Wirtschaft der Woche vom 24. 09. bis 30. 09. 2002

   
Wirtschaft wird 2003 schwächer wachsen
WIFO: Prognose von 2,9 auf 2,2 Prozent nach unten revidiert - Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau
Wien (pte) - Die österreichische Konjunkturlokomotive wird im kommenden Jahr zwar wieder in Schwung kommen, aber mit gedämpfter Geschwindigkeit. Das Wirtschaftswachstum 2003 soll etwas geringer ausfallen als noch vor einem halben Jahr prophezeit. "Wir mussten unsere Prognose für das heurige Jahr von 1,2 auf 0,9 Prozent und für das nächste Jahr von 2,9 auf 2,2 Prozent senken", so WIFO-Chef Helmut Kramer am Freitag (27. 09.).
Eine Spur optimistischer wird die Lage vom IHS http://www.ihs.ac.at eingeschätzt. IHS-Chef Bernhard Felderer rechnet heuer mit einem Wachstum von 0,8 Prozent und 2,5 Prozent im kommenden Jahr. Den Grund für das verzögerte Wachstum sieht das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung vor allem in den schwachen US-Börsen, während das Institut für Höhere Studien auf einen kurzfristig starken Euro, eine schwache Binnennachfrage und einen generellen Pessimismus in Europa, sowohl bei Konsumenten als auch bei Investoren, verweist.
Seit dem Juni haben sich die Konjunkturaussichten für die USA und Europa verschlechtert. Der massive Verfall der Börsenkurse beeinflusst über Vermögensverluste und Stimmungstiefs auch die Realwirtschaft. "Ich nehme aber an, dass sich das Börsenklima wieder beruhigt und das Luftablassen der Spekulationsblase noch heuer beendet wird", so Kramer. "Die Erholung Europas kommt aus den USA", meint Felderer. Die US-Wirtschaft werde im dritten Quartal wieder kräftig anziehen - das IHS rechnet mit einem Plus von 2,75 Prozent - und somit auch den gesamten Welthandel positiv beeinflussen. Der große Profiteur werde dabei Asien sein, wo gerade ein Exportboom Richtung USA einsetzt. Allein die Exporte Chinas stiegen um 30 Prozent, die Rezession in Japan dürfte vorbei sein. Europa und somit auch Österreich konnten bis dato davon allerdings noch kaum profitieren. Für Europa fallen die Prognosekorrekturen stärker aus als für die USA, weil die Wirtschaft der EU bisher deutlicher hinter den Erwartungen zurückblieb.
In Österreich kam die Konjunkturerholung im 1. Halbjahr noch wie erwartet, allerdings im Einklang mit der EU, nur schleppend voran. Das reale Bruttoinlandsprodukt nahm von Quartal zu Quartal um etwa ein halbes Prozent zu. Für ein über zwei-prozentiges Wachstum im kommenden Jahr spricht, dass sich das Vertrauen in die börsennotierten Unternehmen wieder festigen dürfte und dass aufgeschobene Investitionen nachgeholt werden müssen, um den Ersatzbedarf zu befriedigen. Diese Annahmen gehen allerdings davon aus, dass es zu keinem Irak-Krieg kommt. Die Konjunkturschwäche hat 2002 hohe Steuerausfälle (rund zwei Mrd. Euro) zur Folge, dazu kommt die Budgetbelastung durch die Folgen der Hochwasserkatastrophe (eine Mrd. Euro). Der Staatshaushalt wird deshalb heuer ein Defizit von etwa 1,5 Prozent des BIP aufweisen. Im Jahr 2003 dürfte das Budget einen Abgang von gut einem Prozent des BIP aufweisen, so Kramer.
Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hat einen ungewöhnlich starken Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge - Österreich zählt heuer zu den EU-Ländern mit dem raschesten Zuwachs an Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote wird deshalb von 6,1 Prozent (2001) auf 6,9 Prozent im Jahr 2002 steigen und nächstes Jahr auf hohem Niveau stagnieren. Dies bedeutet für das heurige Jahr die zweithöchste Arbeitslosenrate seit 1945. Als größte Brocken für eine neue Regierung nannte Kramer die Sicherung des Sozialsystems und die Senkung der Abgabenquote, um den Wirtschaftsstandort zu sichern. Felderer sieht eine Steuer- und Pensionsreform, höhere Ausgaben bei Forschung und Entwicklung sowie eine massive Investition in die Infrastruktur als zentrale Punkte. Allerdings müsste eine Steuerreform gut durchdacht und die Finanzierung geregelt sein. "Die Regierung muss sich klar darüber sein, dass keine Steuerreform ohne vorübergehende Verschuldung möglich ist", so Felderer.

