Personalia der Woche vom 10. 09. bis 16. 09. 2002

   
 LH Pröll überreicht NÖ-Kulturpreise 2002
Künstler schaffen Identität und Identifikation
St. Pölten (nlk) - Im Festspielhaus in St. Pölten wurden am Samstag (14. 09.) Abend wieder die "kreativen Köpfe" Niederösterreichs vor den Vorhang gebeten. Im Rahmen eines großen Gala-Abends, an dem nahezu 1.000 Gäste teilnahmen, überreichte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Kulturpreise 2002; insgesamt wurden von einer Fachjury sieben Würdigungspreise und 13 Anerkennungspreise in sieben Sparten (Bildende Kunst, Literatur, Musik, Architektur, Medienkunst, der Sonderpreis Musikvermittlung sowie Volkskultur- und Kulturinitiativen) vergeben.
Niederösterreich könne stolz sein auf den Ideenreichtum und die Innovationskraft seiner Künstler und auf die künstlerische Vielfalt und das kreative Potential im Land, betonte Pröll. "Künstler schaffen Identität und Identifikation und sie fördern in unserer heutigen technisierten Zeit die Kommunikation von Mensch zu Mensch". Eine Gesellschaft entwickelt sich weiter, wenn sie aufgeschlossen, weltoffen und tolerant ist. Man dürfe jedoch nicht der Gleichmacherei unterliegen, denn "Europa hat nur dann eine Chance, wenn auch die kleine überschaubare Einheit eine Chance hat", sagte der Landeshauptmann. Lob fand er auch für den heute stattfindenden landesweiten dritten NÖ-Kulturtag, der vielen Menschen die Möglichkeit biete, "mit dem kreativen Schaffen in Berührung zu kommen". Zudem bekenne sich Niederösterreich zur Vielfalt, zur Freiheit und zur Finanzierbarkeit der Kunst und Kultur. Diese Partnerschaft soll auch die Kulturpreisverleihung zeigen. "Ihre Schaffenskraft ist unserer Chance zum Erfolg", meinte Pröll in Richtung der Preisträger.

 
Premio Flaiano für Peter Kuon
Salzburg (uni) - Peter Kuon, Professor für Romanische Philologie an der Universität Salzburg, erhielt in Pescara den 2002 erstmals auch in der Sparte Italianistica" vergebenen Premio Flaiano, einen der wichtigsten italienischen Preise für Literatur, Kino, Theater und Fernsehen.
Prämiert wurde das von ihm herausgegebene Buch „Corpi / Körper - Körperlichkeit und Medialität im Werk Pier Paolo Pasolinis“, Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main, 2001, für seine „methodologische Originalität und interdisziplinäre Fragestellung“. Der Band ist Ergebnis einer Veranstaltungsreihe an der Universität Salzburg. Im Frühjahr 1999 wurden in Salzburg die Filme von Pier Paolo Pasolini in Originalfassung und seine Zeichnungen und Gemälde in einer Ausstellung gezeigt. Das Teatro italiano der Uni Salzburg brachte szenische Lesungen seiner Gedichte. Eine wissenschaftliche Tagung beschäftigte sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Film, Literatur, Musik und Bildender Kunst im Werk Pier Paolo Pasolinis.
Mit dem Premio Flaiano, wurden für ihre Forschungsleistungen im Bereich Italienistik 2002 neben Kuon auch Daniela Amsallem, Frankreich, Éanna Ó’Ceallacháin, Irland, sowie Joanna Ugniewska, Polen, ausgezeichnet.

