Religion der Woche vom 20. 08. bis 26. 08. 2002

   
Abt Gregor: "Gott schickt uns viele Berufungen"
Vom Manager zum Mönch: Gregor Henckel-Donnersmarck im Interview mit den "NÖN"
Wien (kath.net) - "Seit fünfundzwanzig Jahren muss ich immer wieder diese Frage beantworten. Um es gleich zu sagen: Weder war es finanzieller Bankrott noch enttäuschte Liebe." Dies meint der Abt von Stift Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck, im Interview mit den "NÖN" auf die Frage, warum er aus seinem Managerdasein ausgestiegen ist und Mönch und Priester im Stift Heiligenkreuz geworden ist.
Er versucht das Ganze auch biblisch zu erklären: "Es gilt das Wort des heiligen Paulus: Seid stets bereit, von der Hoffnung zu sprechen, die euch erfüllt. Ob nach einer Aufsichtsratssitzung oder nach dem Skifahren in den Pyrenäen: Immer habe ich mit Mitarbeitern oder Freunden über Gott und die Welt, über Leben und Tod, über den Sinn unseres Daseins gesprochen. Mit 34 Jahren habe ich dann eine nüchterne Bilanz gezogen. Und eines Tages war klar: Es gibt Dinge für mich, die wichtiger sind als Geld und Karriere."
Auch sein damaliger Chef verstand nicht sofort seinen ungewöhnlichen Schritt; bei der Einführung von P. Gregor in das Amt des Abtes war er aber dabei. Seine Vorlieben für das Stift Heiligenkreuz begründet Gregor Henckel-Donnersmarck auch mit der spirituellen Richtung des Klosters und der Nähe zu Wien. "Ich habe doch lange Zeit in Wien gelebt und mich dort wohl gefühlt. Da lag es nahe, ein Kloster in der Nähe zu suchen. Vor allem aber war und ist Heiligenkreuz eine Gemeinschaft mit besonderer spiritueller und liturgischer Ausrichtung."
Auch die Pflege der Liturgie - gemäß den Wünschen des Zweiten Vatikanischen Konzils bewusst in lateinischer Sprache - und die gregorianische Musik schätzt Abt Gregor sehr. Einen Priester- oder Nachwuchsmangel scheint das Stift nicht zu kennen. Aufgrund der vielen Berufungen der letzten Jahre gehört Heiligenkreuz inzwischen zu den drei größten Klöstern Österreichs. Inzwischen gibt es sogar schon Platzmangel. "Gott schickt uns viele Berufungen. Uns fehlt nur der Platz, deshalb wohnen die Leute bei uns schon unter dem Dach", meinte Abt Gregor gegenüber den "NÖN".

Quelle:
Kath.net

 
14. Internationale Theologische Sommerakademie in Aigen
Auch heuer versammeln sich Ende August in Oberösterreich wieder internationale Theologen und hunderte Priester und Laien
Linz (kath.net) - "Leben im Angesicht des Todes". So lautet das Thema der 14. Internationalen Theologischen Sommerakademie in Aigen, zu der der Linzer Priesterkreis ab nächsten Montag (26. 08.) bis einschließlich Mittwoch (28. 08.) einlädt. Unter den Referenten befinden sich renommierte Theologen und Wissenschafter.
Aus Deutschland wird Kardinal Leo Scheffczyk erwartet, der zum Thema "Zur Frage des Heils der ungetauft verstorbenen Kinder" referieren wird. Weitere Referenten sind Univ.-Prof. Dr. Anton Strukelj (Laibach), Dr. habil. Michael Stickelbroeck (St. Pölten), Dr. Peter Düren (Buttenwiesen), Univ.-Prof. DDr. Charles Probst (Aarau), Dr. Ermanno Pavesi (Riniken), Dekan P. Dr. Karl Wallner (Heiligenkreuz) und Univ.-Prof. Dr. Anton Ziegenaus. Abgesehen von den Referenten werden auch offizielle Vertreter der katholischen Kirche wie der St. Pöltner Bischof Dr. Kurt Krenn und der Kardinal von Lemberg, Marian Jaworski, erwartet.
Anmeldung und Informationen zur Sommerakademie: Pfarramt A-5251 Höhnhart, Tel. 07755-5144

