Mailath-Pokorny: »Grand Dame der Schauspielkunst«
Wien (rk) - In wenigen Tagen, am 3. September, begeht Kammerschauspielerin Prof. Susi Nicoletti ihren
85. Geburtstag. Die in München geborene
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Schauspielerin trat im Jahr 1940 erstmals im Wiener Burgtheater auf, wo sie durch Rollen, wie etwa als Käthchen
von Heilbronn oder als Lottchen in Raimunds "Der Bauer als Millionär", sehr bald zum Inbegriff des
"süßen Mädels" wurde. Neben Rollen als klassische Liebhaberin, etwa als Kleopatra in
"Julius Cäsar", erweiterte Nicoletti sukzessive ihr Repertoire und zählte schon bald zu den
führenden Schauspielerinnen des Ensembles. Weiters unterrichtete sie auch als Lehrerin am Max-Reinhardt-Seminar,
wo etwa Senta Berger, Erika Pluhar oder Peter Weck bei ihr lernten. Privat verband sie eine dreißigjährige
Ehe mit Ernst Haeussermann. Bis heute ist Nicoletti künstlerisch tätig. Neben dem Verfassen von Büchern
war sie erst kürzlich in dem Film "Am anderen Ende der Brücke" in heimischen Kinos zu sehen.
Bereits seit 1955 trägt Nicoletti den Berufstitel "Kammerschauspielerin". Im Jahr 1977 wurde ihr
das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse". 1978 erhielt sie die "Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt
Wien in Gold".
"Susi Nicoletti war für Generationen stilprägend, sie ist eine Grand Dame der Schauspielkunst",
sagte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny anlässlich des Geburtstages von Nicoletti. Mailath: "Als
Verführerin und Muse in der "Alma"-Inszenierung von Paulus Manker oder in Jugendzeiten als das reine
Käthchen von Heilbronn hat sie immer wieder bewiesen, dass sie nicht auf ein Fach zu beschränken ist.
Obwohl aus Bayern stammend trifft sie den Wiener Ton auf unverwechselbare Weise", so Mailath. |