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Bartenstein: Beschäftigtenzahl nimmt im August weiter zu
Wien (bmwa) - Ende August ist bundesweit ein Anstieg der Beschäftigung (ohne geringfügige Beschäftigungsverhältnisse) um 9.890 (+0,3%) auf einen Wert von 3.230.820 festzustellen. Gleichzeitig ist im Bundesland Wien nach wie vor ein starker Rückgang der Beschäftigung zu verzeichnen (-8.451). Ende August ist auch auf Grund des anhaltenden Arbeitskräftezustroms die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich weiter angestiegen.
So waren 199.684 Personen arbeitslos vorgemerkt, das ist gegenüber Ende August des Vorjahres ein Anstieg um 16,6% oder 28.371 Personen. Geschlechtsspezifisch differenziert zeigt sich, dass die Frauenarbeitslosigkeit mit +10.104 (+11,9%) weiterhin geringer zunimmt als jene der Männer (+18.267;+21,2%).
International gesehen hat Österreich die drittbeste Arbeitslosenquote in der EU. Für den Juli 2002 (letzt verfügbarer Wert) weist EUROSTAT für Österreich eine Arbeitslosenquote von 4,1% aus. Damit liegt dieser Wert nach wie vor deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 7,7% (Wert für Juni). Lediglich Luxemburg mit 2,3% (Juni) und die Niederlande mit 2,8% (ebenfalls Juni) weisen eine niedrigere Arbeitslosenquote als Österreich auf.

Darüber hinaus zeigten sich Ende Juni am Arbeitsmarkt folgende Tendenzen:

Arbeitslosendauer
Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode ist im August 2002 mit 112 Tagen gegenüber dem Vorjahreswert gesunken (116 Tage). Gegenüber dem Juli 2000 ist sie sogar um 26 Tage gesunken.

Langzeitarbeitslosigkeit
Ende August waren 13.208 Personen länger als ein Jahr vorgemerkt. Damit liegt ihre Zahl über dem Wert vom August 2001 (+3.120 bzw. +30,9%), allerdings nach wie vor deutlich unter dem vergleichbaren Wert des Jahres 2000 (und zwar um 4.157 bzw. rund 31%). Die Zahl der über 6 Monate vorgemerkten Arbeitslosen liegt mit 46.267 derzeit um 11.477 (+33,0%) über dem Vorjahreswert. Der Anstieg hat sich damit, wie bereits in den letzten zwei Monaten, weiter leicht abgeschwächt.

Jugendliche
Während die Arbeitslosigkeit der 15- bis 18-jährigen Jugendlichen mit 4.430 gegenüber dem Vorjahr nur um 6,1% oder 253 anstieg, entfiel der überwiegende Teil der Zunahme weiterhin auf die 19- bis 24-Jährigen (+5.339 bzw. +23,1% auf 28.409). Im EU-Durchschnitt betrug die Jugendarbeitslosenquote 15,5% (Juni). Österreich weist mit einer Quote von 7% nach den Niederlanden (5,7% im Juni) nach wie vor die zweitniedrigste Jugendarbeitslosenquote in der Gemeinschaft aus, gefolgt von Irland (8,3% im Juli), Dänemark (8,4%) und Luxemburg (9,5%) (jeweils im Juni).

Lehrstellenmarkt
Die Zahl der Lehrstellensuchenden lag Ende August mit 8.489 um 387 (+4,8%) leicht über dem Wert des Vorjahres. Allerdings ist gleichzeitig auch die Zahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Lehrstellen zurückgegangen: 3.252 (-671 oder -17,1%)

 
Zunahme der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen stieg um 5.418 (+14.3%) auf 43.213. Dabei hat vor allem die Zahl der 50- bis 54-Jährigen mit 1.081 (+5,4%) deutlich unterdurchschnittlich zugenommen. Die Arbeitslosigkeit der 55- bis 59-Jährigen stieg mit 3.157 (+21,1%) über dem Bundesmittel an. Dem steht jedoch nach wie vor ein - relativ betrachtet - kräftiger Anstieg bei den über 60-Jährigen gegenüber (+1.180 oder +41,0% auf 4.060), welcher neben demographischen Faktoren auf die geänderten Zugangsbestimmungen in die vorzeitige Alterspension und den entsprechen-den Begleitmaßnahmen im Arbeitslosenversicherungsgesetz zurückzuführen ist.

