullische Novitäten und das passende Ambiente sind jedes Jahr aufs Neue gefragt.

Großes Interesse an Operetten
Neben den ausgesuchten, zum Großteil zuvor in Österreich noch nie gezeigten Filmen, erfreut sich der diesjährige Operettenschwerpunkt großer Beliebtheit. Darüber hinaus lockten abseits der Klassik "Die schönsten Melodien aus Filmen" und Nostalgisches von Walter Jurmann unter dem Motto "Veronika, der Lenz ist da" Massen auf den Platz vor dem Wiener Rathaus.
Auch die zweite Hälfte des Film Festivals steht im Zeichen eines hochkarätigen Programms: So werden einerseits Publikumsmagneten aus dem Monat Juli nochmals im August gezeigt. Beispielsweise: Aeros Große Tenorarien, Große Pas de deux, Les Ballets Trockadero de Monte Carlo, Die schönsten Melodien aus Filmen (The All-Time Best Musical Scores from Motion Pictures), sowie die Operettengala "Dein ist mein ganzes Herz." Die größten Stimmen, die schönsten Melodien, Galakonzert vor der Kaiservilla Bad Ischl.

Augustprogramm mit zahlreichen Raritäten
Außerdem erwartet die Opernfreunde eine Vielzahl an Neuheiten und sogar Stars vor Ort. Am 19. August wird das "Land des Lächelns" die Erfolgsproduktion der Operettenfestspiele Mörbisch 2001 erstmals am Rathausplatz zu sehen sein. Am 29. August wird mit "Hamlet" von Ambroise Thomas für Opernfeinspitze eine Rarität in sensationeller Besetzung (Thomas Hampson, Natalie Dessay, Jose van Dam, Michelle DeYoung etc.) aus dem Opernhaus Zürich zu sehen sein. Am 30. August wird Opernstar Thomas Hampson bei der Vorführung von "Macbeth" am Rathausplatz sein und für seine Fans Autogramme geben. Erwartet werden außerdem Marcello Viotti (Dirigent), Waltraud Meier, Fabio Armiliato sowie der Opernsänger Davide Damiani (Bariton)
Am 23. August "Figaros Hochzeit" in der Regie von Michael Heltau nach einer Inszenierung von Giorgio Strehler, eine Erfolgsproduktion der Wr. Festwochen, für alle jene die keine Karten bekommen haben.
Jene Produktionen die dieses Jahr wegen Regens abgesagt werden mussten, (Dave Brubeck und Viva Vivaldi) werden nächstes Jahr sicherlich wieder ins Programm aufgenommen.

 
Konzerte im Linzer Musikpavillon
Im Musikpavillon an der Donaulände geht Musik für jeden Geschmack über die Bühne
Linz (mag) - Am Samstag, 10. August lassen Christian Swoboda und Walter Stöger das Publikum an ihrer Faszination von Simon & Garfunkel Liedern teilhaben. Am nächsten Tag steht mit Nikasteam Jazz, Latin und Pop auf dem Programm. Die Band spielt Eigenkompositionen, besetzt mit Stimme, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug/Percussion.
Am Mittwoch, 14. August erklingen die groovigen Rhythmen von Masterplan. Der Jazz-Rock und Fusion & Funk der Gruppe wird durch klare Basslines, halsbrecherische Sax-Riffs sowie einer exzellenten Gitarre und erdigem Hammond Sound bestimmt. Am nächsten Tag ist Big Band-Sound der Bundesbahn unter der Leitung von Helmut Steinkogler angesagt.
Gecoverte Rock und Pop-Songs präsentiert am Freitag, 16. August die Gruppe Burned Out. Das Wochenende steht am Samstag im Zeichen des Jazz mit Musik von Out of Blue. Auch am Sonntag, 18. August steht kraftvoll interpretierter Jazz vom Trio Riedler/Sayer/Soyka auf dem Veranstaltungsprogramm.
Alle Konzerte, veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Linz beginnen um 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Bei Schlechtwetter entfallen die Veranstaltungen.

