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Politik der Woche vom 24. 09. bis 30.
09. 2002
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Volksbegehren sollen über Ende der Gesetzgebungsperiode wirksam sein
Vorschlag von Nationalratspräsident Heinz Fischer
Wien (pk) - Nationalratspräsident Heinz Fischer hat am Mittwoch (25. 09.)
in einem Pressegespräch im Parlament vorgeschlagen, für Volksbegehren eine Ausnahme vom Diskontinuitätsprinzip
vorzusehen. Dieses Prinzip besagt, dass alle Verhandlungsgegenstände durch den Übergang in eine neue
Gesetzgebungsperiode ihre Relevanz für das Parlament verlieren.
Durch eine entsprechende Ausnahmeregelung sollten Volksbegehren aber auch in einer neuen Periode als Verhandlungsgegenstände
bis zu ihrer ordentlichen Erledigung erhalten bleiben. "Das Volk ändert sich ja nicht am Beginn einer
Gesetzgebungsperiode", sagte der Nationalratspräsident und verwies auf die sechs Volksbegehren der auslaufenden
Legislaturperiode. Diese steigende Frequenz sei ein Zeichen, dass die Österreicher sich ernsthaft für
dieses Instrument der direkten Demokratie interessierten. Drei der sechs Volksbegehren seien abschließend
im Nationalrat behandelt worden, zwei verhandelt, aber nicht abgeschlossen, eines hingegen - jenes über die
Abfangjäger - liege dem Nationalrat noch nicht einmal vor.
Nichts abgewinnen kann der Nationalratspräsident den Vorstellungen, wonach ab einer bestimmten Zahl von Unterschriften
bei einem Volksbegehren automatisch eine Volksabstimmung erfolgen solle. Durch einen derartigen Automatismus würde
das parlamentarische System, das einen Kompromiss im Sinn der besten Lösung ermögliche, durch eine eindimensionale
Entscheidung per Volksvotum ersetzt, und dem könne er sich als "überzeugter Parlamentarier"
nicht anschließen.
Fischer nannte in dem Pressegespräch zunächst statistische Daten aus der zu Ende gehenden XXI. Gesetzgebungsperiode.
Der Nationalrat fasste 391 Gesetzesbeschlüsse, 258 davon auf der Grundlage von Regierungsvorlagen, und stimmte
149 Staatsverträgen zu. 165 Gesetze (rund 42 %) wurden einstimmig beschlossen, 226 (rund 58 %) mit Stimmenmehrheit.
Fischer stellte fest, dass der Anteil der einstimmig beschlossenen Gesetze zur Zeit der SP-Alleinregierung unter
Bruno Kreisky, aber auch zur Zeit der SP-FP-Koalition beträchtlich höher (um die 80 %) gelegen, nach
Übernahme der Führung der FPÖ durch Jörg Haider aber dramatisch gesunken sei.
Von 8.464 Reden, die in der Gesetzgebungsperiode im Nationalrat gehalten wurden, entfallen rund ein Drittel auf
Mandatare der SPÖ, ein gutes Viertel auf die FPÖ, 23 % auf die ÖVP und gut 18 % auf die Fraktion
der Grünen. Diese Vertretung einer kleinen Oppositionspartei über ihre fraktionelle Stärke hinaus
sei gerechtfertigt, meinte Fischer, und bekannte sich zum System der Redezeitvereinbarungen. Das Verhältnis
zwischen Regierung und Opposition werde durch Wortmeldungen von der Regierungsbank - seit Ende 1999 insgesamt 747
- zugunsten des Regierungsstandpunkts verschoben, stellte der Nationalratspräsident fest.
Eine Lanze brach Fischer für das parlamentarische Interpellationsrecht: 4422 parlamentarische Anfragen seien
viel, räumte Fischer ein, bedeuteten aber umgerechnet, dass jeder Abgeordnete alle sechs Wochen eine parlamentarische
Anfrage vorbringe.
