Wirtschaft der Woche vom 11. 09. bis 17. 09. 2001

 

   
Ditz: AUA-Gruppe ist kein Sanierungsfall
Wien (pte) - Die Austrian Airlines-Group befinde sich zwar in einer schwierigen Phase, sei aber "sicher kein Sanierungsfall", meinte AUA-Aufsichtsratsvorsitzender Johannes Ditz anlässlich der offiziellen Präsentation des neuen Vorstandes heute, Freitag, vor Journalisten. Der neue AUA-Vorstandsvorsitzende Vagn Sörensen betonte, dass alle vier Marken der AUA-Gruppe (AUA, Lauda Air, Tyrolean und Rheintalflug) beibehalten werden. Die Folgen der Terroranschläge in den USA seien noch nicht voll abschätzbar, so Sörensen. "Es gab aber bereits vor Dienstag schwierige Zeiten für die Luftfahrtindustrie."
Mit der Ernennung des neuen Vorstandes, der auf der heutigen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung bestätigt wurde, beginne "eine neue Ära des Unternehmens als AUA-Gruppe", so Ditz. Auch Sörensen sprach von einer Aufbruchsstimmung. Zunächst gelte es, rasch eine Vision für die Gruppe zu etablieren. Eines der wichtigsten Ziele sei es, die Unabhängigkeit der Gruppe zu bewahren. "Wir haben eine sehr gute Plattform, auf der wir aufbauen können. "Weiters müsse möglichst bald der Turnaround geschafft werden. "Die ökonomische Situation der Gruppe war in letzter Zeit alles andere als zufriedenstellend", so Sörensen. Die Integration der vier Linien in die AUA-Gruppe sei ebenfalls ein zentraler Punkt. "Jede Marke hat ihre Besonderheiten, diese müssen bewahrt werden." Die Flotte müsse harmonisiert und alle Strecken durchleuchtet werden. Für jede Marke werde es eine klar definierte Rolle geben. Auch das Langstreckengeschäft wird sicher beibehalten. "Wir müssen ein Langstrecken-Carrier sein", so Sörensen. "Außerdem sollen alle Möglichkeiten der Star Alliance optimal ausgenützt werden. In sechs bis acht Wochen plant Sörensen, ein definitives Konzept vorzulegen.
Auf die Auswirkungen der Terroranschläge in den USA angesprochen hielt sich der AUA-Vorstand eher bedeckt. "Natürlich wird es negative Auswirkungen für die AUA-Gruppe geben. "Ob diese nur kurzfristig oder langfristig sein werden, ist noch offen", so Sörensen. Seit Dienstag wurde massiv in die Sicherheit investiert. Man arbeite mit allen wichtigen Stellen und Organen wie Gendamerie, Innen-, Außenministerium oder dem Flughafen Wien zusammen. "Bei der Sicherheit gibt es keine Obergrenze", so der designierte Vorstand Walter Bock. Man habe alle Destinationen, die auch nur ansatzweise gefährdet waren, gestrichen. Eine israelische Delegation habe sowohl den Flughafen Wien als auch die AUA-Sicherheitsvorkehrungen geprüft und alles für "100-prozentig in Ordnung" befunden.
Neben Sörensen werden in Zukunft Thomas Kleibl (CFO), Walter Bock (COO) und Josef Burger (CCO) die Geschicke der AUA-Gruppe leiten. Sörensen wurde für fünf Jahre als Vorstand eingesetzt. "Wir wollten damit ein Zeichen der Langfristigkeit setzen", meinte Ditz. Die Verträge der anderen Vorstandsmitglieder wurden vorerst auf vier Jahre befristet. Die Gehälter der neuen AUA-Führungscrew würden den üblichen ÖIAG-Standards entsprechen. Ditz habe allerdings eine stark leistungsbezogene Komponente in den Verträgen verankert. Auch Stock Options seien vorgesehen.
   

