Neues aus Europa der Woche vom 03. 09. bis 08. 09. 2002 |
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Schierhuber: Chancen für österreichische Jungagrarier EU-Kommission sucht Agrarier, Umwelt- und Fischereispezialisten Brüssel (epp-pd) - "Die Kommission sucht junge Experten auf dem Gebiet der Land- und Fortwirtschaft, Umweltspezialisten und Fischereiexperten. Das ist eine große Chance für junge und dynamische Österreicherinnen und Österreicher auf eine interessante, verantwortungsvolle, aber auch sehr anspruchsvolle Tätigkeit in einem internationalen Umfeld", so die österreichische Bauernvertreterin im Europäischen Parlament Agnes Schierhuber. Sie will junge Menschen darin unterstützen, diese Chance zu ergreifen: "Wir brauchen mehr Österreicher in den verschiedenen Institutionen der EU, gerade im Hinblick auf die Erweiterung der Union ist dies wichtiger denn je", so Schierhuber. Bis zum 27 September können sich interessierte Österreicher für diese Auswahlverfahren (Concours) der Kommission anmelden. Zu den Voraussetzungen zählt ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Land- und Forstwirtschaft, diverse Naturwissenschaften (wie z.B Biologie, Physik, Chemie, Geographie), Medizin, Umwelttechnik oder andere relevante Studienrichtungen oder Fachhochschulen für diesen Bereichen. Es wird ein Verfahren für Studienabgänger ohne Berufserfahrung sowie ein zweites Auswahlverfahren für Bewerber mit mindestens dreijähriger einschlägiger Berufserfahrung geben. Neben der Muttersprache ist die zumindest die Kenntnis einer weiteren EU-Amtssprache und die Fähigkeit, in dieser mündlich und schriftlich zu arbeiten, Voraussetzung und damit auch Gegenstand der Auswahlprüfungen. Weitere Informationen über die Auswahlverfahren gibt es im Internet unter http://europa.eu.int/comm/recruitment. Bewerben kann man sich ausschließlich mittels des originalen Bewerbungsbogens, der im EU-Amtsblatt EG C177A enthalten ist. Dieses Amtsblatt erhält man durch Einsendung eines unfrankierten Kuverts (23x32 cm) mit Namen und Adresse des Kandidaten und der Angabe des betreffenden Auswahlverfahrens an folgende Adresse: European Commission Recruitment Policy Unit MO 34 2/31 Auswahlverfahren COM/A/1/02, COM/A/2/02 oder COM/A/3/02 (bitte angeben!) B - 1049 Brussels Die Bewerbungsunterlagen könne auch per e-mail (inforecruitment@cec.eu.int), Fax (+322 295 74 88) oder telephonisch (+322 299 31 31) angefordert werden. |
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Pirker: Unionsbürgerschaft mit Inhalten füllen! Abbau von Barrieren für EU-Bürger ist dringend notwendig Straßburg (epp-pd) - "Die Unionsbürgerschaft sollte ein Baustein in Richtung europäischer Identität sein. Gegenwärtig bietet sie aber nur wenige Rechte an, wie die Teilnahme an Kommulwahlen und die Wahlen zum EP oder das Petitionsrecht. Das ist eindeutig zu wenig für eine gelebte Unionsbürgerschaft," stellt der österreichische Europaparlamentarier Dr. Hubert Pirker kritisch vor dem Plenum des Europäischen Parlaments fest. "Unsere politische Aufgabe muss es sein, die Unionsbürgerschaft mit Leben zu erfüllen, Barrieren abzubauen und die Rechte auszuweiten." Dem EVP-Fraktionsobmann im Ausschuss für Grundfreiheiten geht es vor allem um einen weiteren Abbau von Barrieren, die die Freizügigkeit und Aufenthaltsfreiheit von Unionsbürgern behindert, den Zugang zum Recht und Justiz nicht gewährleisten und insbesondere die Mobilität von Schülern, Studenten, Ausbildner behindern oder gar nicht zulassen. "Was helfen uns die besten Mobilitätsprogramme wie LEONARDO oder SOKRATES, wenn sie nicht wirklich vollziehbar sind, " so Pirker. Der ÖVP-Abgeordnete