Wirtschaft der Woche vom 18. 09. bis 24. 09. 2001

 

   
Libro hat den Ausgleich durchgebracht
99,81 Prozent der Gläubiger stimmen für eine Weiterführung des Unternehmens
Wr. Neustadt/Guntramsdorf (pte) - Die insolvente Buch- und Medienhandelskette Libro hat den angestrebten Ausgleich mit überwältigender Mehrheit durchgebracht. 99,81 Prozent der 3.897 stimmberechtigten Gläubiger stimmten heute, Freitag, bei der Augleichstagssatzung im Landesgericht Wiener Neustadt für die Annahme des Anbots, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Aussendung mit. 4.237 Gläubiger hatten ursprünglich Forderungen von insgesamt 4,6 Mrd. Schilling angemeldet, davon wurden 3,367 Mrd. Schilling von Libro anerkannt. Die Quote von 40 Prozent wird in vier Tranchen und nicht - wie in Vorverhandlungen von Libro angeboten - innerhalb von zwei Jahren bezahlt. Diese Initiative des KSV bedeute schnelleres Geld für die Gläubiger, heißt es weiter.
Die Nichtbanken-Gläubiger erhalten die erste Tranche in Höhe von 7,5 Prozent bis 31. Dezember dieses Jahres. Die Mittel für einen Teil davon liegen laut Aussendung schon bereit, sie können nach Eintritt der Rechtskraft des Bestätigungsbeschlusses ausgeschüttet werden. Dabei handelt es sich um einen Betrag von 83 Mio. Schilling beziehungsweise vier Prozent, teilte Libro in einer Ad-hoc-Aussendung mit. 8,5 Prozent der Forderungen werden laut Plan bis 30. Juni 2002 sowie je zwölf Prozent bis 28. Februar und 21. September 2003 ausbezahlt.
Ausgenommen von den vorzeitigen Auszahlungen sind die involvierten Kreditinstitute, die für ihre Ansprüche Rückstehungserklärungen abgegeben haben und daher erst an den Quotenausschüttungen teilnehmen, wenn alle anderen Gläubiger bedient sind. Das insolvente Unternehmen hatte erst gestern, Donnerstag, einen radikalen Kapitalschnitt beschlossen, um die Chancen für die Annahme des Ausgleichs zu erhöhen. Zur Erfüllung des Ausgleichs braucht Libro einen Financier, der 1,6 Mrd. Schilling aufbringt.
   

   
Schüssel und Gehrer gratulieren österreichischen Berufsweltmeistern
Leistungen aller Teilnehmer beweisen Qualität der österreichischen Berufs- und Lehrlingsausbildung
Wien (övp-pd) - "Ich gratuliere den österreichischen Teilnehmern zu ihrer weltmeisterlichen Leistung, ganz Österreich ist stolz auf sie", spendete heute, Sonntag, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel höchstes Lob für alle österreichischen Teilnehmer an der Berufsweltmeisterschaft in Seoul. Mit viermal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze seien die Österreicher eindeutig im europäischen Spitzenfeld. "Diese Spitzenleistungen sind ein eindeutiger Beweis dafür, dass unsere Berufs- und Lehrlingsausbildung im europäischen Spitzenfeld liegt und wir internationale Wettbewerbe nicht scheuen müssen", betonte der Bundeskanzler.
Auch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer zeigte sich begeistert. "Die beachtlichen Leistungen beweisen die ausgezeichnete Qualität unserer Fachkräfte im dualen Bildungssystem", so Gehrer. Österreichs Jugend sei hoch motiviert und für den internationalen Wettbewerb bestens gerüstet. "Besonders freue ich mich über die vielen Medaillen für die Teilnehmer aus Vorarlberg, die für die anderen Bundesländer wohl eine zusätzliche Motivation für künftige Wettkämpfe sein werden", schloss Gehrer.
 

   
Hoteliervereinigung kritisiert Kosten bei Auslandsüberweisungen
Wien (öhv) - Die derzeit im Europäischen Parlament behandelte EU-Verordnung über Auslandsüberweisungen, mit der eine deutliche Verbilligung bei Banküberweisungen erreicht werden soll, wird von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) sehr begrüßt, da dadurch eine signifikante Kostensenkung für die heimische Hotellerie erwartet wird.
"Österreichische Hoteliers rechnen über ein Drittel, rund 37 % ihres Gesamtumsatzes mit Banküberweisungen ab", sagt Elfriede Krempl, Generalsekretär der ÖHV. Für jede dieser Auslandsüberweisungen werden von den heimischen Geldinstituten Gebühren verlangt, die weitaus höher sind als jene für Überweisungen innerhalb Österreichs.
"Das ist eine enorme Kostenbelastung für Österreichs Hoteliers," meint Elfriede Krempl. "Durch die geplante EU-Verordnung erhoffen wir uns, dass die Kosten für Auslandsüberweisungen wesentlich billiger werden." Die EU-Verordnung sieht vor, dass eine Geldüberweisung zwischen Kufstein und München nicht teuerer ist, als eine Überweisung zwischen Wien und Bregenz.
"Es ist nicht einzusehen," so Elfriede Krempl von der ÖHV, dass in einem gemeinsamen europäischen Markt, mit einer einheitlichen Währung, zwischen Aus- und Inland unterschieden wird. Eine solche Unterscheidung ist ein Widerspruch in sich, und führt sich selbst ad absurdum, da in einem Binnenmarkt Ausland nur dasjenige Land ist, das nicht Teil des EU-Marktes ist."
"In rund 25 % der Auslandsüberweisungen wird beim Empfänger ein Teil der Überweisungskosten doppelt abgezogen, trotz der ausdrücklichen Weisung, sämtliche Gebühren dem Auftraggeber anzulasten", erläutert Krempl ein weiteres Problem. Die ÖHV empfiehlt daher ihren rund 1000 Mitgliedsbetrieben, etwaige Fälle von doppelter Gebührenerhebung unbedingt weiter zu verfolgen, da aufgrund der EU Überweisungsrichtlinien die Rückerstattung doppelt oder falsch erhobener Gebühren gefordert werden kann.
Durch die derzeit im Rat und im Europäischen Parlament diskutierte EU-Verordnung erhofft sich die ÖHV eine spürbare finanzielle Entlastung der heimischen Hotellerie. Die ÖHV hofft auf ein baldiges Inkrafttreten der EU-Verordnung, ungeachtet der heftigen Proteste die seitens der Bankinstitute dagegen bereits vorgebracht wurden.
 

