Generell verbesserte Versorgung bei Kinderbetreuung, punktuell Defizite
vorhanden
Wien (bmsg) - "Durch die direkte Befragung der Eltern haben wir endlich Klarheit über den
konkreten Ausbaubedarf bei externen Kinderbetreuungseinrichtungen", stellt Familienstaatssekretärin Haubner
die wichtigsten Ergebnisse der von BM und Vizekanzler Herbert Haupt in Auftrag gegebenen Haushaltsbefragung im
Rahmen der Mikrozensus-Erhebung 2002 vor:
Derzeit werden laut Mikrozensus österreichweit 344.000 Kinder unter 15 Jahren in Kindergärten, Krippen,
Horten und Kindergruppen oder von Tagesmüttern betreut. Am dichtesten ist die Versorgung im Vorschulalter
(3 bis unter 6 Jahre). Hier besuchen 187.600 Kinder eine Einrichtung. Trotz Geburtenrückgang ist die Kleinkindbetreuung
kontinuierlich angestiegen, 22.800 Kinder unter 3 Jahren werden externen betreut. Deutlich verbessert hat sich
seit 1995 mit 133.600 Kindern die Betreuungssituation von Schulkindern.
Zufriedenheit der Betreuungsqualität generell gestiegen
Verglichen mit 1995 hat sich aus Sicht der Eltern die Zufriedenheit mit den institutionellen Betreuungseinrichtungen
verbessert, vor allem was das Problem der langen Ferienschließzeiten betrifft. Handlungsbedarf besteht für
15 % der Eltern aber noch bei den Öffnungszeiten der besuchten Einrichtung. Sieben Prozent der Eltern sind
mit anderen Aspekten (Kosten, Erreichbarkeit, Betreuungsqualität) nicht zufrieden. Besonders hoch ist die
Zufriedenheit der Eltern jener 12.000 Kinder, die von Tagesmüttern betreut werden.
Zusätzlicher Betreuungsbedarf
Aus Sicht der Eltern fehlt insgesamt für 47.800 Kinder unter 15 Jahren ein Betreuungsplatz, wobei der Bedarf
für Schulkinder mit 27.100 immer noch am größten ist. Für 14.700 Kinder unter 3 Jahre und
6.000 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren wird ebenfalls Bedarf angegeben. Für 42.000 bereits extern betreute Kinder
wünschen sich die Eltern ein zusätzliches, flexibles Angebot.
Gemeinsam konkreten Ausbau in Angriff nehmen
"Kinderbetreuung ist kompetenzrechtlich Landessache, deshalb biete ich als Familienstaatssekretärin
den Landesverantwortlichen an unter Expertenbegleitung das Ergebnis zu analysieren und die weitere Vorgehensweise
zur Beseitigung der Defizite zu besprechen", erklärt Haubner. Derzeit werden bereits seitens des Ressorts
gezielt und bedürfnisgerecht flexible und arbeitsnahe Kinderbetreuungseinrichtungen gefördert.
Haubner erläutert, dass gerade bei uns die Kinderbetreuung in der Familie an erster Stelle stehe, denn wäre
der von den Eltern angegebene Betreuungsbedarf beispielsweise bei den unter 3-jährigen Kindern gänzlich
erfüllt, dann würden wir bei einer Quote von 16 % (gegenüber derzeit 10 %) stehen. "Wir dürfen
nicht die absoluten Zahlen der Kinder den gegebenen Betreuungsplätzen gegenüber stellen, sondern den
tatsächlichen Bedarf gegenüber der derzeitigen Betreuungsquote", so Haubner.
"Durch die vorliegenden Ergebnisse sind wir nun in der Lage gemeinsam und gezielt an der Beseitigung der bestehenden
Defizite zu arbeiten und den Eltern Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung und somit eine bessere Vereinbarkeit zwischen
Familie und Beruf zu ermöglichen", schloss Haubner. |