Reststoffe aus dem Burgenland ab 2004 in Oberösterreich
thermisch behandelt
Eisenstadt (blms) - Die in der burgenländischen Abfallbehandlungsanlage „divitec light“ in Oberpullendorf
anfallenden Reststoffe werden ab Juni 2004 in der AVE Reststoffverwertung Lenzing in Oberösterreich verbrannt
und zur Dampferzeugung genutzt. Ein entsprechender Vertrag, der ein jährliches Volumen von rund 2,3 Millionen
Euro umfasst, wurde am 21.08.2003 auf der Deponie Nord der Umweltdienst Burgenland GmbH unterfertigt. Die Notwendigkeit
dieser Kooperation ergibt sich aus der Tatsache, dass aufgrund einer neuen Deponieverordnung ab dem kommenden Jahr
nur mehr solche Abfälle abgelagert werden dürfen, die einer Vorbehandlung unterzogen wurden.
„Mit dieser Maßnahme konnte der burgenländische Abfallwirtschaftsplan in die Realität umgesetzt
werden, da einerseits nur noch reaktionsarme Reststoffe übrig bleiben, andererseits durch die Verbrennung
der hochkalorischen Fraktion in Lenzing die im Abfall enthaltene Energie genutzt wird. Die damit zwischen dem Burgenland
und Oberösterreich entstandene Abfall-Achse sollte für beide Bundesländer eine win-win Situation
schaffen“, erklärte Landesrat Paul Rittsteuer, der gemeinsam mit den Obmännern des BMV, Bgm. Ingrid Salamon
und LAbg. Mag. Werner Gradwohl, sowie der Geschäftsführung des UDB und der AVE das Abkommen besiegelte.
Die Burgenländische Landesregierung und der Burgenländische Müllverband haben sich auf Basis einer
Studie für ein Verfahren des Restmüllsplittings entschieden, bei dem eine „heizwertreiche“ Fraktion entsteht,
die thermisch behandelt werden muss. Die Umweltdienst Burgenland GmbH, eine mit der operativen Umsetzung beauftragte
Tochtergesellschaft des BMV, hat eine europaweite Ausschreibung durchgeführt, aus der die AVE Reststoffverwerter
Lenzing GmbH & Co KG als Bestbieter hervorgegangen ist.
Die Partnerschaft über die thermische Reststoffverwertung, die per 01.06.2004 beginnt, ist auf 15 Jahre anberaumt
und umfasst maximal 35.000 t Reststoffe pro Jahr. Durch den UDB werden 18.000 t garantiert, wobei sich die derzeitige
Menge ziemlich genau auf 28.000 t beläuft. Sollte der marktübliche Preis die vereinbarten Verwertungskosten
von 82,-- Euro pro Tonne um mehr als 25 % unterschreiten, hat der Umweltdienst nach siebeneinhalb Jahren eine Ausstiegsmöglichkeit.
Zusätzlich zu dieser langfristigen Absicherung wurde eine Ausfallsgarantie vereinbart, wonach die AVE bei
einem Totalausfall der neuen Anlage in Oberpullendorf maximal ein Jahr lang die gesamten Abfälle der divitec
bis zu einer Obergrenze von 70.000 t übernimmt. |