   
Flugplatz-Trumpf sticht für Wiener Neustadt
Wr. Neustadt (nöwpd) - Aufgrund von Problemen mit den Anrainern erwägt Österreichs einziger Flugzeughersteller, die Firma Diamond Aircraft aus Wiener Neustadt, die Produktion und den Flugplatz im Norden der Stadt stillzulegen und sich mit dem Werk anderswo niederzulassen. Die Absiedlung von Diamond Aircraft wäre für die Wirtschaft der Region freilich ein schwerer Schlag, warnt Kommerzialrat Friedrich Raidl, Obmann der Bezirksstelle Wiener Neustadt der NÖ Wirtschaftskammer.
"Dabei gingen nicht nur mehr als 80 Arbeitsplätze verloren. Auch der Business-Park Civitas Nova, der um High-Tech-Unternehmen wirbt, würde darunter leiden. Immerhin hat die Stadt Wiener Neustadt mit dem Flugplatz im Konkurrenzkampf um Betriebsansiedlungen bestimmt einen Trumpf in der Hand", betonte Raidl im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Er verstehe den Unmut der Anrainer, die sich durch den Lärm der Flugzeuge gestört fühlen, durchaus, stellte Raidl klar. Mit der Firma Diamond Aircraft prügle man jedoch den Falschen: "Die Krawallmacher sind einige Sportflieger, die in zu geringer Höhe ihre Runden ziehen. Aber sind die Motorengeräusche zu laut, heißt es gleich: Der ganze Flugplatz Ost muß weg!"
Die Verkehrsinfrastruktur in und um die Stadt Wiener Neustadt ist der Wirtschaftskammer überhaupt ein großes Anliegen. So fordern die örtlichen Unternehmen vehement den raschen Bau der Ostumfahrung von Wiener Neustadt. "Zu bestimmten Tageszeiten ist die Bundesstraße B17 völlig überlastet. Sollenau, Theresienfeld und Felixdorf ersticken im Verkehr. Die Ostumfahrung brauchen wir daher unbedingt", verlangte Raidl. Auch in den betroffenen Gemeinden gebe es eine breite Zustimmung zu diesem Projekt. Sorge bereitet dem Wirtschaftskammer-Obmann der Kaufkraftabfluß aus der Innenstadt von Wiener Neustadt an die Peripherie. Während die Einkaufszentren, wie z.B. der Fischapark, boomen, weil sie auch viele Konsumenten aus weiter entfernten Regionen anlocken, hätten die kleinflächigen City-Geschäfte einen schweren Stand.
Zur Ehrenrettung all jener, die sich um das Stadtmarketing bemühen, muß man einmal eines klipp und klar sagen: Das Einkaufsverhalten hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Vor allem junge Leute legen heute auf Beratung und Service kaum mehr Wert. Denen ist viel wichtiger, daß sie aus einem großen Angebot wählen können", erklärte Raidl. Auch sitze der Schilling für Konsumausgaben bei den Teenagern nicht mehr so locker wie früher, seitdem "die Handy-Telefonrechnung zwei Drittel des Taschengelds auffrißt".
Apropos Jugend: Mit Österreichs größter Fachhochschule habe die Stadt Wiener Neustadt ihre Position als Bildungszentrum weiter ausbauen können, teilte Raidl mit. Der große Erfolg dieser Ausbildungsschiene dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß es anderorts Probleme gebe. "Wer Grips hat, studiert heute nach der Schule weiter. Im Gewerbe müssen wir aber leider feststellen, daß die Leistungen der Schulabgänger immer schwächer werden", so der Wiener Neustädter Wirtschaftskammer-Obmann.
 

   
IV-GS Fritz: Quantensprung für Verbesserung des Innovationsstandortes
Wien (pdi) - "Die heute von Bundesminister Karl Heinz Grasser getätigte Zusage
der sieben Milliarden Schilling Sondermittel für Innovation sind ein Quantensprung für die Stärkung des Innovationsstandortes Österreich", erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Dkfm. Lorenz Fritz, in Reaktion auf die Aussagen des Finanzministers zur Innovationsoffensive der Bundesregierung. Vor allem die Aussage, dass es für die Zeit nach 2003 ein "Anschlussinstrument" geben muss, sei ein mutiges und wichtiges Signal für die Unternehmen, die einen Großteil der Innovationsanstrengungen tragen und insbesondere Planungssicherheit auch über das Jahr 2003 hinaus brauchen. "Das Bündnis für Innovation ist jetzt aus Sicht der Industrie umsetzbar."
Der IV-Generalsekretär verwies auf den von der Industriellenvereinigung diese Woche vorgestellten, hochaktuellen Innovationsanzeiger 2001 der Europäischen Kommission. Im europäischen Benchmark liegt Österreich dabei unverändert auf Rang 9, Kopf an Kopf mit Belgien. Was den Innovationstrend betrifft, hat sich Österreich in den vergangenen Jahren bis 2000 sogar weiter verschlechtert - und liegt mit Italien, Portugal und Frankreich im Verliererviertel. "Umso bedeutender sind die heute präsentierten Initiativen der Bundesregierung und des Rates für Forschung und Technologieentwicklung. Um das gemeinsame Ziel von Bundesregierung und Innovationsplayern, 2005 mindestens auf Platz 5 in Europa vorzurücken erreichen zu können, braucht es verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen", unterstrich Fritz.
 