Zur gelegentlich beklagten "Gesetzesflut" merkte Fischer an, ein moderner Leistungsstaat auf der Grundlage
des rechtsstaatlichen Prinzips komme ohne neue Rechtsvorschriften nicht aus, eine "dramatische Reduktion"
sei daher nicht möglich. Bei Fragen und Klagen über die "politische Kultur" - 83 Mal wurde
ein Ordnungsruf erteilt - merkte Fischer an, dass wohl manchmal über das Ziel hinaus geschossen werde, es
aber falsch wäre, eine Sitzung des Nationalrats an Sitzungen eines Aufsichtsrats oder einer Rektorenkonferenz
zu messen.
Auf aktuelle Themen Bezug nehmend konstatierte Fischer, dass im laufenden Jahr das Nulldefizit nicht erreicht werde;
die Staatsschuld sei gegenüber dem Beginn der Gesetzgebungsperiode höher. Zum Thema Abfangjäger:
Das Bedrohungsbild sei heute ein anderes als vor 20 Jahren, es gelte, Prioritäten zu setzen. In der Causa
Stabilitätspakt schloss sich der Nationalratspräsident der reservierten Reaktion der Leitung der Nationalbank
auf die Verschiebung des Ziels eines Budgetausgleichs von 2004 auf 2006 an.
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Finz für Einhaltung des Stabilitätspaktes
Wien (bmf) - Finanzstaatssekretär Alfred Finz ist besorgt (25. 09.) über
den Vorschlag, die Ziele des Stabilitätspaktes um zwei Jahre zu verschieben.
"2004 sollte weiterhin unser erklärtes Ziel für die Erreichung des Stabilitätspaktes sein."
Einem Hinauszögern auf 2006 steht Finz kritisch gegenüber, vor allem was die Wertstabilität des
Euro betrifft. "Eine Gleichbehandlung der Mitgliedsstaaten, egal ob groß oder klein, muss ein Grundprinzip
der Europäischen Union bleiben", so Finz.
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LH Weingartner: Tiroler Verkehrspolitik setzt auf neue Strukturen und
Beschränkung des LKW-Verkehrs
Innsbruck/München (lk) - “Tirol ist sich bewusst, dass es durch seine geografische Lage eine
wichtige Aufgabe im Gütertransport zu bewältigen hat. Tirol bekennt sich zu dieser Verantwortung und
möchte dazu beitragen, dass im Interesse der Wirtschaft diese Verkehrsachse nachhaltig gesichert wird.
Diese nachhaltige Sicherung kann sich aber nicht in einer Verkehrspolitik erschöpfen, die lediglich auf die
Straße setzt. Es war immer ein wichtiges Anliegen Tirols, den Verkehr nicht nur zu bejammern und wegzudemonstrieren,
sondern langfristige Lösungen zu suchen. Diese beinhalten den Bau neuer leistungsfähiger Infrastrukturen,
aber auch die Einschränkung der Schadstoffe und damit des Verkehrs auf der Straße. Auf dieser Linie
liegt der Bau der Unterinntaltrasse, die jetzt realisiert wird, und der Bau des Brenner Basis Tunnels, der in nächster
Zukunft beschlossen wird. Gerade bei diesen beiden Anliegen war und ist Bayern ein wichtiger Partner Tirols. Zu
dieser langfristigen Perspektive gehört aber auch die Beschränkung des Straßengütertransportes
nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L).” Das erklären Tirols Landeshauptmann und Verkehrsreferent Dr.
Wendelin Weingartner und LH-Stv. und Umweltreferent Hannes Gschwentner am Mittwoch (25. 09.)
bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in München.
Schadstoffmessungen zeigen Überschreitungen In Tirol wird seit Jahren an zahlreichen Messstellen rund um die
Uhr die Luftgüte gemessen. Die Ergebnisse der Messungen werden ständig veröffentlicht. (Näheres
zur Lage der Messstellen und Berichte über die Luftgüte: www.tirol.gv.at/luft Das IG-L sieht Grenzwerte
für verschiedene Luftschadstoffe vor. Der Halbstundenmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) wurde an einigen
Messstellen (u.a. in Vomp) Ende 1999 überschritten. Daraufhin wurden die Ursachen für diese Grenzwertüberschreitungen
erforscht und die Ergebnisse in einer so genannten Statuserhebung dargestellt. Für die Messstelle Vomp/Raststätte
A12 wurde eindeutig der Verkehr auf der Autobahn als Verursacher ermittelt, und dabei wiederum größtenteils
der Schwere Güterverkehr. Es sind also Maßnahmen vorzusehen, die die Emissionen dieses hauptverursachenden
Emittenten reduzieren. Dabei muss es sich aber um eine Maßnahme handeln, die den Eingriff in bestehende Rechte
auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt.