 
Lipizzaner bereichern Weltkulturerbe Schönbrunn
Geplantes Trainingszentrum der Spanischen Hofreitschule setzt auf Synergien
Wien (bmlfuw) - Das geplante Trainingszentrum der Spanischen Hofreitschule in Schönbrunn soll den Status des Schlosses und der historischen Gartenanlagen als Weltkulturerbe bereichern und Synergien zur weiteren positiven Entwicklung von Schönbrunn schaffen. Das Lebensministerium ist bereit, für dieses Vorhaben Grundflächen der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Schönbrunn zur Verfügung zu stellen.
Dies erklärte Dr. Hans-Günter Gruber, Präsidialchef im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft im Rahmen eines Lokalaugenscheines in der "Gartenbauschule Schönbrunn".
Das Lebensministerium hat bereits vor 10 Jahren einen wichtigen Schritt zur Entwicklung von Schönbrunn gesetzt, indem es dem Tiergarten Flächen zur Erweiterung zur Verfügung gestellt und mitgeholfen hat, im Zuge des Projektes Tirolerhof einen Tiroler Bauernhof als Schaubauernhof nach Wien zu transferieren. Zur Erlangung des Status als Weltkulturerbe haben die Österreichischen Bundesgärten, genauso wie die Gartenbauschule Schönbrunn eine Dienststelle des Lebensministeriums, durch die Realisierung eines Parkpflegewerkes wichtige Vorarbeiten geleistet. Schritt für Schritt werden die Parkanlagen nach historischen Vorlagen wieder in ihren barocken Urzustand gebracht.
Diese Initiativen haben sich positiv für Schönbrunn ausgewirkt: Schönbrunn ist Weltkulturerbe, durch den Tirolerhof und den erweiterten Tierpark sind neue Besucherzentren entstanden. Jetzt ist ein weiterer Schritt in Planung, um ein bisher für die Öffentlichkeit nicht zugängliches Areal zur Verfügung zu stellen. Mit dem Trainingszentrum für Lipizzaner sollen einerseits bessere Bedingungen für die Pferde und die Ausbildung geschaffen werden. Das ist zur Erhaltung der einzigartigen Stellung der Spanischen Hofreitschule in der Welt notwendig, andererseits soll Schönbrunn damit weiter an Attraktivität gewinnen.
Synergien zwischen den weltbekannten Barockanlagen in Schloss Schönbrunn und den ebenfalls weltberühmten Barockpferden sind positiv zu beurteilen. Eine vergleichbare Kombination kann keine Stadt in der Welt anbieten. Die Planungen und das Bauvorhaben selbst sind für die Öffentlichkeit transparent abzuwickeln. Bedenken, die insbesondere wegen des Status des Weltkulturerbes geäußert wurden, sind ernst zu nehmen, zu überprüfen und in den Planungen zu berücksichtigen. Unser Ziel ist es, am Projekt des Weltkulturerbes Schönbrunn positiv weiter zu arbeiten, sagte Gruber.

Hochklassige Ausbildung für Bereiter und Pferde
Die Spanische Hofreitschule hat nach ihrer Ausgliederung 2001 ein umfangreiches Investitionsprogramm in der Spanischen Hofreitschule begonnen. Derzeit wird die Winterreitschule umgebaut, um für die Besucher ein Ambiente zu schaffen, das dem weltweiten Ansehen und Status der Lipizzaner und der Hofreitschule gerecht wird. Gleichzeitig wurde nach einem Standort für ein modernes Trainingszentrum gesucht, das für die Pferde und ihre Ausbildung optimale Voraussetzungen schafft. Wesentliches Kapital der Spanischen Hofreitschule ist einerseits die Zucht in Piber und andererseits die langjährige und hochklassige Ausbildung von Pferd und Reiter. In beides muss investiert werden, um die einzigartige Qualität auch für die Zukunft sicherstellen zu können, führte der Direktor der Spanischen Hofreitschule, Dr. Werner Pohl, aus.
Der in Schönbrunn angebotene Standort erfüllt die Voraussetzungen und hat den für Wien wichtigen Zusatzeffekt, dass Schönbrunn als barocke Anlage gut mit dem Image der Lipizzaner als Barockpferd zusammenpasst. In Schönbrunn sind keine Vorführungen geplant, in Wien bleibt die Winterreitschule in der Hofburg der einzige Aufführungsort. Allerdings ist geplant, das Trainingszentrum für Besucher zur Besichtigung zu öffnen. Damit kann Schönbrunn eine neue Zielgruppe an Besuchern ansprechen und Wien mit einer neuen einmaligen Attraktion als Touristenzentrum aufwarten, sagte Pohl.
Das Trainingszentrum bildet den Schwerpunkt aller Erweiterungen im Gesamtunternehmen. Des dient zum Aufbau und zur Sicherung einer ausreichend großen Anzahl an ausgebildeten Pferden, Nachwuchspferden und Bereitern an der Spanischen Hofreitschule in Wien ebenso wie der Erweiterung der Zuchtherde in Piber. Der Ausbau der Herde bedeutet Bestandssicherung und hat den erhöhten Pferdebedarf der Spanischen Hofreitschule zu decken. Das Trainingszentrum ist daher Teil eines Netzwerkes hinsichtlich Zuchtplanung, Ausbildung von Lipizzanern, mehr Präsenz im Rahmen von Morgenarbeit und Galavorstellungen sowie Vermarktung von Pferden.

