Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 10. 09. bis 16. 09. 2002

   
KulturKontakt Austria präsentiert: "Piroschkarev"
Am 13. September 2002 im "quartier21" des Wiener MuseumsQuartiers
Wien - Den neuen Pavillon "Piroschkarev" im "quartier21" des Wiener MuseumsQuartiers eröffnet KulturKontakt Austria am 13. September 2002, um sich auf 50 Quadratmetern und zwei Ebenen im "transeuropa"-Trakt zu präsentieren. Das Eröffnungsprogramm vom 13. bis 15. September bietet ein vielfältiges Kunst-, Musik- und Kulinarikangebot.
Mit "Piroschkarev" öffnet KulturKontakt Austria ein Fenster nach Ost- und Südosteuropa, um das zeitgenössische Kulturschaffen dieser Regionen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Der neue Raum schafft ein Forum für europapolitische Kunstdiskurse sowie für Begegnungen mit zeitgenössischen KünstlerInnen aus dem "neuen Europa". Das inhaltliche Konzept umfasst zwei Angebotsleisten: "ArtPoint" sowie "EastPointInfo".

Programmleiste "ArtPoint"
Unter dem Motto "ArtPoint" stellt KulturKontakt Austria monatlich in Österreich KünstlerInnen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa vor, die den zur Verfügung stehenden Raum frei gestalten. Anlässlich der Eröffnung von "Piroschkarev" gastieren Lia und Dan Perjovschi mit dem Projekt "Working Title" vom 13. September bis 22. Oktober 2002 in Wien. Das rumänische Künstlerpaar präsentiert aktuelle Arbeiten, die das Thema Kommunikation und Fragen der nationalen Identität in der postkommunistischen Ära reflektieren. Die Funktionsweisen des westlichen Kunst-marktes sowie die Rolle osteuropäischer Künstler in diesem Zusammenhang sind ebenfalls Gegenstand ihrer Arbeiten. Ausgestellt werden eine aktuelle Fotoserie, Videoinstallationen und Zeitungsprojekte. Lia und Dan Perjovschi verstehen sich als Reisende zwischen den Welten - ein Umstand, der das Thema ihrer Installation entscheidend bestimmt. Unter dem Motto "Every trip to the West starts with a stop in Vienna" wird ihre Arbeit unter anderem ihre besondere Beziehung zu Wien visualisieren.
Mit einer Ausstellung des slowakischen Fotografen Miro Svolik trägt "Piroschkarev" vom 29. Oktober bis 28. November als "Außenstelle Wien" dem gleichzeitig in Bratislava statt findenden "Monat der Fotografie" Rech-nung. Interessierte werden sich umfassend über das Programm des Foto-Festivals informieren kön-nen. Außerdem geplant ist die Organisation einer geführten Tagesbusreise nach Bratislava, wo Vaclav Macek, Begründer des "Monats der Fotografie" und Herausgeber der Fotozeitschrift "imago", das Festivalprogramm persönlich vorstellt.
Der "Monat der Fotografie" wird von der "FOTOFO Foundation", einer Non-Profit-Organisation in Bratislava, organisiert. Das Foto-Festival findet seit 1990 jährlich statt und präsentiert Arbeiten von rund 40 Foto-KünstlerInnen weltweit, wobei jenen aus Zentral- und Osteuropa besondere Aufmerksamkeit gilt. Als Ausstellungsorte fungieren Galerien, Museen und der öffentliche Raum. Das Festival wird von Workshops, Konferenzen und Symposien begleitet.
Die Präsentation der bulgarischen Multimedia-Künstlerin Elena Panayotova vom 5. Dezember 2002 bis 9. Jänner 2003 setzt den Schlussakzent des "ArtPoint"-Programms dieses Jahres. Sie nahm an internationalen Festivals, Symposien und Konferenzen teil. Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und bei Ausstellungen in ganz Europa und den USA gezeigt.

