Im Burgenland hat bereits die Weinlese begonnen. Es ist der früheste
Erntebeginn, an den sich Weinbauern und Fachleute erinnern können.
Eisenstadt (bvz.at) - Die extrem hohen Temperaturen
und die vielen Sonnenstunden in den vergangenen Monaten haben die Trauben noch zeitiger als im Vorjahr reifen lassen.
Mit dem Traubenpreis - derzeit 29 Cent pro kg - sind die Weinbauern allerdings nicht zufrieden. Damit sind nicht
einmal die Produktionskosten abgedeckt, sagen sie. Ein weiterer Wermutstropfen für die Winzer: Mittlerweile
beginnt sich die Trockenheit auch in den Weingärten negativ bemerkbar zu machen.
Heuer wurden bereits die Sorten "Perle von Csaba" und "Sieger" gelesen. An diesem Wochenende
werden die "Bouvier"-Trauben, die Hauptsorte der früh reifenden Weintrauben, abgeschnitten. Sie
wachsen auf rund 150 ha im Bezirk Neusiedl am See. Die Trauben haben bereits zwischen 12 und 14 Klosterneuburger
Zuckergrade, ideal für die Most- und Sturmerzeugung.
Folgen der Trockenheit
In einem Teil der Weingärten zeigt die Trockenheit erste Auswirkungen. Die Blätter im Inneren der Laubwand
werden bereits gelb und die Beeren reifen nicht richtig aus, weil ihnen das Wasser fehlt. Wenn es in den nächsten
Tagen und Wochen nicht regnet, können die Weintrauben im schlimmsten Fall auch zäh werden. Dann sind
sie nicht mehr verwertbar.
Besonders gefährdet sind jene Weingärten, die die wenige Feuchtigkeit, die es in den vergangenen Wochen
gegeben hat, nicht richtig oder gar nicht speichern können. Es sind dies Lagen mit schottrigen Böden.
Im Bezirk Neusiedl am See, dem größten Weinbaubezirk des Burgenlandes mit einer Fläche von 8.700
ha steuern viele Weinbauern dem bereits entgegen. Auf 30 Prozent der Fläche gibt es bereits die Tröpfchen-Bewässerung.
In anderen Weinbaugebieten des Landes sind solche Bewässerungsmethoden kaum möglich, da das Grundwasser
nicht so günstig liegt.
Die burgenländische Gesamtweinbaufläche beträgt derzeit 14.500 ha; sie wird von 9.600 Betrieben
bewirtschaftet.
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