Wirtschaft der Woche vom 25. 09. bis 01. 10. 2001

 

   
„Lust auf Sprachen“ als Devise einer Fremdspracheninitiative der Wirtschaftskammer Österreich
Mitterlehner: "Fremdsprachenkenntnisse in einer globalisierten Wirtschaft unbedingt erforderlich"
Wien (pwk) - "Lust auf Sprachen" lautete die Devise der im Haus der Wirtschaft stattgefundenen Veranstaltung im Rahmen des europäischen Jahres der Fremdsprachen. "Die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen in einer globalisierten Wirtschaft und gerade für Österreich als Exportland und Wirtschaftsstandort im Zentrum Europas ist nicht von der Hand zu weisen", erklärte Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, bei seiner Begrüßung anlässlich der Fremdspracheninitiative der WKÖ. "Angesichts der Bedeutung der Fremdsprachenkenntnisse in der heutigen Wirtschaftswelt wird es notwendig sein, auf internationale Trends und Anforderungen zu reagieren. Das ist eine Herausforderung für die Bildungspolitik in Österreich, an der die Wirtschaftskammer Österreich bereit ist, gestaltend mitzuwirken", so Mitterlehner.
Die Veranstaltung "Lust auf Sprachen" - Neue Sprachen - Neue Märkte - gab einen Überblick über das breite Angebot und die unterschiedlichen Bereiche der Fremdsprachennutzung im Wirtschaftsleben, vom Dolmetsch über Fremdsprachensoftware bis eCommerce. Parallel zu dieser Veranstaltung, an der Vertreter namhafter Unternehmen aus dem Bereich der Sprachtechnologie und dem Kreis von Dolmetschinstitiuten und Sprachschulen teilnahmen, fand eine Firmenmesse statt. Dort konnten Unternehmer ihre Produkte bzw. Angebote vor einem interessierten Publikum präsentieren. In diesem Rahmen wurde auch die Basis für zukünftige Geschäftsbeziehungen geknüpft.
Den Abschluss bildete die Preisverleihung des Wettbewerbes „Fit for Future“, bei dem Unternehmen ausgezeichnet wurden, die innovative Schritte beim Fremdsprachentraining im Rahmen der Lehrlingsausbildung setzen. Generalsekretär Mitterlehner überreichte Medaillen und Preise im Wert von ATS 80 000,- (Bildungsgutscheine, Flugreisen), die von zahlreichen Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden. Die Preisträger sind: Wolford, Ingenieurbüro Wolfgang Jutz, Siemens AG Österreich, Mc Donalds Franchise GmbH, Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 2 und Tyrolit.

 
Salzburg bekommt ersten Post-Nahversorger
Eröffnung der Post-Partner-Stelle Zederhaus Land unterstützt mit Lebensmittel-Nahversorgungsprogramm
Bliem/Salzburg (lk) - In der Lungauer Gemeinde Zederhaus wird der Lebensmittelkaufmann Matthias Bliem ab Montag, 1. Oktober, als erster Salzburger Nahversorger klassische Kernaufgaben eines Postamtes übernehmen. "Das Post-Partner-Konzept bietet für kleine Nahversorgungsbetriebe die Chance, ein ‚zweites Standbein‘ zu finden. Abgesehen von den bescheidenen Vergütungen für die erbrachte Postdienstleistung kann der Kaufmann eine Steigerung der Kundenfrequenz und damit eine Steigerung im Stammgeschäft erwarten", erklärte heute, Sonntag, 30. September, der Leiter der Wirtschaftsabteilung im Land Salzburg, Dr. Sebastian Huber, bei der Eröffnungsfeier in Zederhaus.
Auf Grundlage des so genannten Post-Partner-Konzeptes wird Matthias Bliem mit seinen vier Mitarbeiterinnen zusätzlich zu seiner Kerntätigkeit – der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit frischen Waren und Gütern des täglichen Bedarfes – auch eine Reihe von Postdienstleistungen anbieten.
Für die Umsetzung dieses Post-Partner-Konzeptes bei Salzburger Nahversorgern stellt das Land über das Lebensmittel-Nahversorgungsprogramm des Wirtschaftsressorts Fördergelder in der Höhe bis zu 100.000 Schilling zur Verfügung.
Trotz der Schließung des Postamtes Zederhaus werden die rund 1.300 Einwohner ohne Überwindung größerer Entfernungen Postdienste in der Gemeinde in Anspruch nehmen können. Der Post-Nahversorger wird ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Briefe und Pakete im Ort aufzugeben. Lebensmittelkaufmann Bliem wird dadurch zum "multifunktionalen Nahversorger" in der kleinen Gemeinde Zederhaus.
"Die Nahversorger in den Salzburger Gemeinden zeichnen sich durch eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, lange Öffnungszeiten, günstige Standorte und damit durch die leichte Erreichbarkeit auch ohne Verkehrsmittel aus. Durch die Erfüllung von Postdienstleistungen werden ihre Bedeutung, ihr Stellenwert im kommunalen Gefüge und die Kundenbindungen intensiviert", so Huber weiter. Auch aus konsumentenpolitischer Sicht erscheine diese Zusammenarbeit zwischen gewerblicher Wirtschaft und Post äußerst vorteilhaft. Einerseits könne diese Kooperation dazu beitragen, dass Nahversorger erhalten bleiben. Andererseits müsse der Kunde auf die traditionellen Leistungen der Post nicht verzichten. Somit werde ein wesentliches Stück Lebensqualität an Ort und Stelle gesichert, erklärte Huber.

 
NÖ Wirtschaft knüpft High-Tech-Kontakte nach Italien
St. Pölten (nöwpd) - Die von NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll und Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl angeführte Delegation, die zum Zweck politischer und ökonomischer Zusammenarbeit kürzlich die italienischen Metropolen Mailand und Turin besuchte, hat auch auf dem wissenschaftlichen Sektor wichtige Kontakte zu den Partnern im Süden geknüpft. So konnten das Forschungszentrum Seibersdorf und das Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie (IFA) in Tulln mit dem "Politecnico di Milano", der Technischen Universität Mailand, ein Abkommen über den Austausch von Wissenschaftern, Studenten und Forschungsergebnissen abschließen. Die Technische Universität Mailand umfaßt 20 Institute und kooperiert eng mit Industrieunternehmen im In- und Ausland. "Forschung und Entwicklung sind für die NÖ Wirtschaft deshalb so wichtig, weil jede High-Tech-Investition zusätzliche Arbeitsplätze in vor- oder nachgelagerten Bereichen schaffen kann. Von praxisorientierter Wissenschaft profitieren also auch die traditionellen Berufe", betonte Zwazl. Die ersten Projekte, die das Forschungszentrum Seibersdorf und das IFA-Tulln gemeinsam mit den Italienern in Angriff nehmen, betreffen die Forschungsfelder Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie Toxikologie.

