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Thema Neuwahlen – 17. September 2002
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Schüssel
und Finz sind ÖVP-Spitzenkandidaten für Wien
Wahlziel laut Finz "20 Prozent plus"
Wien (övp-pk) - Die Wiener Volkspartei zieht mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Staatssekretär,
VP-Wien-Landesparteiobmann Alfred Finz in den Nationalratswahlkampf. Das hat der Landesparteivorstand heute Abend
einstimmig beschlossen. Die VP-Wien hat damit knapp eine Woche nach dem Entschluss des Bundesparteivorstandes zur
Neuwahl eine rasche Entscheidung getroffen. Die weiteren Listenplätze werden am 30. September in einer Reihungssitzung
vergeben.
"Die von Wolfgang Schüssel angeführte Bundesregierung hat hervorragende Arbeit geleistet. Wer seinen
Weg der Reform und der Verlässlichkeit unterstützt muss am 24. November ÖVP wählen", stellte
Alfred Finz unmittelbar nach der Nominierung fest. "Die Volkspartei tritt als geeintes und professionelles
Team an. Wir wollen, dass Wolfgang Schüssel Bundeskanzler bleibt, die ÖVP die stärkste Kraft wird,
und wir wollen weiterhin die Verantwortung für die Führung und die Stabilität in diesem Land wahrnehmen."
Da sich die Wahl in Wien entscheidet, ist es Ziel der Wiener Volkspartei deutlich stärker zu werden. "Das
Wahlziel lautet 20 Prozent plus' ", so Finz. Bei der letzten NR-Wahl kam die SPÖ in Wien auf 37,85 Prozent,
die FPÖ auf 24,77 Prozent, die ÖVP auf 16,98 Prozent, die Grünen auf 10,33 Prozent und das LiF auf
6,69 Prozent.
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Gusenbauer: Wer Schüssel wählt, kriegt Haider mit
Haider soll Informationen über Unregelmäßigen beim Abfangjäger Kauf
auf den Tisch legen
Wien (sk) -"Es scheint so, als würde sich Jörg Haider erneut vor der Verantwortung
drücken", kommentierte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am Montag (16. 09.)
den neuerlichen Rückzug des Kärntner Landeshauptmannes von der Spitze der FPÖ. Im Rahmen eines Besuches
des Arbeitsmarktservice für Jugendliche stellte Gusenbauer klar, dass "all die Versprechen der Freiheitlichen
in den letzten zweieinhalb Jahren gebrochen wurden".
Statt Steuersenkungen habe es Steuererhöhungen gegeben, vom Nulldefizit sei man wie entfernt und die Arbeitslosigkeit
sei angestiegen. "Wie versprochen, so gebrochen", so der SP-Vorsitzende. Am 24. November bestehe für
den Wähler die Chance, das Chaos, dass die Regierung verursacht habe, wieder zu beseitigen. Die ÖVP habe
sich trotz dieser Vorkommnisse nicht von einer Neuauflage der Koalition mit der FPÖ distanziert. Daher gelte:
"Wer ÖVP und Schüssel wählt, kriegt Haider gleich wieder dazu."
Jörg Haider sehe wahrscheinlich keine Chance, sich in der kommenden Wahlauseinandersetzung positiv darzustellen
und habe daher den Rückzug angetreten, sagte Gusenbauer. Der SPÖ-Vorsitzende forderte Haider auf, etwaige
Informationen über Unregelmäßigkeiten beim Abfangjägerkauf bekannt zu geben. "Damit die
Öffentlichkeit weiß, was hier passiert und alles auf dem Tisch liegt", schloss Gusenbauer.
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Rauch-Kallat:
Gusenbauer, Bures mit Sammelsurium an SPÖ-Unwahrheiten
Maßnahmen zu Arbeitsmarkt, Sicherheit, Gesundheit völlig verschlafen
Wien (övp-pk) - Als "offenbar wahlkampfbedingtes Sammelsurium an Unwahrheiten" bezeichnete
ÖVP-Generalsekretärin Abg.z.NR Maria Rauch-Kallat am Montag (16. 09.) die
Aussagen von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer und dessen Bundesgeschäftsführerin Doris Bures.
"Der Versuch der Sozialdemokraten, Abfangjäger gegen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik aufzurechnen, der
ÖVP Untätigkeit bei der Arbeitsmarktpolitik zu unterstellen, und eine Zwei-Klassen-Medizin an die Wand
zu malen, geht völlig ins Leere", so Rauch-Kallat. Die Sozialdemokraten hätten offensichtlich die
jüngsten Maßnahmen und Aussagen zum Arbeitsmarkt, zur Sicherheitspolitik und zur Sicherung des Gesundheitssystems
völlig verschlafen.