Schwerer LKW-Verkehr als Hauptverursacher In umfangreichen Studien wurde das Verhältnis zwischen Emission
der Luftschadstoffe durch ein Fahrzeug (was also aus dem Auspuff kommt) und Immission (was also bei der Messstelle
bzw. der Umwelt ankommt) untersucht. Dieses Emissions-/Immissions-verhältnis wird gerade in Alpentälern
von komplexen meteorologischen und topografischen Zusammenhängen beeinflusst. So sind etwa die Ausbreitungsbedingungen
für Luftschadstoffe in der Nacht und im Winter ungleich ungünstiger als untertags und im Sommer. Ein
Fahrzeug in der Nacht verursacht (trotz gleicher Emission) etwa 6 mal mehr Immission als tagsüber. Ebenso
ist die Luftbelastung im Winter pro Fahrzeug 3,5 mal höher als im Sommer. Als effizienteste Maßnahme,
um die Immissionsbelastung so weit zu reduzieren, dass der Grenzwert nicht mehr überschritten wird, wird also
ein Nachtfahrverbot (von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr) im Winterhalbjahr (also von 1. Oktober bis 31. März) für
den Schweren Güterverkehr (also Lastkraftwagen und Sattelkraftfahrzeuge über 7,5 t ) verordnet. Dieses
Nachtfahrverbot gilt für den Streckenabschnitt der A12 zwischen Hall-Mitte und Wörgl-West, das sogenannte
Sanierungsgebiet. Die Verordnung sieht nur wenige Ausnahmen vor, beispielsweise für Fahrzeuge, die auf geringe
Stickoxid-Emissionen umgerüstet sind (sg. Euro 4 LKW).
Kontrollen in Kundl zeigen Wirkung Als wichtige Maßnahme zur Hebung der Verkehrssicherheit nennt Tirols Landeshauptmann
die Kontrollstelle Kundl, die vor 2 Jahren, im Juli 2000, in Betrieb genommen wurde. Vorerst nur als Provisorium
geplant, entstand auf einem ehemaligen Parkplatz eine der modernsten und größten Kontrollanlagen für
Schwerfahrzeuge in Europa. Bis zu 16 h am Tag werden Lkw in Fahrtrichtung Brenner auf ihren gesetzmäßigen
Zustand von der Gendarmerie und der Zollwache (MÜG) kontrolliert. Dabei wurden beispielsweise im 2. Quartal
2002 rund 30.000 LKW pro Monat auf die Kontrollstelle ausgleitet. Dies entspricht einem Anteil von ca. 30 % aller
Schwerfahrzeuge in diesem Autobahnabschnitt. Ein Teil davon wird zu Kontrollzwecken angehalten. Die Auswirkungen
dieser Kontrollen wurden nun erstmals nachgewiesen. So konnte der Anteil der sogenannten Blacklist-Fahrten (Fahrten
ohne Ökopunkte) seit der Eröffnung der Kontrollstelle beinahe halbiert und der Anteil der “straffälligen”
LKW auf derzeit unter 5% abgesenkt werden. Durch Umsetzung einer weiteren Baustufe im Jahr 2003 soll einerseits
die Arbeit der Exekutive weiter erleichtert und andererseits die Aufenthaltszeit für gesetzeskonforme LKW
verkürzt werden.
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Haupt: Bessere Qualität durch neues Zulassungsverfahren bei Medikamenten
Weniger Bürokratie und mehr Transparenz durch effizientes Zulassungsverfahren für
kassenfreie Medikamente
Wien (bmsg) - "Ich freue mich über das neue Zulassungsverfahren für kassenfreie Medikamente".