   
Industrie verlangt von Politik langfristige Orientierung
Wien (nöwpd) - Mehr Europa ist besser für Österreich. Diese Erfahrung hat die österreichische Industrie seit dem Fall des Eisernen Vorhanges - spürbar auch für die Konsumenten - selbst gemacht, und dieser Linie treu zu bleiben und sie mit der Erledigung der noch offenen "Hausaufgaben" entschlossen fortzusetzen, lautet auch ihre Empfehlung für die Zukunft. Zusammengefaßt hat sie dieses Anliegen in einem "Industrie-Manifest" getauften und sowohl an die Adresse der Bundesregierung als auch der breiten Öffentlichkeit gerichteten Zukunftsprogramm.
Darin listet sie die Reformmaßnahmen auf, die sie für dringend notwendig hält, wobei IV-Präsident Peter Mitterbauer der Politik empfiehlt, sich "darauf zu konzentrieren, wo die nationalen Spielräume am größten sind." Das Gewicht ihrer Wortmeldung begründet die Industrie mit dem Vertretungsanspruch eines Wirtschaftssektors, der mit mehr als 500.000 Mitarbeitern in 2.000 Unternehmen ein Drittel der österreichischen Wertschöpfung erwirtschaftet. Das Manifest sei ein partnerschaftliches Angebot, Österreich vorwärtszubringen und zu verändern". Im Zusammenhang mit einem "Bündnis für Innovation" bezog hier Mitterbauer ausdrücklich auch den Österreichischen Gewerkschaftsbund ein. Als Schwerpunkte nannte er die Einführung einer Kostenrechnung in der öffentlichen Verwaltung und einer Gesamtrechnung im Gesundheitswesen. "Wir rechnen fix mit der Senkung der Lohnnebenkosten und erwarten keine Verschiebung der Steuerreform auf die nächste Legislaturperiode," betonte er. Trotz mancher Panne habe die Regierung mehr zuwege gebracht als ihre Vorgänger. Auch beim Gesamtverkehrsgeplan sei man "auf gutem Weg."
Für IV-Vizepräsident Veit Sorger ist die EU-Erweiterung "ein Generationenprojekt mit einer großen Chance, die nicht mehr wiederholbar ist". Von der Bundesregierung wünscht er sich in der Europapolitik mehr Profil und Visionskraft. Hier sei eine partnerschaftlich langfristige Sichtweise geboten. Das gelte vor allem für das Verhältnis zu Tschechien. "Die Passivität des Zurücklehnens beobachten unsere Nachbarn," meinte er. Man müsse mehr informieren.
 

   
Blue C steigt wieder in Deutschland ein
Wien/Frankfurt (pte) - Der Wiener E-Business-Dienstleister Blue C will nur wenige Wochen nach der Schließung der Tochter in Deutschland wieder auf diesem Markt Fuß fassen. Das Unternehmen kauft die Mehrheit der im E-Business und E-Marketing tätigen Internetdienste.de mit Sitz in Hanau, Frankfurt. Die Übernahme erfolgt zum Großteil mittels Aktientausch, über den genauen Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, teilte Blue C heute, Freitag, in einer Ad-hoc-Aussendung mit. Der deutsche Internetdienstleister beschäftigt 42 Mitarbeiter und setzt jährlich etwa drei Mio. Euro um.
"Es war immer schon klar, dass wir in diesem Markt bleiben", sagte Blue-C-Chef Karl Strasser auf Anfrage von pte.
Nach der Schließung der unrentablen Deutschland-Tochter habe man hier ein Unternehmen mit gutem Fundament gefunden, das schwarze Zahlen schreibe. Internetdienste.de verfüge außerdem über ein neues Geschäftsmodell im E-Marketingbereich: Es baut Portale auf, betreibt sie und generiert User. Bereits die Hälfte des Unternehmens-Umsatzes würden über diese Portale (z.B. freeticket.de, wochenquiz.de) erwirtschaftet. "Wir wollen dieses Geschäftsmodell nach Österreich bringen", so Strasser. Im Zuge der Übernahme wechselt Klaus Uwe Stern vom Vorstand der Internetdienste.de in den Blue-C Vorstand. Der derzeitige Blue-C-Vorstand Peter Affenzeller wird sich voraussichtlich Ende Oktober aus privaten Gründen vom operativen Geschäft zurückziehen.
Im Laufe des Vormittages schoss der - historisch niedrige - Kurs des am Frankfurter Neuen Marktes notierten Unternehmens um 128 Prozent von 0,25 auf 0,57 Euro in die Höhe. Um 12.00 Uhr notierte die Blue-C-Aktie bei 0,48 Euro, was einem Plus von 92 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Vortages entspricht Jahreshoch 5,48 Euro; Jahrestief 0,22 Euro). Blue C hatte sich in den vergangenen Wochen aus Spanien und Deutschland zurückgezogen, um den rasanten Abfluss an liquiden Mitteln zu stoppen.
 