 
Wirtschaftsbund fordert einheitliche Betriebssteuer
Wien (öwb) - Konkrete Entlastungsschritte um die Abgabenquote bis 2010 auf 40 Prozent zu drücken sind aus Sicht des Wirtschaftsbundes unumgänglich. Das Steuerniveau für die Investitionstätigkeit von Unternehmen würde zunehmend wichtiger, der Beitritt der Erweiterungskandidaten zur EU den Standortwettbewerb noch weiter verstärken.
„Österreich braucht ein Fitnessprogramm, ein einfacheres und transparentes Steuersystem und eine Reduktion der Staatsausgaben“, heißt es dazu in einem Arbeitspapier des Österreichischen Wirtschaftsbundes beim Wirtschafsdialog 2002.
So fordert der Wirtschaftsbund unter anderem eine einheitliche Betriebssteuer. Durch die Absenkung der Gewinnbesteuerung könnte Rechtsformenneutralität in der Unternehmensbesteuerung hergestellt werden. Im Sinne eines einfacheren und transparenteren Steuersystems sei es auch, die Bagatellesteuern – wie beispielsweise Gebühren für Rechtsgeschäfte – abzuschaffen sowie die „Austriaka“ 13. Umsatzsteuervorauszahlung, Werbeabgabe und Biersteuer ersatzlos zu streichen. Auch die Lohnverrechnung möchte der Wirtschaftsbund vereinfachen. Er schlägt ein Akontierungsmodell auf freiwilliger Basis vor.

 
 130 Jahre Böhler Ybbstalwerke
Neues Produktionsgebäude um 22 Millionen Euro eröffnet
St. Pölten (nlk) - Die Böhler Ybbstalwerke in der Marktgemeinde Sonntagberg (Bezirk Amstetten) sind 130 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde am Freitag (27. 09.) groß gefeiert. Gleichzeitig wurde auch das neue Produktionsgebäude samt Anlagen eröffnet. Böhler ist der Inbegriff für Stahl: Die Böhler Ybbstal Band Gesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter des Böhler Uddeholm
Konzerns, der weltweit 9.300 Mitarbeiter zählt, und Spezialist für die Verarbeitung von legiertem Stahl. Das Unternehmen zählt mit seinen Precision Strip Produkten zu den Weltmarktführern in der Sägen- und Lederindustrie. Der Umsatz lag im letzten Jahr bei fast 93 Millionen Euro. Derzeit sind über 600 Mitarbeiter beschäftigt. In das neue Produktionsgebäude wurden 22 Millionen Euro investiert.
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll erklärte, der Standort in Ybbstal habe sich bewährt. Man könne eine gute Bilanz ziehen und optimistisch in die Zukunft gehen. Investitionen in Unternehmen seien immer wichtige Weichenstellungen. "Die öffentliche Hand muss für die Unternehmen entsprechende Rahmenbedingungen schaffen", sagte Pröll. Die EU-Erweiterung mache Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung notwendig. Laut einer Studie benötige Niederösterreich bis 2007 zusätzlich 20.000 hochqualifizierte Arbeitnehmer.

 
Mitterlehner: "Neues Kartellrecht gewährleistet fairen und uneingeschränkten Wettbewerb"
Raschere Verfahren und klare Regelungen für Konzentrationsprozesse durch das neue Kartellrecht
Wien (pwk) - „Ein funktionierender Wettbewerb braucht klare Spielregeln. Mit dem neuen Wettbewerbs- und Kartellrecht wurde ein effektives Instrumentarium geschaffen, um den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung zu verhindern“, erklärt Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich, am Freitag (27. 09.) anlässlich einer Veranstaltung zur Kartellrechtsreform 2002 mit dem Generaldirektor der neuen Bundeswettbewerbsbehörde, Walter Barfuß und dem neuen Bundeskartellanwalt Alfred Maier, in der WKÖ.
„Wir erhoffen uns von der Kartellrechtsreform und dem neuen Wettbewerbsrecht die Voraussetzungen für einen fairen und uneingeschränkten Wettbewerb“, so Mitterlehner. Grundsätzlich positiv wird die Kartellrechtsreform auch von Hanspeter Hanreich, dem Leiter der Abteilung Rechtspolitik der Wirtschaftskammer Österreich, bewertet: „Dadurch wird der Wettbewerb in Österreich sichergestellt, die Kartellverfahren beschleunigt und die Konsistenz des heimischen mit dem EU-Kartellrecht hergestellt“.
Durch das Kartellrecht Neu wird eine beim BMWA angesiedelte Bundeswettbewerbsbehörde geschaffen, die mit Aufgriffs- und Ermittlungskompetenz ausgestattet ist. Sie kann durch Antrag an das Bundeskartellgericht Beschränkungen im Wettbewerb entgegentreten. Der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung wurde nunmehr unmittelbar verboten. Das Kartellgericht bleibt zentrales kartellrechtliches Entscheidungsorgan. In Zukunft verfügen jedoch die Berufsrichter über eine Mehrheit gegenüber den fachkundigen Laienrichtern. Das bisherige Kartellstrafrecht wurde beinahe ausnahmslos durch ein Geldbußsystem ersetzt.
Die bisherige Amtsparteienfunktion der Sozialpartner wird beseitigt. „Dadurch kann nicht einmal der Anschein einer nicht unabhängigen Behörde entstehen“, führt Walter Barfuß, Generaldirektor der neuen Bundeswettbewerbsbehörde, aus.