verlangt eine Erweiterung der Rechte für die Freizügigkeit und Aufenthaltsfreiheit der Unionsbürger und insbesondere die gegenseitige Anerkennung von Ausbildungs- und Universitätsabschlüssen. "Notwendig sind auch verstärkte Informationskampagnen in den Schulen, über die Informationsbüros des Europaparlaments und der Kommission in den einzelnen Mitgliedstaaten. "Unsere Bürger haben das Recht, optimal darüber informiert zu werden, wie sie ihre Rechte als Unionsbürger besser nützen können." "Die Europäische Politik muss noch sehr intensiv daran arbeiten, dass die Bürger unserer Mitgliedstaaten auch als Unionsbürger leben und sich als solche fühlen können," so Pirker abschließend. |
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Swoboda zu Europäischer Wiederaufbauagentur: Viele Probleme am Balkan
weiter ungelöst Wien (sk) - "Der Balkan ist momentan kein Hauptthema in den Medien, er kommt in der öffentlichen Wahrnehmung kaum noch vor. Dennoch: Die Probleme in dieser Region Europas bleiben vielfach ungelöst", erklärte der Leiter der SPÖ-Delegation und Mazedonien- Berichterstatter des Europäischen Parlaments Hannes Swoboda Mittwoch (04. 09.) vor dem Plenum in Strassburg. "Der Aufbau und die Stabilität in den wirtschaftlichen und politischen Strukturen lässt vielfach zu wünschen übrig." Der Europäischen Union komme die besondere Aufgabe zu, im Bereich grenzüberschreitender krimineller Aktivitäten aktiv zu werden. "Der Balkan ist nach wie vor eine Quelle und ein Durchgangsgebiet für gewisse negative Entwicklungen, wobei die diesbezügliche Nachfrage oft aus Westeuropa kommt - und die Ziele häufig ebendort liegen", erklärte Swoboda. Insbesondere dürfte die Aufmerksamkeit im Hinblick auf mögliche Entwicklungen extremistischer islamistischer Kräfte in dieser Region nicht nachlassen, schloss Swoboda. |
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Schierhuber: Rasche und effiziente EU-Hilfe für die Landwirtschaft
nach Flutkatastrophe Dank an EU-Institutionen und alle Helfer in schwerer Zeit Straßburg (epp-ed) - "Der Kommission, der Ratspräsidentschaft und allen Kollegen im Europäischen Parlament ist für ihre Solidarität, ihre Hilfsbereitschaft und vor allem ihr rasches Handeln bei der Bewältigung der Flutschäden mehr als nur herzlich zu danken", sagte die österreichische Europaparlamentarierin Agnes Schierhuber als Rednerin der ÖVP-Delegation bei der Aussprache im Europaparlament zur Hochwasserkatastrophe in Europa. Ausdrücklich lobte Schierhuber aber den unermüdlichen Einsatz aller freiwilligen Helferinnen und Helfer, der Freiwilligen Feuerwehr, des Roten Kreuzes und des Bundesheer. "Als Waldviertler Bäuerin komme ich selbst aus einer betroffenen Region in Niederösterreich und habe hier diesen übermenschlichen Einsatz aller erlebt", so Schierhuber. Mit großer Freude und Befriedigung nahm Schierhuber auch die Erklärungen der Kommission in Anschluss an die Plenardebatte zur Kenntnis, mit denen für die schwer getroffene Landwirtschaft weitreichende Unterstützungsmaßnahmen in Aussicht gestellt beziehungsweise bereits eingeleitet wurden. "Die Nutzung der Stillegungsflächen ist ein wichtiger Schritt, ebenso der verbilligte Verkauf von Futtergetreide aus Interventionsbeständen an die betroffenen Bauern, denn viele Wiesen sind auf Grund des nach wie vor hohen Grundwasserspiegels überflutet und das Futter für unsere Tiere wird knapp", so Schierhuber. Auch die Vorziehung der Auszahlung der Flächenprämien des kommenden Jahres in Höhe von 50 Prozent in das heutige Budgetjahr ist für die österreichische Bauernvertreterin eine sehr positive Maßnahme. "Da kommt in Summe ein Betrag von über 900 Millionen Euro zur Verfügung, den die Landwirte dringend benötigen." Die Studie des österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut beziffert die Schäden für Österreich auf über 7,5 Mrd Euro. Durch die Zerstörung vieler Betriebe und der Infrastruktur in diesen Regionen ist die Entwicklung dieser Gebiete um Jahre zurückgeworfen. "Das Europäische Parlament und die gesamte EU müssen aktive und rasche Hilfestellung für die Menschen leisten. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, um dieses unter Beweis zu stellen. Ich sehe dies auch als Chance für die EU. Es ist unsere Aufgabe für die Menschen auch oder gerade in schweren Zeiten da zu sein", betonte Schierhuber in ihrer Rede. Abschließend forderte Schierhuber die betroffenen Regierungen auf, im Zuge der Soforthilfe die nötigen mittel umgehend bereit zu stellen. "Ein unbürokratischer und transparenter Ablauf bei Auszahlung der Soforthilfen ist einer der wichtigsten Punkte. Ebenso wichtig ist aber auch die Einrichtung eines effizienten Katastrophenfonds für die Zukunft, der mit ausreichend Mitteln und klaren Kriterien versehen werden muß. Katastrophen wie diese können leider jeden von uns betreffen. Für die Zukunft müssen wir besser gerüstet sein", so Schierhuber abschließend. |
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Österreichische Europaparlamentarier gemeinsam für 1 Milliarde
Euro Soforthilfe für Hochwasseropfer
"Mit unseren Forderungen stoßen wir fraktions- und länderübergreifend auf großes Verständnis. In dieser schweren Situation, die nicht nur Österreich allein, sondern auch Deutschland, die tschechische Republik, die Slowakei und Ungarn betroffen hat, stehen wir im Europäischen Parlament Seite an Seite, um den Menschen schnell und direkt helfen zu können", so die österreichischen Europaparlamentarier abschließend. |
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Fischler: "Fundamentalopposition Eigentor für Bauern" Wien (eu-comm) - Anläßlich seines Besuchs zur Diskussion der Vorschläge zur Halbzeitbewertung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) am Montag (02. 09.) in Wien betonte EU Kommissar Franz Fischler, dass Änderungen im Fördersystem nicht nur im Interesse der Konsumenten, der Umwelt und des Tierschutzes seien, sondern im ureigensten Interesse der österreichischen Bauern. "Manche Bauernvertreter schießen sich mit ihrer Fundamentalopposition ein klassisches Eigentor. Sich taub zu stellen gegenüber den Erwartungen der Bürger und nur auf Abwarten zu setzen, dieser Schuß geht nach hinten los, weil so die Bauern die Unterstützung der Steuerzahler verlieren. Einen Vorschlag radikal abzulehnen, mit dem die österreichischen Bauern gewinnen, weil sie nach dem neuen Fördersystem unterm Strich mehr Geld bekämen als bisher - ich tue mir schwer, diese Logik nachzuvollziehen. Vor allem weil gerade die gestärkte ländliche Entwicklungspolitik den Bauern finanziell hilft sich auf die Erweiterung vorzubereiten. Ich möchte auch mit dem Missverständnis aufräumen, dass die Kommission den Agrarhaushalt kürzen wolle. Die Kommission hält Wort. Am vorgesehenen Budget bis 2006 ändert sich kein Komma, das Geld soll aber sinnvoller und effizienter verwendet werden", sagte der Kommissar. Fischler betonte, dass die Kommission in Zukunft nach dem Prinzip "Leistung und Gegenleistung" mehr Geld für Umweltprogramme, den Bio-Landbau, für die Modernisierung der landwirtschaftlichen Betriebe oder den Tierschutz zur Verfügung stellen wolle. "Das wird denjenigen Bauern zugute kommen, die Qualität produzieren, unsere wertvollen Landschaften erhalten oder mehr für die Umwelt tun wollen. Ist das