   
Dorotheum-Verkauf erfolgreich abgeschlossen
Wien (öiag) - Der Aufsichtsrat der ÖIAG hat am Donnerstag, 13. September 2001, dem Antrag des Vorstandes der ÖIAG, der Bietergruppe „OneTwo Beteiligungs- und Managementberatungs GmbH“ den Zuschlag zu erteilen, zugestimmt.
Der Verkaufsprozess wurde in drei Phasen abgewickelt, wobei die ÖIAG von der Investmentbank UBS Warburg und der Rechtsanwaltskanzlei Binder Grösswang Rechtsanwälte beraten wurde. Die Bietergruppe „OneTwo Beteiligungs- und Managementberatungs GmbH“ hat das höchste Angebot abgegeben und damit den Zuschlag bekommen.
Der vom Bieter vorgelegte Business- und Strategieplan sieht eine Erhaltung und Weiterentwicklung aller drei Geschäftsbereiche vor, sowie eine Expansion in neue Märkte. Zusätzliche Synergien und Entwicklungschancen sieht man mit der Einbindung des Dorotheums in die Internetaktivitäten des Käufers. Die Erwartungen der ÖIAG haben sich auch bei dieser Transaktion voll erfüllt. Den im Gesetz niedergelegten Kriterien wurde entsprochen.
Die ÖIAG wird einen Privatisierungserlös von rund 1 Mrd. ATS erzielen. Der Betrag setzt sich aus einem Kaufpreis von rund 971 Mio. ATS und vertraglich vereinbarten Zinsen (Closing voraussichtlich bis längstens Ende Oktober) von rund 39 Mio. ATS zusammen.
Damit hat die ÖIAG, so Vorstandssprecher Dr. Johannes Ditz, seit Erteilung des Privatisierungsauftrages im Frühjahr 2000 von den genannten sieben Unternehmen fünf zur Gänze abgegeben und bei Telekom die Börseeinführung vorgenommen. Bei Print Media Austria (Strohal Rotations Druck GmbH) ist der Verkaufsprozess ebenfalls bereits eingeleitet. Seit Inkrafttreten des ÖIAG-Gesetzes 2000 konnte die ÖIAG bei den bisher vorgenommenen Transaktionen einen Bruttobetrag von rund 45,5 Mrd. ATS erzielen.
Bei den in der Vergangenheit vorgenommenen Transaktionen war eines der wesentlichen Kriterien, dass durch die Privatisierung positive Akzente in Richtung der jeweiligen Unternehmensentwicklung gesetzt werden und eine Stärkung der Wettbewerbsposition der Unternehmungen erzielt wird.
 

   
Österreicher wird Mitglied der Geschäftsführung der internationalen Henkel Gruppe
Düsseldorf/Wien - Der gebürtige Kärntner Dkfm. Alois Linder (54), derzeit Geschäftsführer der Henkel Ibérica in Barcelona, wird ab 1. Jänner 2002 neues Mitglied der Geschäftsführung der internationalen Henkel-Gruppe mit Sitz in Düsseldorf. Er wird für den neu geschaffenen Unternehmensbereich Konsumentenklebstoffe" verantwortlich zeichnen. Linder gehört der Henkel-Gruppe seit 22 Jahren an. Alois Linder stammt aus Spittal an der Drau und studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien (ehemalige Hochschule für Welthandel).
Linder begann seine berufliche Karriere 1973 im Produktmanagement von Gillette in Spanien. Ab 1977 war er zwei Jahre lang für Braun Española als Marketing Manager tätig. 1979 trat Linder bei Henkel ein und wurde 1980 zum Leiter Markenartikel und zum Mitglied des Geschäftsführung der Henkel Ibérica in Barcelona ernannt.
1989 übernahm Linder in Düsseldorf die Leitung Reinigungsmittel Deutschland und ein Jahr darauf die Leitung Waschmittel Deutschland. 1993 wurde Linder zum stellvertretenden Geschäftsführer und 1995 zum Geschäftsführer der Henkel Ibérica ernannt.
Die internationale Henkel-Gruppe ist ein weltweit tätiger Spezialist für Klebstoffe, Markenartikel und Systemgeschäfte mit Tochterunternehmen in mehr als 70 Ländern. Das Unternehmen ist weltweit Marktführer bei Klebstoffen, Oberflächentechnik und Hygiene (gemeinsam mit Ecolab Inc.). Bei Wasch-/Reinigungsmitteln und Kosmetik/Körperpflege hält Henkel eine führende Position. Im ersten Halbjahr 2001 erzielte die Henkel-Gruppe mit über 61.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 8,1 Prozent. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) lag mit 463 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
 

   
Mehr als 30.000 Besucher auf Ifabo 2001
Wien (pte) - Das Konzept der reinen Business-Messe für die Ifabo 2001 ist voll aufgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt Reed Messe-Geschäftsführer Matthias Limbeck in einer ersten Zusammenfassung der Messe. "Wir haben den Turn-Around für die Ifabo geschafft. Das Konzept ist uns voll aufgegangen", so Limbeck Freitagnachmittag im Gespräch mit pressetext.austria. "Die angepeilten 30.000 Besucher sind bereits erreicht. Die Ifabo ist fix im Messegeschehen etabliert." Die endgültige Ifabo-Bilanz samt Besucherzahl will die Reed Messe erst am Montag präsentieren.
Als besonders großen Erfolg wertet Limbeck, dass sich die Besucherstruktur gegenüber dem vergangenen Jahr radikal geändert hat. Nach den ersten Ergebnissen kamen 75 Prozent der User aus Klein- und Mittelbetrieben. Ebenso hoch war der Besucheranteil der Entscheidungsträger in Unternehmen.
Allerdings gesteht Limbeck auch einen gewissen Verbesserungsbedarf ein. "Wir müssen uns vor allem den Content-Bereich genau ansehen, hier haben wir sicher zuviel angeboten", so Limbeck. So erfüllte der begleitende Kongress nicht die Erwartungen. Die CITA litt nach dem Ausfall von Al Gore und anderer Sprecher wegen der Anschläge in New York unter massiven Besucherschwund. "Die Konferenz ist uns zusammengestürzt."
Für das nächste Jahr plant Limbeck eine verdichtete Themenstellung und eine kürzere Konferenz, die sich auf eineinhalb Tage beschränkt. Hier rechnet Limbek im nächsten Jahr vor allem auch mit der Teilnahme von mehr Key-Playern, da sich das Konzept der B2B-Messe bewährt habe.
Auch unter den Ausstellern überwiegen die positiven Reaktionen auf die Messe und das Konzept der B2B-Messe. Die meisten der Erwartungen bezüglich der Besucherfrequenz wurden erfüllt. "Wie uns die Aussteller berichten, ist die Anzahl der Kontakte enorm gestiegen."
 