Entwicklung nach Branchen
Die eher zögerliche Konjunkturerholung im 1. Halbjahr (gedämpfte Entwicklung in der Sachgütererzeugung und der Binnennachfrage, rückläufige Bauproduktion) kommt auch in der Arbeitsmarktentwicklung zum Tragen. In der Folge ist Ende August ein leicht beschleunigter Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Sachgütererzeugung um 6.912 (+21,5%) auf 39.052 zu verzeichnen. Im Bauwesen hat sich die Zunahme mit 2.719 (+12,5%) auf 24.555 hingegen leicht abgeschwächt. Zuwächse verzeichnen Ende August auch eine Reihe von Branchen des Dienstleistungsbereiches. Ähnlich den Vormonaten nimmt dabei die Arbeitslosigkeit im Bereich Handel/Instandhaltung mit 4.046 (+11,6%) erneut verlangsamt zu. Der Anstieg bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen beträgt 2.111 (+18,7%), im Verkehr- und Nachrichtenwesen 1.125 (+15,1%) und bei den sonstigen öffentlichen und privaten Dienstleistungen beträgt die Zunahme 1.932 (+22,1%). Mit +12,4% (+2.540) steigt die Zahl der vorgemerkten Personen im Fremdenverkehr nach wie vor deutlich unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Entwicklung in den Bundesländern
Die Arbeitslosigkeit stieg weiterhin in allen Bundesländern. Mit +8.730 (+14,2% auf 70.345) stieg sie in Wien nunmehr leicht unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt. Dennoch trägt die Bundeshauptstadt damit rund 31% des Gesamtanstiegs. Prozentuell betrachtet fiel die Zunahme in Salzburg mit +25,5% (+1.712 auf 8.426) vor Vorarlberg (+24,9% bzw. +1.310 auf 6.597), Niederösterreich (+18,3%; +5.346 auf 34591), Oberösterreich (+17,9% bzw. +3.624 auf 23.815) und der Steiermark (+17,9% bzw. +4.324 auf 28.419) am stärksten aus. Eine leicht unterdurchschnittliche Zuwachsrate verzeichnete dagegen Kärnten (+16,2%; +1.684 auf 12.070). Das Burgenland liegt mit +10,7% (+577 auf 5.988) ebenso wie Tirol (+12,7%; +1.064 auf 9.451) - wie bereits im Vormonat - relativ deutlich unter dem gesamtösterreichischen Anstieg.

 
Arbeitslosigkeit nach Ausbildungskategorien
In allen Ausbildungskategorien sind im Jahresabstand Zunahmen der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Der stärkste Anstieg ist bei Personen mit Lehrabschluss (+9.572 oder +16,2% auf 68.560) sowie bei Personen mit Pflichtschulabschluss festzustellen (+9.417 oder +13,6% auf 78.439). Bei arbeitslosen Personen, die über keine abgeschlossene Schulausbildung verfügen, hat sich der Bestand im Vergleich zum Vorjahr um 1.173 (+16.7%) auf 8.176 erhöht. Auf diese drei Ausbildungskategorien entfallen damit rund 71% des Gesamtanstiegs. Hingewiesen sei nur kurz, dass insbesondere auch Absolventen höherer Schule (insbesondere z.B. AHS, HTL, und HAK) deutlich überdurchschnittliche Zuwachsraten der Arbeitslosigkeit aufweisen

Schulungen des Arbeitsmarktservice
Die Schulungsaktivitäten des Arbeitsmarktservice lagen im August neuerlich - und bei steigender Tendenz - über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der in Schulung befindlichen Personen lag mit 31.353 um 5.103 (+19,4%) über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Ungefähr ein Drittel des Anstieges entfiel dabei auf jugendliche Schulungsteilnehmer (15- bis 25-Jährige). Mit Ausnahme von Kärnten und Vorarlberg expandieren die Schulungen in den restlichen Bundesländern. Besonders ausgeprägt stiegen sie in Wien (+33,2% bzw. +2.640), in der Steiermark (+25,0% bzw. +1.306), und in Salzburg(+21,4% bzw. +148). Die Schulungsteilnehmer rekrutieren sich schwerpunktmäßig aus den Berufsgruppen Büroberufe (5.757), Metall-/Elektroberufe (4.179) Hilfsberufe (3.885) sowie Handel (3.797). Aus diesen Berufsgruppen ergeben sich damit rund 56% aller in Schulung befindlichen Personen.