 
Jubiläumsfeier für Kardinäle König und Krätzl im Rathaus
Häupl: Gründervater eines neuen Europa
Wien (rk) - Das Wiener Rathaus war am Freitag (13. 09.) Abend Schauplatz einer würdigen Feier anlässlich des Goldenen Bischofsjubiläums von Kardinal Dr. Franz König, Ehrenbürger der Stadt Wien und des 25-Jahr-Jubiläums als Bischof von Weihbischof Dr. Helmut Krätzl, Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien. Bürgermeister Dr. Michael Häupl , der zu dieser Feierstunde eingeladen hatte, betonte besonders die Verdienste von Kardinal König um die Verständigung innerhalb der österreichischen Gesellschaft und mit dem Osten Europas.
Immer sei die Suche nach dem Miteinander ein Leitmotiv Königs gewesen, dies habe sich in seinen Kontakten mit allen politischen und gesellschaftlichen Strömungen, mit anderen Konfessionen und Ethnien gezeigt. Das Wirken Königs wie auch Krätzls, so Häupl, hat zu einer dauerhaften Aussöhnung zwischen einstmals einander in Sprachlosigkeit und Feindschaft gegenüberstehenden Lagern geführt. Beiden Kirchenmännern sowie weitblickenden politischen Verantwortungsträgern der vergangenen Jahrzehnte ist es zu danken, dass Königs Wort, er sei Kardinal aller Katholiken dieses Landes, noch während der Aktivzeit Königs gelebte Wirklichkeit wurde. Mit seinem Werben um mehr Verständnis für die Kirchen des Ostens wurde er zu einem geistigen Gründervater des wichtigsten europäischen Projekts, der Erweiterung und Vervollständigung der Europäischen Union. Als Symbol der Verständigung über Grenzen hinweg habe König und ebenso Weihbischof Krätzl Barrieren überwunden. In diesem Sinn mögen beide uns noch lange vorangehen, schloss der Bürgermeister.
Der Feier wohnten Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, Nationalratspräsident Dr. Heinz Fischer, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und weitere Spitzen der Politik sowie Kardinal Dr. Christoph Schönborn und höchste Vertreter des Klerus aus dem In-und Ausland, darunter der unierte Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham, die Kardinäle Friedrich Wetter aus München und Laszlo Paskai aus Budapest und der Grazer Bischof Egon Kapellari sowie der Innsbrucker Altbischof Dr. Reinhold Stecher bei, der die Ferstrede hielt. Kardinal Schönborn als Begrüßungsredner betonte die Leistungen von Kardinal König und Weihbischof Krätzl als Brückenbauer. Altbischof Stecher fand die Metapher des Wegweisers, wie er ihn bei einer Wanderung vor der Innsbrucker Nordkette gesehen habe, für das Wirken der beiden Jubilare. Als Wegweiser hätten Kardinal König und Kardinal Krätzl stets den Blick in die Weite, auch zu anderen Religionsgemeinschaften gewiesen, stets gerade und fest im eigenen Glauben stehend - und das in Bescheidenheit am Wegrand verweilend, in ihrer Botschaft allen Menschen verständlich und nicht zuletzt mit der Gabe des Humors gesegnet, im Bild des Wegweisers ein kleiner, auf diesem sitzender, singender Bergfink.

König: alle Menschen suchen Antworten auf die Fragen des Lebens
Kardinal König verwies zunächst auf das gute Verhältnis der Kirche und der Stadt Wien, das sich auch in dieser Feierstunde zeige.Generell sei es wichtig, aufeinander zuzugehen, innerhalb der Gesellschaft, der christlichen Kirchen, im Dialog mit den anderen Religionen und Völkern. Alle Menschen suchten schließlich die Antworten nach den großen, den letzten Fragen des Lebens : "Woher komme ich?", "Wohin gehe ich?", "Was ist der Sinn meines Lebens?" Aus diesen Fragen sei ersichtlich, dass die Religion zum Wesen des Menschen gehöre, schloss König.
Im Rahmen des Festaktes wurden auch auf in Form eines Flügelaltars gestalteten Bildwänden zwei Videozuspielungen zu Ehren der beiden Jubilare gezeigt. Die Gestaltung de Beiträge haben die Redakteure Norbert Steidl, Christian Rathner und Mag. Barbara Krenn der ORF-Redaktion Religion unter der redaktionellen Leitung von Ernst Wolfram Marboe vorgenommen.