   
Mitterlehner betont Bedeutung von e-business für mittelständische Wirtschaft
„eCommerce, eGovernment und eContent in Österreich ausbauen“
Wien (pwk) - Der PC, der Personal Computer, ist erst 20 Jahre alt. Aber mit dem PC und seinen Anwendungen in allen Wirtschaftsbereichen beschäftigen sich heute in Österreich bereits 19.000 Unternehmen der Software-Produktion. Und alleine in der Telekom-Wirtschaft in Österreich arbeiten 42.000 Mitarbeiter. 80 Prozent aller Unternehmen nutzen derzeit das Internet und 40 Prozent haben eine eigene Homepage. Nach dem Programm der Wirtschaftskammer Österreich soll es bis Jahresende im ganzen Land kein Unternehmen mehr geben, das ohne Internetzugang ist, erklärte der Wirtschaftskammer-Generalsekretär-Stev. Reinhold Mitterlehner auf den Schwerpunktgesprächen anlässlich des Europäischen Forums Alpbach in Tirol: „ Kein Unternehmer kann es sich heute beispielsweise mehr leisten, auf die Vorteile der email-Kommunikation zu verzichten. Im Bereich unserer Klein- und Mittelbetriebe belegen dutzende Beispiele von erfolgreichem Vertrieb via Internet gerade den Wert für die mittelständische Wirtschaft.“
Neben dem Handel über Internet, dem eCommerce, muss es, so forderte Mitterlehner, auch ein eGovernment, eine elektronische Verwaltung geben, die es Unternehmen zum Beispiel ermöglichen würde, ihre Umsatzsteuer-Anmeldungen oder ihre Steuererklärung über Finanz-online direkt in die Datenbank der Finanzbehörden einzuspeisen. „Der rasche und unbürokratische Zugang zu öffentlichen Stellen, verbunden mit der problemlosen Online-Abwicklung von Behördenverfahren wird für unsere Unternehmen immer wichtiger“, erklärte Mitterlehner. Mitterlehner betonte, die öffentliche Verwaltung würde davon genauso wie die Wirtschaft profitieren und Kosten einsparen. Derzeit haben nur Wirtschaftstreuhänder, Notare und Rechtsanwälte Zugriffsmöglichkeiten auf behördliche Datenbanken. Es ist eine der Forderungen der Wirtschaftskammer diese Möglichkeit auch anderen Unternehmen zugänglich zu machen.
Und auch der dritte Bereich eContent, also die Produktion von digitalen Inhalten, wie beispielsweise Computerspielen oder Tourismusangeboten im Internet, muss in Österreich ausgebaut werden. Europaweit sind in diesem Bereich bereits vier Millionen Angestellte tätig. Pro Jahr kommen eine Million neuer Jobs dazu und Umsatzwachstumsraten von bis zu 20 Prozent sind zu erwarten. Und schließlich wird die Wirtschaftskammer Österreich genau beobachten müssen, welche Fortschritte die EU-Beitrittskandidaten im eBusiness machen: Sowohl als Konkurrenten, wie als neue Geschäftspartner in einem jungen, extrem dynamischen Wirtschaftsbereich.
 