Quelle:
Kath.net

 
PfarrerInnen diskutieren über Globalisierung
Gesamtösterreichische PfarrerInnentagung vom 26. bis 29. August im Evangelischen Diakoniewerk Waiern
Waiern (epd ö) „Globalisierung“ heißt das Thema der gesamtösterreichischen PfarrerInnentagung, die vom 26. August bis 29. August im Evangelischen Diakoniewerk Waiern stattfindet.
Auf dem Programm stehen Vorträge von Dr. Karl A. Kumpfmüller, „Was ist Globalisierung“, Dr. Stephan Schulmeister „Ökonomische Mythen“ und Univ.-Ass. Dr. Gerhard Wohlfahrt „Global Denken, lokal verteilen“. Arbeitsgruppen gibt es unter anderem zu Themen „Clean Clothes“, „Blumenkampagne“ oder „Oicokredit“.
Den Gottesdienst am Dienstag, 27. August, „mit mehr Gerechtigkeit beim Kinderoffenen Abendmahl“, wie es in der Einladung heißt, hält ein Vorbereitungsteam gemeinsam mit Bischof Mag. Herwig Sturm, der predigen wird.

 
Salzburg: ICO erörtert christlich- islamische Koexistenz
Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient“ Mitte September mit Prof. Samir (Beirut/Rom) und Weihbischof Bürcher (Lausanne)
Salzburg (kath.net) - Die Koexistenz von Christen und Muslime steht im Mittelpunkt der Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) am 16. und 17. September 2002 im Salzburger Bildungshaus St. Virgil. DDr. Samir Khalil Samir SJ, Professor in Beirut/Libanon und am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom, referiert über das Zusammenleben von Christen und Muslime im Orient und in Europa.
Weihbischof Pierre Bürcher von Lausanne/Schweiz, Generalpräsident der „Catholica Unio“, spricht zum Thema „Was können die Kirchen Europas für die Kirchen im Orient tun?“
Die ICO möchte mit der Tagung auf die Christen im Nahen Osten aufmerksam machen und zum interreligiösen Dialog beitragen: „Es ist vielfach in Vergessenheit geraten, dass der Orient die Wiege der Christenheit und damit unserer christlich- abendländischen Kultur ist. Auch heute leben Christen als Minderheit und oft unter schwierigen Bedingungen im Orient. Das Verhältnis zu anderen Religionen und der Umgang mit Minderheiten waren und sind zentrale Herausforderungen sowohl der christlichen als auch der islamischen Glaubenslehre. Vom Gelingen dieses Dialogs wird die Zukunft des Islam in Europa und umgekehrt die Zukunft der Christen im Orient entscheidend geprägt werden“.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Informationen und Anmeldung: ICO, Bethlehemstraße 20, 4020 Linz; Tel. ++43 / (0)732 / 773578, Email:
ico@utanet.at.

Quelle: Kath.net

 
Kardinal Schönborn dankt für "überwältigende Spendenbereitschaft"
Wiener Erzbischof besuchte die vom Hochwasser heimgesuchten Pfarrgemeinden im Dekanat Hadersdorf am Kamp
Wien (kath.net/pew) - Die "überwältigende Spendenbereitschaft" der Österreicher für die vom Hochwasser Betroffenen hat Kardinal Christoph Schönborn am Montag gewürdigt. Es gebe in diesen Tagen viele "beeindruckende Beispiele der Nächstenliebe"; dazu gehörten auch die "freiwilligen Helfer, die ganz selbstverständlich ins Katastrophengebiet gekommen sind".
Kardinal Schönborn hatte sich am Sonntagnachmittag in Begleitung von Bischofsvikar Matthias Roch bei einem Lokalaugenschein im Dekanat Hadersdorf am Kamp persönlich ein Bild von der Situation gemacht. Der Wiener Erzbischof wollte "den Betroffenen nahe sein". Er unterstrich die "hervorragende Arbeit der Caritas und der Pfarrgemeinden, wo überall in den Gottesdiensten am Marienfeiertag und am Sonntag für die Katastrophenopfer gesammelt wurde". Besonders lang hielt sich der Kardinal in Winkl auf, wo viele Familien ihr Wohnhaus verloren haben.
Es gebe viele kleine Beispiele, die deutlich machen, wie "sehr die Menschen mit den Betroffenen mitfühlen". Kardinal Schönborn nannte u.a. die Ministranten des Pfarrverbandes Zellerndorf, die auf ihren diesjährigen Ministrantenausflug verzichtet haben, um das eingesparte Geld spenden zu können. In einer 300-Seelen- Gemeinde seien bei der Sonntagskollekte mehr als 1.500 Euro für die Hochwasseropfer zusammengekommen. Und einem Betroffenen in Winkl habe sein Arbeitgeber ganz selbstverständlich frei gegeben.

Quelle: Kath.net