Leopold Museum verlängert die Ausstellung Toulouse-Lautrec bis 31. Oktober 2003  

erstellt am
19. 08. 03

Wien - "Rund 150.000 Besucher strömten seit der Ausstellungseröffnung im April zu dieser Sonderausstellung ins Leopold Museum. Das Besucherinteresse ist nach wie vor so groß, dass ich mich um eine Verlängerung für weitere zwei Monate bemüht habe", erläutert Rudolf Leopold, Museologischer Direktor im Leopold Museum. Bis zum 31. Oktober 2003 ist nun die Schau "TOULOUSE-LAUTREC. Das gesamte grafische Werk. Sammlung Gerstenberg" zu sehen.

Henri de Toulouse-Lautrec (1864 - 1901) gehört zu den größten Zeichnern und Grafikern der Kunstgeschichte. Sein druckgrafisches Werk entstand in nur einem Jahrzehnt: zwischen 1891 und 1901. Diese Arbeiten geben einen faszinierenden Einblick in das Pariser Leben Ende des 19. Jahrhunderts.

Lautrec stammte aus altem französischem Hochadel; durch einen Unfall als Jugendlicher blieb der ohnehin Kränkliche kleinwüchsig. Familiärer Wohlstand enthob den Künstler aller finanziellen Sorgen. In Paris zog es ihn in die Welt der Amüsierbetriebe rund um den Montmartre. In den Cafés, Cabarets, Tanzhallen und Bordellen beobachtete er das "Theater des Lebens". Anders als die meisten seiner Zeitgenossen sah er diese Welt mit dem Blick eines Menschen, für den bereits alle Schranken gefallen sind. In seinen Bildern berichtete er davon ohne die Überheblichkeit des sozial höher Stehenden, aber auch ohne falsches Mitleid. Mit Einfühlungsvermögen und scharfem Auge hielt er seine Beobachtungen auf Papier oder Leinwand fest, schuf realistische Stimmungsbilder und Charakterstudien von einer Welt, in der die bürgerliche Moral nicht galt, in der Vornehmes und Gemeines sich mischten, Schlichtes und Lasterhaftes nebeneinander existierten. Keiner hat den Amüsierbetrieb der Belle Époque so ungeschminkt, meisterhaft und zeitlos gültig in Gemälden, Lithografien und Plakaten festgehalten wie Henri de Toulouse-Lautrec.

Dem Berliner Sammler Otto Gerstenberg gelang es vor dem Ersten Weltkrieg, die umfassendste Sammlung der Originalgrafik Lautrecs, die je existiert hat, zu erwerben. Zur Fülle kommt noch die Qualität, denn die Sammlung Gerstenberg verfügt auch über eine große Zahl von Widmungsexemplaren sowie einmaligen Vorzugs-, Probe- und Zustandsdrucken.

Im Leopold Museum wird der Besucher durch die architektonische Andeutung eines Pariser Variétés' mit roten Teppichen, Treppenaufgängen und Logen auf die Betrachtung der Arbeiten des französischen Künstlers eingestimmt.

An jedem Freitag um 19 Uhr führt Elisabeth Leopold, die Ehefrau des Sammlers Rudolf Leopold, zu "Leben und Werk von Henri de Toulouse-Lautrec".

Nächste Ausstellungstermine:

FIAT
Installationen von Thomas Feuerstein
19. 09. - 31. 10. 2003

LEOPOLD BIRSTINGER
Zum 100. Geburtstag
31. 10. 2003 - 1. 02. 2004
     
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