   
Wirtschaftsforschungsinstitut: Rückgang der Bauproduktion verstärkt Konjunkturabschwung
Wien (wifo) - Der Einfluss der internationalen Konjunkturabschwächung auf Exporte und Investitionen wird in Österreich durch den Rückgang der Bauproduktion verschärft: Die Bauumsätze blieben im April und Mai real um rund 8% unter dem Vorjahresniveau.
Die heimische Sachgüterproduktion hielt bis zum Frühjahr der internationalen Konjunkturabschwächung stand, seither ist sie davon deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Im II. Quartal stagnierte der Produktionsindex auf dem Vorjahresniveau (nach +6% im I. Quartal). Exporte und Investitionen haben ihre Dynamik verloren.
In der Bauwirtschaft ist die Konjunkturlage jedoch wesentlich ungünstiger als in der Sachgüterproduktion. Im Zeitraum April/Mai sank der Produktionswert des Hoch- und Tiefbaus im Vorjahresvergleich nominell um 6½%, real um etwa 8%. Besonders dramatisch war die Entwicklung im Wohnungs- und Siedlungsbau (–14½%), auch im Tiefbau gingen die Umsätze zurück. Die Arbeitsmarktdaten bestätigen die ausgeprägte Abwärtstendenz der Baukonjunktur: Im II. Quartal wurden um 14.000 Arbeitskräfte weniger in der Bauwirtschaft beschäftigt als im Vorjahr, die Arbeitslosigkeit stieg (+3.000).
Die vorauseilenden Stimmungsindikatoren lassen noch keine Hoffnung auf eine Wende aufkommen. Das Vertrauen der Industrie in die Wirtschaftsentwicklung hat sich im III. Quartal weiter verschlechtert. Zum fünften Mal in Folge weisen die WIFO-Konjunkturumfragen damit abwärts. Eingebrochen ist die Stimmung in der Bauwirtschaft.
Für den Export ergaben sich von Jänner bis April noch überraschend hohe Vorjahreszuwächse (+10%). Im Mai blieb die Ausfuhr jedoch unter dem Vorjahreswert. Dies geht konform mit der Abkühlung der internationalen Konjunktur und der pessimistischeren Beurteilung der Exportaufträge.
Der Tourismus zählt derzeit zu den Stützen der Konjunktur. Die Sommersaison hat erfreulich begonnen, die Umsätze stiegen im Zeitraum Mai bis Juli gegenüber dem Vorjahr um 5,2%. Die positive Reiseverkehrsbilanz trug wesentlich zur Verbesserung der Leistungsbilanz bei.
Die Kauflust der Konsumenten war im I. Quartal noch ausgeprägt, im II. Quartal aber gedämpft. Die realen Einzelhandelumsätze schwächten sich ab, und die Kfz-Neuzulassungen gingen zurück. Darüber hinaus litt der Großhandel unter dem Nachlassen der Export- und Investitionsdynamik. Die Expansion der Beschäftigung und der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Handel deuten jedoch auf eine relativ stabile Situation in dieser Branche bis zur Jahresmitte hin.
Die Arbeitsmarktlage zeigt bereits merkliche Spuren der Konjunktureintrübung. Der Vorjahresabstand der Beschäftigung (ohne Bezieher von Karenzgeld und Präsenzdiener) betrug im August nur noch +0,4%, die Zahl der Arbeitslosen stieg um 15.300. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote (laut AMS) erreicht bereits die 6%-Marke.
 

   
Forstinger: Telematik künftig in allen Verkehrsträgern einsetzen
Wien (bmvit) - "Durch den intelligenten Einsatz von modernsten Informations- und Kommunikationstechnologien lässt sich die vorhandene Verkehrsinfrastruktur optimal nutzen. In diesem Zusammenhang möchte ich die von meinem Haus getragene Verkehrstelematikoffensive erwähnen. Ziel ist es, die Telematik in Zukunft in allen Verkehrsträgern einzusetzen: nicht nur in Autos, Lokomotiven, Schiffen und Flugzeugen sondern innerhalb des gesamten Verkehrssystems", führte Verkehrsministerin Monika Forstinger am Mittwoch anlässlich der Verleihung des diesjährigen Mobilitätspreises des VCÖ in einer Aussendung aus.
Die Vernetzung von Mobilität und Innovation, die zweifelsohne das Thema des diesjährigen Mobilitätspreises war, ist zentrales Anliegen der Bemühungen des Verkehrsressorts, um die Weichen für ein zukunftsfähiges prosperierendes Österreich zu stellen. Unsere arbeitsteilige Informationsgesellschaft fordert von den Menschen zusehends Flexibilität, berufliche Mobilität, Bereitschaft zur Weiterbildung und die Bereitschaft, sich neuen Aufgaben zu stellen.
"Mobilität hat sich jedoch am Konzept einer nachhaltigen Entwicklung zu orientieren und deshalb sind wir aufgerufen, sie intelligent zu gestalten. Innovation und Technologie haben das Potenzial, die Mobilitätsbedürfnisse der Zukunft zu befriedigen ohne gleichzeitig Umwelt, Gesundheit und Sicherheit zu gefährden", erläuterte Forstinger.
"Wir wollen ein Verkehrssystem, das den zukünftigen Anforderungen entspricht, um damit die Chancen zu nützen, den Verkehr fließender zu gestalten, besser informiert zu sein, Staus zu vermeiden und mehr Sicherheit zu gewährleisten. Ich bin der festen Überzeugung, dass Telematikanwendungen im Verkehr die gesamte Verkehrswirtschaft in eine neue Qualität als Kunden- und Dienstleistungsgesellschaft überführen werden. Für mein Ressort, aber auch für Österreich, bedeutet dies neben der verkehrspolitischen Dimension auch eine technologiepolitische Chance innerhalb Europas", so die Verkehrsministerin.
Und abschließend: "Es freut mich, dass zum zukunftsweisenden Thema des diesjährigen Mobilitätspreises fast 100 Einreichungen eingelangt sind und ich werte dies als Beweis für die Kreativität und Innovationskraft in Österreich".
 