Mit diesen Worten reagierte Gesundheitsminister Mag. Herbert Haupt auf die mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger
und der Pharmawirtschaft akkordierte neue Zulassungsverfahren für kassenfreie Medikamente. Damit wurde der
Forderung des Europäischen Gerichtshofes nach einer ordnungsgemäßen Umsetzung der Transparenzrichtlinie
der EU entsprochen.
Das neue Verfahren stellt einen raschen und gleichen Zugang zu einer qualitativ hochstehenden Arzneimittelversorgung
sicher. Ab 1. Oktober 2002 werden neue Kriterien für die Aufnahme von Medikamenten in das Heilmittelverzeichnis
der Sozialversicherung gelten. Im Sinne der Qualitätssicherung wird im Hauptverband der Sozialversicherungsträger
ein Fachbeirat für Arzneimittelwesen als Qualitätssicherungsinstrument gesetzlich festgeschrieben. Zusätzlich
wird im BMSG eine unabhängige Heilmittelkommission als zweite Qualitätssicherungsinstanz installiert.
"Die neuen Regelungen und die darin festgelegte verbesserte Qualitätssicherung kommen den Patientinnen
und Patienten zu Gute", betonte Haupt.
Derzeit sind 13.000 Arzneispezialitäten in Österreich zugelassen, 2.500 davon werden im Heilmittelverzeichnis
angeführt und können ohne chefärztliche Bewilligung an die Patienten abgegeben werden. Pro Jahr
stellt die Pharmawirtschaft 200 Anträge auf Aufnahme ins Heilmittelverzeichnis. Um österreichweit gleiche
Rahmenbedingungen und eine einheitliche Vorgangsweise bei der chefärztlichen Bewilligung zu erreichen, wird
außerdem eine Heilmittel-Sonderliste" eingeführt.
Ich bin davon überzeugt, dass das neue Zulassungsverfahren einen wichtigen Schritt in unserem hervorragenden
Gesundheitssytem darstellt", so Gesundheitsminister Haupt abschließend.
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"Schwarzer Falke" in Österreich gelandet
Linz-Hörsching (bmlv) - Der erste von neun S70 "Black Hawk"-Transporthubschraubern
(Schwarzer Falke) für das österreichische Bundesheer ist Samstag (21. 09.)
vormittags direkt aus den USA am Flughafen Linz-Hörsching eingetroffen. Ein riesiges Antonov-Transportflugzeug
hat den fabriksneuen Hubschrauber mit "angelegten" Rotor-Blättern nach Österreich geflogen.
Am Dienstag (24. 09.) werden die nächsten zwei Hubschrauber erwartet. Die Maschinen
werden in Hörsching endmontiert, der endgültige Stationierungsort wird Langenlebarn sein - die Überstellung
dorthin erfolgt Mitte Oktober.
Der weitere Lieferplan sieht vor, dass Mitte November und Mitte Dezember je drei weitere Hubschrauber nach Österreich
kommen. Mit Jahresende sollen ausgebildete Piloten für alle "Black Hawks" zur Verfügung stehen.
Der S70 "Black Hawk" (schwarzer Falke) ist ein Mehrzweckhubschrauber mit zwei Triebwerken, die je 1940
PS leisten. Dieser Antrieb verleiht dem Hubschrauber eine hervorragende Hochgebirgstauglichkeit mit einer hohen
Leistungsreserve. Diese Fähigkeit kann der S70 vor allem bei Einsätzen in gebirgigen Lagen (Galtür)
ausspielen. Seine Transportkapazität beträgt 20 Personen oder reicht für die Beförderung von
ca. 4 Tonnen Nutzlast. Im Notfall können allerdings bis zu 25 Personen aufgenommen werden. Der Black Hawk
verfügt über eine Reichweite von etwa 500 km, die sich mit außen anbringbaren Zusatztanks bis auf
ungefähr 1600 km oder durchgehend etwa 4,5 Flugstunden erweitern lässt. Die maximale Flughöhe liegt
bei rund 6000 m. Er erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 360 km/h und verfügt über eine sehr gute
Schlechtwettertauglichkeit, die unter anderem durch eine Rotorblattenteisungsanlage sichergestellt wird. Der S70
"Black Hawk", der weltweit in 24 Staaten erfolgreich eingesetzt wird, bietet seinen Insassen hohen Schutz
und Sicherheit (Crashfestigkeit) und zeichnet sich durch geringen Personal- und Wartungsaufwand aus.
Der Black Hawk wird beim österreichischen Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen.
Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über
den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen
und internationalen Umfeld.
Der Hubschrauberankauf ist bekanntlich nach dem Lawinenunglück von Galtür im Februar 1999 beschlossen
worden. Der "Black Hawk" ersetzt die Agusta Bell 204 B. Diese Transportmaschine war seit 1964 beim Bundesheer
im Einsatz und wurde mittlerweile aus dem Flugbetrieb genommen.
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LH Haider startet größte Beschäftigungsoffensive für
Kärntens Jugend
Maßgeschneiderte Lehrlings- und Ausbildungsplätze für 2500 Kärntner
Jugendliche – Heuer stehen 7 Mio Euro zur Verfügung
Klagenfurt (lpd) - Landeshauptmann Jörg Haider hat am Montag (23. 09.)
die größte Beschäftigungsinitiative für die Kärntner Jugend angekündigt. Sie soll
2500 Jugendliche erfassen. Wie der Landeshauptmann informierte, werde dann kein Jugendlicher mehr unter 25 Jahre
ohne Arbeit sein.
Entweder werde für einen Arbeitsplatz gesorgt oder für die entsprechende Ausbildung bzw. Umschulung in
neue Bereiche, erklärte Haider diese größte Beschäftigungsoffensive. Neben maßgeschneiderten
Ausbildungsplätzen sollen vor allem Betriebe, die Lehrlinge aufnehmen, hinsichtlich ihrer Kosten durch einen
Zuschuss entlastet werden. Gedacht sei auch an ein spezielle Anreize für Betriebe, die öffentliche Aufträge
erhalten, wenn sie zusätzlich Lehrlinge aufnehmen bzw. Jugendlichen Jobs anbieten.
Weiters erfolgt ein Ausbau der Lehrwerkstätten. So sei es jüngst gelungen, die von der Einstellung bedrohte
Lehrwerkstätte in St. Andrä/Lavanttal gemeinsam mit der Firma Elmunt weiterzuführen und zu erweitern.
Sie soll dem gesamten Lavanttal und darüberhinaus auch Kärntens High-Tech-Betrieben zugute kommen. Auch
die Lehrwerkstätte in Radenthein habe neue Angebote und die Technologielehrwerkstätten würden ebenfalls
weiter ausgebaut, so Haider.
Der Landeshauptmann zeigt sich über den Erfolg dieser größten Job-Initiative für 2500 Jugendliche
zuversichtlich. „Wenn es funktioniert, wird es sicher auch österreichweit nachgemacht werden“, so Haider.
Das Land werde mit dem Arbeitsmarktservice eine genaue Analyse über alle arbeitslos gemeldeten Jugendlichen
durchführen. Es sollen bei jedem einzelnen die Gründe für die Arbeitslosigkeit erfasst werden, um
dann zielführend reagieren zu können.
Im laufenden Jahr stehen für die Jugendbeschäftigungsoffensive rund 7 Millionen Euro zur Verfügung,
die Mittel können durch das Land verstärkt werden.
Wichtig sei die Bereitschaft der Jugendlichen, daheim herumzusitzen gelte nicht. Ohne persönliche Bereitschaft
– sei es zur Arbeit oder zur Ausbildung - würden die Mittel gestrichen werden. Beispielsweise gebe es einen
enormen Bedarf an Fachkräften im Tourismusbereich, sagte Haider und verwies darauf, dass hier andererseits
der Andrang an Saisonniers groß sei. Er hoffe auch, dass das AMS sich wie bei früheren Aktionen dynamisch
und kooperativ zeige.