   
Gericom-Auftragsbücher sind zum Bersten voll
Linz (pte) - Der Notebook-Hersteller Gericom denkt aufgrund der vollen Auftragsbücher darüber nach, die Planzahlen für das Gesamtjahr 2001 zu erhöhen. "Wir werden die Umsatzerwartungen von plus 40 Prozent sicher erreichen und wahrscheinlich übertreffen", erklärte IR-Managerin Michaela Hochreiter gegenüber pte. Der Notebook-Absatz soll im traditionell umsatzstärksten vierten Quartal (etwa 35 Prozent des Jahresumsatzes werden in diesem Zeitraum generiert) um über 100 Prozent gesteigert werden. Zu den bereits bestellten 62.000 Notebooks dürften zusätzlich 70.000 Stück bis Ende des Jahres europaweit abgesetzt werden, teilte das Unternehmen heute, Freitag, in einer Ad-hoc-Aussendung mit. Im 4. Quartal des Vorjahres wanderten 52.224 Gericom-Notebooks über die Ladentische.
Der Auftragsbestand betrage derzeit über 100 Mio. Euro und liege damit weit über dem bisherigen Rekord-Auftragsbestand von 63 Mio. Euro vom März dieses Jahres, so Hochreiter. Gericom ist derzeit in Österreich mit einem Marktanteil von über 36 Prozent unangefochten Marktführer und hat sich nach Schätzungen von Dataquest auch in Deutschland im zweiten Quartal dieses Jahres an die Spitze gesetzt. Die europäische Expansion schreite auch außerhalb der Kernmärkte Deutschland und Österreich rascher als geplant voran, heißt es weiter. Konkret nennt Gericom die Länder Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande, Belgien, Portugal und Griechenland. Der Aktienkurs des am Neuen Markt notierten Unternehmens stieg am Vormittag um 11,36 Prozent auf 19,31 Euro (Jahreshoch: 42 Euro; Jahrestief: 17 Euro).
 

   
Pankl Racing Systems: Stabilität trotz Amerika-Krise
Kapfenberg - Pankl Racing Systems AG, Systemlieferant für die Rennsport- und Luftfahrtindustrie, erwartet trotz der Krise der Luftfahrtindustrie weiterhin hohe Wachstumsraten im Bereich Aerospace. Pankl gilt als Spezialist für Heckrotorantriebswellen und Hauptrotormasten für Hubschrauber und liefert derzeit etwa 9 % des gesamten Konzernumsatzes an die Luftfahrtindustrie. Hauptkunden des steirischen Unternehmens mit Töchtern in den USA, Großbritannien und Japan sind die Helikopterhersteller Eurocopter, Sikorsky und Agusta.
Pankl konnte in den letzten Monaten einige attraktive Aufträge an Land ziehen. Dabei handelt es sich um langfristige Verträge mit Unternehmen, die Teile ihrer Produktion outsourcen und dabei gerne auf Präzisionsunternehmen wie Pankl zurückgreifen.
"Pankl ist nicht von der derzeitigen Krise der Luftfahrtindustrie betroffen. Wir haben weder Stornierungen noch kommt es zu Verzögerungen beim Abrufen der Aufträge", zeigt sich CFO Ernst G. Wustinger überzeugt von einem weiterhin positiven Geschäftsverlauf.
Pankl Racing Systems AG erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus in Höhe von rund 30% auf ca. 52 Mio Euro. Im nächsten Jahr soll das Unternehmen um weitere 20-25% wachsen. Umsätze mit Luftfahrtunternehmen werden dabei weiterhin über-proportionalen Anteil am Wachstum haben.
 

   
WIFO-Studie fordert Beschleunigung des Strukturwandels
Wien (pte) - Eine Beschleunigung des Strukturwandels in Richtung technologieorientierte Branchen soll Österreichs Wirtschaftswachstum aufrecht erhalten. Zusätzliche Wachstumsimpulse sollen eine dynamische Industriepolitik in Richtung Strukturwandel und technologischer Entwicklung schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in Auftrag gegebene Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts. Die Studie des WIFO belegt, dass technologieorientierte Branchen international überdurchschnittliches Nachfrage- und Produktivitätswachstum aufweisen. Außerdem übe der Strukturwandel in Richtung technologie- und humankapitalintensiver Branchen einen positiven gesamtwirtschaftlichen Einfluss auf Wachstum und Einkommensniveau aus.
In den technologieorientierten Branchen betrug Österreichs Anteil an der Wertschöpfung der Europäischen Union 1998 lediglich 1,70 Prozent. Dagegen lag der Anteil in typisch arbeitsintensiven Branchen bei 3,56 Prozent. Der durchschnittliche Anteil für die gesamte Sachgütererzeugung betrug 2,75 Prozent. Innerhalb dieser traditionellen Produktionsstrukturen ist Österreich jedoch auf qualitativ hochwertige Segmente spezialisiert und konnte sich nach Angaben des BMWA deshalb in der Vergangenheit gut behaupten. Im Vergleich der langfristigen Entwicklung von 1970 bis 1999 wuchs das reale BIP pro Kopf in Österreich um durchschnittlich 2,7 Prozent pro Jahr und damit stärker als in der EU (2,4 Prozent) bzw. in Deutschland (2,2 Prozent).
Die in der Studie empfohlenen Schwerpunkte für eine moderne und auf Strukturwandel gerichtete Industriepolitik werden vom BMWA bereits umgesetzt - heißt es in einer Aussendung vom BMWA. Dazu zählen aktive Unterstützung und Hilfestellungen im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung, bei der Anhebung der Investitionen für Forschung und Entwicklung sowie für die Verbreitung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien. Weitere Maßnahmen werden bei der berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildung und durch die Reform der Wettbewerbspolitik gesetzt. Nicht zuletzt gehören auch Erleichterungen für den Zugang zu gewerblichen Tätigkeiten und freien Berufen sowie eine Zusammenarbeit von Industrie-, Technologie- und Regionalpolitik dazu.
 