 
Hautzinger fordert Bauern-Anteil an höherem Brotpreis
Gegenteilige Entwicklung von Brot- und Weizenpreis führt Fischler-Plan ad absurdum
Wien (aiz) - Der Brotpreis soll laut Ankündigungen der Bäckerinnung um 5% erhöht werden - so lauten die Meldungen aus Bäckerkreisen. Als Grund werde, so der Präsident der burgenländischen Landwirtschaftskammer Franz Stefan Hautzinger in einer Aussendung, die heurige schlechte Getreideernte in ganz Europa, aber auch in den USA, Kanada und Australien genannt.
"Trotzdem waren die Qualitäten vor allem im Trockengebiet Ostösterreichs hervorragend". Die Bäcker argumentierten die Erhöhung mit der Tatsache, dass die Kosten für Mehl um 10% und die Personalkosten um 2,2% gestiegen wären. Hautzinger fordert nun von den Mühlen "einen dementsprechenden Preis auch an den Handel und die bäuerlichen Genossenschaften weiterzugeben".
"Wir fordern hier natürlich auch unseren Anteil. Auch wir hatten durch die extremen Witterungsbedingungen mit Einbußen bei der heurigen Getreideernte zu kämpfen. Unsere Qualitäten waren aber hervorragend. Daher erwarten die Bauern einen angemessenen Preis für ihr Produkt", so Hautzinger.

Gegenteilige Entwicklung von Brot- und Weizenpreis führt Fischler-Plan ad absurdum
Hautzinger führt einen Vergleich der völlig gegenteiligen, immer weiter auseinander laufenden Entwicklungen der Brot- und Weizenpreise in den letzten dreißig Jahren an. Demnach sei seit 1971 Brot um das Viereinhalb-Fache teurer geworden, wogegen Weizen sogar um mehr als die Hälfte billiger geworden ist. Dies habe laut Hautzinger zur Folge, dass die Kosten des für die Herstellung eines Kilogramms Brot ungefähr notwendigen Kilogramms Weizen von einem 60%-Anteil am Verbraucherpreis des Brotes im Jahr 1971 (1 kg Brot: EUR 0,48, 1 kg Weizen: EUR 0,29) auf nunmehr ganze 5% (1 kg Brot: EUR 2,18, 1 kg Weizen: EUR 0,12) gesunken seien.
Der Plan von EU-Agrarkommissar Franz Fischler, nämlich mit dem Midterm-Review die Getreidepreise um weitere 5% zu senken um damit die Verbraucherpreise zu verringern, sei mit diesem geringen und ständig sinkenden Anteil der agrarischen Rohstoffkosten an den Verbraucherpreisen für Lebensmittel, so Hautzinger, "ad absurdum geführt". Jetzt zeige sich, dass die Kritik der Landwirtschaftskammer an den Preissenkungsplänen Fischlers im Getreidebereich "gerechtfertigt war. Weder der Landwirt noch der Konsument können davon profitieren".

Quelle: http://www.aiz.info/

 
 Regionalmanagements helfen Newcomern auf die Sprünge
St. Pölten (nöwpd) - Im Vorfeld des herannahenden Beitritts der Reformstaaten zur Europäischen Union werden sich die Regionalmanagements aus Niederösterreich, Oberösterreich, Bayern und Sachsen zu einem Netzwerk zusammenschließen. Es soll sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Bildung auseinandersetzen.
Ein entsprechendes Abkommen, das auf drei Jahre anberaumt ist, wollen die österreichischen und deutschen Kooperationspartner noch heuer unterzeichnen. "In einem ersten Schritt planen wir, ein Zentrum für Regionalentwicklung einzurichten. In diesem soll das theoretische Rüstzeug vermittelt werden, wie man erfolgreiches Management für eine Region betreibt. Das Angebot richtet sich vor allem an Teilnehmer aus Tschechien, Polen und der Slowakei", gab Mostviertel-Regionalmanager Karl Becker dem NÖ Wirtschaftspressedienst bekannt. Als "Lehrer" seien die Regionalbeauftragten aus Österreich und Deutschland vorgesehen.
Als EU-Mitglieder werden Tschechien, Polen und die Slowakei aufgrund ihres wirtschaftlichen Entwicklungsrückstandes zu Ziel-1-Gebieten erklärt werden. Das heißt, die Reformländer erhalten zwar hohe finanzielle Unterstützung aus Brüssel, jedoch nur dann, wenn sie selbst Projekte entwickeln und einreichen. "Wir wollen hier unser Know-how zur Verfügung stellen, um dadurch auch besser mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen", erklärte Becker.
Zum Regionalmanager wird man sich an mehreren Orten ausbilden lassen können. Damit wolle man sicherstellen, daß jede an diesem Ausbildungszweig interessierte Person ein Schulungsangebot in relativer Nähe zum Wohnort vorfindet, betonte Becker. Das grenzüberschreitende Vorhaben, bei dem die bayerischen Regionalmanagements federführend sind, wird als Interreg-Projekt auch von der Europäischen Union gefördert. "Die Kosten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro, wobei die EU die Hälfte kofinanziert", berichtete Becker. (mm)

 
Wien beteiligt sich an TZ Neusiedl am See
Vienna Region: Zusammenarbeit wird weiter intensiviert
Wien (rk) - Die "Vienna Region" nimmt zunehmend auch auf organisatorischer Ebene Gestalt an. Am Freitag erfolgte der Spatenstich für das neue Biotech-Technologiezentrum Neusiedl am See. Über die WWFF-Tochter ZIT (Zentrum für Innovation und Technologie) ist die Stadt Wien mit rund 360.000 Euro an dem Projekt, für das 14,5 Mio. Euro veranschlagt sind, beteiligt.
Im Gegenzug beteiligt sich das Land Burgenland an Projekten in Wien. Diese "symbolischen" Verflechtungen, die auch zwischen Wien und Niederösterreich stattfinden, sind Teil eines derzeit statt findenden Verschmelzungsprozesses innerhalb der Vienna Region. Ziel ist es, die spezifischen Stärken der jeweiligen Standorte optimals zu nutzen, den Standortwettbewerb innerhalb der Vienna Region zu reduzieren und so einen optimalen gemeinsamen Gesamtauftritt auf internationaler Ebene zu ermöglichen.
Die Details zum Technologiezentrum Neusiedl am See präsentierten am Freitag Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl, Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Dr. Sepp Rieder sowie der Burgenländische Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Karl Kaplan. Beim Mediengespräch anwesend waren auch der Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungfonds (WWFF), D.I. Dr. Bernd Riessland sowie der Vorstandsdirektor der Burgenländischen Betriebsansiedlungsgesellschaft WiBAG, Peter Schmitl.

Vienna Region: Stärken der Standorte maximal nutzen
Im Vorfeld der Erweiterung der Europäischen Union muss sich auch die Vienna Region neu positionieren. Flächen- und lohnintensive Tätigkeiten verlagern sich zunehmend in benachbarte Regionen außerhalb der derzeitigen EU-Außengrenzen. Deshalb müssen bereits heute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen erarbeitet werden, um die spezifischen Stärken der Region wie Kultur, Information- und Kommunikationstechnologien, Biotechnologie, Werkstofftechnik oder Logistik maximal zu nutzen.

Burgenland beteiligt sich an "Vienna Region"-Gesellschaft
Zusätzlich zu der schon weit fortgeschrittenen Bewusstseinsbildung festigt sich die Vienna Region zunehmend auch auf institutioneller Ebene. Das Burgenland wird sich nämlich an der gemeinsamen Managementgesellschaft der Vienna Region, der "Vienna Region Beteiligungs Management Gesmbh" beteiligen. Bisher wurde die Gesellschaft zu jeweils 50 Prozent vom ZIT (Wien) und der ECO-Plus NÖ) gebildet. Künftig wird die Verteilung 37 (W), 37 (NÖ) und 26
Prozent (Bgld.) lauten.

"LISA Vienna Region": Niederösterreich und Burgenland sind nun dabei
Eine Stärkung der Vienna Region erfolgt auch im Rahmen der Biotech-Initiative "LISA (Life Science Austria) Vienna Region". Diese ist eine Arbeitsgemeinschaft des ZIT mit der Innovationsagentur des Bundes. Aufgaben von LISA Vienna Region sind unter anderem Ausbildungsaktivitäten für Forscher, Marketing, Awareness-Veranstaltungen, die Beratung von Unternehmen bei der Erstellung von Business-Plänen, Patentierungen, Lizensierungen und die Finanzierung von innovativen Aktivitäten. Bis Ende des Jahres sollen Niederösterreich und das Burgenland offiziell an LISA Vienna Region teil nehmen.
LISA ist ein österreichweites Impulsprogramm mit einem Schwerpunkt auf die Vienna Region, wo 80 Prozent aller österreichischen Biotech-Unternehmen angesiedelt sind. Allein die Stadt Wien hat seit 1997 72,7 Mio. Euro in den Biotech-Bereich investiert. Bis 2005 werden nochmals rund 64 Mio. für Aktivitäten in dieser Zukunftsbranche zur Verfügung gestellt. Allein für die Bundeshauptstadt gibt es bis 2010 ein Potenzial von 10.000 zusätzlichen Jobs. In den letzten drei Jahren haben sich rund 20 international erfolgreiche Start-up-Unternehmen entwickelt bzw. sich in Wien angesiedelt. Momentan sind allein am Biotech-Standort Wien mehr als 2000 Personen im Forschungs- und Entwicklungsbereich tätig, 3000 StudentiInnen studieren in einschlägigen Fachrichtungen.

Vorteile durch die Beteiligung am Technologiezentrum Neusiedl am See
Die wirtschaftliche Verknüpfung durch die Beteiligung Wiens am Technologiezentrum Neusiedl am See ermöglicht einen möglichst sparsamen Einsatz öffentlicher Ressourcen für die Schaffung von Bildungs- Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstrukturen.
Die Effizienz des öffentlichen Mitteleinsatzes ergibt sich im wesentlichen aus folgenden Gründen:
o Vermeidung eines Förderwettbewerbes zwischen den Gebietskörperschaften innerhalb der Vienna Region (Kompetenzzentren, Forschungsförderung, Unternehmensgründungen usw.).
o Keine Doppelgleisigkeiten bei der Schaffung von Ausbildungsstätten wie z.B. Fachhochschulen.
o Reduzierung von Verwertungsrisiken bei Technologiezentren durch gegenseitige Konkurrenzierung.
o Managementstrukturen für Technologiepolitik müssen nur einmal aufgebaut und bezahlt werden, z.B. Cluster, Fachkompetenz für Technologiezentren.
o Produkte aus Hochtechnologiebereichen werden in der Regel nicht von Einzelbetreiben erzeugt, sondern entstehen in Produktionsketten über mehrere Betriebe in verschiedenen Bundesländern. Gezielte Förderungen können aber nur bei Unterstützung aller Betriebe in der Kette durch entsprechende Ausbildungs-, Forschungs- oder Finanzierungsmodule geleistet werden.
o Bessere Zusammenarbeit mit Nachbarregionen (Tschechien, Slowakei, Ungarn), weil innerösterreichischer Abstimmbedarf reduziert wird.

Das Technologiezentrum Neusiedl am See
Das TZ Neusiedl am See wird sich dem Schwerpunktthema Biotechnologie widmen. Das Zentrum wird über 10.600 Qudratmeter Bruttonutzfläche verfügen, wovon etwa 8.500 Qudratmeter als vermietbare Fläche zur Verfügung stehen. Die Gesamtprojektkosten betragen rund 14,5 Mio. Euro.

