Chronik der Woche vom 09. 07. bis 15. 07. 2002

   
 Verantwortliche diskutierten Hochwassereinsatz in Krems
Weitere Verbesserungen der Schutzmaßnahmen
Krems (nlk) - Was ist im Hochwassereinsatz gut gelaufen und was muss verbessert werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich kürzlich Verantwortliche der Einsatzorganisationen, Techniker und Fachleute der Stadtverwaltung Krems in einem Workshop. In kleinen Teams analysierten Experten die Einsätze und erarbeiteten Verbesserungsvorschläge.
Als besonders positiv wurde unter anderem die kurze Aufstellzeit des mobilen Hochwasserschutzes, die hohe Leistungsbereitschaft aller Kräfte, die spontane Hilfeleistung durch private Firmen und Helfer und die gut funktionierende Trinkwasserversorgung bewertet. Zu den wichtigsten Verbesserungen für die Zukunft gehören die Überarbeitung der Einsatzpläne, Schutzmaßnahmen im Bereich des Kremsflusses, der Ausbau des Hochwasserschutzes für den Hafen, die Erweiterung der Notstromversorgung und die bessere Koordination der Hilfeleistungen für die Betroffenen. Zusätzlich soll eine Broschüre für Katastrophenfälle der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Die konkrete Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen soll jetzt in mehreren Arbeitskreisen erarbeitet werden.

 
Mehr Wildnis für den Wienerwald
WWF für einen Nationalpark im Wienerwald
Wien (wwf) - Einen Nationalpark und damit mehr natürliche Dynamik will der WWF im Millenniumsjahr für den Wienerwald und seinen Artenreichtum erreichen. Das ist auch eine große Chance, den zahlreichen BesucherInnen - insbesondere der Stadtbevölkerung - den Wert der Wildnis zu vermitteln. Der Nationalpark soll laut WWF auf etwa 10% der Waldfläche eingerichtet werden.
Der Wienerwald ist eines der größten geschlossenen Laubwaldgebiete Mitteleuropas. "Ein Nationalpark Wienerwald kann die bis jetzt fehlende Kategorie Buchenwald in das Netzwerk der mitteleuropäischen Nationalparks einbringen.", meint Dr. Wolfgang Scherzinger vom NP Bayrischer Wald. Die unterschiedlichen Waldgesellschaften bilden einen einzigartigen Lebensraum für eine unglaubliche Artenvielfalt - so zählt der Wienerwald zu den wenigen Regionen, in denen alle zehn europäischen Spechtarten vorkommen. Vom alpinen Weißrückenspecht bis zum Blutspecht, einem typischen Südost-Europäer.

Bewirtschaftung versus Natürlichkeit
"Trotz der Jahrhunderte langen Nutzung hat der Wienerwald noch das Potential, sich wieder urtümlich zu entfalten, wenn relativ große Gebiete sich selbst überlassen bleiben", erklärt Univ. Prof. DI Dr. Kurt Zukrigl von der Universität für Bodenkultur.
Wachsender wirtschaftlicher Druck führt auch im Wienerwald zu einer Intensivierung der Forstwirtschaft. In den letzten Jahren wurden viele alte Waldbestände genutzt. Schon heute liegt der Anteil an "Totholz" (tote stehende oder umgestürzte Bäume) im Wienerwald unter dem österreichischen Durchschnitt. Gerade dieses Totholz ist aber die Lebensgrundlage für viele bedrohte Tierarten Zahlreiche Käferarten - wie Heldbock, Alpenbock oder Hirschkäfer - leben im und am Totholz, in Holzpilzen oder der Laubstreu ursprünglicher Wälder. Aber auch Spechte oder Fledermäuse brauchen alte oder abgestorbene Bäume für ihre Höhlen.

Erholungsraum
Wildnisgebiete ermöglichen darüberhinaus auch im Einzugsbereich der Großstadt den Menschen das Erlebnis unberührter Natur. WWF-Experte Mag. Stefan Moidl appelliert an die zuständigen Landeshauptleute Erwin Pröll und Michael Häupl: "1000 Jahre Wienerwald und das internationale Jahr der Berge müssen Anlass genug sein, um wirklich große Schritte zu setzen."