 
Wirtschaftskammer zu Liberalisierung des Strommarktes: Viel erreicht,noch viel zu tun
WKÖ-Generalsekretär Mitterlehner: "Bundesweit einheitliches Fördersystem für erneuerbare Energien statt Länderwildwuchs"
Wien (pwk) - Die vollständige Liberalisierung des Strommarktes am 1. Oktober 2001 ist für Wirtschaftskammer-Generalsekretär Reinhold Mitterlehner "ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich". Gleichzeitig warnte Mitterlehner davor, sich zurückzulehnen und die Hände in den Schoß zu legen. "Wir haben viel erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun".
So hat die Elektrizitäts Control Kommission (E-Control) bis dato keine neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Netzbetreiber veröffentlicht. Diese sind jedoch notwendig, damit alle Kunden die gleichen Marktchancen haben. Entscheidend ist dabei, dass in den Geschäftsbedingungen klipp und klar festgehalten wird, dass die Kosten für den Lieferantenwechsel in den Gebühren für die Netznutzung enthalten sind. "Wir fordern die E-Control Kommission auf, keine Geschäftsbedingungen zu akzeptieren, mit denen die Netzbetreiber die Kosten für den Lieferantenwechsel auf die Unternehmen überwälzen können", verlangt Mitterlehner.
Negativ ist, dass die Förderung erneuerbarer Energien und KWK-Energie nicht bundeseinheitlich geregelt ist, sondern in den Händen der Länder liegt. Befürchtungen der Wirtschaftskammer, dass es durch dieses System zu massiven Verteuerungen im Durchleitungsbereich kommen wird, scheinen sich zu bestätigen. Die derzeit in Begutachtung befindlichen Verordnungen der Länder zeigen in diese Richtung. „Die dort festgelegten Einpeisetarife führen zu grotesken Aufschlägen auf die Durchleitungstarife die z.T. nicht nachvollziehbar sind", stellt Mitterlehner fest. Sollten diese Zuschläge tatsächlich so kommen wie in manchen Bundesländern geplant, dann würde dies die Preisvorteile aus der Liberalisierung zunichte machen. Damit würden die im internationalen Vergleich bereits sehr hohen Tarife weiter steigen. Mitterlehner: "Wir bekennen uns zur Förderung erneuerbarer Energien nach der Reihenfolge ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Aber einem solchen "Nachschlag", wie z.B. 12 g/kWh für Kraft-Wärme-Koppelungs Anlagen, werden wir sicher nicht akzeptieren". Die Wirtschaftskammer fordert die E-Control auf, die Kalkulationsgrundlagen der österreichweit stark schwankenden Durchleitungstarife zu überprüfen und diese Tarife rasch zu senken.
Ein Dorn im Auge ist der Wirtschaftskammer in diesem Zusammenhang auch die unübersichtliche Durchführung der Marktliberalisierung, die in 12 Bundesgesetzen und mehr als 60 Landesverordnungen zersplittert ist. "Das kostetet nicht nur viel Geld, sondern führt auch zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen, wenn jedes Bundesland bei der Förderung der erneuerbaren Energien sein eigenes Süppchen kocht". Derzeit kann niemand seriös abschätzen, wie sich die unterschiedlichen Regelungen auf den Markt insgesamt auswirken werden. Die Wirtschaftskammer schlägt daher vor, dass Wirtschaftsminister Bartenstein nach sechs Monaten eine Evaluierung vornimmt, um rasch ineffiziente Regelungen zu beheben. Die Entwicklungen am internationalen Energiemarkt zeigen jedoch, dass das jetzige System der zersplitterten Regelungen und Förderungen langfristig nicht zu halten ist. Mitterlehner fordert daher ähnlich wie in Deutschland ein bundesweites und wettbewerbsneutrales Fördersystem für erneuerbare Energien, um die Vorgaben der EU zur Erhöhung der Anteile der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieaufkommen rasch umzusetzen.
Bereits seit Anfang des Jahres können KMU von den Aktivitäten der Wirtschaftskammern am Strommarkt profitieren. Durch direkte Verhandlungen mit den Energieversorgungsunternehmen und durch die Initiierung von Strompools konnten die Wirtschaftskammern wesentlich dazu beitragen, dass der durchschnittliche Energieabgabepreis bereits vor dem 1. Oktober 2001 kräftig gesunken ist. Allein für die KMU wird von einer jährlichen Ersparnis von mehr als 2 Milliarden Schilling pro Jahr ausgegangen.
Um die Betriebe bei der richtigen Wahl des Stromanbieters zu unterstützen und ihnen so Zeit und Kosten zu sparen, hat die Wirtschaftskammer Österreich das Projekt „Tarifkalkulator“ der E-Control GesmbH gemeinsam mit den Sozialpartnern unterstützt. Durch diesen Tarifrechner wird es möglich sein, eine größtmögliche Transparenz im neuen Strommarkt zu gewährleisten. KMU haben die Möglichkeit, anhand ihres bisherigen Stromverbrauchs den günstigsten Anbieter für ihr Unternehmen auszuwählen und ihn mit ihrem bisherigen Lieferanten zu vergleichen. Neben dem reinen Strompreisvergleich bietet der Tarifkalkulator auch Informationen über zusätzliche Tarifbestandteile. Somit wird die Entscheidung des Unternehmers über den Wechsel zu einem anderen Stromanbieter wesentlich vereinfacht. Der neue Tarifkalkulator ist online über die Stromplattform der Wirtschaftskammer Österreich unter http://wko.at/stromhandel abrufbar.