   
AUA streicht vorläufig alle Flüge nach Nordamerika
Wien / New York (pte) - Die AUA hat alle ihre Transatlantikflüge von heute, dem 12. September 2001, (OS501 nach New York, OS523 nach Chicago, OS513 nach Washington, und OS 527 nach Toronto) storniert. Der Flug OS 711 nach Tel Aviv, planmäßige Abflugszeit um 10.35 Uhr, wird aufgrund einer Sperre des israelischen Luftraumes auf heute, 20.00 Uhr (Lokalzeit) verschoben. Die Austrian Airlines seien ständig in Kontakt mit den Behörden und werden über die weiteren Maßnahmen bezüglich der Flüge nach Nordamerika auf dieser Website so rasch wie möglich informieren, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Fluglinie.
Austrian Airlines haben unter der Wiener Telefonnummer +43 (0) 1 68 093 4444 eine Hotline für Informationen zu den Nordamerika-Flügen eingerichtet und haben angekündigt, auf ihrer Homepage diesbezügliche Informationen ständig zu aktualisieren. Weitere Informationen zu den Streichungen der Flüge, auch jener der Lufthansa und Swissair, sind bei Austrian Biz Travel News http://www.btn.at abrufbar.
Derzeit ist es noch unklar, ob Mitarbeiter österreichischer Unternehmen in New York zu Schaden kamen. Im World Trade Center habe es jedenfalls keine Niederlassungen österreichischer Betriebe beziehungsweise derer Tochterunternehmen gegeben, sagte die Wirtschaftskammer auf Anfrage von pte. Die österreichische Außenhandelsstelle in New York war um 4.00 Uhr Ortszeit nicht erreichbar.
 

   
ERASMUS auch für Lehrlinge
Piskaty: Wirtschaftskammer Österreich unterstützt europäischen Vorschlag
Wien (pwk) - Lehrlinge und junge ausgelernte Fachkräfte sind aus vielen Gründen weniger mobil als Schüler und Studenten gleichen Alters. Auch im Rahmen der derzeit laufenden europäischen Programme, insbesondere des Programms LEONARDO DA VINCI II, werden sie gegenüber Schülern immer mehr benachteiligt. Es bedarf daher einer gemeinsamen Kraftanstrengung, das zu korrigieren: „ERASMUS für Lehrlinge“ wäre ein Schlagwort, welches auf das erfolgreiche ERASMUS-Austauschprogramm für Studenten Bezug nimmt und Lehrlingen und vor allem Lehrabsolventen kurz nach Ende der Lehrzeit ein maßgeschneidertes Mobilitätsprogramm anbietet.
Weil die Lehrlinge durch Schulpflicht und Arbeitsvertrag in ihrer Mobilität beschränkt sind, reicht es während der Lehre oft nur für kurze Austausche meist von drei Wochen. Deshalb bietet sich am Ende der Lehrzeit nach der Behaltefrist eine hervorragende Möglichkeit für längerfristige Mobilitätsprogramme an, die der beruflichen Weiterbildung, vor allem auch dem Fremdsprachenlernen und der kulturellen und persönlichen Horizonterweiterung, dienen.
Ein Programm „ERASMUS für Lehrlinge“ sollte daher von allen drei EU-Programmen (SOKRATES, LEONARDO DA VINCI und YOUTH) Impulse erhalten und könnte als „Joint Action“ realisiert werden. Der Vorschlag für dieses „ERASMUS-Programm für Lehrlinge“ stammt von der UEAPME, der europäischen Mittelstandsvereinigung, so dass hier auf europäischer Ebene ein repräsentativer Partner für die betriebliche Seite vorhanden ist.
Für Österreich stellt sich die Wirtschaftskammerorganisation voll hinter diese Idee, geht es doch darum, die jungen Lehrabsolventen auf die Arbeit in der globalisierten europäischen Wirtschaft bestmöglich vorzubereiten. Dafür sollten keine Anstrengungen zu schwierig sein.
Das „ERASMUS-Programm für Lehrlinge“ könnte auch eine wichtige Funktion bei der Integration der Beitrittskandidaten in den großen europäischen Binnenmarkt und die europäische Gemeinschaft spielen, so abschließend der Dr. Georg Piskaty, Leiter der Gruppe Bildungspolitik der Wirtschaftskammer Österreich.
 