Programmleiste "EastPointInfo"
Herzstück der Programm- bzw. Informationsleiste "EastPointInfo" ist die in dieser Art bisher einzigartige Internet-Kulturdatenbank "cee-culture.info". Sie macht für Interessierte über 800 Institutionen und Netzwerke zur Kultur in 19 Ländern Mittel- Ost- und Südosteuropas per Mausklick verfügbar, bietet einen umfassenden Überblick über institutionelle Zusammenhänge in der Kulturszene oben genannter Länder und unterstützt Kunst- und Kulturschaffende dabei, dort Partner zu finden.
Weiters bietet ein Terminal rund um die Uhr Zugang zum KulturKontakt-Internet-Portal: Zusätzlich zur Kulturdatenbank "cee-culture.info", der KulturKontakt-Homepage und "e-reporter", einer Jugend-Homepage zum Thema EU-Osterweiterung, werden jederzeit abrufbare Online-Informationen zum jeweils aktuellen "Piroschkarev"-Programm geboten. Darüber hinaus gibt es Informationen über die Kultur-Kontakt-Aktivitäten auf dem Gebiet der Kunst- und Kulturkooperation, z.B. über das Artistsin-Residence-Programm und die Kunst- und Kultursponsoring-Workshops.

"Piroschkarev" - Idee und Konzept
Befangenheit und Distanz sind heute, mehr als zwölf Jahre nach der Wende, immer noch bestimmende Merkmale in der Diskussion über die Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Mit "Piroschkarev" soll das Wissen über den Osten und Südosten Europas vertieft werden - ein Anliegen, das Kultur-Kontakt Austria angesichts der bevorstehenden EU-Osterweiterung wichtiger denn je scheint. Die Bezeichnung "Piroschkarev" macht das Ziel des Auftritts im "quartier 21" transparent: die Revision bzw. Reflexion westlicher Klischees über diese Regionen. Topographisch betrachtet, markiert "Piroschkarev" im "transeuropa"-Trakt des Museumsquartiers den Aus-gangspunkt nach Ost- und Südosteuropa.

Ein Projekt von:
KulturKontakt Austria
Spittelberggasse 3, 1070 Wien,
Tel. ++43 / (0)1 / 523 87 65-25, FAX-DW 20
Internet:
http//www.kulturkontakt.or.at
Öffnungszeiten (ab 14. September): täglich, 10:00 - 20:00 Uhr

 
 Sudan-Matinee auf der Schallaburg
Martin L. Hansal – ein vergessener Österreicher
Schallaburg (nlk) - Im Rahmen der Ausstellung „Sudan – Arabien und Schwarzafrika am Nil“ steht am Sonntag, 15. September, um 11 Uhr auf der Schallaburg eine interessante Matinee auf dem Programm. Die Historikerin Dr. Gertraud Maria Mühlbach setzt sich mit einer Lesung auf die Spuren eines vergessenen Österreichers, der im 19. Jahrhundert im Sudan gelebt und gewirkt hat.
Martin Ludwig Hansal brachte es vom Lehrer an der Missionsschule in Khartoum zum k.u.k. Konsulatsverwalter und Doyen der in Khartoum ansässigen europäischen Kolonie, machte sich aber auch als Reiseschriftsteller, politischer Berichterstatter, Musiker und Wissenschafter einen Namen. Nach der Erstürmung Khartoums durch die aufständischen Truppen des Mahdi im Jänner 1885 kam er – ebenso wie der britische Generalgouverneur, der griechische und der amerikanische Konsul – auf tragische Weise ums Leben.

