Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 13. 07. bis 19. 07. 2002

   
Alfred Kubin. "Aus meinem Reich"
Meisterblätter aus der Sammlung Leopold von 5. Oktober 2002 bis 6. Januar 2003
Wien - Mit über 70 Werken wird im Rahmen dieser Ausstellung erstmals die Kubin-Sammlung des Leopold Museum in einem großen Umfang der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung bietet einen monografischen Gesamtüberblick von der Frühzeit bis hin zum Spätwerk Kubins.
Ende der 50er Jahre beginnt Rudolf Leopold Kubin zu sammeln. Die Einmaligkeit der vormals privaten Kubin-Sammlung besteht darin, dass Rudolf Leopold so genannte „Inkunabeln“ Alfred Kubins erwerben konnte.
Großteils handelt es sich dabei um Blätter, die in der Zeit zwischen 1899 und etwa 1912 entstanden sind. In dieser Schaffensperiode hat der phantastische Zeichner und Dichter Kubin zu seinen eigentlichen Bildthemen gefunden.
In der Ausstellung präsentieren sich die Werke aus der Frühzeit, wie Das Grausen (1900/01), welches später andere Künstler inspiriert hat – etwa den surrealistischen Filmemacher Luis Buñuel für jene Szene in dem Film „Der andalusische Hund“ (1929), in der das Aufschlitzen eines Auges bei einem Mädchen grauenvoll dokumentiert wird. Weiters Arbeiten wie das Blatt Vergangenheit (1901/02), in dem ein vogelartiges Mischwesen unter dem „Druck der Vergangenheit“ förmlich erstarrt. Die karge Szenerie wird durch den nahezu schwarzen Hintergrund symbolhaft verstärkt. Der beste Arzt (1901) ist für Kubin der Tod, der in Gestalt einer Frau dem Kranken den Mund zuhält. Oder die metaphorische Zeichnung Der Mensch (1901), in der eine menschliche Figur, auf einem Rad sitzend, die Hände auf dem Rücken gefesselt, auf einer schmalen spiralförmigen Schiene, die aus dem Nichts herausführt und wieder in das Unendliche verschwindet, dahinrast. Der Mensch bekommt hier weder die Chance, seine „Lebensspur“" selbst zu bestimmen, noch vermag er seine rasende Fahrt zu stoppen. Aus meinem Reich (1899/1900) zeigt zwei Figuren in einer irrealen Traumlandschaft – ihnen gegenüber richtet sich ein gespenstisches Wesen auf; im Hintergrund ist ein übergroßer Fisch zu sehen, der sich ähnlich wie das unbekannte Wesen schwebend in der surrealen Landschaft fortbewegt.
Im Rahmen der sonstigen Grafikwechselausstellungen soll mit dieser Ausstellung ein kleines, aber künstlerisch sehr signifikantes Bild von Kubins Schaffen gezeigt werden.
Der Gesamtbestand von rund 300 Arbeiten Kubins in der Sammlung Leopold wird in nächster Zeit Gegenstand intensiver Forschung im Leopold Museum sein. Der Bestand der Kubin-Exponate soll in einem Gesamtkatalog wissenschaftlich aufgearbeitet werden, um die Basis für zukünftige Ausstellungsprojekte zu schaffen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag (deutsch/englisch). Hrsg.: Rudolf Leopold, Romana Schuler für die Leopold Museum-Privatstiftung. Preis:16,80 Euro.

 
Musik als vereinende Sprache Europas
LTP Dörler gab Empfang für European Union Youth Orchestra
Bregenz (vlk) - Im Rahmen der letzten Orchestermatinee der Bregenzer Festspiele gastierte in Bregenz das European Union Youth Orchestra, das sich aus 130 jungen Musikerinnen und Musikern aus den 15 EU-Mitgliedsstaaten zusammen setzt. Landtagspräsident Manfred Dörler gab im Anschluss an das Konzert im Seefoyer des Festspielhauses einem Empfang für das Orchester und betonte dabei den Stellenwert der Musik als gemeinsame, allen verständliche Sprache im gemeinsamen aber doch durch starke regionale Identitäten unterschiedlichen Europa.
Mit der Europa-Hymne von Beethoven wurde am Marienfeiertag die Orchestermatinee eröffnet, zu der EU- Kommissär Franz Fischler und die Generalsekretärin des Orchesters, Joy Bryer, die Gäste begrüßten. Das im Jahr 1974 gegründete European Union Youth Orchestra brachte unter seinem Musikdirektor und weltberühmten Pianisten und Dirigenten Vladimir Ashkenazy ein anspruchsvolles Programm mit Werken von Mendelssohn-Bartholdy, Hector Berlioz und Gustav Mahler. Als Solistin begeisterte die deutsche Altistin Birgit Remmert.
Landtagspräsident Manfred Dörler bezeichnete beim Empfang für das European Union Youth Orchestra die jungen Musikerinnen und Musiker, darunter auch 12 Österreicherinnen und Österreicher, als "Botschafter Europas". Die Musik sei verbindendes Element und allen verständliche Sprache in einem Europa, das durch starke regionale Identitäten geprägt sei. Gerade aus den Regionen erschließe sich der kulturelle Reichtum der EU und ihre Vielfalt trage zum Pluralismus in der EU ganz wesentlich bei, so Dörler.

