GLOBAL 2000 unterstützt die Aktion »Stroh statt Beton« auf der geplanten Autobahntrasse
Wien (global 2000) - Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 protestiert gegen den geplanten Bau der Lobau-Autobahn
und unterstützt deshalb die am Freitag (01. 08.) von den Bürgerinitiativen
Rettet die Lobau sowie Nein zur Nordostdurchfahrung veranstaltete Aktion „Stroh statt Beton“. „Ein klares Nein
zur Lobau- Autobahn, das ist die Antwort von GLOBAL 2000 auf das Bauvorhaben von Stadtrat Schicker. Dieses Mammutprojekt
ist aus ökologischer und verkehrspolitischer Sicht eine Niederlage der Stadtplanung“, so Heinz Högelsberger,
Verkehrsreferent von GLOBAL 2000. Im Zuge der Protestaktion wird an der geplanten Autobahntrasse (Wien 22, Ecke
Grohmanngasse/Flugfeldsrtraße) ab 16:00 Uhr eine Strohburg als symbolischer Widerstand gegen die Lobau-Autobahn
errichtet. Stündlich kann mit einer Pferdekutsche entlang der vorgesehenen Autobahntrasse bis zum Nationalpark
Lobau gefahren werden.
In der von Planungsstadtrat Schicker bevorzugten Variante würde die 6. Donauquerung beim Ölhafen erfolgen
und die geplante Schnellstraße S1 dann als Tunnel unter der Lobau durchführen. Durch den gleichzeitigen
Ausbau der Raffinieriestraße zwischen dem Erholungsgebiet Neue Donau und Panozzalacke würde die Lobau
gleichsam durch zwei Schnellstraßen in die Zange genommen werden. „Sollte Stadtrat Schicker diese Variante
in die Tat umsetzen wollen, wird das sicherlich Hainburg-ähnlichen Widerstand der Umweltschützer zur
Folge haben“, warnt Högelsberger. GLOBAL 2000 wendet sich generell gegen den Bau einer Nordostspange um Wien.
„Hauptzweck einer solchen Schnellstraße wäre es, als Zubringer zur ebenfalls geplanten und ebenso unnötigen
Nordautobahn (A5) zu fungieren,“ so Högelsberger.
Stattdessen fordert GLOBAL 2000 den längst fälligen Vorrang für leistungsfähige öffentliche
Verkehrsmittel im Nordosten Wiens. „Die Versäumnisse der Verkehrspolitik und Stadtplanung haben dazu geführt,
dass es in der Donaustadt einen krassen Mangel an leistungsfähigen Öffis, an Arbeitsplätzen, höheren
Schulen sowie bei der Nahversorgung gibt. Seit Jahrzehnten wird über den Ausbau der Schnellbahnlinie diskutiert,
geschehen ist bislang aber nichts“, ärgert sich Högelsberger und fordert, dass die Pläne zur S80
endlich umgesetzt werden und dass die U2 bis zum Flugfeld Aspern verlängert wird, neue Straßenbahn-
und Buslinien sollen als Zubringer zu diesen U- und S-Bahnen fungieren. „Durch ein funktionierendes öffentliches
Verkehrsnetz würde der geplante Autobahn- Wahnsinn durch und um die Lobau jede Existenzberechtigung verlieren“,
so Högelsberger „Wie unnötig diese Straßenbauprojekte sind, hat bereits 2001 eine TU-Studie nachgewiesen.
Der Ausbau der Öffis im Südosten Wiens ist billiger, effizienter und selbstverständlich umweltverträglicher“,
so Högelsberger abschließend. |