 
Ocean Men - Tauchen jenseits der Grenzen
Wien (imax) - Ocean Men entführt mit atemberaubenden Unterwasseraufnahmen und verzaubernder Musik in eine Welt, die bisher den Freedivern vorbehalten war. Der Film blickt in die Seelen der beiden Taucher und lässt die Zuschauer die unstillbare Sehnsucht mitempfinden, in die Tiefen der Ozeane einzutauchen.
Extravagante 3D-Composting-Grafiken simulieren eine Reise in die Körper der Taucher und zeigen die Ursprünge des Tauchreflexes, den jeder Mensch in sich trägt und den wir mit den Meeressäugern gemein haben.
Ocean Men - das ist die faszinierende Geschichte zweier Taucher und ihrer einzigartigen Beziehung zum Meer. Pipin Ferreras und Umberto Pelizzari, die weltbesten im Freediving - mit nur einem Atemzug tauchen sie in die unendlichen Tiefen des Meeres hinab.
Die 160-Meter-Marke haben sie bereits überschritten, doch die Reise in die Tiefe geht immer weiter. Ihre Passion wird getragen von dem Willen, die eigenen physischen Grenzen zu überwinden. Was sie vereint, ist ihre kompromisslose Liebe zum Meer. Pipin ist der No Limits-Mann, den es in die größten Tiefen treibt. Umberto, der Purist, möchte eins werden mit dem Element Wasser.
Der Vater des Freediving, die lebende Legende Jacques Mayol, führt uns in die Geschichte dieser außergewöhnlichen Männer ein. Die natürliche Beziehung zwischen Mensch und Wasser beginnt bereits im Mutterleib. Neun Monate ist der werdende Mensch vom Wasser umgeben.
Freediving ist die ursprünglichste Form des Tauchens. Die ersten historischen Belege findet man bereits in der Steinzeit. Berufe wie Schwammtaucher und Speerfischer sind die historischen Vorläufer des heutigen Freediving-Sports.
Auf der Großbildleinwand begleiten wir sie auf ihren Tauchgängen zu den aufregendsten Orten des Ozeans, während sie ihren Körper und ihren Geist auf Tiefen von mehr als 150 Meter vorbereiten. Die extrem lebensnahe Darstellung im Großbildformat mit ihren atemberaubenden Filmaufnahmen und hinreißender Musik vermittelt dem Betrachter den Eindruck, selbst in die tiefblaue Welt von Gefahr und unbeschreiblicher Schönheit hinabzugleiten.
Informationen: http://www.oceanmen.com

 
Internationale Haydntage in Eisenstadt
Stardirigent Adam Fischer ist begeistert über den Probenverlauf und freut sich auf hervorragende Aufführungen
Eisenstadt (mag) - Am 12. September eröffneten die Haydn Festspiele im Schloss Esterházy ihre Internationalen Haydntage mit der Premiere der Oper „La vera costanza“. Adam Fischer, mittlerweile international von allen grossen Opernhäusern der Welt wie New Yorker Met, Wiener Staatsoper, Mailänder Scala oder Bayreuth begehrter Dirigentenstar kehrt wieder nach Eisenstadt zurück.
Und das sehr gerne, wie er bestätigte: „nirgendwo sonst hat man solch hervorragende Voraussetzungen, eine Oper mit den Sängern, dem Regisseur und dem Orchester so gut vorzubereiten wie bei den Haydn Festspielen in Eisenstadt.“ Die intime Proben-Atmosphäre, die das Ensemble während der einmonatigen Probephase fest zusammenwachsen lässt, ist Voraussetzung und Garant für Aufführungen auf höchstem Niveau, meinte Adam Fischer in Vorfreude auf die Aufführungen begeistert. In der Tat lassen das international besetze Sängerensemble und die Österr.-Ungar. Haydn Philharmonie unter der Leitung von Adam Fischer sowie die Regie von Star Regisseur Philipp Himmelmann exzellente Aufführungen im intimen Rahmen des Haydn Saals auf Schloss Esterházy erwarten.
Die Premiere am 12. September war ausverkauft, doch für folgende Vorstellung und Konzerte während der Haydntage sind noch vereinzelte Restkarten erhältlich: „La vera costanza“ am 17.9. sowie für die Konzerte vom Ensemble Baroque de Limoges (13.9.) und des belgischen Spitzenorchesters „Prima la musica“ (20.9.).
Aufgrund der enormen Nachfrage wird die Abschlussmatinee am Sonntag, 22.9. mit Adam Fischer und der Österr,-Ungar. Haydn Philharmonie mit dem selben Programm um 15.30 Uhr wiederholt, für dieses Konzert sind für Schnell-Entschlossene noch Restkarten zu haben.
Ebenso werden wegen der grossen Nachfrage Bühnensitze für den Gala-Liederabend mit Startenor und „singer of the year“ Ramón Vargas am 14.9. eingerichtet. Für diesen österreichweit einzigen Liederabend mit Ramón Vargas sind dadurch auch noch vereinzelte Restkarten zu ergattern.
Das detaillierte Programm finden Sie unter www.haydnfestival.at