 
Festspieldebut von Kirill Petrenko mit dem Mozarteum Orchester Salzburg
Salzburg - Am kommenden Samstag gibt der aus Russland stammende Dirigent Kirill Petrenko in einer Mozart-Matinee mit dem Mozarteum Orchester Salzburg sein Debut bei den Salzburger Festspielen. Petrenko studierte u.a. bei Uros Lajovic in Wien.
1998 wurde Kirill Petrenko an die Wiener Volksoper engagiert, zuletzt war er Generalmusikdirektor in Meiningen. Mit Beginn der Saison 2002/2003 wird der Künstler die Position des Generalmusikdirektors an der Komischen Oper Berlin übernehmen.
Mit dem Mozarteum Orchester wird Petrenko am Samstag, 17. August 2002 und Sonntag, 18. August 2002 von Arriaga die Symphonie D-Dur und von Mozart das Konzert für Klavier Nr. 9 Es-Dur KV 271 "Jeunehomme-Konzert" sowie die Symphonie Nr. 34 C-Dur KV 338 zur Aufführung bringen. Solist ist der österreichische Pianist Till Fellner.

 
Rigoletto in Wien - Eine Opernaufführung unter Sternen im Schloss Neuwaldegg
Einzigartiges Schauspiel und ursprüngliches Musikerlebnis bieten junge KünstlerInnen unter der musikalischen Leitung von Tiziano Duca und der Regie von Robert Simma
Wien (OTS) - Die Opernaufführung des Vereins opernwerkstatt wien, Rigoletto v. Giuseppe Verdi, findet im barocken Schloss Neuwaldegg im 17. Wiener Gemeindebezirk, Waldeggerhofgasse 5, statt. Das Schloss gehört sicher zu den Schmuckstücken der Stadt Wien und wurde 1765 für den damaligen Feldmarschall Kaiserin Maria Theresias, Moriz Graf Lacy, erbaut.
Für die Besucher dieses Opernereignisses, "Oper unter Sternen" ist diese Kulisse äußerst viel versprechend. Nicht nur die englische Gartenlandschaft, sondern auch der Barocke Garten in Terrassenform, laden sowohl vor der Vorstellung als auch in der Pause zu einem angenehmen aber auch historischen Spaziergang ein. Das Besondere dieser Inszenierung ist ihre Ursprünglichkeit. Der Besucher erlebt eine musikalische wie dramaturgisch hochwertige Opernaufführung, die durch das Einbeziehen der Fassade und von Teilen des Schlosses unverwechselbar in Erinnerung bleibt. Diese außergewöhnliche Darstellung und die herausragenden Stimmen junger KünstlerInnen, sorgen für ein Erlebnis der besonderen Art. Künstler/innen wie Teresa Gardner (die bereits an der Volksoper singt) als Gilda, der Bariton Hai Tao Wang als Rigoletto, ein junger Sänger aus der Volksrepublik China, der von den Philippinen stammende Tenor Lemuel Cuento als Duca oder Anna Peshes, aus Israel in der Rolle der Maddalena, singen unter der künstlerischen Leitung von Tiziano Duca und der Regie von Robert Simma die Oper von Giuseppe Verdi. Ein unvergesslicher Abend "unter Sternen".
Mit Unterstützung des Vereins opernwerkstatt wien, wird jungen KünstlerInnen eine Chance geboten, ihr Können unter professionellen Voraussetzungen unter Beweis zu stellen. Damit stellt die opernwerkstatt wien eine fast einzigartige Plattform für junge KünstlerInnen dar.

 
Ritter nehmen's auf Hohenwerfen und in Mauterndorf halb so bitter
Theaterabende in der Burg Mauterndorf und auf der Festung Hohenwerfen
Salzburg (lk) - „Ritter nehmen‘s halb so bitter" – Mit diesem viel versprechenden neuen Theaterstück tourt das Ensemble „TheaterAchse" heuer im Sommer durch die Burgen und Schlösser des Salzburger Landes. Nach dem Vorjahreserfolg „Amphitryon" steht heuer eine Komödie rund um Artus' Tafelrunde auf dem Programm.
Aufführungen gibt es kommenden Sonntag, 18. August, in der Burg Mauterndorf im Lungau sowie am Montag, 19., Dienstag, 20., und Mittwoch, 21. August, auf der Festung Hohenwerfen. Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr.
Zum Inhalt: Die Ritter der Tafelrunde sind nicht mehr aufzufinden, Artus' Frau Ginevra betrügt ihn mit Lancelot, Merlin versucht mit allen Zaubermitteln die Macht an sich zu reißen und nicht einmal der Tisch für die Tafelrunde ist ganz fertig. Da kündigt sich der lang ersehnte Große Ritter an, der die Tafelrunde komplett und endlich zur mächtigen Institution machen soll. Doch Merlin setzt alles daran, dies zu verhindern und bald weiß vor lauter Zauberei niemand mehr so genau, wer eigentlich wer ist. Wie und ob sich alles auflöst, das können die Besucher an einem Abend voller Witz und skurriler Ideen und Figuren miterleben und nebenbei werden sie so manches über das Leben der Ritter erfahren, was sie schon immer wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten.