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Neues aus Europa der Woche vom 20. 08.
bis 26. 08. 2002
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EU-Verwaltungsausschuss für Getreide reagiert auf Flutkatastrophe
Brüssel (eu-comm) - Unter der Leitung des für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung
und Fischerei zuständigen Kommissionsmitglieds Franz Fischler hat der Verwaltungsausschuss für Getreide
auf die verheerenden Überschwemmungen in Teilen Deutschlands und Österreichs reagiert. Er hat einige
Maßnahmen gebilligt, mit denen den betroffenen Landwirten geholfen werden soll.
„Es ist wichtig, dass wir diesen Landwirten und anderen Menschen in den ländlichen Gebieten, die am stärksten
von den Überschwemmungen betroffen sind und möglicherweise die Grundlage ihres Lebensunterhalts verlieren,
ganz schnell helfen", erklärte Fischler, „wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterhin alles
tun, um denen zu helfen, die sich so plötzlich in einer schweren Notlage befinden." Die Europäische
Kommission selbst wird auf ihrer Sitzung am 28. August 2002 eine umfassende Reaktion auf die katastrophale Lage
erörtern, die nun in Deutschland und Österreich, aber auch in vielen Regionen Mittel- und Osteuropas
herrscht.
Nach intensiven Gesprächen der Kommission mit den deutschen bzw. österreichischen Behörden wurden
unter der Verantwortung von Kommissionsmitglied Fischler eine Reihe angemessener gezielter Hilfsmaßnahmen
beschlossen. Der Ausschuss hat befürwortende Stellungnahmen zu weiteren Vorschlägen abgegeben, die die
auf der Sitzung vom 8. August 2002 vereinbarten Sondermaßnahmen ergänzen sollen:
Die deutschen Zahlstellen sollen ermächtigt werden, den Landwirten in den Überschwemmungsgebieten in
Ostdeutschland sowie in Schleswig-Holstein und Niedersachsen einen Vorschuss in Höhe von 50 % der Flächenzahlungen
zu gewähren (Haushaltskosten etwa 516 Millionen EUR, die aus dem Haushalt 2003 übertragen wurden). Dieser
Vorschlag wurde einstimmig gebilligt und wird auf der Kommissionssitzung in der nächsten Woche formell angenommen.
Sollten die Entwicklungen in den kommenden Tagen eine Erweiterung der Maßnahme erfordern, wird die Kommission
auf der Sitzung des Verwaltungsausschusses am nächsten Donnerstag entsprechende Änderungen vorschlagen;
Österreich sollen etwa 31 000 Tonnen Getreide aus österreichischen Interventionsbeständen zu dem
erheblich reduzierten Pauschalpreis von 50 EUR/Tonne - etwa die Hälfte des Preises für die meisten Getreidesorten
- zur Verfügung gestellt werden. Dieses Getreide soll den von der Überschwemmung betroffenen Landwirten
zur Beimischung zu Futtermitteln angeboten werden.
Die Maßnahme soll dazu beitragen, die außerordentlichen Schwierigkeiten der Futtermittelbeschaffung
zu bewältigen. Die Haushaltskosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen EUR. Die Mitgliedstaaten begrüßten
den Vorschlag, der auf der nächsten Ausschusssitzung am 29. August 2002 zur Genehmigung vorgelegt wird.
Die betroffenen Delegationen dankten der Kommission und ihren Kollegen aus den anderen Mitgliedstaaten für
ihre aktive Unterstützung in diesen sehr schweren Zeiten für die unter den außergewöhnlichen
Witterungsbedingungen leidenden Gebiete.
Auf der vorangegangenen Sitzung am 8. August 2002 hatte der Ausschuss befürwortende Stellungnahmen zu zwei
vorgeschlagenen Ausnahmeregelungen abgegeben. Erstens wurde Italien ermächtigt, den von der anhaltenden Dürre
in Süditalien betroffenen Landwirten Vorschüsse in Höhe von 50 % der Flächenzahlungen zu gewähren
(etwa 300 Millionen EUR). Der zweite Vorschlag sieht vor, dass die von Überflutungen betroffenen Landwirte
ihre Tiere ab 9. August 2002 auf stillgelegten Flächen halten und weiden dürfen. Diese Maßnahme
gilt auch für Landwirte in der Republik Irland und im Vereinigten Königreich sowie in den Hochwassergebieten
in Österreich und Deutschland. (Die Gebiete, für die diese Maßnahme gelten, sind im Anhang aufgeführt.)
Die Kommission hat diese beiden Vorschläge heute formell angenommen.
Die Kommission und der Ausschuss werden die Lage weiterhin im Auge behalten.
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EU-Handelsbilanz-Schätzungen für Juni
Revidierte Ergebnisse für Mai – Eurozone erzielte im Juni 2002 Handelsbilanzüberschuss
von 10,7 Mrd. Euro
Brüssel (eu-comm) - Nach ersten Schätzungen erzielte die Eurozone1 im Juni 2002 einen Überschuss
von 10,7 Mrd. Euro im Handel mit den übrigen Ländern der Welt; dem stand im Juni 2001 ein Plus von 4,7
Mrd. Euro gegenüber. Im Mai 2002 hatte man einen Saldo von +8,6 Mrd. Euro (revidiert2) und im Mai 2001 von
+2,0 Mrd. Euro verbucht.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 verzeichnete die Eurozone einen Überschuss von 42,0 Mrd. Euro,
im Vergleich zu einem Plus von 4,3 Mrd. im entsprechenden Zeitraum des Jahres 2001.
Für die EU15 ist nach ersten Schätzungen im Juni 2002 ein Überschuss von 2,3 Mrd. Euro zu erwarten,
verglichen mit einem Defizit von 4,7 Mrd. im Juni 2001. Im Vormonat Mai 2002 hatte die EU15 einen Überschuss
von 2,4 Mrd. Euro (revidiert2) verbucht, gegenüber einem Defizit von 5,4 Mrd. im Mai 2001. Für das erste
Halbjahr 2002 ergibt sich somit ein geschätztes Defizit von 6,2 Mrd. Euro im Vergleich zu einem Minus von
43,9 Mrd. in den ersten sechs Monaten 2001. Diese Daten wurden heute von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen
Gemeinschaften in Luxemburg, veröffentlicht.
EU15 detaillierte Ergebnisse für Januar-Mai 2002
Das Defizit im Energiebereich hat sich leicht verringert (-45,6 Mrd. in Jan-Mai 2002 gegenüber -49,5
Mrd. in Jan-Mai 2001), während sich der Überschuss bei Maschinen und Fahrzeugen deutlich steigerte (+35,0
Mrd. gegenüber +23,5 Mrd.).
Die Entwicklung der Handelsströme der EU15 mit den wichtigsten Partnerländern war uneinheitlich, dabei
wurden die stärksten Rückgänge bei den Einfuhren aus Japan (-18%), den USA (-11%) und Russland (-8%)
und bei den Ausfuhren nach Japan (-9%) und in die Schweiz (-6%) verzeichnet. Die deutlichsten Zuwächse wurden
bei den Ausfuhren nach Russland (+20%), in die Türkei (+12%) und nach China (+9%) sowie bei den Einfuhren
aus der Tschechischen Republik (+12%) und der Türkei (+7%) registriert.
Der Handel der EU15 mit den USA war durch eine Verbesserung des EU-Überschusses gekennzeichnet (+22,8 Mrd.
in Jan- Mai 2002 gegenüber +13,0 Mrd. in Jan-Mai 2001), während sich das EU-Defizit im Handel mit Japan
reduzierte (-11,3 Mrd. gegenüber -15,8 Mrd.). Das höchste Defizit verbuchte die EU15 in Jan-Mai 2002
im Handel mit China (-18,9 Mrd.), den größten Überschuss im Handel mit den USA.