 
6. Greiner Kunsthandwerksmarkt
Grein (lk) - Am 14. und 15. September ist es wieder soweit! Die historische Innenstadt von Grein – der Stadtplatz und die angrenzenden Straßenzüge - wird zum Marktplatz für Kunsthandwerk umfunktioniert. Rund 60 Aussteller aus Österreich und dem benachbarten Ausland werden erwartet.
Neben Gebrauchs- und Dekorationsartikeln (Glas, Textil, Holz, Keramik, Leder, Stein u.a.) aus allen Sparten der Handwerkskunst wird auch heuer wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Jung und Alt geboten.
Ein Straßenkünstler mit Einrad und Jonglagevorführung, ein Kinderprogramm mit Spielestationen sowie offene Werkstätten, in denen die Erzeugung von verschiedenen Gegenständen vor Ort mitverfolgt und zum Teil sogar selbst erprobt werden kann, laden zu einem Besuch des Marktes ein.
Das musikalische Rahmenprogramm wird diesmal ganz von regionalen Musikern gestaltet: So werden die Stifta Geigenmusi aus Ardagger, Leondi´s Saxophonquartett aus Grein sowie die Glorreichen Sieben aus Grein/Umgebung zu hören sein.
Für kulinarische Genüsse sorgen auch diesmal wieder die Greiner Wirtsleute! Der Erlös aus den freiwilligen Spenden kommt den Hochwasseropfern zu Gute.
Noch ein kleiner Tip: Verbinden Sie doch den Marktbesuch mit einem abendlichen Kulturerlebnis erster Klasse: Am Samstag, 14.September findet um 20.00 Uhr im Stadttheater ein Kabarettabend mit Andrea Händler und Ihrem 5. Soloprogramm "Paradies" statt. (Jeder sucht es. Keiner findet es. Die Händler spielt es.)
Der Info-Point-Europa, das EU-Informationsbüro des Landes Oberösterreich, beantwortet beim Kunsthandwerksmarkt in Grein am 14. September 2002 gerne Ihre Fragen zu den Themen "EU-Erweiterung, die Kandidatenländer, die Beitrittsvoraussetzungen" und zu allgemeinen Europafragen. Kostenloses Informationsmaterial steht zur Verfügung.

Information:
Tourismusverband Grein, Stadtplatz 7, PF 19, A-4360 Grein Fon/Fax: 07268/7055, e-mail:
info.grein@oberoesterreich.at

 
 Zum 24.Mal Internationale PuppenTHEATERtage in Mistelbach
Götter, Helden und Heilige das Thema
St. Pölten (nlk) - Götter, Helden und Heilige sind heuer das Thema der 24. Internationalen PuppenTHEATERtage, die vom 22. bis 27. Oktober in Mistelbach stattfinden. Der Bogen spannt sich von David, Goliath und Faust bis zu Noah und seiner Arche. 84 Vorstellungen, dazu noch weitere Aufführungen, die erfahrungsgemäß kurzfristig hinzukommen werden, bzw. 43 Inszenierungen werden von 40 Theatern gespielt.
Rund 180 Puppenspieler aus 16 Ländern (Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Mexiko, Polen, Portugal, Russland, Slowakei, Schweiz, Tschechien, Ungarn und Österreich) wenden sich in diesem größten österreichischen PuppenTHEATERfestival an die verschiedensten Altersgruppen.
Die Spielstätten, insgesamt 11, werden über ganz Mistelbach aufgeteilt. Das Zentrum des Festivals ist der Stadtsaal, wo sich auch das Kartenbüro befindet. Allein dieser Saal bietet Aufführungsräume für 90 bis 450 Zuschauer. Hinzu kommen die Aulen der Haupt- und Volksschule, der Pfarrsaal, die Maschinenhalle der Landesberufsschule und das Barockschlössl.
Das Plakat des Festivals hat ein Gemälde von Prof. Franz Kaindl zum Vorbild. Der Meister schuf dieses Plakat extra für die 24. PuppenTHEATERtage. Unter dem Titel "Eros der Farbe" werden im Stadtsaal und im Vorfeld des Festivals auch im Barockschlössl eine repräsentative Auswahl seiner Werke gezeigt.

Kartenvorbestellungen sind im Kulturamt der Stadtgemeinde Mistelbach, Telefon 02572/2515-269, oder per e-mail unter puppentheatertage@mistelbach.noe.gv.at möglich. Während des Festivals befindet sich das Kartenbüro im Stadtsaal.

 
Hofmobiliendepot zeigt Design von Mies van der Rohe
Wien (rk) - In einer großen Sonderausstellung zeigt das Kaiserliche Hofmobiliendepot ab Mitte September die wichtigsten Bauten und Möbelentwürfe des berühmten Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe (1886 - 1969). Die Ausstellung beschäftigt sich abgesehen von seinen stilprägenden Bauten, wie etwa der Weißenhof- Siedlung (1927), dem Deutschen Pavillion für die Weltausstellung in Barcelona (1928/29) und der Villa Tugendhat in Brünn (1928- 1930), vor allem mit dessen ebenso prägenden Möbelentwürfen.
Seine wichtigsten Möbelentwürfe entstanden zwischen 1927 und 1931. In Erinnerung sind vor allem seine Entwürfe bzw. Objekte aus Stahlrohr. Der Beziehung zwischen seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Architekt und seiner Arbeit als Designer gilt ein Hauptaugenmerk dieser Schau. Die Ausstellung basiert auf einer Kooperation mit dem Vitra Design Museum in Deutschland.

Dunkelkammer für Fritz Tugendhat
Ein weiterer Schwerpunkt der mehrmonatigen Schau bildet ein Teilaspekt der Villa Tugendhat. Für den leidenschaftlichen Fotografen und Filmer Fritz Tugendhat entwarf Mies van der Rohe eine eigenes Fotolabor mitsamt Dunkelkammer, die in der Schau detailreich dokumentiert wird.


Lebenslauf des Bauhaus-Architekten
Mies van der Rohe begann seine Tätigkeit als Architekt im Jahr 1905 im Büro eines Berliner Innenarchitekten. Im Jahr 1908 schloss er erstmals Bekanntschaft mit Walter Gropius und Le Corbusier. Zwei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges beginnt van der Rohe als selbstständiger Architekt zu arbeiten. Während des Krieges dient er als Soldat, mit Kriegsende schließt er engen Kontakt zur "Novembergruppe", einer links-intellektuellen Gruppe. Im Jahr 1925 wird er künstlerischer Leiter des Deutschen Werkbundes. In den späten 20er Jahren festigt sich sein Ruf als visionärer Architekt, im Jahr 1938 emigriert Mies van der Rohe in die USA, wo er als Architekturleiter am Illinois Institute of Technology in Chicago arbeitet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges baut er die Apartementtürme am Lake Shore Drive (Chicago), 1959 baut er das Chicago Federal Center, 1965-68 errichtet er in Berlin die Neue Nationalgalerie. Am 17. August stirbt Ludwig Mies van der Rohe 83-jährig in Chicago.
Zur Ausstellung ist eine Vortragsreihe zu einzelnen Themen konzipiert, wie auch zwei Kataloge angeboten werden. Für die Schau gibt es auch ein Kombi-Ticket, mit dem Architekturzentrum Wien zum Preis von 10 bzw. 7 Euro, mit denen beide Ausstellungsräumlichkeiten besucht werden können.
"Mies van der Rohe, Möbel und Bauten in Stuttgart, Barcelona, Brünn"; Ort: Kaiserliches Hofmobiliendepot (7., Mariahilfer Strasse 88); Dauer: 11. September bis 15. Dezember 2002. Weitere Informationen auch unter: www.wien.gv.at/ma53/museen/kaiser-h.htm