   
Außerordentliche Hauptversammlung der OMV genehmigt Verselbständigung des Gasbereichs
Wien - In der heutigen Hauptversammlung am Donnerstag wurden folgende Punkte beschlossen: Zum einen die Verselbständigung des Gasbereichs in eine 100%ige Tochter der OMV Aktiengesellschaft. Zum anderen eine aktionärsfreundliche Satzungsänderung, die sich auf das Übernahmegesetz zur Gleichstellung von Aktionären bezieht.
Das Übernahmegesetz sieht vor, dass beim Erwerb von kontrollierenden Beteiligungen ein Pflichtangebot zu legen ist. Dabei darf der Preis den Gesamtwert der Gegenleistung pro Aktie, die der Käufer für die Beteiligung in den letzten zwölf Monaten bezahlt hat, um 15% unterschreiten. Laut Generaldirektor Richard Schenz würden mit diesem Preisabschlag Privat- und Kleinaktionäre allerdings tendenziell benachteiligt. Im Paragraf 27, Absatz 2 des Übernahmegesetzes ist jedoch die Möglichkeit eingeräumt, diesen 15%igen Abschlag auszuschließen bzw. zu reduzieren.

Aktionärsfreundliche Satzungsänderung
Schenz: "OMV hat daher die bestehende Option, diese Preisminderung zur Gänze auszuschließen, genutzt und der Hauptversammlung diese kapitalmarktfreundliche Regelung vorgeschlagen." Es bestehe allerdings überhaupt kein Grund anzunehmen, dass OMV durch Dritte übernommen werde: "Wir haben diese Satzungsänderung ausschließlich deshalb gemacht, weil uns die Gleichbehandlung der Privat- bzw. Kleinaktionäre wichtig ist."

Flexible Erdgasgesellschaft
Mit der heutigen Hauptversammlung wurde auch die Verselbständigung des Gasbereichs rückwirkend mit 31. 12. 2000 bestätigt. Die neue Gesellschaft umfasst den Erdgastransport, das Erdgasspeichergeschäft und den Erdgashandel. Weiterhin zur OMV AG gehören die Erdgasproduktion und die damit verbundenen Bergbautätigkeiten sowie die Lagerstätten (Speicher). Das Grundkapital der neuen Gesellschaft beträgt 13 Mio EUR. Da der Erdgasbereich eine 100%ige Tochter ist, bleibt der Wert des Vermögens der OMV AG unverändert bestehen. Wolfgang Ruttenstorfer, für den Erdgasbereich zuständig und Stv. Generaldirektor: "Mit der Genehmigung des Spaltungs- und Übernahmsvertrag wurde die neue Struktur bestätigt, die flexibleres und rascheres Agieren im liberalisierten Markt ermöglicht. Wir stärken damit langfristig den Erdgasbereich, der ein wichtiges Geschäftsfeld der OMV darstellt." Mit der Erdgasgesellschaft können auch mögliche Joint Ventures zur Stärkung des Handels und Vertriebs für Großkunden im In- und Ausland effizienter umgesetzt werden.
Die neue Gesellschaft wird einen Umsatz von ca. 1,2 Mrd EUR erzielen, ein jährliches Verkaufsvolumen von ca. 6,5 Mrd m³ Erdgas umschlagen sowie etwa 27 Mrd m³ Erdgas jährlich durch Österreich transitieren.
 

   
Sieben Medaillen für Österreich bei der 36. Berufsweltmeisterschaft in Seoul
Wien (pwk) - Erhofft, aber sicher in diesem Ausmaß in Asien nicht erwartet, erkämpfte das 21 köpfige Österreich-Team bei der 36. Berufsweltmeisterschaft in Seoul dieses Mal 7 Medaillen, davon 4 Gold, 1 Silber und 2 Bronze Medaillen. "Gerade im Gastgeberland Korea und angesichts der starken Präsenz asiatischer Länder bei diesem Wettkamp so erfolgreich zu sein, ist eine echte Meisterleistung", gratuliert WKÖ-Präsident Leitl der Rot-Weiss-Roten Mannschaft zu ihrem beeindruckenden Erfolg in Seoul. Mit 7 Medaillen und 9 Diplomen ist Österreich nach Korea und Singapur dieses Mal drittbeste Nation weltweit. "Bei diesem Können unserer Jugend braucht uns um die Leistungsfähigkeit unseres Landes und um den Erfolg österreichischer Produkte nicht bange sein", betont Leitl.
"Österreichs Jugendliche können stolz sein, unter diesen extremen Bedingungen und nervlicher Belastung so erfolgreich nach Hause zu kommen", freut sich der offizielle Delegierte Peter Kranzlmayr. Dass das Gastgeberland Korea heuer alles daran setzt, Weltmeister zu werden war klar, wenn man den Stellenwert dieser Großveranstaltung für das Land bedenkt, so Kranzlmayr anlässlich der Siegerehrung im Olympia Stadion. Korea ist in 39 von 40 Berufen angetreten und hat insgesamt 535 Punkte erzielt. Singapur mit 520 Punkten hat Österreich mit 519 nur um 1 Punkt von Platz 2 verdrängt.
 