Was den gesamten Handel der Mitgliedstaaten angeht, so erzielte Deutschland den höchsten Überschuss (+50,9
Mrd. Euro), gefolgt von Irland (+15,6 Mrd.). Das Vereinigte Königreich verbuchte das größte Defizit
(-26,1 Mrd.), gefolgt von Spanien (-13,0 Mrd.).
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Thema Wiederaubau – Erklärung von Kommissar
Solbes zu den Maßnahmen zur Beseitigung der Flutschäden
Brüssel (eu-comm) - Kommissar Solbes erklärte am Dienstag (20. 08.):
"Ich möchte mein Mitgefühl für die Menschen in den betroffenen Regionen zum Ausdruck bringen,
welche durch die Flutkatastrophe in Not geraten sind. Wirksame Hilfe ist dringend notwendig. Daher begrüße
ich die schnelle Antwort der deutschen Regierung und der deutschen Stellen auf die Flutkatastrophe und die Tatsache,
daß die notwendigen Maßnahmen finanziert werden, ohne die Haushaltskonsolidierung zu gefährden.
Ich stelle fest, daß die beschlossenen Maßnahmen eine Politik, die auf Förderung der Wettbewerbsfähigkeit
der Wirtschaft und eine Verringerung der Steuerbelastung abzielt, nicht in Frage stellen. Allerdings wird eine
Anpassung an die haushaltspolitischen Realitäten und die zusätzlichen Notwendigkeiten der Naturkatastrophe
vorgenommen. Die Entscheidung der deutschen Regierung und die bereits getroffenen Beschlüsse der österreichischen
Regierung zeigen, daß nationale Regierungen im Rahmen des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts
wirksam handeln können."
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Juli 2002 Inflationsrate der Eurozone auf 1,9% gestiegen
Anstieg in der EU15 auf 1,8%
Brüssel (eurostat) - Die jährliche Inflationsrate der Eurozone ist von 1,8% im Juni auf
1,9% im Juli1 2002 gestiegen. Dies berichtet heute Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften
in Luxemburg. Ein Jahr zuvor lag die Rate bei 2,6%. Die jährliche Inflationsrate der EU15 stieg von 1,6% im
Juni auf 1,8% im Juli 2002. Ein Jahr zuvor betrug die Rate 2,5%. Im EWR betrug die Inflationsrate im Juli 2002
ebenfalls 1,8%.
Preisentwicklung in den Mitgliedstaaten
Die höchsten Jahresraten verzeichneten im Juli Irland (4,2%) die Niederlande (3,8%), Griechenland und Portugal
(beide 3,6%). Dagegen verbuchten Deutschland (1,0%), Belgien und das Vereinigte Königreich (beide 1,1%) die
niedrigsten Raten.
Im Vergleich zum Vormonat (Juni 2002) sank die jährliche Inflationsrate in zwei Mitgliedstaaten, stieg in
neun und blieb in vier weiteren unverändert. Die größten relativen Rückgänge gegenüber
dem Vorjahresmonat Juli 2001 verzeichneten Deutschland (von 2,6% auf 1,0%), Belgien (von 2,7% auf 1,1%) und Österreich
(von 2,8% auf 1,5%); die einzigen relativen Anstiege verbuchten Spanien (von 2,4% auf 3,5%) und Irland (von 4,0%
auf 4,2%).
Die niedrigsten Durchschnitte über zwölf Monate2 bis einschließlich Juli 2002 wurden im Vereinigten
Königreich (1,2%) sowie in Deutschland und Luxemburg (jeweils 1,7%) verzeichnet; dagegen hatten die Niederlande
(4,6%), Irland (4,4%) und Griechenland (3,8%) die höchsten.
USA und Schweiz
In der Schweiz sank die jährliche Inflationsrate von 0,3% auf -0,1%. Dahingegen für die USA stieg
die Rate von 1,1% auf 1,5%. Diese Indizes sind mit den harmonisierten EU-Indizes nur bedingt vergleichbar.
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