 
Wiener Staatsopernballett: Umjubeltes Gastspiel in Athen
Mit Balletten von George Balanchine und Renato Zanella beim Hellenic Festival
Wien - Am Sonntag, dem 8. September, begann das zweitägige Gastspiel des Wiener Staatsopernballetts beim Hellenic Festival in Athen. Es war dies das erste offizielle Gastspiel des Staatsopernballetts seit 21 Jahren in der griechischen Hauptstadt.
Vor 3000 Zuschauern kamen im Odeon des Herodes Atticus zwei Ballette von George Balanchine, "Thema und Variationen" und "Tschaikowski-Pas de deux" (beide zu Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski), sowie Renato Zanellas Alles Walzer" (Musik: Johann Strauss Sohn, Gustav Mahler) zur Aufführung. Hauptpartien in der mit großem Beifall aufgenommenen Vorstellung - insbesondere "Alles Walzer" wurde heftig akklamiert - tanzten Simona Noja, Eva Petters, Kathrin Czerny, Ilonja Dierl, Shoko Nakamura, Gregor Hatala, Jürgen Wagner, Christian Musil, Tomislav Petranovic und Christian Rovny.
An dem von Ballettdirektor Renato Zanella geleiteten Gastspiel nehmen 54 Personen (Ballettensemble, Techniker, Szenischer Dienst) teil.
Dem Auftreten des Wiener Staatsopernballetts waren beim diesjährigen Hellenic Festival Gastspiele unter anderem des Béjart Ballet Lausanne und des Moskauer Bolschoi Balletts vorausgegangen, ein Gastspiel des Hamburg Ballett steht noch bevor.

 
 12. szene bunte wähne FESTIVAL NÖ
Internationale TheaterKultur für ein junges Publikum
Von 26. September bis 6.Oktober wird das Waldviertel wieder zum Mittelpunkt internationaler Kunst für ein junges Publikum. Ein buntes Feuerwerk aller Formen des Theaters und des Tanzes werden in den drei Städten Horn, Zwettl und Krems gezeigt - vom Schauspiel über Tanz, Bewegungstheater, Objekt-, Puppen- und Musiktheater, bis hin zum Einsatz moderner Medien und einer Reihe von Festen und Konzerten.
26 Produktionen aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Belgien, Italien und Dänemark zeigen Phantasiegeschichten, Märchen und dramatisierte Bilderbücher für Kinder und Familien, sowie Jugendthemen und Klassiker für Jugendliche und Erwachsene.

Highlights für Kinder und Familien
sind mit Sicherheit die bekannte Geschichte
- "Die Schöne und das Biest" vom Puppentheater Halle und das poetische Kinderbuch
- "Die Königin der Farben" - in zwei Versionen vom TOI-Haus aus Salzburg und dem Theaterweidspeicher aus Erfurt gezeigt.


Vor allem aber auch die Musiktheaterproduktionen von Pantalone aus Brüssel. Die Kinderbücher
- "Luna vom Baum" und
- "Mein Herz ist ein Pinguin" sind Ausgangspunkt für ein berührendes Erzähltheater mit klassischem Orchester und Videoanimationen - eine Seltenheit verschiedener Kunststile für Kinder.

Nachtlfug - die Schiene für Jugendliche und Erwachsene
Hier werden sämtliche Themen der Jugendkultur genauso behandelt wie berühmte Figuren aus der Geschichte.
Von
- "Lieb mi!", einer klaren Aufforderung des Jungen Theater Basel, das mit seinen Jugendproduktionen fast jedes Jahr bei szene bunte wähne zu Gast ist und heuer auch die Wiener Festwochen begeisterte, über
- "Club Night" von X.IDA aus Linz, einer Tanzperformance über jugendliche Ausgelassenheit bei Clubbings und Raves, bis hin zum belgischen Highlight
- "Tom Waits for no man" einer Mischung aus Tanz, Live-Musik und Theater mit viel Tempo.
Motto des diesjährigen Festivals: "Erinnerungen"
Zehn Produktionen aus den ersten zehn Festivaljahren - sogenannte Publikumserfolge - werden nochmals gezeigt.