 
Österreichs Exporte nach Süd-Osteuropa mit zweistelligen Zuwachsraten
Koren: "Österreichische Investoren an vorderster Front" - Weiterhin viele Chancen für Österreich in dieser Region
Wien (pwk) - "Die Entwicklung des österreichischen Außenhandels mit der Region Süd-Osteuropa ist von zweistelligen Zuwachsraten gekennzeichnet", zieht der neue Chef der Außenwirtschaft Österreich der WKÖ, Walter Koren eine positive Bilanz anlässlich der Außenhandelstagung Süd-Osteuropa.
"Österreichs Exporten 2001 in Höhe von 3,6 Mrd Euro und einem Plus von 18,4 % gegenüber 2000 stehen Importe in Höhe von 1,7 Mrd Euro und plus 15,4 % gegenüber. Dieses erfreuliche Resultat findet auch im ersten Halbjahr 2002 seine Fortsetzung mit einem Exportplus von fast 16 %", so Koren. Das Geheimnis des Erfolges ist zu einem Gutteil auf die hohen Investitionen österreichischer Unternehmer in diese Region zurückzuführen, ist Koren überzeugt.
Trotz positiver Gesamtbilanz zeigt sich die Entwicklung in den einzelnen Ländern doch sehr unterschiedlich. In Slowenien, dem Land mit der stärksten Marktdurchdringung an österreichischen Waren, verlangsamte sich im vergangenen Jahr konjunkturbedingt die Exportzunahme im Vorjahr auf 4,4 % oder 1,3 Mrd Euro, die Importe erhöhten sich 2001 um 7,1 % auf 769 Mio Euro. "Langfristig ist mit einer weiteren Intensivierung der bilateralen Beziehungen durch steigende Direktinvestitionen Österreichs auch im industriellen Bereich zu rechnen", stellt Koren fest. Österreich hat seine Position als mit Abstand wichtigster Investor in Slowenien kontinuierlich ausgebaut und liegt mit einem Anteil von 48 % an den gesamten Direktinvestitionen deutlich vor Frankreich (12%), Deutschland (11%) und Italien (6,3%).
Ebenfalls größter Auslandsinvestor ist Österreich in Kroatien. Mit einem Investitionsvolumen von USD 1.775 Mio (26,9%) liegt Österreich vor Deutschland (25,5%) und den USA (18%). Die österreichischen Exporte nach Kroatien nahmen 2001 um 33% auf 887 Mio Euro zu, eingeführt wurden Waren um 322 Mio Euro (plus 13,6%). "Die positiven Wirtschaftsaussichten in diesem Land und beste Marktchancen für Österreich in fast allen Branchen lassen für 2002 ein Rekordergebnis bei den österreichischen Exporten erwarten, die den Wert von einer Mrd Euro voraussichtlich überschreiten werden", beurteilt Der AWO-Chef die künftige Entwicklung positiv.
Noch größer waren die Zuwächse im Export nach Jugoslawien. Die österreichischen Lieferungen stiegen im Vorjahr um 37% auf 254 Mio Euro an, die Importe aus Jugoslawien erreichten einen Wert von 37 Mio Euro (plus 21%). "Der gewaltige Nachholbedarf wird in der nächsten Zeit dazu beitragen, dass Jugoslawien seine frühere Bedeutung für die Exportwirtschaft Österreichs wiedererlangt", so Koren. Bei den Investitionen liegt Österreich nach Deutschland und Italien derzeit an dritter Stelle, wobei aufgrund des bereits jetzt bestehenden massiven Interesses an den anstehenden Privatisierungen die österreichischen Investitionen weiter steigen werden. "Für Bosnien-Herzegowina ist nach einem nur geringfügigem Plus bei den österreichischen Exporten von 2,7% auf 179 Mio Euro im Vorjahr heuer mit einem dynamischen Anstieg zu rechnen, begründet auf den Zahlen der ersten sechs Monate ( 108 Mio Euro bei plus 30%)", ist Koren zuversichtlich. Die österreichischen Investitionen erreichten seit Kriegsende mehr als 100 Mio Euro und bestehen zur Jahresmitte 2002 aus 80 österreichische Produktions- und Vertriebsniederlassungen.
Das Handelsvolumen mit Rumänien hat im Vorjahr erstmals die Schallmauer von einer Mrd Euro übertroffen, wobei sich die Exporte seit 1994 bereits versechsfacht haben. Österreichischen Exporten in Höhe von 686 Mio Euro (Plus 35,4%) standen Importe von 423 Mio Euro (plus 26,7%) gegenüber. Koren: "Bei den Investitionen zählen österreichische Firmen zu den bedeutendsten Arbeitgebern für rund 25.000 Rumänen und bei Bier, Zucker und Kartonagenverpackung sind wir Marktführer." Insgesamt sind 2000 Firmen mit österreichischer Kapitalbeteiligung in Rumänien registriert. Mit Bulgarien hat Österreich eine traditionell enge Außenhandelsverflechtung, die 2001 mit österreichischen Exporten in Höhe von 245 Mio Euro (plus 13,4%) und Importen von 112 Mio Euro (plus 32,8%) einen Wert von 357 Mio Euro erreichte. "In Bulgarien liegt Österreich bei den Investitionen an fünfter Stelle. Im Rahmen der bevorstehenden Privatisierungen sollten sich weitere Investitionsmöglichkeiten für Österreich ergeben", ist Koren überzeugt.
"Die Konjunktur- und Krisenanfälligkeit von Waren- und Dienstleistungsexporten nimmt ab, je höher Direktinvestitionen im jeweiligen Markt sind. Gerade die Region Süd-Osteuropa ist ein gutes Beispiel dafür, dass Direktinvestitionen stabilisierende Effekte auf den Warenaustausch haben", fasst Walter Koren die Erfolgsbilanz für diese Region zusammen. Koren: "Von den unmittelbaren Nachbarländern Slowenien und Kroatien ausgehend, erweitern Österreichs Firmen ihren Aktionsradius in immer entferntere Märkte und sind in dieser Region zu geschätzten Exporteuren und Investoren geworden."