 
Friedrich Achleitner erhält hohe Auszeichnung
Wien (rk) - Friedrich Achleitner, Architekturkritiker und ehemaliges Mitglied der "Wiener Gruppe", erhält am Freitag im Wiener Rathaus das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien". Die Verleihung nimmt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny vor, die Laudatio hält Dietmar Steiner, Direktor des Architekturzentrum Wien.
Die Ehrung findet am Freitag (13. 09.) im Stadtsenatssitzungssaal im Wiener Rathaus statt.
Friedrich Achleitner wurde 1930 in Schalchen, Oberösterreich, geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er in der Meisterklasse Clemens Holzmeister sein Architekturdiplom erwarb. Anschließend studierte er Bühnenbild bei Emil Pirchan und arbeitete gleichzeitig als freischaffender Architekt. In diese Zeit fiel die Umgestaltung der Rosenkranzkirche Hetzendorf, die er gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Johann Georg Gsteu plante.
Ende der 50er bildete Friedrich Achleitner gemeinsam mit H.C. Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm und Oswald Wiener die Wiener Gruppe", die bedeutendste Avantgardeformation nach 1945. Friedrich Achleitner spielte mit seinen reduzierten Dialektgedichten, seinen Konstellationen und Montagen innerhalb der Wiener Gruppe eine prägende Rolle.
1962 bis 1972 war er Architekturkritiker der Tageszeitung "Die Presse"; in dieser Zeit verfasste er an die 470 Artikel.
Neben der Architekturpublizistik und Architekturkritik wandte sich Friedrich Achleitner als Hochschulprofessor der Architekturtheorie zu; erst an der Akademie der bildenden Künste, ab 1983 an der Hochschule für Angewandte Kunst, wo er bis zu seiner Emeritierung im 1998 unterrichtete.
Als Architekturpublizist und Poet kann Friedrich Achleitner auf ein umfangreiches Werk verweisen. Seine wichtigsten literarischen Veröffentlichungen sind "hosn, rosn, baa" (gem. mit H.C. Artmann und Gerhard Rühm), die Werkdokumentation prosa, konstellationen, montagen, dialektgedichte, studien", der experimentelle Text "quadratroman" und "KAAS", Dialektigedichte, die 1991 im Residenz Verlag erschienen sind.
Seine Arbeiten über Architektur prägten die Diskussion der letzten zwanzig Jahre. Aus seinem Gesamtwerk ragt die Österreichische Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts" heraus, ein Nachschlagwerk in mehreren Bänden.
Der Doyen der Architekturkritik erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1985 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik, 1990 den Preis der Stadt Wien für Kulturpublizistik und 1995 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.

 
 "Leopold" in fünf Kategorien und "Ehren-Leopold" vergeben
Für besondere Leistungen in und für Niederösterreich
Baden (nlk) - Außergewöhnlicher Rahmen für eine außergewöhnliche Veranstaltung: Das Congress Casino in Baden war der Dienstag (10. 09.) Abend Schauplatz der diesjährigen „Leopold“-Verleihung, eine Auszeichnung, die zum dritten Mal in fünf Kategorien für besondere Leistungen für und in Niederösterreich von den NÖ Nachrichten vergeben wurde.
Unter den zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport etc. befand sich auch Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop, die in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der aus aktuellen bundespolitischen Anlässen nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen konnte, die Patenschaft in der Kategorie „Unsere Zukunft“ übernommen hatte. In dieser Kategorie werden vor allem innovative Schülerprojekte gewürdigt. Für sie habe die Jugend mit ihren Beiträgen einmal mehr bewiesen, wie kreativ, innovativ und engagiert sie ist, wenn sie nicht nur gefördert, sondern auch gefordert wird. Der Preis in dieser Kategorie ging an die Schüler des Realgymnasiums Horn für das Projekt „Sonnenenergie“. Nachfolgend die weiteren Preisträger:
In der Kategorie „Kultur“ ging der Preis an Karl Heinz Essl jun., ein innovativer zeitgenössischer Komponist aus Klosterneuburg, der weit über die Grenzen Niederösterreichs hinaus Beachtung findet.
Besonders gewürdigt wurde auch das Lebenswerk von Kommerzialrat Rudolf Leiner, der in der Kategorie „Wirtschaft“ den „Leopold“ erhielt. Leiner ist Gründer und Seniorchef der Leiner/Kika-Gruppe, das Unternehmen hat heute 30 Betriebe und über 6.500 Mitarbeiter.
Die Auszeichnung in der Kategorie „Courage“ erhielt der Verein „Higus“ aus Ybbs. Dieser private Hochwasserschutzverein versucht seit Jahren an Hand von Eigeninitiativen einen Teil der historischen Altstadt von Ybbs vor kleinen und mittleren Hochwässern zu schützen.
In der Kategorie „Sport“ entschied sich die Jury abermals für Michaela Dorfmeister, die in der vergangenen Saison als erste Niederösterreicherin den Gesamt-Skiweltcup gewonnen hat. Ihre sportlichen Erfolge wurden bereits im Vorjahr und im Jahr 2000 mit einem „Leopold“ gewürdigt.
Außer der Reihe und als Dank und Anerkennung gab es außerdem für die Einsatzorganisationen für ihre Hilfe im Zuge der Hochwasserkatastrophe im August dieses Jahres einen „Ehren-Leopold“. Die Preise wurden stellvertretend für alle Helfer dem Militärkommandant von Niederösterreich, Brigadier Hans Culik, dem Landesfeuerwehrkommandant Wilfried Weissgärber und dem Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Friedrich Eigenschink, überreicht.