Der Nachtflug begeistert hier nochmals mit dem italienischen Bewegungstheaterstück
- "Chaos" und Ionescos
- "Die Stühle". Für Kinder und Familien präsentiert sich
- "Der standhafte Zinnsoldat", eine Produktion, die bereits weltweit erfolgreich auf Festivals zu sehen war, als einmaliges Erlebnis.


Nähere Informationen: http://www.sbw.at/

 
Tanzquartier startet in zweite Saison
Wien (rk) - Mit einem Eröffnungszyklus startet das Tanzquartier Wien ab 18. September in seien zweite Saison. "Pilottanzt" vom 18 bis 21. September "Moving Gallery_02" im Hof des Museumsquartiers, am 20. September gibt es in der Halle G eine Eröffnungsparty unter dem Motto "Von Herz zu Herz, von Bein zu Bein" mit Julius Deutschbauer und Gerhard Spring, "Offene Probe" bietet am 19. September einen Einblick in die Arbeit zur gemeinsamen Produktion von Saskia Hölbling mit der Wiener Taschenoper, die im Rahmen von Wien Modern im November in der Halle G zur Premiere kommt und der Musik von Monteverdi und Luciano Berios gewidmet ist.
Meg Stuart ist von 24. bis 26. September in der Halle G mit "Damaged Goods" zu Gast. Insgesamt blickte Sigrid Gareis bei der Saisonpräsentation am Freitag optimistisch in diese nun ganz der künstlerischen Arbeit gewidmete Spielzeit, die zwischen Innovation und Vergnügen, Schwierigem und Ästhetik, Experiment und Risiko, Nationalem und Internationalem ihren Weg finden soll. Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny bestätigte, dass das Tanzquartier und - mit Hinweis auf das ImPuls-Tanzfestival und die Freie Szene - generell der Tanz in Wien eine gute Entwicklung genommen habe. Es gebe ein großes und neues Interesse für den Tanz in Wien, das Tanzquartier habe auch in der internationalen Vernetzung gute Arbeit geleistet. Positiv seien auch die Arbeitsmöglichkeiten für junge ChoreographInnen zu vermerken. Die Stadt Wien werde das finanzielle Engagement für den Tanz auf ihrer derzeitigen Basis aufrecht erhalten und damit eine Grundlage für die weitere gute Entwicklung bieten.
Neben dem Themenfeld "Tanz und zeitgenössischer Musik" will sich das Tanzquartier in der kommenden Saison auch den Themenbereichen "Tanz und Politik" und "Sexuelle Identität" widmen. Geplant sind weiters eine Reihe von Uraufführungen mit Schwerpunkt auf lokalen Koproduktionen und österreichische Erstaufführungen. Als Artist in Residence konnte Manuel Pelmus aus Bukarest gewonnen werden, die internationale Zusammenarbeit erfährt einen Schwerpunkt mit einem gemeinsamen Projekt mit Bratislava.
An Uraufführungen bietet das Tanzquartier Wien neben der bereits genannten Produktion von Saskia Hölbling und der Taschenoper einen geteilten Abend von Milli Bitterli und Liz King in einer Koproduktion mit dem Tanztheater Wien (ab 10. Oktober 2002), weiters "Bloody Drops of Happiness" von "Bilderwerfer" (ab 21. November 2002), "Physik" von "Hygiene Heute" ab 12. Dezember 2002) und in weiterer Folge Produktionen von Michael Klien, Asta Gröting, Rose Breuss/Wolfgang Suppan/Klangforum Wien/Hörgänge, Philipp Gehmacher und Barbara Kraus.
Als Gäste kommen neben Meg Stuart mit österreichischen Erstaufführungen Groupe D.A.C.M., Christine De Smedt/Les Ballets C. de la B., Cie. Daniel Lèveillè und Jan Fabre ins Tanzquartier. Ebenso geplant ist eine Reihe von Projektarbeiten, darunter ein Adventprojekt unter der künstlerischen Leitung von Hubsi Kramar. Umfangreiche Aktivitäten in den Bereichen Research und Theorie komplettieren das Saisonprogramm im Tanzquartier.
Allgemeine Informationen: Tanzquartier Wien http://www.tqw.at/