Raser verursachen jeden 3. tödlichen Verkehrsunfall  

erstellt am
05. 08. 03

VCÖ kritisiert Tempo 160 und fordert verstärkte Kontrollen
Wien (pte) - Im Vorjahr wurden auf Österreichs Straßen bei 43.175 Verkehrsunfällen 56.684 Personen verletzt und 956 Menschen getötet. Bei 37 Prozent dieser tödlichen Unfälle war zu hohe Geschwindigkeit die Ursache. Allein auf den österreichischen Autobahnen verunglücken im Durchschnitt elf Personen pro Tag, berichtet der Verkehrsclub Österreich VCÖ am Montag (04. 08.). VCÖ-Experten fordern verstärkte Kontrollen und niedrigere Tempolimits.

"Höhere Tempolimits in Österreich wären genauso, wie wenn ein schwer verschuldetes Unternehmen seinem Vorstand eine Erfolgsprämie in Millionen Euro Höhe auszahlt", so Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut. Berechnet auf die Einwohnerzahl hat Österreich das höchste Unfallrisiko der EU. "Auf den heimischen Straßen sterben doppelt so viele Menschen wie in Schweden, Großbritannien und der Schweiz. Daher braucht die Alpenrepublik rasch Maßnahmen, die das Unfallrisiko senken und nicht Vorschläge, die das Risiko erhöhen", so Rauh.

Die VCÖ-Studie "Mit Sicherheit mobil" hat nach Auskunft des VCÖ gezeigt, dass auf Autobahnen das Risiko für einen tödlichen Unfall siebenmal so hoch ist wie auf Straßen im Ortsgebiet. Nur niedrigere Tempolimits auf Autobahnen bringen weniger Verkehrsunfälle und daher auch Verkehrstote, ergab die Untersuchung. "In Österreich ist das Bewusstsein, dass das Überschreiten von Tempolimits Menschenleben gefährdet, wenig vorhanden. Das liegt nicht zuletzt an den mangelnden Kontrollen in Österreich und an den im EU-Vergleich sehr niedrigen Strafen", meint Rauh, der fordert, dass die Mittel für die Exekutive aufgestockt werden sollten. Der VCÖ spricht sich in diesem Zusammenhang erneut für die rasche Einführung des Punktführerschein ein.
     
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