 
Salzburgs Jugendliche wollen hoch hinaus
Burgstaller: Salzburg ist auch an neuen Trends interessiert – 1. Stadtklettersteig heute eröffnet
Salzburg (lk) - Salzburg sei nicht nur Kulturwelterbe, sondern auch an neuen Trends interessiert. Dies betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Gabi Burgstaller am Freitag (20. 09.) bei der Eröffnung des 1. Salzburger Stadtklettersteiges an der Glockengasse. Die hohe Lebensqualität werde neben Seen und Wanderwegen rund um Salzburg jetzt auch durch einen Klettersteig mitten in der Stadt erreicht, so Burgstaller.
Der Klettersteig besteht aus Gneis/Urgestein und führt über rund 130 Meter in Schlangenlinien bis zum Aussichtsplateau des Kapuzinerberges. Für Anfänger gibt es nach etwa 50 Metern Kletterlänge eine Ausstiegsvariante. In den Fels wurden rund 120 Felsanker, 40 Fußtritte und 30 Handgriffe, jeweils 18 Millimeter dick, geschlagen. Drei Facharbeiter arbeiteten zehn Tage an der Fertigstellung des Klettersteiges. Die Kosten von rund 10.000 Euro trägt Akzente Salzburg, der Steig ist eine Arbeit der Naturfreunde. Richard Franzl, Naturfreunde-Obmann aus Dienten und Erbauer des Königsjodler-Klettersteiges, Salzburgs längsten Klettersteiges, konnte für das Projekt gewonnen werden.
Der Klettersteig soll vor allem weniger mobilen Jugendlichen die Möglichkeit bieten, innerhalb der Stadt zu klettern. Das Projekt schafft ein weiteres Sport- und Freizeitangebot und wird vom Landesjugendbeirat unterstützt.
Der Klettersteig an der Glockengasse ist abgesperrt und nicht für jedermann zugänglich. Das Betreten ist nur durch Anmeldung im Sekretariat der Akzente Salzburg, Glockengasse 4c, Tel. 0662/849291, möglich. Jugendliche von Jugendorganisationen können mit Kletterpädagog/innen den Steig begehen.

 
 Großes Spielefest auf Schloss Schallaburg
„Bäriges“ Programm für Jung und Alt
St. Pölten (nlk) - „Der Bär ist los auf der Schallaburg!“ So lautet das Motto des diesjährigen Spielefestes, das bereits zum 6. Mal stattfindet und am kommenden Wochenende (Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr) wieder Unterhaltung für Groß und Klein bietet. Das Fest steht diesmal ganz im Zeichen des Jubiläums „100 Jahre Teddybär“. Ein buntes Programm bietet nicht nur die Spiellandschaft Niederösterreich („Spielkiste auf Rädern“), sondern auch der Familienkirtag mit Schminken, Verkleiden, Jonglieren, Stelzengehen, Dosenwerfen und vieles andere mehr.
Großen Anklang finden alljährlich auch die Spieleinrichtungen im Rehgraben. Dazu können große und kleine Besucher ihre „erkrankten“ Teddys mitbringen und beim „Bärendoktor“ verarzten lassen, ihre mitgebrachten Lieblingsstücke beim „Teddybärenschätzer“ begutachten lassen oder dem Teddybären-Künstler beim Entstehen eines Teddys zuschauen und diese auch kaufen. Beim Bärenladen wiederum gibt es Materialen rund um den Bären, dazu werden spannende Bärenmärchen erzählt, eine „Bärenrallye“ durchgeführt und ein „Bärenwald“ mit Kletterwand, Rollrutsche etc. angeboten.
Zum längeren Verweilen auf der Schallaburg locken die im Eintrittspreis inkludierten weiteren Ausstellungen wie „100 Jahre Teddybär“, „Sudan – Arabien und Schwarzafrika am Nil“, „100 Jahre Radio in Österreich“, „Evangelisch! – Gestern und Heute einer Kirche“ und die Spielzeug-Dauerausstellung.

Informationen zum Programm auf der Schallaburg gibt es auch unter www.schallaburg.at und www.ausflug.at.

 
Kärnten ist Vorreiter bei biologischen Lebensmitteln
Größtes Bio-Fest in Klagenfurt (19. bis 21. September) - Land setzt auf Bio-Infokampagne für Konsumenten – Vorstoss für gentechnikfreie Lebensmittel
Klagenfurt (lpd) - Massive Unterstützung gibt es für die Kärntens Biobauern seitens des Landes Kärnten. Dies betonten Landeshauptmann Jörg Haider, LHStv. Peter Ambrozy und Agrarreferent Landesrat Georg Wurmitzer am Donnerstag (19. 09.) anläßlich der Eröffnung des größten grenzüberschreitenden Bio-Festes Österreichs auf dem Neuen Platz in Klagenfurt, an dem sich 60 Aussteller aus dem gesamten Alpen-Adria-Raum beteiligen. Initiiert wurde es von Bio Ernte Austria und der Landeshauptstadt Klagenfurt.
Das Land Kärnten ist Vorreiter bei der Förderung von biologischem Landbau bzw. Bio-Lebensmitteln, sagte der Landeshauptmann, der Anbietern und Konsumenten ein erfolgreiches Fest wünschte und sich bei einem Rundgang von der Vielfalt und Qualität der kulinarischen Köstlichkeiten überzeugte. Mit dem Kauf von heimischen Bio-Produkten werde auch ein Beitrag zur Erhaltung bäuerlicher Betriebe und zum aktiven Umweltschutz geleistet, so Haider.
Landesrat Georg Wurmitzer sagte, dass er einen Gesetzesentwurf einbringen werde, wonach die Aussaat von gentechnisch veränderten Pflanzen in Kärnten verboten werden soll. Der biologische Anbau müsse verstärkt werden, betonte auch LHStv. Ambrozy, der Wurmitzer in seinem Gesetzesvorhaben unterstützen will. Es brauche eine neue Beziehung zur Natur und ihren Produkten.
Die Förderung von Bio-Produkten hat sich Kärnten auf seine Fahnen geheftet, was mit einem eigenen Leitbildprojekt zum Ausdruck kommt. Das Land steuert zu einer Bio-Infokampagne für Konsumenten bis 2004 171.000 Euro bei. Eine aktuelle Broschüre unter dem Motto „Biologische Gaumenfreuden“ dazu liegt jetzt vor.

 
Wien: Ein Bauernhof für alle Kinder dieser Stadt
Kossina: Natur muss für Städter erlebbar werden
Wien (rk) - Eine Bauernwelt für Kinder: Tiere kennen lernen, im Garten jäten, backen, kochen und mit Holz arbeiten - so wird der Alltag am Wiener Kinderbauernhof am Cobenzl ablaufen. Mit diesem Projekt will die MA 49 - Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien vor allem jungen Menschen die Welt der Landwirtschaft begreiflich machen.
Aber auch Erwachsene kommen am "Landgut Wien Cobenzl" auf ihre Rechnung: Seminare, Bauernmärkte, Vorträge und Diskussionen sind vorgesehen. Themen wie Unterschiede zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft, der Schutz von Wildtieren und Wasserkreisläufe in der Forstwirtschaft werden sicher auf dem Programm stehen.
"Gerade für Städter muss die Natur erlebbarer werden. Nur wer die Zusammenhänge in der Natur versteht, ist auch bereit, diese zu schützen Umweltschutz muss begreiflich werden", erklärt Umweltstadträtin Dipl. Ing. Isabella Kossina. Es ist wichtig, dass die Vielfalt, die uns die Natur bietet, für alle Wienerinnen und Wiener erkennbar ist. Projekte wie die Waldschule, die Donaustädter Blumengärten, das Nationalpark-Camp in der Au und die Umweltmeile bringen die verschiedenen Aspekte der Natur in ein Gesamtbild.
Das Landgut Wien Cobenzl - geplante Eröffnung Sommer 2003 - wird ganzjährig geöffnet sein. Der Bauernhof wird von dem Biobauer Herbert Veit, der umfangreiche Erfahrungen im Bereich Besucherbetreuung und Pädagogik hat, betrieben.
Der Cobenzl ist besonders für dieses Projekt geeignet, da er leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Zudem ist der Cobenzl ein beliebtes Ausflugsziel der Wienerinnen und Wiener - nach einer Wanderung ist der Besuch am Bauernhof sicher eine willkommene Ergänzung.