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Salzburg erhält mit dem „Haus für Mozart“ ein neues Festspielhaus
Salzburg (slk) - Der Umbau des Kleinen Festspielhauses zu einem "Haus für Mozart" sei ein zentrales kulturpolitisches Projekt der nächsten Zeit bis zum Mozartjahr 2006. Seit dem Bau des Großen Festspielhauses in den 50er Jahren habe es keine so grundlegende und bedeutende Neugestaltung innerhalb des Festspielbezirkes mehr gegeben. Mit der Gründung einer Errichtungsgesellschaft sei nun ein wichtiger Schritt zur termingerechten und konsequenten Abwicklung des Projektes gesetzt worden, sagte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger heute Dienstag, 18. September, nach der Gründungsversammlung dieser Gesellschaft, die den Titel "Haus für Mozart" – Kleines Festspielhaus Umbau- und Verwaltungs-GmbH trägt. Diese Gesellschaft soll für die Abwicklung des Umbaues und danach auch für die Verwaltung des Kleinen Festspielhauses nach dem Umbau zuständig sein. Vertreter der vier Gesellschafter Bund, Land Salzburg, Stadtgemeinde Salzburg und Salzburger Festspielfonds setzten heute ihre Unterschriften unter den Vertrag. Die Gesellschaft besitzt ein Stammkapital von 72.660 Euro (rund eine Million Schilling). Dieses wird zu 40 Prozent vom Bund und je zu 20 Prozent vom Land Salzburg, der Stadtgemeinde Salzburg und dem Salzburger Festspielfonds aufgebracht.
Mit dem "Haus für Mozart" wird ein zentrales kulturpolitisches Projekt nicht nur Salzburgs, sondern auch ganz Österreichs geschaffen. Der Umbau sei ein sichtbares Zeichen der hohen Bedeutung der Kunst in unserem Land und zugleich auch Ausdruck für das Bestreben, den Fortbestand der Qualität der Salzburger Festspiele zu sichern, um weiterhin als Aushängeschild der österreichischen Kunst und Kultur zu gelten, so Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger. Das Vorhaben sei von großer Bedeutung für die Positionierung der Festspielstadt Salzburg als Kunst- und Kulturzentrum. Salzburg wird damit in einer Kernkompetenz, nämlich der Kultur, weiter gestärkt werden.
Die neue Gesellschaft "Haus für Mozart" – Kleines Festspielhaus Umbau- und Verwaltungs-GmbH besteht aus einer Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat, der Generalversammlung sowie einem beratenden Baubeirat, der die Geschäftsführung während des Umbaues unterstützen soll. Der Aufsichtsrat wird aus fünf von den Gesellschaftern entsandten Mitgliedern bestehen: für den Bund sind dies die beiden Festspielkuratoriumsmitglieder Prof. Dkfm. Armin Fehle (Finanzministerium) und Dr. Peter Radel (Bundeskanzleramt), weiters Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger, Bürgermeister Dr. Heinz Schaden und Festspiel-Präsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler. Als Geschäftsführer fungieren vorerst Dr. Anna Hofstätter (Sonderprojektleiterin für den Umbau) und Arch. Dipl.-Ing. Erich Wenger (Landesbaudirektion).
Das Kleine Festspielhaus entspricht derzeit weder optisch noch technisch und akustisch den Anforderungen, die man an ein Haus von dieser Bedeutung stellen kann. Schon seit seiner Entstehung ist dieses Haus, dessen Bausubstanz aus dem Jahr 1937 stammt und das zuletzt 1963 umgebaut wurde, ein "Sorgenkind" – ein Haus mit großen Mängeln. Es wird derzeit von Umbaukosten von ca. 400 Millionen Schilling ausgegangen. 130 Millionen Schilling wird der Bund als Beitrag leisten, je 75 Millionen Schilling Land und Stadt Salzburg. Der Rest wird über Sponsorengelder aufgebracht.
Über die Finanzierung dieses Mozartopernhauses wird seit 1986 mit der Republik Österreich verhandelt. Im Dezember 2000 konnte Landeshauptmann Schausberger bei Finanzminister Mag. Karl-Heinz Grasser und Kunst-Staatssekretär Franz Morak den Durchbruch bei der Sicherung der Finanzierung erreichen.
Die Umbauarbeiten gliedern sich in drei Bauphasen und beginnen im Herbst 2002. Dieser Zeitplan berücksichtigt sowohl die technischen Schwierigkeiten des Baus als auch die Erschwernis, dass für zwei Festspielsommer das Haus voll bespielbar sein und auch die Umgebung "festspielmäßig" in Erscheinung treten muss. Im Mai 2005 soll der Umbau abgeschlossen sein, um das "Haus für Mozart" bei den Sommerfestspielen 2005 einer Generalprobe für das Mozartjahr 2006 unterziehen zu können. Der Komplex des neuen Kleinen Festspielhauses mit anschließendem Büro- und Werkstättentrakt wird ästhetisch und funktionell in den bestehenden Festspielbezirk integriert. Durch die Neugestaltung sollen optimale Hör- und Sichtverhältnisse für das Publikum geschaffen und eine dem Standard entsprechende technische Ausstattung eingebaut werden.