nicht genau das, worin die Stärke der österreichischen Landwirtschaft besteht? Ich glaube, es leuchtet ein, dass es sinnvoller ist, unseren Bauern die Freiheit zu geben, das zu produzieren, was die Verbraucher wollen, ihnen aber gleichzeitig ein angemessenes Einkommen zu sichern, mit Direktzahlungen, die nicht an die Produktion, dafür aber an Umwelt-, Lebensmittelsicherheits- und Tierschutzstandards gekoppelt werden. Und ich denke es ist fairer, den Bauern ihre Zusatzleistungen in voller Transparenz direkt zu bezahlen, damit sie die hohen Anforderungen unserer Gesellschaft an die Agrarprodukte auch erfüllen können", so der Kommissar. "Mir geht es um die langfristige Absicherung der Direktzahlungen in der Gesellschaft, aber auch in der WTO. Denn produktionsabhängige Agrarförderungen werden in der WTO als handelsverzerrend eingestuft und werden mittelfristig gekürzt oder gar abgeschafft werden müssen. Und wie stünden unsere Bauern heute ohne diese Direktzahlungen da. Wie sähe ihr Einkommen aus, wo die Flut ihre Ernte zunichte gemacht hat? Unser Vorschlag zur Entkoppelung der Förderung verhindert nicht nur Anreize zur Überproduktion, sie gibt den Bauern auch wesentlich mehr Einkommensstabilität", so Fischler weiter. Um die ländliche Entwicklungspolitik finanziell ausbauen zu können, schlägt die Kommission vor, die Modulation in allen Mitgliedstaaten verpflichtend einzuführen. "Wir wollen die Direktzahlungen jährlich um 3% kürzen, bis nach sieben Jahren 20% erreicht werden. 5000 EUR pro Betrieb sind davon befreit. Für Österreich heißt das, dass über zwei Drittel aller Betriebe von der Modulation überhaupt nicht betroffen wären! Es ist völlig irreführend, die Modulation den Bauern als Kürzungsaktion zu verkaufen. Denn das so eingesparte Geld bleibt der Landwirtschaft erhalten, weil es in die ländliche Entwicklungspolitik umgeleitet wird. Damit hat ein Getreidebauer zB. die Möglichkeit einer zusätzlichen Förderung von Zertifizierungssystemen für Qualitätsprodukte und dadurch verbesserte Chancen bei der Vermarktung der Produkte. Wenn in einem Milchviehbetrieb die Kühe in einem entsprechenden Laufstall gehalten werden, kann der Betrieb zusätzlich von der Prämie für artgerechte Tierhaltung profitieren", betonte der Kommissar. "Es wird in Österreich auch gerne vergessen, daß wir die Interventionspreiskürzung beim Getreide mit erhöhten Direktzahlungen abfedern wollen oder zusätzlich 45 EUR /ha für den Anbau von Energiepflanzen zahlen", erklärte Fischler. Zur Flutkatastrophe sagte Fischler, dass diese viele Menschen, darunter auch unzählige Bauern in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg schwer getroffen habe. "Mit dem Vorschlag zur Einrichtung eines mit 500 Mio. bis 1 Mrd. EUR ausgestatteten Hilfsfonds für Natur-, Umwelt- und Technologiekatastrophen und der Neuzuweisung der Strukturfondsmittel in Deutschland und Österreich stellt die Kommission unter Beweis, dass wir es ernst meinen mit der Solidarität mit den Flutopfern. Wir haben alles in ihrer Macht stehende getan, um die negativen Folgen für die Landwirtschaft so gut als möglich abzufedern. Dazu gehört eine Verbilligungsaktion für Getreide, das die Bauern als Futtermittel verwenden können, die Möglichkeit Beihilfezahlungen vorzuziehen, stillgelegte Agrarflächen zur Nutzung freizugeben, um Produktionsausfälle auszugleichen oder die Umprogrammierung von ländlichen Entwicklungsprogrammen, um den Wiederaufbau mit Investitionsbeihilfen zu fördern." |
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AK zu Fischler: Richtung stimmt - Agrarreform muss aber noch weiter gehen
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