 
Ditz verlässt ÖIAG ohne Zorn
Abfertigung von 12,9 Mio. Schilling – AUA-Vorsitz bis zur nächsten Hauptversammlung
Wien (pte) - Der scheidende ÖIAG-Chef Johannes Ditz hat am Freitag vor Journalisten eine persönliche Bilanz seines Schaffens gezogen. "Ich wär gerne geblieben, gehe aber trotzdem ohne Zorn." Einige Vorwürfe in letzter Zeit hätten ihn zwar getroffen, doch er könne sich nichts vorwerfen. "Die Erfahrung, Energie und Kompetenz waren da, um die nächsten wichtigen Schritte anzugehen", meinte ein sichtlich bewegter Ditz. Es sei in der ÖIAG "nun endlich gut, ruhig und sachlich" zum Arbeiten gewesen. Warum man ihn nicht mehr haben wollte , sei ihm nicht erklärt worden. Ditz wird mit 31. 12. 2001 sämtliche ÖIAG-Funktionen außer des AUA-Vorsitzes zurücklegen. "Man hat mich gebeten bis zur nächsten Hauptversammlung bei der AUA zu bleiben." Als Abfertigung wird Ditz 12,9 Mio. Schilling brutto erhalten.
Unter seiner Federführung seien sieben Privatisierungsvorgänge erfolgreich abgeschlossen worden, die insgesamt 81 Mrd. Schilling eingebracht haben. Für das achte Projekt, die Privatisierung der Strohal Rotationsdruck, habe er bereits ein Konzept erarbeitet. "Ich verlasse kein sinkendes Schiff, sondern ein geordnetes Beteiligungsunternehmen", so Ditz. Als erfolgreichstes Projekt seiner Ära nannte er den Verkauf der Austria Tabak-Anteile an Gallaher. Zur AUA-Gruppe merkte er an, stolz zu sein, dass "nun alle an einem Strang ziehen" und es einen geordneten Wechsel gegeben habe. Die Privatisierung der Flughafen AG sei zwar schwierig, aber letztendlich auch erfolgreich gewesen. Mit dem Verkauf des Dorotheums sei er auch sehr zufrieden gewesen.
Als eines der Highlights seiner Amtszeit als ÖIAG-Präsident nannte Ditz die Umstrukturierung und Privatisierung der ehemaligen Post und Telekom Austria (PTA). Bei der Post habe er Gott sei Dank die Zwischenrufe des Eigentümers ignoriert und sich nicht beirren lassen. Der Börsengang der Telekom sei von der Verkaufssituation her völlig richtig gewesen. "Das Unternehmen braucht die Auseinandersetzung mit dem Kapitalmarkt, um den Turnaround zu schaffen." Im Zusammenhang mit dem IPO bedauerte Ditz, dass "die politischen Zwischenrufe, die von völlig überzogenen Erwartungen ausgegangen waren", leider nicht ignoriert wurden. Mit einem zweiten TA-Privatisierungsschritt werde die ÖIAG schließlich vollkommen schuldenfrei sein. Einen Verkauf ihrer TA-Anteile durch die Telecom Italia schloss Ditz aus. "Die Italiener werden nicht verkaufen. Bis 2003 dürfen sie es ohne Zustimmung der ÖIAG sowieso nicht. Es ist lächerlich dauerend über Verkäufe zu reden. Wenn es soweit ist, dann macht man es."" Die derzeitigen Gerüchte seien "Gift für das Unternehmen", am wichtigsten sei es nun, den Turnaround zu schaffen.
Sein Abgang sei im Übrigen keine "politische Frage" gewesen. Er habe weder Kontakt mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel aufgenommen, noch umgekehrt. Ditz hat sich ausschließlich am Aufsichtsrat orientiert. Der Vorwurf, dass er als Vollstrecker Prinzhorns bezeichnet wurde, habe ihn schwer getroffen. Eine Rückkehr in die Politik, zumindest unter dieser Regierung, schloss er mit den Worten "nein danke" kategorisch aus. Zukunftspläne habe er noch keine. Außer dem Angebot eines Headhunters, das er aber abgelehnt habe, liegen noch keine Angebote vor. "Eigentlich denke ich aber noch gar nicht darüber nach", so Ditz. Bis zum 31. 12 habe ich nun genug zu tun."

 
Deutliche Konjunktureintrübung im Jahr 2001
Prognose für 2002 von IHS und WIFO vorsichtig optimistisch
Wien (pte) - Die Anschläge in den USA am 11. September haben der Weltwirtschaft einen zusätzlichen Dämpfer verliehen. Auch in Österreich kommt es heuer zu einer spürbaren Konjunktureintrübung. IHS und WIFO revidierten ihre Wachstumsprognosen für 2001 deutlich auf 1,4 bzw. 1,3 Prozent nach unten. Ende Juni rechnete das WIFO noch mit einem Anstieg des BIP von 1,7 Prozent. Für das nächste Jahr gaben beide Institute heute, Freitag, vor Journalisten in Wien "vorsichtig optimistische" Wachstumsprognosen von 1,7 bzw. 1,9 Prozent bekannt. Besonders betroffen ist die Bauwirtschaft, wo die Erwartungen in keiner Weise erfüllt wurden. Rechnete das IHS zuletzt noch mit einem Wachstum von einem Prozent, werde die Sparte heuer um zwei Prozent schrumpfen.
WIFO-Chef Helmut Kramer erklärte, es habe schon vor den Attentaten in den USA einige Indikatoren für eine deutliche Konjunkturabkühlung gegeben. In der ohnehin "weltwirtschaftlich labilen Situation" seien die Ereignisse ein zusätzlicher Dämpfer gewesen, wobei es in den USA im Sommer Anzeichen für einen Aufschwung gegeben habe. Obwohl der Rückschlag in der zweiten Jahreshälfte unvermeidbar sei, lehnen IHS und WIFO die "Hypothese der Rezession" ab. Eine Rezession sei dennoch nicht auszuschließen, weil sich die großen Wirtschaftsblöcke gleichzeitig in einer "Phase des Nullwachstums" befänden. Nicht vorhersehbar ist nach Angaben der Wirtschaftsforscher die Entwicklung der Energie- und Ölpreise. Diese sei unter anderem von den militärischen Interventionen der USA abhängig.
Der signifikante Rückgang des Wirtschaftswachstums hat auch eine Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt zur Folge, erklärte Kramer. Allgemein kämen 2001 und 2002 jeweils 5.000 Arbeitslose dazu, die Arbeitslosenquote steige von 5,8 Prozent im Vorjahr auf 6,0 bzw. 6,1 Prozent. Das IHS geht für 2002 sogar von 6,2 Prozent aus. Bis August wurden in der Bauwirtschaft 11.000 Arbeitskräfte abgebaut, im ganzen Jahr werden es laut WIFO-Schätzung 13.000 bis 15.000 sein. Im Vorjahr wurden 2.000 gestrichen, 2002 werde der noch nicht quantifizierbare Abbau fortgesetzt. Zwischen 1990 und 2000 wurden vergleichsweise 30.000 Arbeitskräfte in dieser Branche aufgebaut. Allgemein sollte die Beschäftigung in Österreich leicht zunehmen, obwohl dies nicht heißt, dass damit die Arbeitsleistung der Gesamtwirtschaft steigt. Dabei sei die Tendenz zur Teilzeitbeschäftigung zu berücksichtigen.
Die Abschwächung der internationalen Wirtschaftsdynamik drückt auch auf den heimischen Export. Betrug das Wachstum im Vorjahr noch 10,3 Prozent, schrumpft dieser nach IHS-Berechnung auf 4,8 Prozent. 2002 sollten die Exporte um 4,4 Prozent zulegen. Die Binnennachfrage leide unter der schwachen Baukonjunktur und dem Nachlassen der Konsumfreudigkeit. Bezüglich der Inflation erklärte Kramer, dass diese nach 2,6 Prozent im Jahr 2001 auf 1,9 Prozent zurückgehen könnte.
"Die Wachstumsrücknahme auf 1,3 bzw. 1,4 Prozent für 2002 kommt auf Grund der Weltwirtschaftsdaten vor und nach dem 11. September keineswegs unerwartet", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein in einer ersten Reaktion. Die strukturpolitischen Maßnahmen der Regierung mit den Schwerpunkten Infrastruktur, Export-Offensive, Forschung und Entwicklung und Bildung seien im Licht dieser Entwicklung richtig und würden konsequent fortgesetzt.

