Pinzgauer Dom erstrahlt wieder in neuem Glanz
Schausberger in Maria Kirchental: Große gemeinsame Kraftanstrengung zur Rettung der
barocken Wallfahrtskirche
Salzburg (lk) - In einer großen gemeinsamen Kraftanstrengung sei es gelungen die Kirche Maria
Kirchental, den "Pinzgauer Dom", zu sanieren. Grenzüberschreitend und gemeinsam habe man die Wallfahrtskirche
retten und so der Nachwelt erhalten können. Unkompliziert wurden viele Freunde gefunden, um dieses Projekt
zu verwirklichen, sagte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger heute, Samstag, 8. September, bei der Einweihung
des Volksaltares und zugleich 300-Jahr-Feier der Wallfahrtskirche Maria Kirchental. Für die Sanierung des
"Pinzgauer Domes" sind rund 34 Millionen Schilling notwendig.
"Salzburgs historische Gebäude und Denkmäler, die Bauernhöfe und andere kulturelle Schätze
machen unser Bundesland unverwechselbar und zeugen von der Geschichte unseres Landes. Für die Erhaltung dieses
reichen kulturellen Erbes gilt es einzutreten und immer wieder gemeinsam Bauvorhaben mit Hilfe von Sponsoren, von
den Gemeinden vom Bund und vom Land Salzburg zu finanzieren. Die Treibende Kraft bei den Renovierungen sind in
den meisten Fällen jedoch die Besitzer, die durch ihr persönliches und finanzielles Engagement es erst
ermöglichen, viele Kleinode der Kulturgeschichte des Landes Salzburg zu erhalten", so Schausberger weiter.
Viele Menschen haben mitgeholfen, dass das Werk in Maria Kirchental gelingt. Von Schülern, die eine hervorragende
Internetpräsentation unter der Internetadresse http://www.maria-kirchental.at
eingerichtet haben, bis hin zu hohen kirchlichen und weltlichen Würdenträgern, die sich auf ihre Weise
für die Erhaltung des Wallfahrtsortes eingesetzt haben. Weiters wurde ein Ehrenkomitee gegründet, dessen
Vorsitz Schausberger gemeinsam mit dem Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Salzburg, DDr. Manfred Holztrattner,
Erzbischof Dr. Georg Eder, Innsbrucks Bischof Dr. Alois Kothgasser und dem Regionalbischof von München, Dr.
Franz Dietl, übernommen hat.
Die langen Winter, Feuchtigkeit und Schimmel haben der Wallfahrtskirche Maria Kirchental und ihrer bedeutenden
Votivbildersammlung stark zugesetzt. Das Barockjuwel in St. Martin bei Lofer beherbergt die größte Votivbildersammlung
Österreichs. Derzeit werden die rund 2.200 Tafeln wissenschaftlich erfasst. Rund 400 Bilder müssen restauriert
werden. Schausberger kündigte an, dass das Land auch im Jahr 2002 wieder einen Beitrag zur Restaurierung der
Votivbilder leisten wird.
Barockbau von Johann Bernhard Fischer von Erlach
Die Wallfahrtskirche Maria Kirchental wurde nach den Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach
zwischen 1694 und 1701 erbaut. Sie bildet das Zentrum des gesamten "Maria Kirchentaler Ensembles", das
wegen seiner Einmaligkeit heuer unter Denkmalschutz gestellt worden ist. Neben der Architektur besitzen auch zahlreiche
Kunstgegenstände der Kirche einen hohen kunsthistorischen und volkskundlichen Wert. Unter anderem ist in Maria
Kirchental die österreichweit wohl größte Votivbildersammlung zu finden.
Die Luftfeuchtigkeit und die damit verbundene Schimmelbildung setzten der Bausubstanz und dem Inventar immer stärker
zu. Türen, Fenster, Kirchenbänke, Schränke, der Hochaltar, die Seitenaltäre, die Messgewänder,
die Altartische aus Marmor, die wertvolle Kommunionsbank sowie die Votivbilder waren bzw. sind schon arg in Mitleidenschaft
gezogen.
Heizung wurde eingebaut
Das Problem der Feuchtigkeit ist vor allem auf die Lage und die Seehöhe zurückzuführen.
Maria Kirchental liegt auf 900 Meter Seehöhe, im Winter erreicht die Kirche drei Monate lang kein direktes
Sonnenlicht. Von außen hat man durch Drainagen bereits versucht, das Problem zu lösen. Um die Feuchtigkeit
auch aus dem Kircheninneren zu bringen, wurde eine Klimaanlage installiert, die sicherstellt, dass zu allen Jahreszeiten
eine gleichmäßige Temperatur von zehn Grad und ein gleichmäßiger Luftfeuchtigkeitswert herrscht.
Für den Betrieb der Klimaanlage wurde eine eigene Heizanlage errichtet, die auch die Gebäude neben der
Kirche heizt.
Spendenkonto bei der Raika St. Martin
Die Renovierung der Wallfahrtskirche Maria Kirchental wird rund 34 Millionen Schilling kosten, wobei sich
der Wallfahrtsort Kirchental, die Pinzgauer Pfarren, die Erzdiözese und der Bund an der Finanzierung beteiligen.
Knapp ein Fünftel der Summe soll durch Sponsoren und Spenden aufgebracht werden. Dazu wurde bei der Raiffeisenkasse
St. Martin/Lofer (BLZ 35060) das Spendenkonto 12955 eingerichtet.
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