Zweites Quartal dürfte nur knapp positiv gewesen sein – Anders als die Vergangenheit könnte
die Zukunft besser aussehen
Wien (ba-ca) - Der monatliche Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) zeigt im
August erneut eine Verschlechterung, er reduzierte sich von 1,8 auf 1,7. Damit liegt der Wert tiefer als am Höhepunkt
der Rezession im Herbst 2001 und etwa so tief wie beim scharfen Einbruch der Konjunktur im ersten Quartal 1997,
als das BIP Österreichs um fast 1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal schrumpfte. "Auch im zweiten Quartal
dürfte Österreichs Wirtschaft nur schwach gewachsen sein, bliebt jedoch knapp im schwarzen Bereich",
meinte Stefan Bruckbauer von der BA-CA am Donnerstag (21. 08.). Sowohl im Vergleich
zum Vorquartal als auch zum Vorjahr rechnet er mit keinem Minus. Sowohl die Industrie als auch der Handel dürften
nach Meinung der Ökonomen der BA-CA im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten stagniert haben. Nur der
Bau und der Fremdenverkehr zeigten Zuwächse. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte jedoch auch der Handel ein
Plus realisiert haben, einzig die Industrie nicht.
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"Die aktuellen Zahlen bestätigen damit unsere Erwartung über ein sehr schwaches erstes Halbjahr",
meint Stefan Bruckbauer und fügt hinzu, "über einen etwas längeren Zeitraum betrachtet dürfte
Österreich derzeit die schwächste wirtschaftliche Entwicklung seit 30 Jahren erlebt haben." Das
reale BIP ist in den letzten drei Jahren lediglich 2,5 Prozent gewachsen. Ein so schwaches Wachstum über drei
Jahre hinweg erlebte Österreich zuletzt Anfang der 80er Jahre, errechneten die Ökonomen der BA-CA.
Trotz dieser negativen Ergebnisse in der Vergangenheit weisen die BA-CA Ökonomen darauf hin, dass sich für
die weitere Entwicklung die Situation demnächst ändern könnte. So zeigt die Konjunktur in den USA
relativ starke Lebenszeichen, was inzwischen auch in Europa zu ersten positiven Erwartungen geführt hat. Verbunden
mit der niedrigen Inflation und zu erwartenden Impulsen von wirtschaftspolitischen Maßnahmen in Deutschland
könnte sich die Konjunktur im Verlauf der nächsten Monate verbessern. Vor allem für 2004 erwarten
die Ökonomen der BA-CA eine deutliche Beschleunigung für Österreichs Wirtschaft und rechnen mit
rund 2 Prozent Wachstum 2004. Gleichzeitig weisen die Ökonomen der BA-CA jedoch auch daraufhin, dass diese
Wachstumsbeschleunigung, vor allem in den USA bis zum Sommer 2004, zwar relativ gut abgesichert ist, gleichzeitig
jedoch danach abflachen könnte, wenn die fiskalischen Maßnahmen in ihrer Wirkung nachlassen. Dann braucht
die Weltwirtschaft wieder deutlich mehr Vertrauen in die Zukunft, damit der Aufschwung selbsttragend wird. "Erste
Anzeichen eines selbsttragenden Aufschwungs der Weltwirtschaft sind da, sie sind jedoch weiterhin sehr schwach
und anfällig für etwaige Störungen", meint Stefan Bruckbauer. Auch wenn demnächst die
Konjunktur zulegt, ist dies damit nach Meinung der BA-CA Ökonomen noch kein Garant für einen langanhaltenden
Aufschwung.
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