 
Busek zu EU-Erweiterung: „Politik muss Angst nehmen, nicht machen!“
Wien (pwk) - "Aufgabe der Politik ist es, bei der Bevölkerung nicht Angst zu machen, sondern Angst zu nehmen", erklärte der Regierungsbeauftragte der österreichischen Bundesregierung für EU-Erweiterungsfragen gestern im Club Internationale Wirtschaft zum Thema "Keine Angst vor der EU-Erweiterung". "Die EU-Erweiterung sei unter der langfristigen Perspektive einer Friedensgemeinschaft zu sehen und diese neue historische Chance seit 1989 solle nicht durch kurzfristige Probleme wie Migration, prognostizierte Verkehrslawinen etc torpediert werden", so Busek. Gerade für Österreich müsse die EU-Erweiterung eher Freude darstellen, da damit die politische Geographie der natürlichen Geographie wieder ähnlicher werde.
Mit der EU-Erweiterung entstehe ein politisches System mit drei Garantien, die der Demokratie, der Freiheit und Stabilität für Europa. "Sicherheitsfragen, die dabei auftauchen, seien auch nur gemeinsam lösbar", so Busek, der für Verständnis den Kandidatenländern gegenüber eintritt. "Diese haben zur Zeit drei schwierige Bewegungen als Hausaufgaben zu erledigen: den wirtschaftlichen und mentalen Transformationsprozess aus dem Kommunismus zu lösen, den Weg zum Acquis Communitaire zu schaffen und die Weiterentwicklung der EU selbst mitzumachen."
"Das Beitrittsziel für die Kandidatenländer der ersten Runde sei mit 2004 als legitim anzusehen", beurteilt Busek abschliessend den bisherigen Verhandlungsverlauf.

 
VOEST-ALPINE SCHIENEN baut Kapazitäten um 180 Mio. Schilling aus
Linz (prd) - Der Bedarf nach ultralangen Schienen der VOEST-ALPINE SCHIENEN steigt ständig. Um diesen nachhaltig steigenden Bedarf aus ganz Europa abdecken zu können, hat der Aufsichtsrat der VOEST-ALPINE SCHIENEN GmbH&CoKG eine weitere Investition am Standort Donawitz genehmigt. 13 Mio. Euro, also rund 180 Mio. Schilling, werden in neue Anlagen investiert, die zu einem Kapazitätsausbau von mehr als 40 Prozent in der Langschienenerzeugung führen werden.
Nach Jahren der Marktaufbereitung für ultralange Schienen – die VOEST-ALPINE SCHIENEN waren weltweit der erste Anbieter, der bis zu 120 Meter lange Schienen produziert hat – sind diese langen und ultralangen Schienen heute in praktisch allen westeuropäischen Ländern der "Verlegestandard". Nun setzen auch die zentraleuropäischen Staaten verstärkt lange und ultralange Schienen ein. Lang gelten Schienen ab einer Länge von mehr als 60 Metern, ultralang gelten Schienen ab einer Länge von 100 Metern. Die Nachfrage nach diesen Langschienen beträgt derzeit jährlich rund 540.000 Tonnen pro Jahr. Die Ausweitung der Erzeugung in diesem anspruchsvollen Bereich ist erklärte Strategie der VOEST-ALPINE SCHIENEN Gruppe.
Mit der beschlossenen Kapazitätsausweitung können in Donawitz künftig 200.000 Tonnen Langschienen erzeugt werden. Derzeit beträgt die Kapazität für Langschienen 140.000 Tonnen. Die Gesamtkapazität in der Schienenproduktion beträgt 350.000 Tonnen.
Konkret werden die Kapazitäten der Teilprozesse Richten und Sägen durch kleinere Erweiterungen ausgebaut. Die größte Einzelinvestition ist der Bau eines neuen Schienenlagers mit modernsten Einlagerungs- und Verladeeinrichtungen, das 7,2 Mio. Euro (rund 100 Mio. Schilling) kosten wird. Der Ausbau der Lagerkapazitäten ist deshalb notwendig, weil der Bedarf der Kunden stark schwankt, sowohl was die Losgrößen für einzelne Baustellen als auch jahreszeitliche Schwankungen betrifft. Die von der VOEST-ALPINE SCHIENEN angebotene Just-in-Time-Lieferung auf jede Bahnbaustelle in Europa ist ein weiterer Grund, die Lieferfähigkeit sehr flexibel zu gestalten. Die neuen Kapazitäten werden ab September 2002 zur Verfügung stehen.

 
RHI stößt Heraklith ab
Wien (pte) - Die an der Wiener Börse notierte RHI AG wird den Geschäftsbereich "Dämmen" (Heraklith) veräußern. Der Aufsichtsrat habe einer diesbezüglichen Empfehlung des Vorstandes zugestimmt, gab das Unternehmen heute, Donnerstag, in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt. Ein Übernahmekandidat dürfte der Baustoffkonzern Wienerberger sein. RHI will sich in Zukunft klar auf das Feuerfestgeschäft fokussieren, heißt es weiter.
Hinter dem Geschäftsbereich "Feuerfest", der im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,675 Mrd. Euro umsetzte, war die Dämmstoffsparte Heraklith mit 194,1 Mio. Euro umsatzmäßig am zweitstärksten. Hier wurde ein Betriebsergebnis von 11,2 Mio. Euro erzielt. Engineering und Isolieren trugen mit 168,2 bzw. 171,2 Mio. Euro zum Umsatz bei. Der Aktienkurs fiel am Donnerstag um 3,4 Prozent und schloss bei exakt 14 Euro (Jahreshoch: 25 Euro; Jahrestief: 13,75 Euro), während Wienerberger im Handelsverlauf um 6,54 Prozent auf 16,77 Euro zulegen konnte (Jahreshoch: 24,29 Euro; Jahrestief: 14 Euro).

 
„Unternehmertrio des Jahres“ gewählt
Wien (pwk) - Spezialmaschinenbauer Herbert Wurmb (Nö), Kunststoff-Erzeuger Karl Wagner (Sbg) und Abfallentsorger Johann Roth (Stmk) sind das "Unternehmertrio des Jahres". Sie wurden am Dienstag Abend von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl im vollbesetzten Festsaal der Bank Austria für ihre außergewöhnlichen Leistungen, exzellenten Ideen und den durchschlagenden Erfolg ihrer Produkte mit der begehrten Auszeichnung geehrt.
Herbert Wurmb (Kategorie Gewerbe) hat sich mit seiner Elektronik-Werkstätte im niederösterreichischen Eichgraben auf hochspezialisierte Nischenprodukte für die Elektro- und Elektronikindustrie konzentriert. Die Palette reicht dabei von Airbag- Auslösersensoren über Montageautomaten für Sicherheitsschlösser bis zu Bimetall-Schnappscheiben, einem zentralen Schaltelement für Thermostate für Haushaltsgeräte, mit denen er zum Weltmarktführer aufgestiegen ist. Platz zwei in der Kategorie Gewerbe ging an den Naturkosmetik- Hersteller Wolfgang Stix (Styx Naturkosmetik GmbH) aus Obergrafendorf (Nö). Dritter wurde der Kärntner Druckspezialist Günther Seebacher (Druckerei Seebacher GmbH) aus Hermagor.
In der Kategorie Handwerk konnte der Salzburger Kunststoff-Spezialist Karl Wagner mit High-Tech-Produkten überzeugen, die mittlerweile in der Formel-1 Furore machen. Die Stärke seines Unternehmens "Carbon Tech Composites" sind kohlefaserverstärkte Kunststoffteile, die extrem belastbar sind und bereits von drei Teams der Formel 1 für ihre "Boliden" geordert werden. Den zweiten Platz in dieser Kategorie konnte der Vorarlberger Bandweber Heinz Grahammer aus Göfis erreichen. Seine speziellen gewebten elastischen Bänder sorgen dafür, dass unseren Ski-Assen die Brille auch bei 130 km/h nicht verrutscht. Einen Platz auf dem "Stockerl" konnte sich auch Schneidermeister Gottfried M. Birklbauer sichern, der mit Haute Couture "handmade in Linz" selbst die launische Model-Diva Naomi Campbell begeisterte.
Bei den Dienstleistungen hatte der steirische Abfallexperte Johann Roth mit seiner Saubermacher AG in Graz die Nase vorn. Roth ist ein Pionier bei der Abfallentsorgung: Erste Problemstoffsammlung, erste Sammlung von Bio-Abfällen, Kompostierung, Ersatzbrennstoffaufbereitung und Mülltrennung sind wichtige Stationen auf dem Weg zum größten privaten und grenzüberschreitenden Abfallentsorgungsunternehmen Österreichs. Seit 1990 arbeitet Roth fieberhaft daran, auch die Umwelt in Osteuropa fachmännisch zu entgiften.
Platz zwei in der Kategorie Dienstleistungen hat sich Reinhold Karner mit seiner KTW Software & Consulting GmbH redlich verdient. Der Tiroler Unternehmensberater aus Kirchbichl sorgt u.a. dafür, dass auch in Klein- und Mittelbetriebe die EDV "eurotauglich" ist.
Dritter im Bunde der besten Dienstleister ist der Wiener Uhrmachermeister Hans Mikl, der sich trotz "Swatch-Invasion" auf die fachmännische Reparatur mechanischer Uhren spezialisiert hat und damit zur fixen Anlaufstelle für Uhrenliebhaber aus ganz Österreich geworden ist.
Bereits zum neunten Mal haben die Bundessektion Gewerbe, Handwerk, Dienstleistung, die Bank Austria und das Wirtschaftsmagazin Trend die herausragendsten Unternehmerpersönlichkeiten aus den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung ausgezeichnet. Stellvertretend für rund 80.000 kleine und mittlere Unternehmen wurden neun besonders innovative erfolgreiche Unternehmer vorgestellt, aus denen das Unternehmertrio des Jahres gekürt wird.
Über einhundert Kandidaten aus allen Bundes- und Landesinnungen wurden für diese Auszeichnung nominiert. Eine prominent besetzte Vorjury hat daraus neun Kandidaten aus fast allen Bundesländern für die Endauswahl durch eine Prominentenjury vorgeschlagen.

   
Doppelmayr bringt Gewinn in luftige Höhen
Jahresüberschuss und EGT deutlich gesteigert – Umsatz gleichbleibend
Wolfurt (pte) - Der Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr http://www.doppelmayr.com hat das Geschäftsjahr 2000/01 (Ende 31. März) mit einer deutlichen Gewinnsteigerung abgeschlossen. Der Jahresüberschuss konnte von 198 Mio. Schilling (14,4 Mio. Euro) im Vorjahr auf 268 Mio. Schilling (19,5 Mio. Euro) gesteigert werden. Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) fiel mit 367 Mio. Schilling (26,7 Mio. Euro)um 26 Prozent höher als im Vorjahr. Der Umsatz des Seilbahnriesen bewegte sich mit 3,64 Mrd. Schilling (260 Mio. Euro) ungefähr auf Vorjahresniveau (3,65 Mrd. Schilling/270 Mio. Euro). Mit weltweit 119 Anlagen konnte Doppelmayr laut eigenen Angaben einen Marktanteil von über 40 Prozent erreichen. Für das laufende Geschäftsjahr 2001/2002 wird mit einem ähnlich guten Ergebnis gerechnet.
Das Geschäftsjahr 2000/2001 stand im Zeichen der Optimierung der Unternehmensgröße und Ressourcen, teilten die Voralberger heute, Mittwoch, mit. So wurden besondere Investitionsanstrengungen in die Errichtung einer komplett neuen Produktionseinheit am Standort Wolfurt sowie in die Übernahme bewährter, am Markt gut eingeführter Betriebe unternommen. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage beläuft sich auf 220 Mio. Schilling (16 Mio. Euro), die volle Inbetriebnahme der Halle ist für Anfang 2002 vorgesehen. Insgesamt wurden 328,4 Mio. Schilling (23,9 Mio. Euro) investiert, im Vergleich zum Vorjahr eine Verdoppelung (168,7 Mio. Schilling/12,3 Mio. Euro).
Im Geschäftsjahr 2000/01 wurden die LTW Lagertechnik GmbH (Wolfurt/Österreich) und die CWA-Constructions SA/Corp. (Olten/Schweiz) in die Doppelmayr Holding AG eingegliedert sowie die Weichen für die gemeinsame Zukunft der Unternehmen Hölzl Seilbahnbau, Agamatic und Doppelmayr Lana unter den gemeinsamen Mantel von Doppelmayr-Italien gestellt. Zudem kam es im Sommer dieses Jahres zur Vorbereitung der Fusion mit dem Schweizer Seilbahnhersteller Garaventa. Zur endgültigen Finalisierung des neuen schweizerisch-österreichischen Seilbahnriesen bedarf es nur noch der Zustimmung der Kartellbehörde, so Dopplmayr-Pressesprecher Ekkehard Assmann im Gespräch mit pte.
Der nordamerikanische Markt sei gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Osteuropa berge hingegen noch großes Potenzial. Das Volumen des osteuropäischen Marktes inklusive Russland sei insgesamt noch relativ gering, doch dürfte sich hier längerfristig ein potenter Seilbahnmarkt entwickeln. An bedeutenden Projekten wurden unter anderem Seilbahnen in Hintertux (Tirol), La Plagne (Frankreich), Palm Springs (USA) oder in Valdezcaray (Spanien) verwirklicht. In Birmingham (England) wurde mit der Installation eines CABLE-Liner-Shuttle-Systems für die Verbindung zwischen dem Bahnterminal und Flughafen Birmingham International Airport) begonnen. Im Frühjahr 2002 werde die Inbetriebnahme erfolgen, so das Unternehmen. Doppelmayr hatte im Geschäftsjahr 2000/01 mit insgesamt 1220 Mitarbeitern in aller Welt um 11,11 Prozent mehr Beschäftigte als im Jahr davor.

   
Austrian Airlines Group ergreift Maßnahmen zur Krisenbewältigung
Wien (aua) - Die Terroranschläge in den USA vom 11. September haben massive negative Auswirkungen auf die Luftfahrtbranche und auf die Austrian Airlines Group. Die Ergebnisse der Austrian Airlines Group waren bereits im ersten Halbjahr deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, wobei der negative Trend auch in den Monaten Juli und August anhielt. Die Austrian Airlines Group hat daher ein Maßnahmenpaket beschlossen, um den wirtschaftlichen Auswirkungen des gegenwärtigen Nachfrageausfalls zu begegnen. Dabei sind kostenseitig temporäre Streckenstilllegungen, Frequenzreduktionen, ein Investitions- und Personalstopp und insbesondere auch Konditionenverhandlungen mit den wichtigsten Lieferanten vorgesehen. Zur Anpassung des Personalstands und der Personalkosten an die reduzierte Produktion werden mit den Belegschaftsvertretungen Maßnahmen besprochen, um Freisetzungen durch die Kapazitätsreduktion zu vermeiden. Ertragsseitig wird es zu selektiven Tarifanpassungen und einer Anhebung des Sicherheitszuschlags kommen.
Der starke Nachfragerückgang auf den Austrian Airlines Group Nordatlantikdestinationen erfordert die temporäre Einstellung einiger Nordamerikarouten. So werden ab 28.Oktober 2001- mit Beginn des Winterflugplans - die Destinationen Chicago und Toronto nicht mehr angeflogen. Die Fortführung der Flüge nach Miami wird noch geprüft.
New York und Washington werden weiterhin wie bisher täglich bedient. Bei den Mittelstreckendestinationen der Austrian Airlines Group wird ab 1. Oktober 2001 die Linienverbindung nach Aleppo aus dem Programm genommen. Ab 1. Oktober wird einer der beiden täglichen Flüge nach Istanbul (Nachtflugverbindung) gestrichen. Die Nahost-Verbindungen nach Beirut und Damaskus werden von jeweils fünf auf vier, und der Kurs nach Amman von vier auf zwei wöchentliche Flüge reduziert. Unverändert bleiben die täglichen Verbindungen nach Tel Aviv und die vier wöchentlichen Flüge nach Kairo.
Festgehalten wird an der Frequenzerhöhung von fünf auf sechs Flüge pro Woche nach Australien ab 12. Jänner 2002. Die traditionelle Winterverbindung auf die thailändische Ferieninsel Phuket wird wieder ins Programm genommen.
Durch die Streckenstilllegungen und Frequenzreduktionen werden zwei Langstreckenjets und zwei Mittelstreckenflugzeuge aus dem Verkehr gezogen. In Summe bedeutet das eine Produktionsrücknahme von 10%, bezogen auf das gesamte Streckennetz der Austrian Airlines Group.

Aufgrund der stark gestiegenen Kosten und der aktuellen Marktentwicklung wird es ab 1. November 2001 zu markt- und streckenspezifischen Preiserhöhungen kommen, die im Schnitt bei rund 5% liegen werden. Keine Preiserhöhungen gibt es von Österreich nach Deutschland und Skandinavien. Der durch die verschärften Sicherheits-bestimmungen überproportional gestiegene Aufwand für die Fluglinien der Austrian Airlines Group macht auch eine Anhebung der Sicherheitsabgabe erforderlich.

   
Leitl: "Den Standort Österreich verbessern"
WKÖ-Präsident fordert strategische Vernetzung und Bündelung aller Kräfte gerade in Zeiten weltwirtschaftlicher Unsicherheit
Wien (pwk) - "Nachdem die amerikanische Konjunktur-Lokomotive an Kraft verloren hat, die Weltwirtschaft nach acht hervorragenden Jahren schwächere Wachstumszahlen registriert, haben die Terroranschläge in den USA eine Unsicherheit entstehen lassen. Eine Unsicherheit, die zu einem kritischen Punkt geführt hat, an dem Verbesserungen wie Verschlechterungen möglich sind", erklärte heute der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, bei der Jahreskonferenz der oberösterreichischen Cluster-Initiativen in Linz.
In diesen Zeiten seien daher Eigenschaften wie unternehmerischer Geist, Optimismus und Zuversicht, die ein positives Wirtschaftsklima schaffen, besonders gefragt, so der WKÖ-Präsident. Instrumente, mit denen eine Verbesserung der ökonomischen Position erreicht werden kann, sind die so genannten Cluster, Netzwerke, in denen die Kräfte gebündelt werden. "Gerade in Zeiten der Unsicherheit muss man die Kräfte strategisch bündeln", betonte Leitl.
Eine Bündelung, die der WKÖ-Präsident auch im Bereich der Sozialpartnerschaft als notwendig erachtet: "Ich bin ein Kritiker der Sozialpartnerschaft, wenn es um das Bewahren, um Unbeweglichkeit geht. Ich bin aber ein Befürworter der Sozialpartnerschaft, wenn es darum geht, den Wirtschaftsraum und den Standort Österreich zu verbessern." Und gerade darum gehe es zukünftig. "Wichtig für den Standort ist auch, dass wir die Stärken und das Wissen unserer Menschen noch besser einsetzen", so Leitl weiter. Man müsse daher auch mehr zu Vernetzungen und Clusterungen im Bildungsbereich kommen und die Begabungen, Neigungen und Talente der Menschen bestmöglich entwickeln und ausschöpfen.
Auch im F&E- und Technologiebereich müsse es zu Netzwerken kommen. Denkbar seien unter anderem Vernetzungen über Ländergrenzen hinweg, mit technologieorientierten Ländern wie Bayern oder Baden-Württemberg. Die Wirtschaftskammer sei jedenfalls bereit, als Geburtshelfer zu fungieren und Beiträge personeller und finanzieller Art zu leisten. Leitl appellierte mit Blickrichtung Biotechnologie auch dafür, nicht die Augen vor neuen Entwicklungen zu verschließen, sondern offen zu sein und Chancen, die sich bieten, zu nutzen.
Geschaffen werden sollte auch eine bessere öffentliche Verwaltung: "Wir brauchen einen Cluster der öffentlichen Verwaltung", so der WKÖ-Präsident. Eine wichtige Rolle könne dabei das e-Government spielen. Denn e-Government sei in der Lage, die Verwaltung neu und effizient zu organisieren. Der Cluster Oberösterreich habe beste ökologische und ökonomische Verhältnisse, den es um die kulturelle Dimensionen zu erweitern gelte. Oberösterreich sei insgesamt ein exzellenter Standort, habe mit seiner Cluster-, Standort- und Technologiepolitik viel erreicht: "Es bleibt aber noch ungeheuer viel zu tun, damit wir im Wettbewerb der Länder und Nationen bestehen können und unsere Ziele erreichen", so der WKÖ-Präsident abschließend.

   
Alle deutschen Spielbankengruppen Novomatic-Kunden
Gumpoldskirchen (pts) - Der österreichischen Novomatic Group of Companies und ihrer 100 % Tochter Austrian Gaming Industries (AGI), die für Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb zuständig ist, ist es gelungen, nunmehr alle deutschen Spielbanken-Gruppen als Kunden zu gewinnen: Die Spielbanken Niedersachsen, die Westdeutschen Spielbanken, die Spielbanken Schleswig-Hollstein, die Bayerischen Spielbanken, die Spielbanken Hamburg, die Sächsischen Spielbanken, die Spielbanken Sachsen-Anhalt, die Ostsee Spielbanken, die Spielbankengesellschaft Mecklenburg, die Spielbanken Baden-Baden, die Spielbanken Bad Neuenahr, die Saarland Spielbanken sowie zusätzlich die Spielbanken in Cottbus, Bad Homburg, Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart und Berlin.
Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten an 54 verschiedene Casinos über 1000 Spielautomaten der jüngsten Produktpalette Novomatic-Gruppe sowie 23 große Touchbet?Roulette, Multiroulette sowie Keno- und Bingo-Anlagen geliefert, wie der Geschäftsführer der Austrian Gaming Industries (AGI), Jens Halle und Novomatic AG Vorstand Dr. Johannes Hahn berichten.
"Das Auftragsvolumen umfaßt 170 Millionen Schilling (12,35 Millionen Euro) und stellt einen gewaltigen und international beachteten Investitionsschub der deutschen Spielbanken dar", unterstrich Halle.
Die deutschen Spielbanken bieten heute ihren Kunden moderne, attraktive und vom Spieldesign wie der Technik her international beispielgebende Glücksspielgeräte an und wir sind stolz, dass die jüngsten Entwicklungen der Novomatic – Tochter Austrian Gaming Industries diese neuen Standards hinsichtlich der Qualität und der Attraktivität der Spiele definiert hat, hob der Geschäftsführer hervor, der gleichzeitig betonte, dass "mehr als 70 Prozent des Casinoumsatzes heute schon von den Spielautomaten kommen, bei steigender Tendenz !"
Das Touchbet-Roulette ist die aufregendste technologische Revolution in der Geschichte des Roulettespieles – mit der erstmaligen Verbindung der Faszination der klassichen Livegames mit den neuen Möglichkeiten der Spieltechnologie wurde das Spiel um eine neue, international gefeierte Facette bereichert und der rückläufige Trend der Livegames abgefangen. "Allein die Entwicklung des Touchbet-Roulettes hat einen Investitionsaufwand von rd. 25 Millionen Dollar notwendig gemacht", erinnerte Halle.
Die AGI wendet rund 8,9 Prozent ihres Jahresumsatzes für Forschung & Entwicklung auf, eine Investition in die hochtechnologische Zukunft des Spiels, die sich bezahlt macht, wie nicht nur der deutsche Casino-Markt beweist : Produkte der Novomatic Gruppe sind aus nahezu allen europäischen Casinos nicht mehr wegzudenken und faszinieren Casino-Betreiber und Gäste von Südafrika bis Colorado, von Skandinavien und den baltischen Republiken bis Portugal, von den österreichischen Casinos bis Argentinien.

   
Kremser Hafen um 240 Millionen Schilling ausgebaut
Krems (nlk) - Der Hafen Krems ist auf dem besten Weg, einer der bedeutendsten Knotenpunkte der Wasserstraße Donau in Österreich zu werden. Die Voraussetzungen dafür wurden mit einem umfangreichen Investitionsprogramm geschaffen, das neben der Verlängerung der Kai Mauer Nord auch die Erneuerung und Erweiterung der Gleisanlagen, die Anschaffung leistungsfähiger Krananlagen und die Errichtung von Lagerflächen etc. beinhaltet. Inklusive des neuen Containerterminals wurden von der Kremser Hafen- und Industriebahn Gesellschaft mbH und der Stadt Krems mit Unterstützung des Landes, des Bundes und der EU seit 1994 240 Millionen Schilling (17,44 Millionen Euro) investiert. Weitere 120 Millionen Schilling (8,72 Millionen Euro) haben hier der operative Partner, die im Hafen ansässigen Firmen der MIRKA-Gruppe, für Lagerhallen, Lagerflächen, EDV-Hard- und Software usw. aufgewendet.
Der Abschluss dieses Investitionsprogramms, dem in den kommenden Jahren noch weitere folgen sollen, wurde am Freitag mit einem Hafenfest gefeiert. Neben zahlreichen Geschäftspartnern und Kunden waren auch Vertreter aus der Wirtschaft und Politik gekommen. Die Festredner zeigten sich zuversichtlich, dass mit dem Ausbau des Hafens Krems ein wichtiger Schritt gemacht wurde, die enormen Kapazitäten der Donau für den Güterverkehr stärker zu nutzen als bisher. Darüber hinaus habe Krems einmal mehr gezeigt, welches Potenzial, welche wirtschaftliche Leistungskraft und welche Attraktivität diese Stadtgemeinde als Wirtschaftsstandort hat, meinte Landesrat Gabmann. Dieses Engagement im Hafen Krems sei auch ein Spiegelbild für die wirtschaftliche Entwicklung im Land und trage dazu bei, Niederösterreich unter die Top-Regionen Europas zu führen.

   
Österreichische Wirtschaftsdelegation reist in den Iran
Wien (pwk) - Eine 14 Teilnehmer umfassende Wirtschaftsdelegation unter der Leitung des Generalsekretärstellvertreters der Wirtschaftskammer Österreich, Egon Winkler, begleitet Wirtschaftsminister Martin Bartenstein auf seiner offiziellen Reise nach Teheran vom 23. bis 25. September.
Im Zuge der Verhandlungen der 6. Gemischten Iranisch-Österreichischen Kommission kommen Projekte mit einem Gesamtauftragswert von mehr als 9 Mrd Schilling zur Sprache. Das Hauptinteresse der österreichischen Wirtschaft liegt dabei in den Bereichen Stahlindustrie, Kraftwerksbau, Infrastrukturausbau, Umwelttechnik und Kommunikationstechnologie.
Der Iran ist der bedeutendste Markt für österreichische Exportprodukte im Nahen Osten. Die jüngste veröffentliche Exportstatistik zeigt eine positive Entwicklung: im ersten Halbjahr 2001 stiegen die österreichischen Ausfuhren in den Iran um 69,2 % auf 1,8 Mrd Schilling. Im gleichen Zeitraum gingen die österreichischen Importe aus dem Iran um 15,5 % auf 135 Mio. ATS zurück.

   
Hohe Produktivitätszuwächse und Euro-Kursrückgang verbessern Lohnstückkostenposition
Wien (wifo) - Österreich nimmt heute in der internationalen Arbeitskostenhierarchie nach Deutschland, der Schweiz, den skandinavischen Ländern, Japan, den USA und den Niederlanden den 11. Platz ein. Am teuersten ist der Faktor Arbeit in Deutschland. Die deutsche Sachgüterproduktion zahlt mit 340 S je Arbeiterstunde um gut ein Viertel mehr als die österreichische. In der Sachgütererzeugung Österreichs kostete 2000 die Arbeiterstunde 270,4 S, um 2¾% mehr als im EU-Durchschnitt. Der Lohnnebenkostensatz betrug 2000 in der Sachgütererzeugung 90,2%; er ist gegenüber 1999 infolge des Rückgangs der Abfertigungszahlungen um 0,8 Prozentpunkte gesunken.
Die internationale Lohnstückkostenposition der österreichischen Wirtschaft hat sich im Verlauf der neunziger Jahre mehrmals verändert. Nachdem sich in der ersten Hälfte der neunziger Jahre die Arbeitskostenposition der österreichischen Industrie durch einen starken Lohnauftrieb und den Wertgewinn des Schillings im Gefolge der Krise im EWS deutlich verschlechtert hatte, sanken in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre durch niedrigeren Lohnauftrieb bei anhaltend hohen Produktivitätszuwächsen (+5,3% pro Jahr) und günstigeren Währungsrelationen die relativen Lohnstückkosten gegenüber dem Durchschnitt der Handelspartner in einheitlicher Währung um 2,7% pro Jahr. Insgesamt hat sich in den neunziger Jahren die relative Lohnstückkostenposition der Sachgütererzeugung in Österreich um gut 10% verbessert.
Bei einer Verteuerung der Arbeitsstunde um 1,9% und einer Steigerung der Stundenproduktivität um 8,4% sanken die Lohnstückkosten der österreichischen Sachgütererzeugung im Jahr 2000 um 6,0%. Unterstützt durch die kräftige Erholung des Yen und der Dollarwährungen hat sich die internationale Lohnstückkostenposition gegenüber dem Durchschnitt der Handelspartner um 6½% und gegenüber der EU um gut 4½% verbessert.
2000 kostete die Arbeitsstunde in der Sachgütererzeugung Österreichs 270,4 S. In zehn Ländern – Deutschland, Norwegen, der Schweiz, in Dänemark, Japan, Belgien, Schweden, den USA, in Finnland und den Niederlanden – war der Faktor Arbeit teurer. Im EU-Durchschnitt zahlte die Industrie um 2¾%, in Großbritannien um 3½%, in Frankreich um gut 10% und in Italien um 20% weniger. Die neuen Industrieländer im Fernen Osten erreichten ein Viertel bis ein Drittel und die östlichen Nachbarländer ein Drittel (Slowenien) bis rund ein Siebentel (Ungarn, Tschechien und Slowakei) der österreichischen Arbeitskosten.

   
Lambacher will weiter am Erfolgsfaden spinnen
Golling (nöwpd) - Die anhaltenden Wetterkapriolen in Frankreich bereiten auch einem Mostviertler Unternehmen Sorge: Wegen der heuer ungewöhnlich starken Regenfälle fürchtet der Leinengarnerzeuger Lambacher Hitiag aus Golling/Erlauf um Menge und Qualität der französischen Flachsernte. "Frankreich ist der wichtigste Rohstofflieferant für Leinengewebe. Gibt es dort Probleme mit der Ernte, spüren wir die Auswirkungen auch bei uns", erklärte Dr. Peter Pfneisl, Vorstand der Lambacher Hitiag Leinen AG, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Die Lambacher Hitiag Leinen AG, die zu fast 90 Prozent im Eigentum der Creditanstalt und der Oberbank steht, gehört zu den größten Flachsspinnereien Europas.
Neben dem Werk in Golling/Erlauf betreibt das Unternehmen weitere Standorte im oberösterreichischen Stadl-Paura und in der ungarischen Stadt Tolna. Mit rund 500 Mitarbeitern erwirtschaftet die Gruppe einen Jahresumsatz von knapp mehr als 400 Millionen Schilling. In Golling/Erlauf sind 100 Personen beschäftigt. 86 Prozent der von Lambacher erzeugten Textilien gehen in den Export, vor allem in den EU-Raum. Im Auslandsgeschäft sieht Pfneisl, der auch als Präsident des Fachverbands der Textilindustrie amtiert, eine große Zukunftschance seiner Branche. Dies setze allerdings voraus, "daß sich die Politik nicht ruhig nach hinten lehnt und uns alles allein tun läßt. Wir brauchen unbedingt bessere Rahmenbedingungen. Dazu gehört insbesondere die versprochene Senkung der Lohnnebenkosten. Sonst können wir uns alle Expansionsgedanken gleich aus dem Kopf schlagen". Den akuten Facharbeitermangel bekämpft die heimische Textilindustrie auf aktive Weise. So habe man viele Jugendliche mit Hilfe eines Stipendienprogrammes zu einer textiltechnischen Ausbildung motivieren können, gab Pfneisl bekannt. Dennoch: "Hunderte Stellen bleiben mangels geeigneter Bewerber unbesetzt. Angesichts der Arbeitslosenzahlen ist das geradezu absurd!"