 
Grenzüberschreitende Kooperationen als Chance für ländlichen Raum
Molterer bei internationalem Symposion in Kärnten und Slowenien
Ferlach (aiz) - Grenzüberschreitende Kooperationen sind eine große Chance für den ländlichen Raum. Darin waren sich alle Teilnehmer an dem internationalen Symposion "Ländliche Entwicklung - Erfolg durch Kooperation" am Mittwoch (25. 09.) einig. Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer und sein slowenischer Amtskollege Franc Brut unterstrichen laut APA, dass die beiden Länder bereits in vielen Bereichen zusammenarbeiten würden, dies solle noch vertieft werden.
Molterer legte neuerlich ein Bekenntnis zur Erweiterung der EU ab. "Nun wächst wieder zusammen, was in den Schicksalen der Geschichte auseinandergezwungen wurde", sagte der Minister. Die Erweiterung bringe aber auch neue Herausforderungen für die Bevölkerung der ländlichen Räume mit sich. Es gelte daher, den Menschen dort gleichwertige Lebensbedingungen zu ermöglichen. "Nicht gleich, aber gleichwertig", betonte Molterer. Bei der Weiterentwicklung der europäischen Politik solle daher der Stärkung des ländlichen Raums größtmögliche Bedeutung beigemessen werden.
Brut erklärte bei einer Pressekonferenz in Ferlach, Österreich und Slowenien hätten fast deckungsgleiche Ansichten und Erwartungen bezüglich der Entwicklung im ländlichen Raum. Dies sei auch nicht verwunderlich, die beiden Länder hätten schließlich eine lange gemeinsame Tradition und Geschichte. Seiner Ansicht nach würden die Regionen in einem vereinten Europa eine bedeutende Rolle in der Gestaltung spielen. Die EU-Erweiterung bezeichnete er als historische Chance. Es gebe bereits eine ganze Reihe von Themen, wo man kooperiere, sagte Brut. Als Beispiele nannte er die Nutzung von Biomasse, den Tourismus, die Umwelt- und Forstpolitik, aber auch gemeinsame Fahrradrouten oder Weinstraßen. "Die Kooperation findet bereits statt, aber sie muss noch intensiviert werden", so Brut.