 
Bilderchronik einer Salzburger Münzmeisterfamilie
Das Salzburger Landesarchiv konnte eine Familienchronik der Thennen von Salzburg erwerben
Salzburg (lk) - Das Salzburger Landesarchiv ist seit kurzem stolzer Besitzer einer Familien- geschichte der Münzmeisterfamilie Thenn, einer Bilderchronik des 16. Jahrhunderts. Möglich geworden ist der Ankauf durch eine Sonderdotation, die Landeshauptmanns Dr. Franz Schausberger veranlasst hat. Von dieser Familiengeschichte gibt es weltweit vermutlich lediglich vier Exemplare.
Die Münzmeisterfamilie Thenn stammte aus Jülich (Deutschland). Sie reformierte und leitete die Münzprägung der Erzbischöfe von Salzburg drei Generationen hindurch in den Jahren von 1500 bis 1572. Dieser Zeitraum, der mit dem Höhepunkt der Edelmetallgewinnung in Gastein und Rauris zusammenfällt, bedeutete die Blütezeit des Salzburger Münzwesens. Durch die reichen Einkünfte aus ihrer Tätigkeit gelangte die Familie Thenn zu einer führenden Position unter dem Salzburger Patriziat. Diesem gehobenen Selbstverständnis entspricht die reich bebilderte Handschrift. Wie die meisten Salzburger Patrizier trat auch die Familie Thenn zum evangelischen Glauben über und verließ um 1600 das katholische Erzstift Salzburg.

 
200 Künstler, 51 Konzerte, 25 Spielstätten
"Allegro Vivo" startet am 9. August
St. Pölten (nlk) - Zum 24. Mal bilden heuer die Burgen, Schlösser, Stifte und Klöster des Waldviertels die Kulisse für das Internationale Kammermusik Festival "Allegro Vivo", das traditionsreichste Musikfestival Niederösterreichs. 51 Konzerte mit 200 Künstlern an 25 Spielstätten stehen heuer unter dem Leitthema "Rhythmen und Zyklen".
Dieses Motto zieht sich von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und Hindemiths "Vier Temperamente" mit der Academia Allegro Vivo zur Eröffnung über Tango-Rhythmen auf der Klangburg Rappottenstein und Liederzyklen mit Léla Wiche oder Heinz Zednik bis hin zum "Puls der Geschichte" mit dem russischen Ensemble Insula Magica.
Der Auftakt erfolgt am Freitag, 9. August, um 19.30 Uhr im Palmenhaus Gmünd, die Eröffnung nimmt Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka vor. Das Eröffnungswochenende beinhaltet zudem noch Konzerte am Samstag (19.30 Uhr) und am Sonntag (16 Uhr) in der Stiftsbibliothek Altenburg sowie eine Sonderführung "Das Kloster unter dem Kloster". Als nächste Termine sind der 13. August mit einem Festkonzert der Artists in Residence ab 19.30 Uhr im Vereinshaus Horn und der 14. August mit einem literarisch-musikalischen Abend "Von Generation zu Generation" ab 20.30 Uhr in der Stephanskirche von Horn vorzumerken.
Die Ticket-Hotline im Festivalbüro in Horn erreicht man unter der Telefonnummer 02982/4319, Informationen im Internet gibt es unter www.allegro-vivo.at.

 
Murinsel lernt im Trockendock schwimmen
"Insel" wird vor den Augen der GrazerInnen wachsen
Graz (mag) - Am Ufer der Mur entsteht seit gestern das Trockendock, in dem die im Werk der Firma SFL gefertigten, vier Meter breiten Segmente der Murinsel zusammengefügt und gestrichen werden - die "Acconci-Insel", eines der Leitprojekte für das Kulturhauptstadtjahr 2003, wird vor den Augen der GrazerInnen wachsen. Auch die Schienen, auf denen die fertige Insel in die Mur "schwimmen" kann, werden jetzt verlegt.
Mit dem Bau des Trockendocks liegt das spektakuläre Projekt des gebürtigen Grazers Robert Punkenhofer und des Stararchitekten Vito Acconci voll im Zeitplan. Schon in zwei Wochen kann die Anlieferung der ersten Bausegmente beginnen. Im November 2002 wird das 54 x 17 große Inselobjekt auf die Schienen gesetzt und "eingeschwommen", bis Dezember ist mit der Fertigstellung der Zugänge und mit dem Abschluss der letzten Arbeiten zu rechnen.
Die Insel in der Mur besteht im wesentlichen aus einer Plattform, die den Schwimmkörper bildet. Auf dieser Plattform befinden sich die Aufbauten wie Rampen, Stiegen und Tribünen in der Grid-Konstruktion (Grid = Gitterrost). Das Raumkonzept sieht ein Amphitheater (für Konzerte, Musicals, Film, Tanz, Performance, "Straßen"-Theater, Recreation-Area) für 250 Personen; ein/e Cafe/ Bar (für Lesungen, Pressekonferenzen, Kamingespräche) für 120 Personen und einen Spielplatz als Erlebniswelt für Kinder vor. Im Kulturhauptstadtjahr 2003 ist die Insel den Kindern und Jugendlichen und der freien Szene gewidmet.