   
Plan für umfassende europäische Verkehrsinfrastruktur soll bis 2004 vorliegen
EU-Experte Thielmann: Europa sollte jährlich ein bis zwei Prozent seines BNP für Ausbau der Verkehrswege aufwenden
Wien (pwk) - Mit der Zukunft der transeuropäischen Verkehrsnetze (TENs), insbesondere ihrer Verknüpfung mit den TINA-Korridoren in den EU-Kandidatenländern, befasste sich der Abteilungsleiter in der Generaldirektion Energie und Transport in der EU, Edgar Thielmann. Wie er im Rahmen der heutigen Tagung „Verkehrsinfrastruktur im zusammenwachsenden Europa“ im Haus der Wirtschaft sagte, soll bis 2004 der Plan für eine umfassende europäische Verkehrsinfrastruktur einschließlich der Kandidatenländer auf dem Tisch liegen. „Was in diesem Plan enthalten ist, wird von der EU dann tatkräftig gefördert werden können“.
Politisch sei man zuletzt gut vorangekommen. Für alle wichtigen Verkehrskorridore in den MOEL-Staaten liegen Absichtserklärungen vor. Notwendig sei jetzt ein langfristiges Investitionsprogramm, führte Thielmann aus. Europa sollte jährlich ein bis zwei Prozent seines BNP für den Ausbau der Verkehrswege aufwenden. Dann könne es gelingen, die Chancen des großen EU-Binnenmarktes voll zu nutzen. Derzeit gebe es aber Zweifel, ob ausreichend Finanzierungsmittel für die großen Magistralen (TEN, TINA und sonstige große Korridore) zur Verfügung stehen.
Für die TENs sind, so der EU-Experte, bis zum Jahr 2010 Investitionen von rund 400 Milliarden Euro nötig. Und für die TINA-Korridore in den Beitrittsländern werden bis 2015 nochmals 93 Milliarden Euro benötigt. Angesichts dieser gewaltigen Finanzierungserfordernisse müsse man überlegen, ob die jetzige TEN-Konzeption auch in Zukunft passt, oder ob nicht eine Straffung der Mittel auf ein Netz mit besonderer europäischer Priorität angemessen erscheine.
Wie schon sein Vorredner, Kabinettschef DI Hans-Jürgen Miko, hob auch Thielmann die Beobachtung hervor, dass Wien durch die Entwicklung der letzten Jahre „in der Tat in die Mitte gerückt ist und auch in Zukunft eine zentrale Funktion im europäischen Verkehrsgeschehen einnehmen wird“.
 

   
Aufsichtsrat der Voest Alpine AG bestellt Franz Struzl zum neuen Vorstandsvorsitzenden
Wolfgang Eder wird stellvertretender Vorsitzender desVorstandes
Linz (prd) - Der Aufsichtsrat der VOEST ALPINE AG hat in seiner heutigen Sitzung mit sofortiger Wirkung Dkfm. Franz Struzl in Nachfolge des am 22. August tödlich verunglückten Dr. Peter Strahammer zum Vorsitzenden den Vorstandes bestellt. Gleichzeitig wurde Dr. Wolfgang Eder zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes ernannt.
Dkfm. Franz Struzl trat nach seinem Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien im Jahre 1967 in die damalige Alpine-Montan Gesellschaft Donawitz ein. Er hatte in den Folgejahren verschiedene, bald leitende Funktionen in den Bereichen Finanzwirtschaft und Controlling in den steirischen Betrieben inne. Vor allem war er mit Strahammer für die erfolgreiche Umstrukturierung des steirischen Langproduktebereiches verantwortlich. 1993 übernahm Franz Struzl die Gesamtverantwortung für den Langproduktebereich des Konzerns. Seit Beginn 1994 war Struzl Mitglied des Vorstandes der VOEST-ALPINE STAHL AG, seit 1999 als stellvertretender Generaldirektor. Struzl ist 59 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.
Dr. Wolfgang Eder trat nach Jusstudium und Gerichtsjahr in Salzburg 1978 in die VOEST-ALPINE AG ein. Nach verschiedenen Leitungsaufgaben im „Beteiligungs-management und Gesellschaftsrecht“ wurde Eder 1991 Generalsekretär der VOEST-ALPINE STAHL AG. Im Jahr 1995 hat Eder den bis dahin erfolgreichsten Börsengang in Österreich vorbereitet und abgewickelt. Im Dezember 1995 wurde Eder zum Vorstand der VOEST-ALPINE STAHL AG ernannt. Im September 1999 übernahm Eder die Nachfolge Strahammers als Vorsitzender des Vorstandes der VOEST-ALPINE STAHL LINZ GmbH. Seit Juli 2001 leitet Eder auch die neugegründete automotive Division. Eder ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat ebenfalls zwei Kinder.
 

   
Topcall expandiert nach Australien
Sydney wird Zentrale für asiatisch-pazifische Region
Wien (pte) - Der Wiener Anbieter von End-to-End-Kommunikationslösungen Topcall hat einen weiteren Schritt in seiner Expansionsstrategie gesetzt. Am Dienstag wurde die Zentrale für die asiatisch-pazifische Region in Sydney eröffnet, von wo aus ab sofort sämtliche Geschäftsaktivitäten (inkl. Vertrieb und Support) für diese Region abgewickelt werden. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte, sei in dieser Region neben China und Japan ein enormes Marktpotenzial im Bereich Unified Messaging gegeben. Die Internetnutzung in Australien liege deutlich über dem mitteleuropäischen Wert.
Die Expansion von Topcall im asiatischen Raum begann 1994 mit einem Distributor in Singapur. Heute verfügt das Unternehmen über vier Niederlassungen in Japan, China, Singapur und jetzt auch Australien. "Mit der neuen Niederlassung in Australien geben wir unseren international agierenden Kunden die Möglichkeit, unsere Kommunikationslösung nahezu weltweit einzusetzen", so Topcall-CEO Herbert Blieberger. Das an der Nasdaq Europe notierte Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung und den Einsatz von Kommunikationslösungen zur Optimierung von Geschäftsprozessen. Topcall-Lösungen werden international von 21 Vertriebs- und Support-Niederlassungen und 19 Distributionspartnern angeboten. Das Unternehmen betreut laut eigenen Angaben derzeit weltweit mehr als 4.000 Kunden.
 