   
Österreichs Exporte nach Lateinamerika steigen heuer kräftig weiter
Wien (pwk) - Die österreichischen Exporte nach Lateinamerika verzeichnen gegenüber Österreichs weltweiten Exporten ein überproportionales Wachstum. "Während unsere Gesamtexporte im Vorjahr um 15,6 % anstiegen, legten die Lateinamerika-Exporte um 19,1 % zu. Heuer, im ersten Halbjahr, setzt sich dieser Trend verstärkt fort", berichtet WKÖ-Generalsekretärstellvertreter Egon Winkler, Leiter der Aussenwirtschaft Österreich, anlässlich der Außenhandelstagung "Lateinamerika" vor Journalisten. "In diesem Zeitraum konnten die österreichischen Unternehmen, die rund 200 Niederlassungen in Lateinamerika unterhalten, ihre Exporte um 24 % steigern, während unsere weltweiten Ausfuhren nur 7 % Wachstum aufwiesen."
Mit einem Exportvolumen von 10,4 Mrd Schilling (2000), das etwas mehr als 1 % unserer Gesamtexporte entspricht, sei Lateinamerika mit seinen 518 Mio Einwohnern zwar nach wie vor unterrepräsentiert, aber die positive Entwicklung zeigt, dass die Bemühungen der heute anwesenden österreichischen Handelsdelegierten in Lateinamerika, durchaus greifen, so Winkler: "Die heimischen Exporteure wenden diesem Fernmarkt verstärkt ihr Augenmerk zu." Obwohl auch die Importe aus Lateinamerika kräftig wachsen (2000: + 20,8 % auf 7,2 Mrd Schilling) besteht für Österreich ein deutlicher Handelsbilanzüberschuss mit dieser Region.
"Trotz der heuer merkbaren Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Brasilien - BIP-Wachstumsprognose 2001: 1-2 % - wie auch auf dem gesamten lateinamerikanischen Kontinent, konnten die österreichischen Exporte nach Brasilien heuer mit plus 40,9 % auf 2,2 Mrd Schilling die höchste Steigerungsrate erzielen", betont Winkler. Hauptausfuhrwaren sind Maschinen, Fahrzeuge und Transportausrüstungen, Pharmazeutika, Edelstähle und Papier. Eine besonders starke Expansion ist bei den österreichischen Energydrinks zu bemerken, die bereits die 100 Mio Schilling-Marke überschritten haben.
Seit dem im Juli letzten Jahres in Kraft getretenen Freihandelsabkommen der EU mit Mexiko eröffnen sich auch österreichischen Exporteuren neue Perspektiven. Nun kann die Hälfte, ab 2007 können alle EU-Exporte mit Mexiko zollfrei abgewickelt werden. Nach einem vorjährigen Anstieg der österreichischen Exporte nach Mexiko um 21 %, konnten diese heuer bei abflauender, stark US-abhängiger Konjunktur in Mexiko, um 11,8 % wachsen. "Generelle Erleichterungen durch das EU-Freihandelsabkommen sind für unsere Unternehmen aber durchaus zu bemerken", weiß Winkler und erhofft sich auch von dem absehbaren Abkommen der EU mit Chile (2003) sowie langfristig mit dem MERCOSUR (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) eine neue Dynamik im bilateralen Außenhandel mit diesen Ländern.
Beachtliche Exportsteigerungen gab es für Österreich auch nach Argentinien, das zur Zeit mit massiver Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) versucht seine schwierige Finanzlage zu stabilisieren. Die österreichischen Exporteure erreichten heuer während des ersten Halbjahres Zuwachsraten von 19,2 % auf 603 Mio Schilling. In den nächsten Jahren rechnet Winkler, dass besonders vom Bergbau, der Land-, Forst- und Holzwirtschaft sowie dem Bauwesen eine große Dynamik ausgehen wird.
Nach Venezuela, das sich mit seinen großen Ölvorkommen gegenwärtig eines hohen Erdölpreises erfreut, konnte Österreich im Jahr 2000 Waren im Wert von fast 700 Mio Schilling (+31 %) liefern und heuer in den ersten sechs Monaten erneut um 16,3 % zulegen. Ähnliches gilt für Kolumbien, wohin trotz innerer Probleme in diesem Land, heuer ein Exportplus von 12,2 % erreicht werden konnte. "Allein nach Chile, dessen Wirtschaft durch geringe Investitionsaktivitäten - bedingt durch eine nachlassende Rohstoffnachfrage - beeinflusst ist, sanken heuer die österreichischen Exporte um 24,5 %, nach einem Vorjahreswachstum von 16 %", analysiert der Außenwirtschafts-Experte.
 

   
EU will nachwachsende Rohstoffe fördern
Minister Molterer begrüßt Bekenntnis der EU zum Bio-Sprit
Alden Biezen (aiz) - Für die Förderung der Produktion nachwachsender Rohstoffe in der Landwirtschaft kündigte Agrarkommissar Franz Fischler im Rahmen des informellen Treffens der EU-Agrarminister im belgischen Alden Biezen eine neue Initiative der Kommission an. Sie umfasse unter anderem vorgeschriebene Marktanteile für Bio-Ethanol und Bio-Diesel. Für die EU-Landwirtschaft sieht Fischler darin eine eindeutige Chance. Die Erzeugung von Bioenergie eröffne neue Einnahmequellen. Von einem solchen Nachfrageschub verspricht sich Fischler attraktive Preise, was allerdings auch einen Anreiz für die internationale Konkurrenz bedeuten dürfte. Angesichts der in der WTO eingegangenen Verpflichtungen könnten Lieferungen von Bio-Treibstoff oder Rohstoffen nicht ausgeschlossen werden. Der einzige Weg bleibe deshalb eine höhere Wettbewerbsfähigkeit in einem erweiterten Absatzmarkt.
Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer begrüßt die Ankündigung der EU-Kommission, bald einen Vorschlag zur verpflichtenden Beimischung von Bio-Sprit in Treibstoff zu machen. Der Nutzen von Biomasse als Energieträger sei unbestritten. Insbesondere die Vorteile für die Umwelt, als neue Einkommensquelle für die Landwirtschaft und bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes seien nicht in Frage zu stellen, so Molterer am Dienstag nach dem informellen Treffen der EU-Agrarminister. Es sei sehr wichtig, dass Europa nun in die neue Technologie einsteige.

Verpflichtende Beimengung von 2 % Bio-Sprit zu Treibstoffen
Die EU-Kommission erwägt eine verpflichtende Beimengung von 2 % Bio-Sprit zu Treibstoffen. Agrarkommissar Fischler sprach am Dienstag von einem Potenzial von 5 % bis 10 %, wofür aber „einige Millionen“ Hektar Land mit Ölsaaten angebaut werden müssten. Vor Journalisten warnte er davor vom neuen Vorschlag „Wunderdinge“ für Umwelt und Landwirtschaft zu erwarten.

