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Thema Neuwahlen – 28. September 2002
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Rauch-Kallat:
Brauchen einen Außenminister, der zu Österreich steht
Petritsch geeigneter Kandidat für SP-Oppositions-Sprecher - ÖVP-Generalsekretärin
weist Kritik an Außenministerin scharf zurück
Wien (övp-pk) - "Wir brauchen einen Außenminister, der zu unserem Land steht und
nicht schon wieder jemanden, der Österreich schlecht macht und beim ersten großen Interview zeigt, dass
ihm die Parteipolitik wichtiger ist als eine Politik für Österreich", sagte VP-Generalsekretärin
Abg.z.NR Maria Rauch-Kallat am Freitag (27. 09.) zum Format-Interview des SPÖ-Kandidaten
für das Außenamt Wolfgang Petritsch.
"Ein Außenminister muss das ganze Land im Ausland vertreten. Das kann er nicht, wenn er die Situation
im Inland so parteipolitisch kommentiert, wie das Wolfgang Petritsch tut", so Rauch-Kallat, die die Kritik
von Petritsch an der österreichischen Außenministerin "auf das Schärfste" zurückwies.
Wenn Wolfgang Petritsch der Außenministerin in der Frage der Sanktionen gegen Österreich vorwerfe, sie
habe "das Gegenteil" von einem gewünschten Erfolg erreicht, "dann zeigt das, dass er aus parteipolitischen
Gründen vollkommen an der Realität vorbei argumentiert: Denn die Überwindung der Sanktionen gegen
unser Land war eine herausragende Leistung, die unsere Außenministerin gemeinsam mit dem Bundeskanzler erbracht
hat und diese Leistung wird weit über alle parteipolitischen Grenzen hinweg von der überwiegenden Mehrheit
der Bevölkerung äußerst positiv gewürdigt".
Es sei bezeichnend, "dass Petritsch im Format-Interview eine klare und eindeutige Ablehnung der Sanktionen
gegen Österreich vermissen lässt". Dies sei aber kein Wunder, wenn man bedenke, dass er gleichzeitig
sage, die politische Situation in Österreich in den letzten zweieinhalb Jahre habe ihn "ziemlich erschüttert".
"Damit ist Wolfgang Petritsch ein geeigneter Kandidat für den außenpolitischen Oppositions-Sprecher
der Gusenbauer-SPÖ, aber sicher nicht ein Außenminister, wie ihn Österreich braucht", so Rauch-Kallat.
Von einem Außenminister müsse man auch erwarten, dass er auf dem Boden der europäischen Realität
Politik macht. Auch diesbezüglich lasse Petritsch das notwendige politische Profil gleich zu Beginn vermissen:
"Wenn gerade ein Diplomat, der es eigentlich besser wissen müsste, sagt, seine Erfahrungen am Balkan
hätten ihm gezeigt, wie unnötig Abfangjäger sind, dann lebt er offensichtlich in einer sozialistischen
Wunschwelt und nicht in der Realität, die gerade im Zusammenhang mit dem Jugoslawien-Konflikt bewiesen hat,
wie wichtig eine funktionierende Luftraumüberwachung ist", schloss Rauch-Kallat.
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Einem:
Versuchte Diffamierung von Petritsch durch Rauch-Kallat durchsichtig
Wien (sk) - "Die verzweifelten Versuche von ÖVP-Generalsekretärin Rauch-Kallat, den
wohl angesehensten österreichischen Diplomaten Wolfgang Petritsch zu diffamieren, sind durchsichtig und gehen
völlig ins Leere", stellte SPÖ-Europasprecher Caspar Einem am Freitag (27. 09.)
gegenüber dem SPÖ-Pressedienst klar.
Ob als österreichischer Botschafter in Belgrad, als EU-Beauftragter für den Kosovo bei den Friedensgesprächen
in Rambouillet oder als Hoher Beauftragter der internationalen Gemeinschaft in Bosnien - Petritsch bewährte
sich auf äußerst schwierigem Terrain hervorragend und erwarb sich von allen Seiten höchste Anerkennung.
"Daran wird auch die Tatsache nichts ändern, dass Rauch-Kallat nicht damit leben kann, dass dieser hervorragende
Diplomat die Nummer eins auf der Wiener SPÖ-Landesliste ist", so Einem. Er betonte: "Die SPÖ
ist jedenfalls stolz darauf, Wolfgang Petritsch für die Kandidatur gewonnen zu haben."
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SPÖ
will Österreich bei Wirtschaftswachstum auf Überholspur in der EU bringen
Wien (sk) - "Die SPÖ will Österreich beim Wirtschaftswachstum wieder auf die Überholspur
innerhalb der EU bringen, wenn sie wieder Regierungsverantwortung tragen sollte", verspricht SPÖ-Budgetsprecher
Rudolf Edlinger am Freitag angesichts der neuen, wenig erfreulichen Wachstumsprognosen.
"Das Wirtschaftswachstum Österreichs ist in den Jahren 1996 bis 1999 ständig über dem EU-Durchschnitt
gelegen. Seither liegt es darunter. Hauptgrund ist eine Budgetpolitik, die Kaufkraft, Investitionen, Wachstum und
Beschäftigung abgewürgt hat. Es war falsch, in Zeiten des weltwirtschaftlichen Abschwunges den Sparkurs
stur weiterzuführen. Andere Länder haben richtig reagiert und der Wirtschaft Investitionsanreize und
den Menschen Kaufkraft gegeben. Durch den sturen Sparkurs in Österreich sind auch die Steuereinnahmen stärker
eingebrochen und Budgetprobleme entstanden. Das kürzlich beschlossene Konjunkturpaket kommt viel zu spät",
analysiert Edlinger.