   
Lipponen und Leitl erörtern EU-Erweiterung und Intensivierung des Außenhandels
Wien (pwk) - Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und eine hochkarätige Unternehmerdelegation empfangen heute nachmittags den finnischen Ministerpräsident Paavo Lipponen im Haus der Wirtschaft in Wien. Leitl hat vergangene Woche als Wirtschaftsbundpräsident Helsinki besucht und sieht viele Parallelen zwischen den beiden "jüngeren" EU-Staaten: "Österreich und Finnland befinden sich beim EU-Erweiterungsprozess in einer ähnlichen Situation, insbesondere was die Verantwortung bzw. die kulturellen und geschäftlichen Bande zu unseren osteuropäischen Nachbarstaaten und künftigen Mitgliedsländern betrifft. Während Österreich eine Brückenfunktion und enge Partnerschaft mit Ungarn, Slowenien, Tschechien und der Slowakei verbindet, gilt Vergleichbares für Finnland und die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen." Die Wirtschaften beider Länder leben bereits intensiv die EU-Erweiterung und verzeichnen Zuwachsraten bei den Exporten in die Kandidatenländer, so Leitl. "Wo die wirtschaftliche Verflechtung fortgeschritten ist, erhöht sich auch die politische Stabilität und wirkt Ängsten gegenüber der EU-Erweiterung entgegen."
Der Außenhandel zwischen Finnland und Österreich hat sich - insbesondere seit dem EU-Beitritt beider Staaten - sehr gut entwickelt. "Österreichs Exporte erreichten im Vorjahr 5 Mrd Schilling, im ersten Quartal 2001 konnten Steigerungen um 25 Prozent verzeichnet werden", berichtet Leitl. Rund die Hälfte der österreichischen Lieferungen besteht aus technologischen Produkten mit hoher Wertschöpfung wie Maschinen und Fahrzeuge. Die Importe aus Finnland - gut ein Drittel stammen vom Telekommunikationsriesen Nokia - stiegen 2000 um 22 Prozent auf 11,2 Mrd Schilling.
"Neben dem Warenaustausch haben in den letzten Jahren auch die gegenseitigen Direktinvestitionen an Bedeutung gewonnen", weist Leitl hin. So hat etwa Nokia eine Niederlassung im Burgenland gegründet und ist eine Beteiligung mit One eingegangen. Von österreichischer Seite hat beispielsweise die Firma Andritz durch die schrittweise Übernahme der Firmen Kone-Wood vor einigen Jahren und Ahlström Machinery seine Position am Weltmarkt weiter gefestigt. "Die Beziehungen zwischen Österreich und Finnland haben sich also auf den verschiedensten Ebenen sehr eng entwickelt. Dies wollen wird durch verstärkte Kooperationen und eine Ausweitung des bilateralen Außenhandels weiter forcieren", betont der Wirtschaftskammerpräsident im Vorfeld der Gespräche mit dem Ministerpräsidenten.
 

   
Kunststoff-Experten tagen in Leoben
Leoben (pte) - Chemische und physikalische Aspekte der Kunststofftechnik und -wissenschaft stehen im Mittelpunkt der "Österreichischen Polymertage". Vom 12. bis 14. September tagen mehr als 200 Experten aus Wissenschaft und Industrie an der Montanuniversität Leoben. Schwerpunkte der Tagung sind Polymere in der Medizin, die Brennbarkeit von Kunststoffen sowie die technischen Anwendungen in der Industrie. Veranstalter sind das Institut für Chemie der Kunststoffe der Montanuni, die Gesellschaft österreichischer Chemiker und die Österreichische Physikalische Gesellschaft.
Rund 30 Nationen sind bei der Tagung vertreten, deren Ziel es laut Vorstand des Institutes für Chemie der Kunststoffe, Klaus Lederer ist, den Dialog zwischen Universität und Wirtschaft zu fördern. "Die Teilnehmerzahl und die zunehmende Internationalisierung sind Zeichen dafür, dass die Polymertage in der Fachwelt und der Industrie eine breite Resonanz erwecken", so Lederer. Wissenschaftlicher Schwerpunkt des Institutes ist die Verbesserung von Hüft- und Kniegelenksprothesen.
Derartige Prothesen haben eine Lebensdauer von zehn bis 15 Jahre, da das als Gleitmittel eingesetzte Polyethylen mit der Zeit versprödet und zu Entzündungen führt. Durch die Beimengung von Vitamin E ist es dem Leobener Wissenschaftler gelungen, die Lebensdauer von künstlichen Hüftgelenken um das Dreifache zu erhöhen. Diese wissenschaftliche Entwicklung ist ebenfalls Thema der 5. Polymertage.