Europäische Biomasse-Produktion wettbewerbsfähig machen
Fischler nannte seinen Vorschlag eine Chance für die Bauern, weil sich dadurch neue Einkommensquellen erschlössen. Zugleich sei dies aber auch eine Herausforderung, denn die Bauern werden sich „erheblich anstrengen müssen, um diese neuen Einkommensquellen auch wirklich zu nutzen“. Durch steigende Preise werde es sich auch für die Konkurrenten auf Weltmärkten lohnen, fertige Biokraftstoffe oder die für ihre Herstellung benötigten Rohstoffe in die EU zu exportieren. Unter den Regeln der Welthandelsorganisation WTO seien die Möglichkeiten zur Förderung solcher Kulturen „extrem eingeschränkt“. Auch auf Stilllegungsflächen könne die Produktion wegen WTO-Bestimmungen nicht massiv ausgeweitet werden. „Unsere einzige Möglichkeit liegt somit darin, unsere Biomasse-Produktion im Vergleich zu fossilen Rohstoffen und gegenüber unseren Konkurrenten außerhalb der EU wettbewerbsfähig zu machen“, sagte Fischler.

Europäisches Umweltbüro kritisiert Kommissionsvorschlag
Kritik an einer verpflichtenden Beimischung von Biotreibstoffen kam am Dienstag dagegen von der EU-Umweltorganisation „Europäisches Umweltbüro“ (EEB). Der Vorschlag mache aus Sicht des EEB weder wirtschaftlich noch ökologisch Sinn. Denn es kämen damit hohe Kosten auf die Steuerzahler für neue Förderungen zu. Zugleich werde der ökologische Wert von Bracheflächen verringert, die intensive Landwirtschaft ausgeweitet. Förderungen würden oft nicht einmal EU-Bauern zugute kommen, da Alternativprodukte vom Weltmarkt nicht ausgeschlossen werden könnten.
Nicht einmal die Verringerung des CO2-Ausstoßes könne erreicht werden, da für die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe viel Erdölprodukte eingesetzt werden müssten. Das hätten mehrere Studien gezeigt, heißt es in einer Aussendung des EEB. Demgegenüber sagte Fischler am Dienstag, der Vorschlag der EU-Kommission beruhe auf Studien, die eine positive Umwelt- und CO2-Bilanz für die Verwendung von Bio-Sprit nachwiesen.
 

   
Baucluster Österreich: 644 Mrd. Schilling für Straße und Schiene
Wien (pte) - Der Baucluster Österreich hat heute, Mittwoch, einen vorläufigen Generalverkehrsplan vorgestellt, der bis zum Jahr 2030 eine Finanzierung in der Größenordnung von 644 Mrd. Schilling vorsieht. Das Geld soll, so Erhard Schaschl, Sprecher des Baucluster, nicht aus dem Budgettopf stammen. Der Generalverkehrsplan soll bis Ende 2001 endgültig fertiggestellt werden.
"Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat der Baucluster in einem Workshop die Infrastrukturmaßnahmen erarbeitet", so Schaschl. Finanziert werden soll der Ausbau der Infrastruktur vor allem außerbudgetär, ähnlich wie bei der Asfinag. "Dadurch wurde eine Entkoppelung vom Budget und damit die Aufbringung von zusätzlichen Mitteln möglich", so Carl Hennrich, Geschäftsführer des Bauclusters. Der Baucluster erkläre sich auch mit allen Finanzierungsmodellen einverstanden, die der Infrastruktur Bauwirtschaft zugute kommen und urgiere die Einführung der LKW-Roadpricing. "Es kann beim Tarif ruhig ein Dreier vor dem Komma stehen", so Schaschl. Eine Umsetzung müsse aber auch im zeitlichen Gleichklang mit Deutschland stehen.
Mauteinnahmen in der Höhe von 3,8 bis vier Mrd. Schilling dürfen ausschließlich der Straßeninfrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich befürworte der Baucluster die Aufbringung von zusätzlichen Mitteln durch PPP-Modelle. Cross-Border Finanzierungen würden hingegen nicht befürwortet. "Die Vertrauensbildung gegenüber dem internationalen Kapitalmarkt ist notwendig. Mit dem Nulldefizit verfügt Österreich auch über die notwendige Bonität", zeigt sich Schaschl überzeugt. Auch eine Reform der Umweltverträglichkeitsprüfung sei unbedingt erforderlich. Weiters müsse die Kompetenz für eine hochrangige Verkehrsinfrastruktur von den Ländern auf den Bund übertragen werden. "Notwendig ist ein schnelleres Tempo und die rasche Umsetzung", betonte Schaschl.
Der Baucluster Österreich ist eine Plattform der wichtigsten Interessensvertretungen der österreichischen Bauwirtschaft, bestehend aus 20 Organisationen aus den Bereichen Gewerbe, Handel, Industrie und Dienstleistungen. Der Cluster ist Repräsentant von 28.500 Unternehmern, die mit 280.000 Beschäftigten rund 30 Mrd. Euro umsetzen. Im ersten Arbeitsjahr widmete sich der Baucluster den Themen Infrastruktur Straße und Schiene, Wohnbauförderung, Budgetstruktur und Finanzierungsfragen, dem Kulturpark Österreich und eine Harmonisierung der Baugesetzgebung.
 

   
Österreichs Neuinvestitionen erreichten in Osteuropa im Jahr 2000 Rekordwert
Wien (bmwa) - Wie aus der soeben fertiggestellten Studie "Ausländische Direktinvestitionen in den Transformationsländern im Jahr 2000" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit hervor geht, erreichten im Jahr 2000 die österreichischen Investitionen in diesen Staaten mit 2.045 Millionen USD (2.214 Millionen Euro) einen neuen Rekordwert. Die gesamten ausländischen Direktinvestitionen in die Transformationsländer Osteuropas hatten in diesem Zeitraum ein Volumen in der Rekordhöhe von 31 Milliarden USD (33,6 Milliarden Euro). Dies entspricht einer Steigerung von mehr als 15% gegenüber dem Vorjahr. Der in dieser Region investierte ausländische Kapitalbestand erhöhte sich damit auf rund 158 Milliarden USD (169,8 Milliarden Euro).
Von den österreichischen Direktinvestitionen im Jahr 2000 flossen 938 Millionen USD (1.015,6 Millionen Euro bzw. 46%) in die Tschechische Republik, gefolgt von Polen mit 373 Millionen USD (403,9 Millionen Euro, 18 %), der Slowakei mit 193 Millionen USD (209 Millionen Euro, 9 %) und Slowenien mit 156 Millionen USD (168,9 Millionen Euro, 7,6 %).
Verglichen mit anderen Investorenländern lag Österreich in Slowenien mit einem Marktanteil von 86 % mit großem Vorsprung an erster Stelle, in Kroatien war Österreich zweitgrößter Investor (Marktanteil 16,3%). In der Slowakei (Marktanteil 9,7%), der Tschechischen Republik (mit 20,4% ganz knapp hinter Deutschland und den Niederlanden) und in Bulgarien (8,1%) nahm Österreich den dritten Platz ein.
Der österreichische Kapitalstock in den Oststaaten betrug Ende des Vorjahres 9,5 Milliarden USD (10,2 Milliarden Euro, das sind +33 %), womit Österreich hinter Deutschland, den USA, den Niederlanden und Frankreich fünftgrößter ausländischer Investor in dieser Region war und rund 6 % des ausländischen Kapitalstocks hielt. Österreichs Marktanteil an den Neuinvestitionen lag 2000 bei durchschnittlich 6,5% (1999: 3,6 %).
 