Für die EU wird im Jahr 2003 ein Wachstum von 2,5 Prozent prognostiziert. "Es muss gelingen, dass wir
wieder auf dieses Niveau und darüber kommen", verlangt Edlinger. Die jüngsten Prognosen von IHS
und WIFO deuten aber darauf hin, dass Österreich darunter bleibt. Für Edlinger muss das Wirtschaftswachstum
außerdem "neue Qualitäten" haben. "Es geht nicht nur einfach um das Erreichen bestimmter
Wachstumszahlen, sondern auch um das Wie und den Weg dorthin", so Edlinger und nennt dabei fünf Punkte.
Die ersten Maßnahmen einer neuen Bundesregierung müssten demnach eine Entlastung kleiner Einkommen sein,
"weil diese ihre Kaufkraft sofort im Inland umsetzen und es auch um Gerechtigkeit gegenüber den kleinen
Leuten geht", so Edlinger.
Zweitens müsse es "ausreichende Investitionsanreize für die Wirtschaft geben", wobei einer
gezielten Förderung investierender Betriebe der Vorzug vor einer allgemeinen Lohnnebenkostensenkung zu geben
wäre.
Drittens müsse die Regierung selbst "vor allem in Bildung, Forschung und Entwicklung sowie in die Infrastruktur
investieren. Erst dadurch wird das Wachstum langfristig nachhaltig, weil dies die Grundlagen zukünftiger Entwicklungen
sind".
Viertens gehe es darum, "dass Arbeitseinkommen wieder gleich stark wachsen wie Kapitaleinkommen, damit wieder
mehr Geld in die reale Wirtschaft fließt als in spekulative Geschäfte. Es mache keinen Sinn, in eine
Finanzwirtschaft Geld zu pumpen, die mehr Renditen verspricht als die reale Wirtschaft jemals erwirtschaften kann",
so Edlinger.
Und fünftens gehe es auch um ein ökologisch verträgliches Wachstum, also insbesondere die Förderung
von Klimaschutzmaßnahmen, so Edlinger. Hier gebe es noch viel Nachholbedarf und Chancen für neue Arbeitsplätze.
Weil all das "mit dem Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes vereinbar sein muss", unterstreicht Edlinger,
werde man um Prioritätensetzungen und intelligente Reformen bei öffentlichen Ausgaben sowie die Abschaffung
von Steuerprivilegien nicht herumkommen. "Aber so, dass die soziale Gerechtigkeit gewahrt bleibt", betonte
Edlinger.
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Prinzhorn:
Wer Rot-Grün wählt, wählt Steuererhöhungen
Rot-grüne Regierung in Deutschland macht es vor
Wien (fpd/27. 09.) - Der freiheitliche Bundesobmannstellvertreter und Wirtschaftssprecher DI
Thomas Prinzhorn sieht aufgrund der Entwicklungen in Deutschland, wo SPD und Grüne die Ökosteuer ausbauen
und ein massives Steuererhöhungspaket zu schnüren im Begriff sind, seine Befürchtungen bestätigt:
mit Rot-Grün wird es auch in Österreich Steuererhöhungen geben.
Ein Blick nach Deutschland, wo fünf Tage nach der Wahl den Bürgern Steuererhöhungen und neue Steuern
in Aussicht gestellt würden, lasse erahnen, was Österreich im Falle einer Koalition Gusenbauer/Van der
Bellen blühe. Weder SPÖ noch die Grünen hätten ein Wirtschaftskonzept, außer jenes, die
Steuer- und Abgabenquote noch weiter in die Höhe zu treiben. "Die Ideenlosigkeit des Herrn Gusenbauer
in Wirtschaftsfragen ist legendär, die Reformbereitschaft der SPÖ nicht einmal ein Lippenbekenntnis",
so Prinzhorn.
Mit der FPÖ gebe es ein klares Ziel, zu dessen Erreichen von der jetzigen Bundesregierung unter Federführung
der Freiheitlichen Partei die Weichen gestellt wurden: die Senkung der Steuer- und Abgabenquote auf unter 40% bis
2010. Prinzhorn: "Das von FPÖ und ÖVP geschnürte Konjunkturpaket 2002 beinhaltet neben einer
Lohnnebenkostensenkung für die Wirtschaft auch beschäftigungsbelebende Maßnahmen und nimmt sozialpolitische
Korrekturen einer verfehlten Politik von Rot-Schwarz, wie etwa die von der FPÖ hineinreklamierte Wiedereinführung
der Schüler- und Lehrlingsfreifahrt, vor. Damit werden eindeutige Signale für eine Fortführung der
notwendigen Reformpolitik gesetzt. Die Bereitschaft dazu war noch nie so groß".
Prinzhorn sagte, den Österreichern müsse klar sein, welche Risiken mit einer rot-grünen Regierung
ins Haus stünden. Ein Kanzler Gusenbauer mit einem Vizekanzler Van der Bellen bedeute nicht nur wirtschaftspolitischen
Stillstand, sondern Rückschritt - siehe Deutschland.
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