Quelle: http://www.aiz.info/

 
Printmedien geht es "schlecht auf hohem Niveau"
Trotz Jammern wegen Kosten keine Krise der Zeitungen
Wien (pte) - Trotz Restrukturierungen und Kostensenkungen bei den Printmedien sehen Vertreter der Zeitungsbranche die Zukunft ihrer Produkte optimistisch. Am zweiten Tag der 9. Österreichischen Medientage diskutierten am Donnerstag (26. 09.) Eugen Russ (Vorarlberger Nachrichten), Rudi Klausnitzer (Verlagsgruppe News), Peter Muzik (Wirtschaftsblatt), Hans Gasser (Süddeutsche Zeitung), Torsten J. Klein (Berliner Verlag) sowie Tobias Trevisan von der NZZ zum Thema "Versagen die wirtschaftlichen Rezepturen?".
Gasser, dessen Zeitung im Juni erstmals in die roten Zahlen rutschte und Personal abbauen musste, bezeichnete das Zeitungsgeschäft als "verwöhnte Branche". Es sei verwegen" den Maßstab an dem Ausnahmejahr 2000 festzumachen, ergänzte Russ, mit der Vorarlberger Zeitung erfolgsverwöhnt. Den elektronischen Medien gehe es im Vergleich wesentlich schlechter.
Die NZZ hat aber auch schon bessere Zeiten erlebt, so Trevisan. Man müsse Kosten sparen, wo es nur geht, erstmals auch beim Personal. Die NZZ werde sich verstärkt auf ihren Brand konzentrieren. Die Marke ist auch für Gasser eine wesentliche Zutat im Erfolgsrezept der Tageszeitungen. Wie Klausnitzer betont er, dass Zeitungen wegen ihrer Inhalte gekauft werden. Geprägt wird eine Tageszeitung als Marke von der Redaktion, weshalb Gasser Redaktionszusammenlegungen für den falschen Weg" hält. Dass hinter den Inhalten auch eine entsprechende wirtschaftliche Struktur stehen müssen, war Klausnitzer bemüht zu betonen.
Ohne die Zusammenlegung nicht markenrelevanter Tätigkeiten wäre es der Verlagsgruppe News nicht möglich, eine so breite Palette an Titeln anzubieten. News kann sich demnach nicht beschweren: "Es geht uns schlecht auf hohem Niveau", so Klaisnitzer, und man wolle "angreifen statt verteidigen". Zur Qualität bemerkt Klausnitzer, dass sie "unter unterschiedlichen Erwartungshaltungen unterschiedlich bewertet" werde, er sich also - nicht überraschend - am Leser orientiert. Den Vergleich mit Qualitätszeitungen wollte Gasser nicht gelten lassen - auch nicht mit Qualitätszeitungen in den USA. Diese hätten eine monopolartige Stellung in Großstädten und ihren Einzugsgebieten. Die SZ hingegen habe neben dem hohen Aufwand auch die überregionale Konkurrenz zu bestehen.

 
Neuer Anbieter im Electronic Bill Presentment startet im Dezember
EBPP bietet Service für mehr als eine Million aktive Internet Banking-Kunden – EU-Kommission genehmigt Einstieg der Erste Bank
Wien (ba-ca) - Die EBPP Electronic Bill Presentment and Payment GmbH, das Joint-Venture der drei größten österreichischen Bankengruppen zur elektronischen Rechnungspräsentation und -zahlung, wird im Dezember 2002 am Markt starten.
Mehr als eine Million aktive Internet Banking-Kunden können die neue Dienstleistung im Internet Banking der beteiligten Banken einfach und bequem nutzen. Damit besitzt die EBPP GmbH alle Voraussetzungen, um binnen kurzer Zeit Marktführer zu werden.
Die EU-Kommission hat vor kurzem den Einstieg der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen aus kartellrechtlicher Sicht genehmigt. Somit werden Erste Bank, Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) und Raiffeisen Bankengruppe nun jeweils ein Drittel der Anteile an EBPP GmbH halten. Mit dem gemeinsamen Privatkundenstock ist ein sehr großes Kundenpotenzial vorhanden: Konkret haben 73 von 100 Privatkunden über 15 Jahre ihre Hauptbankverbindung bei einer der drei Bankengruppen. Dies sind fast 5 Millionen Österreicher.
Die EBPP GmbH wurde im April 2002 von BA-CA und Raiffeisen gegründet und ist verantwortlich für die Realisierung und den Betrieb der Electronic Bill Presentment and Payment Plattform. Über diese Plattform können Rechnungsleger wie etwa Telekom-Unternehmen, Versicherungen und Energieversorger ihre Rechnungen in das Internet-Banking der Privatkunden bzw. in die Electronic Banking-Anwendungen der Firmenkunden senden. Durch den lückenlosen Prozess - elektronische Rechnungslegung und die Möglichkeit der direkten Bezahlung - bewirkt EBPP eine deutliche Arbeitserleichterung für den Rechnungsleger und schafft mehr Komfort für den Privat- und Firmenkunden.
Voraussichtlich ab Dezember können sich die Kunden der beteiligten Finanzinstitute ihre Rechnungen im ihnen vertrauten Internet-Banking präsentieren lassen - und diese komfortabel, sicher sowie orts- und zeitunabhängig per Mausklick bezahlen. Die bekannte 128 bit-Verschlüsselung des Internet-Banking sorgt für eine sichere und weithin akzeptierte Überweisungsform.
"Neben der Vereinfachung für die Privatkunden unterstützt die neue Dienstleistung EBPP den weiteren Ausbau des E-Commerce für die österreichische Wirtschaft", unterstreicht Christian Wagner, Geschäftsführer der EBPP GmbH, auch die Bedeutung für Unternehmen.