"Die SPÖ sei daran erinnert, dass Bundeskanzler Schüssel ein umfangreiches Maßnahmenpaket
zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit geschnürt hat, das in dieser Woche wie das Hochwasserhilfs-
und Wiederaufbauprogramm im Nationalrat beschlossen werden soll. Die Frage der Luftraumsicherung wird nicht mehr
von dieser, sondern von der kommenden Regierung entschieden werden. Und gerade am letzten Freitag hat Kanzler Schüssel
einer Zwei-Klassen-Medizin wieder einmal ganz klar eine Absage erteilt. Das ist den Sozialdemokraten offenbar völlig
entgangen. Die SPÖ will offensichtlich mit einem Kurs der Unterstellungen und Polemik von ihrer Substanzlosigkeit
und der schwachen Performance ihres Parteichefs Gusenbauer ablenken. Bei der Wahrheit sollte man dennoch bleiben",
so die ÖVP-Generalsekretärin.
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Kräuter zu Abfangjäger: Fordere definitiven Stopp aller Beschaffungsaktivitäten!
Wien (sk) - "Nach den Korruptionsvorwürfen von Landeshauptmann Haider gegen Noch-Regierungsmitglieder
der FPÖ, fordere ich einen definitiven Stopp aller Beschaffungsaktivitäten hinsichtlich des Ankaufes
von Kampfflugzeugen", so SPÖ-Rechnungshofsprecher Günter Kräuter auf die unausgegorenen
Vorschläge von Noch-Verteidigungsminister Scheibner über eine Rechnungshofprüfung.
"Der Rechnungshof hat bereits die Ausschreibung des Kampfflugzeugeankaufes geprüft und der Kleine Untersuchungsausschuss
soll die Vergabeentscheidung der Bundesregierung prüfen", widerlegte Kräuter die Argumentation Scheibners
und dessen Forderung nach einer Rechnungshofprüfung.
Grundsätzlich stelle sich die Frage, ob die gegenseitigen Vorwürfe innerhalb der blau-schwarzen Chaos-Regierung
sowie des EADS-Lobbyisten und ehemaligen Geschäftsführers der FPÖ, Gernot Rumpold, der gegenüber
der Öffentlichkeit feststellte, dass wenn man in Österreich nicht mit einem Geldkoffer auftauche, gar
nichts klappe", durch die Staatsanwaltschaft zu überprüfen seien. Kräuter hält prinzipiell
die Befassung eines Untersuchungsausschusses mit der Prüfung der Vorgänge rund um den Abfangjägerankauf
für zielführend, geht aber davon aus, dass die Einsetzung eines entspechenden parlamentarischen Gremiums
erst zu Beginn der nächsten Legislaturperiode sinnvoll ist. "Bis zu diesem Zeitpunkt sind aber sämtliche
von Haiders Korruptionsverdacht betroffenen Minister aufgefordert, auf diese Vorwürfe zu reagieren und klarzulegen,
worin ihre ‚wirtschaftlichen Interessen' beim Ankauf der Kampfflugzeuge liegen", so der SPÖ-Abgeordnete
abschließend.
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Kogler zu Abfangjäger: Zeugeneinvernahmen noch vor der Wahl
In Verdacht geratene Minister müssen unter Wahrheitspflicht aussagen
Wien (grüne) - "Erste Zeugeneinvernahmen müssen noch vor der Wahl die Vorwürfe
im Zusammenhang mit der Abfangjäger-Beschaffungsaktion aufklären. In Verdacht geraten Minister müssen
vortreten und unter Wahrheitspflicht aussagen. Die SteuerzahlerInnen und WählerInnen haben ein Recht darauf,
rechtzeitig Bescheid zu wissen, was hier läuft", erklärt der Vorsitzende des parlamentarischen Rechnungshofausschusses,
Grün-Abgeordneter Werner Kogler, am Montag (16. 09.).
Kogler bekräftigt seine Forderung nach einer umgehenden Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Der parlamentarische
Fahrplan und die Geschäftsordnung regeln eindeutig, dass dies innerhalb weniger Wochen umgesetzt werden könne:
"Alle Abgeordneten im Parlament müssen ein Mindestmaß an Interesse an einer Aufklärung haben
und diese auch gewährleisten. Die ParlamentarierInnen haben ihrer verfassungsmäßig verankerten
Kontrollpflicht gegenüber der Exekutive nachzukommen."
BM Scheibners urplötzlich entdecktes Interesse an einer Rechnungshofüberprüfung könne nur als
‚Flucht nach vorne’ bezeichnet werden, so Kogler. Offenbaren müssten sich auch jene FPÖ-Funktionsträger,
die sich in Widersprüche und ‚wirtschaftliche Interessen’ innerhalb der sich in Auflösung befindlichen
FPÖ verwickeln bzw. verwickelt haben.
Ein Untersuchungsausschuss in dieser Causa wäre umgehend einzusetzen und mit einem klaren und eindeutigem
Prozedere auszustatten. Erste Einvernahmen - selbstverständlich nach den korrekten Regeln der Geschäftsordnung
- können binnen weniger Wochen durchgeführt werden. "Ein erster Zwischenbericht aus diesem U-Ausschuss
ist noch vor der Wahl vorzulegen", schließt Kogler.
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