   
Bank Austria und Creditanstalt führen Wohnbaubanken zusammen
Wien (prnet) - Bank Austria und Creditanstalt führen ihre Wohnbaubanken zusammen. Ende September entsteht die Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG mit Sitz in Wien. Die Verschmelzung von Bank Austria Wohnbaubank AG und CA Wohnbank AG geschieht rückwirkend zum 1. Jänner 2001.
Den Vorstand der Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank bilden Karl Ecker, August Jungmeister, Reinhard Madlencnik und Alfred Simon. Der langjährige Vorstand der CA Wohnbank, Paul Provaznik, ist im Sommer 2001 in den Ruhestand getreten. Die neue Wohnbaubank wird zum Ende des Jahres eine geschätzte Bilanzsumme von 18,7 Milliarden Schilling (1,36 Milliarden Euro) erreichen.
Die Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG wird mit einem Marktanteil von rund 37 Prozent – gemessen an der Bilanzsumme – zur Nummer Eins unter den Wohnbaubanken in Österreich.
Durch den Zusammenschluss werden Synergien gehoben und die Produktpalette ausgeweitet. Der Focus der Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG richtet sich auf die Finanzierung des Wohnungsneubaus sowie die umfassende Wohnhaussanierung zu günstigen Konditionen. Hierbei liegt der Schwerpunkt der geförderten Wohnungsfinanzierung weiterhin auf langfristigen Hypothekardarlehen, um leistbaren Wohnraum zu ermöglichen.
Die Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank kann ihre von den Anlegern als ertrags- und vermögenssicher geschätzten Wohnbau-Wandelanleihen von nun an über die Filialnetze von Bank Austria und Creditanstalt anbieten. Das für das erste gemeinsame Geschäftsjahr 2002 geplante Emissionsvolumen wird hierbei rund drei Milliarden Schilling (ca. 218 Millionen Euro) betragen.
Die aus den Emissionserlösen refinanzierten Darlehen wurden mit rund 15,6 Milliarden Schilling (ca. 1,13 Milliarden Euro) bislang zu zwei Drittel für die gemeinnützigen Bauträger verwendet. Je 2,75 Milliarden Schilling (200 Millionen Euro) entfielen dabei auf kommunale Bauträger und auf den kleinvolumigen Neubau. In den kommenden Jahren sollen die Erlöse aus den Wohnbauanleihen gerade im kleinvolumigen Neubau einen wachsenden Teil an der Gesamtfinanzierung erreichen.
Die neue Wohnbaubank erwartet für die nächsten Jahre eine wachsende Bedeutung der zinsgünstigen Darlehen: Mit ihnen lassen sich die rückläufigen Wohnbauförderungsbudgets teilweise substituieren. Hoher Finanzierungsbedarf ist auch durch stark sanierungsbedürftige Stadtgebiete und durch die Sanierung von Wohnhäusern aus den 1950er bis 70er Jahren zu erwarten.
Seit ihrer Gründung konnten die beiden Wohnbaubanken ein Bauvolumen von 24,8 Milliarden Schilling (1,8 Milliarden Euro) erwirken und damit rund 34.000 Wohneinheiten mitfinanzieren.
 

