Letzten fünf ISAF-Soldaten aus Afghanistan zurückgekehrt – eine Chronologie
Wien (bmlv) - Am Donnerstagnachmittag (07. 08.)
sind die letzten fünf österreichischen ISAF- Soldaten von ihrem Einsatz in Afghanistan nach Österreich
zurückgekehrt. Grund dafür ist, dass mit der Abgabe des deutsch-niederländischen Kommandos an die
NATO im August 2003 auch damit der österreichische Einsatz beendet wird. Insgesamt wurden rund 170 österreichische
Offiziere, Unteroffiziere und Chargen nach Afghanistan entsendet. Sie waren in der afghanischen Hauptstadt Kabul
stationiert, um dort im Rahmen der internationalen Friedenstruppe für Sicherheit und Stabilität zu sorgen.
Das erste österreichische Kontingent war Anfang Februar bis Mitte Juli 2002 im Einsatz gewesen, das zweite
Kontingent von Mitte Juli bis Dezember. Fünf Stabsoffiziere verblieben dann auf Beschluss der Bundesregierung
mit dem Auftrag, die afghanische Interimsbehörde bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung
zu unterstützen.
Der Einsatz der International Security Assistance Force (ISAF) erfolgte auf Grundlage der UN- Resolution 1386 vom
21. Dezember 2001. Die österreichische Bundesregierung genehmigte die Teilnahme von Einheiten des Bundesheeres
mit Beschluss des Ministerrats vom 8. Jänner 2002.
2. Februar 2003: Verlegung des ersten Kontingentes in den Einsatzraum.
3. Juli 2003: Verlegung des zweiten Kontingentes in den Einsatzraum.
Neben ihrer militärischen Sicherungsaufgabe realisierten die Österreicher in Kabul vor allem auch eine
Reihe von Wiederaufbauprojekten. Die Soldaten organisierten dabei gemeinsam mit ihren deutschen Kameraden nicht
nur die Geldmittel aus nationalen Quellen, EU-Mitteln und privaten Spenden, sie erstellten auch Finanzierungspläne,
organisierten Ausschreibungen und kontrollierten die Bauabläufe. Auf diese Weise wurden Brunnen geschlagen,
Schulen, Kindergärten, Polizeiwachzimmer und eine Ambulanz neu errichtet oder wieder in Stand gesetzt.
Anfang August rettete Vizeleutnant Karl-Heinz Striednig aus Kärnten einem afghanischen Arbeiter in Kabul-Umgebung
das Leben. Der Mann war in einen 30m tiefen Brunnenschacht gefallen. Der Kärnter Soldat stieg selbst in den
Brunnen hinab und holte unter eigener Lebensgefahr den bereits bewusstlosen Afghanen aus dem Schacht.
11. Dezember 2002: Nach einem knappen Jahr erfolgreicher Beteiligung an der "International Security Assistance
Force" (ISAF) zieht Österreich den Großteil seiner Soldaten aus dem Einsatzraum Kabul ab. Mehr
als 70 Freiwillige kehrten an diesem Tag nach Österreich zurück und wurden von Bundespräsident Thomas
Klestil und Verteidigungsminister Herbert Scheibner bei einem militärischen Festakt am Flughafen Wien-Schwechat
feierlich empfangen.
Fünf Mann verbleiben auf Beschluss der Bundesregierung (15. Oktober 2002) in Stabsfunktionen mit dem Auftrag,
die afghanische Interimsbehörde bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Kabul und Umgebung zu unterstützen.
3. Juni 2003: Beschluss der Bundesregierung die Entsendung des österreichischen Kontingentes von bis zu fünf
Angehörigen des Bundesheeres zu ISAF bis 31. Dezember 2003 zu verlängern.
Mit Abgabe des Kommandos von Deutschland und der Niederlande an die NATO im August 2003 wurde auch das österreichische
Kontingent aus Afghanistan zurückgeholt. |