Thema Neuwahlen – 27. September 2002

     
 Schüssel: Bis zu 35.000 neue Arbeitsplätze im Gesundheits- und Pflegebereich
Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sprach sich am Donnerstag (26. 09.) für eine Qualifizierungsoffensive in den Sozial- und Pflegeberufen aus. Schüssel: "Die Sozial- und Pflegeberufe werden auf Grund der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren unerhörte Bedeutung erlangen.
Durch eine Qualifizierungsoffensive könnten bis zu 35.000 neue Arbeitsplätze im Sozial- und Gesundheitsbereich geschaffen werden schaffen, um den geänderten sozialen Bedingungen gerecht zu werden. Gleichzeitig ist die demographische Veränderung unserer Gesellschaft auch eine Chance für den Arbeitsmarkt, vor allem für Wieder- und Quereinsteigerinnen."
Finanziert wird dieses Ausbildungsoffensive, die nächstes Jahr von 1.300 Personen angenommen werden kann, aus Mittel des Arbeitsmarktservice. Der Bundeskanzler sprach sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Arbeitsminister Martin Bartenstein nach einem Besuch im Wiener Caritas Ausbildungszentrum auch für eine Imageoffensive für die Pflegeberufe aus. Darüber hinaus forderte er die Bundesländer auf, eine Standardisierung der Ausbildungen zu erreichen, um die regionale Mobilität der Fachkräfte zu fördern.
Die demographische Veränderung charakterisierte der Bundeskanzler an Hand konkreter Zahlen. So wird die Zahl der über 60-jährigen von 1,7 Millionen Menschen im Jahr 2001 auf 2,28 Millionen im Jahr 2021 ansteigen. Die Zahl der Pflegebedürftigen erhöht sich im selben Zeitraum von 540.00 auf rund 800.00 Personen. Schüssel: "Die Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen wird im Familienverband gepflegt. Auch hier gilt es professionelle Unterstützungen zu leisten. Wir dürfen nicht vergessen, dass Art der Betreuung, die wir älteren Menschen angedeihen lassen, der Gradmesser für die soziale Qualität einer Gesellschaft ist. Wir garantieren eine hohe Qualität. Unser weltweit einzigartiges Modell der Familienhospizkarenz ist unsere Antwort auf die Politik in den Niederlanden und Belgien. Wir unterstützen die Sterbebegleitung und nicht die Sterbehilfe. Mit unserer Politik der sozialen Verantwortung wollen wir eine würdige Begleitung ins Leben und aus dem Leben sicherstellen."
   
 Einem: Schüssel und Bartenstein in Geiselhaft der FPÖ
Wien (sk) - "Schüssel und Bartenstein müssen bei Besuch des Ausbildungszentrums der Caritas im neunten Wiener Gemeindebezirk zugeben, dass sie arbeitsmarktpolitisch in Geiselhaft der FPÖ sind", stellte der stv. Klubobmann Caspar Einem am Donnerstag (26. 09.) fest.
"Der Bundeskanzler ist offenbar nicht in der Lage bestehende Probleme auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere im Bereich der Pflegeberufe, zu lösen, weil ihn die Fremdenfeindlichkeit der FPÖ daran hindert", so Einem weiter.
"Der selbe Bundeskanzler Schüssel will mit der FPÖ weiter regieren. Wer, wenn nicht er? Am 24.11. können sich die Österreicherinnen und Österreicher darauf eine Antwort geben", so Einem abschließend.