   
Dorotheum-Übernahme soll 2007 amortisiert sein
Online-Auktionär wird 100-Prozent-Online-Tochter des „Pfandls“
Wien (pte) - Die Übernahme des Dorotheums durch das Online-Auktionshaus OneTwoSold sei von langer Hand geplant gewesen. Das erklärte der neue Dorotheum-Miteigentümer Erwin Soravia in einem Interview aus der Reihe "ptv-Businesstalk" gegenüber pte. "Seit März war klar, dass das Restitutionsthema erledigt ist und die ÖIAG daher verkaufen wird." Die Übernahmekosten von rund einer Mrd. Schilling will Soravia bereits 2006/2007 wieder eingespielt haben. In fünf Jahren soll das "Pfandl" das führende Auktionshaus in Zentraleuropa sein. OneTwoSold wird künftig als Online-Tochter des Dorotheums fungieren.
"Beim Kauf des Dorotheums hatten wir (Sovaria und Christoph Dichand) eine 30-prozentige Eigenkapitalquote", so Sovaria. Den Rest steuerten die Erste Bank, die seit der ersten Sekunde mit dabei war", die Beteiligungsgesellschaft Global Equity Partners, die 25 Prozent hält, Neo-Dorotheum-Geschäftsführer und OneTwoSold-Vortsand Martin Ohneberg, Familienmitglieder und "zwei Freunde" bei. Die Frage, ob auch Medienzar Hans Dichand seine Finger (finanziell) mit im Spiel hatte, wurde von Sovaria verneint: "ich glaubs eher nicht." Die Bietergruppe "OneTwo Beteiligungs- und Managementberatungs GmbH", laut Sovaria ein reines Kaufvehikel", wird vollständig in das Dorotheum hineinfusioniert.
Die künftige Geschäftsstrategie des Dorotheums sieht ein harmonisches Neben- und Miteinander zwischen OneTwoSold und dem"klassischen" Auktionsgeschäfts vor. "Online kann nie offline ersetzen", stellte Sovaria klar. Sowohl das Dorotheum selbst als auch OneTwoSold als 100-Prozent-Online-Tochter müssen sich "aus sich selbst heraus finanzieren". Ein Schwerpunkt werde auf den ost- und zentraleuropäischen Markt gelegt. Das Dorotheum, aber auch OneTwoSold seien in Ländern wie Ungarn, Tschechien, der Slowakei oder Polen bereits gut etabliert. "Interessante Märkte wären vielleicht noch Kroatien und Slowenien." Das Dorotheum sei unter anderem der größte Schmuckhändler Österreichs und das Auktionsgeschäft werde weiter ausgebaut. Auch in Österreich sollen ein bis zwei neue Filialen entstehen. Nur "vorsichtiges Umsatzpotenzial" sieht Sovaria allerdings im Bereich Pfandgeschäft. Der jetzige Dorotheum-Vorstand bleibe natürlich bestehen, werde aber durch Ohneberg ergänzt, der "dafür sorgen soll, dass unser Businessplan umgesetzt wird."
OneTwoSold selbst sei heute "eine der wenigen E-Commerce-Seiten, die es noch gibt", so Soravia. Im ersten Halbjahr wurde der Verlust bereits auf fünf Mio. Euro reduziert. Wenn man die Akquisitionskosten wegrechne, habe das Unternehmen in Österreich "de facto" bereits den Breakeven erreicht. "Mit dem 100.000-sten User werden wir unser Ertragsmodell umstellen und auch Provisionen einführen." OneTwoSold verstehe sich aber nach wie vor als "nationales Auktionshaus". "Den Großen wie ebay können wir sowieso nicht Konkurrenz machen, wir möchten die Nummer 1 in Österreich werden", so Soravia.
Einem möglichen Börsengang sieht Soravia mit gemischten Gefühlen entgegen. "Natürlich würde es die ÖIAG begrüßen, wenn wir bald an die Börse gehen. Wir werden diesen Schritt allerdings nur wagen, wenn wir ein Wachstumspotenzial darin sehen." Einen Börsengang rein zum Schulden abdecken werde es sicher nicht geben. Erwin Soravia junior, der aus der gleichnamigen Bauindustriellenfamilie ("Bau Holding Strabag") stammt, hat vergangene Woche gemeinsam mit Christoph Dichand, Sohn des "Krone"-Eigentümers Hans Dichand das Dorotheum übernommen.
 

   
Tecwings mit 20 Prozent Umsatzsteigerung im Aufwind
Klosterneuburg (nöwpd) - Mit einem Umsatz von 30 Millionen Euro steuerte der Korneuburger Leiterplatten-Hersteller "Tecwings" bereits im Vorjahr voll auf Erfolgskurs. Heuer erwartet die Geschäftsführung eine Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent auf 37 Millionen Euro. 25 Prozent des Umsatzes entfallen auf den Export. Eine beachtliche Leistung, hat Tecwings doch vor drei Jahren praktisch mit Null begonnen. Seit Mai 2001 gehört das ehemalige Kapsch-Werk in Fürstenfeld zu Tecwings.
Geschäftsführer Ing. Reinhard Bonifert begründet den Kauf gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst auch mit dem Facharbeitermangel: "Am Standort Korneuburg ist es ein Problem, Fachkräfte zu bekommen. Das war mit ein Grund, das Kapsch-Werk mit 60 Beschäftigten zu übernehmen." In Korneuburg wurde der Mitarbeiterstand von 200 auf 250 aufgestockt. Für Bonifert gehen Umsatzsteigerung und Erweiterung des Unternehmens Hand in Hand. Als Grund für den Erfolg nennt der Geschäftsführer die Positionierung von Tecwings als Elektronik-Dienstleistungs-Unternehmen. Schwerpunkt ist das Forschungszentrum und die Entwicklung. Derzeit wird mit Bauelementen gearbeitet, die kleiner als ein Millimeter sind. Dabei entfallen auf einen Quadratzentimeter 1.800 Anschlußstellen. Die immer kleiner werdenden Bau-Elemente sind in vielen Bereichen, wie z. B. in medizinischen Instrumente, Laptops oder Handys, gefragt. "Die Miniaturisierung ist eine unserer Schlüsselherausforderungen", so der Firmenchef.
 

   
55. Van Swieten Kongress: "Medizin und Gesellschaft im 3. Jahrtausend"
Wien (pte) - Der 55. Van Swieten Kongress, der vom 20.bis 22. September im AKH-Wien stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto "Medizin und Gesellschaft im 3. Jahrtausend". Insgesamt werden in diesem Jahr 77 Seminare angeboten. Eine Expertenrunde wird zum Thema "Katastrophenvorsorge - wie gut sind wir vorbereitet?" diskutieren.
Das ursprüngliche Programm des Kongresses wurde aufgrund der dramatischen Ereignisse in den USA geändert. Die geplante "Disaster-Night" am 21.September, eine Koordinationsübung verschiedenster Einsatzorganisationen nach einem fiktiven Anschlag im Areal des AKH Wien, wurde abgesagt. "Aufgrund der aktuellen Ereignisse wäre eine aktionistische Veranstaltung, wie die geplante Disaster-Night absolut unangemessen", so Christoph Zielinski, Präsident der Van Swieten Gesellschaft. Stattdessen wollen wir im Rahmen des traditionellen Kongresses eine sachliche Präsentation und Diskussion bezüglich Krisenmanagement und Sofortmaßnahmen im eventuellen Katastrophenfall anbieten", meint der Wissenschaftler.
In einer Reihe von Plenarsitzungen werden weiters Themen diskutiert, die sich mit der modernsten Medizin sowie den Auswirkungen und Visionen aufgrund molekularbiologischer Erkenntnisse befassen,. Angeboten werden Seminare zu den Themen wie Onkologie, Diabetes, EKG, Depression, Hormone und Schmerztherapie. Der Kongress behandelt dabei auch Themen der Lifestyle-Medizin und gesundheitspolitische Fragen.