 
Höfler wird Chef über Bundesheer-Auslandseinsätze
Wien (bmlv) - Verteidigungsminister Herbert Scheibner hat Brigadier Günter Höfler am Dienstag (10. 09.) zum Chef des Kommandos für Internationale Einsätze (KdoIE) bestellt. Der 49-jährige Generalstabsoffizier leitete schon seit 1999 das bisherige KdoIE. Das neue Kommando wird von Graz aus für alle Bundesheer-Einsätze im Ausland zuständig sein.
Die Ausbildung und Vorbereitung für Auslandseinsätze bleibt weiterhin in der Wallensteinkaserne in Götzendorf. „Die neue Struktur ist eine Antwort auf die derzeitigen und die erwartbaren Aufgaben im internationalen Bereich", erläutert Höfler. Der Offizier hat das neue Konzept selbst entworfen.
Der Steirer Günter Höfler kam 1971 zum Bundesheer. Nach seiner Generalstabsausbildung in Wien absolvierte er u.a. die US-Generalstabsausbildung in Fort Leavenworth (Kansas/USA). Nachdem Höfler 3 Jahre als Institutsleiter an der Theresianischen Militärakademie in Wr. Neustadt für die Offiziersausbildung verantwortlich war, avancierte er 1995 zum ersten österreichischen Militärattaché bei der NATO in Brüssel. Seit 1999 war Brigadier Höfler an der Spitze des "alten" KdoIE.

 
 Hohes Landes-Ehrenzeichen für Waltraut Haas und Erwin Strahl
LH Pröll: Künstlerehepaar steht für gelebte Harmonie
St. Pölten (nlk) - Als Werbeträger und Botschafter Österreichs und Niederösterreichs weit hinaus in die Welt bezeichnete Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Montag (09. 09.) in St. Pölten Waltraut Haas und Erwin Strahl anlässlich der Überreichung des "Großen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich".
Für den Landeshauptmann steht das Künstlerehepaar für gelebte Harmonie auf der Bühne wie auch privat - sie sind seit nahezu 40 Jahren verheiratet -, das zudem das typische Österreichische verkörpert: Liebenswürdigkeit, Charme, Genussfreudigkeit, Schwung, Musikalität und Patriotismus. Gerade in der heute technikverliebten Zeit und im größer werdenden Europa brauche es derartige Kommunikatoren und derartige Symbole, an denen man sich orientiere könne. Unbestritten seien auch ihre Verdienste um die heute weltberühmte Wachau. Filme wie "Mariandl" oder "Hofrat Geiger" hätten wesentlich zur Bekanntheit dieser Region beigetragen, sie seien die Grundlagen für touristischen Initiativen gewesen. Mit der Verleihung dieses Ehrenzeichens wolle Niederösterreich außerdem signalisieren, dass dem Land künstlerisches Ambiente, künstlerische Vielfalt und herausragende Künstlerpersönlichkeiten ein besonderes Anliegen sind. Haas wie auch Strahl haben u.a. in zahlreichen deutsch-österreichischen Filmen mitgewirkt und sind in vielen Theatern in Österreich und in Deutschland auf der Bühne gestanden. Der heutigen Ehrenzeichenverleihung wohnten auch zahlreiche Freunde, Weggefährten und Kollegen bei.