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Haider hätte gleich von Wien abschreiben sollen
Einem zu FPÖ-Haiders "angeblicher Jugendbeschäftigungsoffensive"
Wien (sk) - Mit "Besser gut abgeschrieben, als schlecht eingefallen" kommentierte der stellvertretende
Klubobmann der SPÖ, Caspar Einem, das "angebliche Jugendbeschäftigungsprogramm" des Kärntner
Landeshauptmannes Jörg Haider. "Bloß hätte er gleich alles abschreiben können vom Wiener
Vorbild, dann hätten die Jugendlichen auch etwas davon", so Einem am Montag (23. 09.)
gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
So habe Wien bereits im Februar 2002 ein Programm zugunsten der Jugendlichen aufgelegt und eigene Mittel dafür
eingesetzt, während Haider erst jetzt entdeckt, dass es ein Problem gibt und sich mit ausschließlich
fremden Federn schmückt", sagte Einem, "denn es handelt sich dabei nur um Gelder des Arbeitsmarktservice".
Haiders Verdienst als Kärntner Landeshauptmann ist die Verkündung und vielleicht auch die Tatsache, dass
das Programm in Kärnten nicht zu eigenständigen Lehrabschlüssen führt, sondern die Jugendlichen
zu billigen Tourismushilfskräften macht. Der Vergleich mit dem roten Wien macht sicher. Wir Sozialdemokraten
wollen nicht nur irgendeine Beschäftigung für unsere Jugend, sondern Ausbildung und Perspektiven",
schloss Einem.
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Glawischnig: KonsumentInnen haben Recht auf lückenlose Gentechnik-Kennzeichnung
Molterer muß sich in EU-Agrarministerrat für mehr Lebensmittelsicherheit stark
machen
Wien (grüne) - "Die KonsumentInnen haben eine Recht auf volle Lebensmittelinformation,
daher sollte eine lückenlose Kennzeichnung aller Lebensmittel auf gentechnisch produzierte Inhaltsstoffe eine
Selbstverständlichkeit sein", so Eva Glawischnig, Umweltsprecherin der Grünen, anlässlich des
EU-Agrarministerrates am Montag (23. 09.), auf dem u.a. die Gentechnik-Kennzeichnung
von Lebens- und Futternsmitteln auf der Tagesordnung steht.
Glawischnig hält die derzeitigen Vorschläge der EU-Kommission für unzureichend. "Die Kennzeichnung
ist nicht lückenlos, so müssen beispielsweise Produkte, die von Tieren stammen, die mit gentechnisch
verändertem Futter gefüttert wurden, nicht gekennzeichnet werden.
Die Kennzeichnung ist zudem nur eine von mehreren Regelungen zur Gentechnik, die zur Zeit auf EU-Ebene vorbereitet
werden. Auch zu den Bereichen Haftung, Verunreinigungen von Saatgut und grenzüberschreitendem Verkehr sind
Rechtsakte in Vorbereitung. Die EU-Kommission drängt darauf, mit In-Kraft- treten der neuen Regelungen das
seit mehreren Jahren aufrechte Moratorium für Zulassungen von GVO-Produkten in der EU aufzuheben. "Das
Moratorium darf keinesfalls aufgehoben werden. Zu viele Fragen betreffend der Risken der Gentechnik in Landwirtschaft
und Lebensmitteln sind weiterhin ungeklärt und das Rechtssystem weist immer noch krasse Lücken auf. Landwirtschaftsminister
Molterer muss in dieser Frage auf EU-Ebene eine konsequent kritische Position vertreten", verlangt Glawischnig.
Im Saatgutbereich droht beispielsweise eine EU-Verordnung beschlossen zu werden, die überhaupt keine Höchstwerte
für Verunreinigungen von Saatgut vorschreibt. Verunreinigungen unter 0,3 bis 0,7 Prozent (je nach Kulturart)
sollen nicht einmal gekennzeichnet werden müssen. Die strengere österreichische Regelung droht mit diesem
EU-Regelwerk aufgehoben zu werden.
Die Grünen verlangen eine Aufrechterhaltung des EU-Moratoriums, solange nicht ein dem Vorsorgeprinzip entsprechendes
Regelwerk für Überwachung, Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung von gentechnisch veränderten
Organismen (GVO), sowie auch für den grenzüberschreitenden Verkehr von GVO vorliegt. Weiters müssen
die Haftungsfragen geklärt, sowie die Gentechnikfreiheit von Saatgut sichergestellt werden.
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