Bundeskanzler Schüssel eröffnet Dürer-Ausstellung  

erstellt am
08. 09. 03

Schüssel: Albertina ist der beste Ort, um Dürer- Werke zu zeigen
Wien (bpd) - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel eröffnete am Donnerstag (04. 09.) Abend im Festsaal der Hofburg die "Albrecht Dürer - Georg Baselitz Ausstellungen". Neben dem Bundeskanzler sprachen der deutsche Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer, in Vertretung von Kulturministerin Elisabeth Gehrer Außenministerin Benita Ferrero-Waldner und der Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder. "Dürer ist ein Künstler, der nicht nur in einer Zeit der Umbrüche gelebt, sondern diese auch reflektiert hat", betonte der Bundeskanzler. Dürer, der sich mit den geistigen Strömungen seiner Zeit, mit Luther und den Humanisten auseinander setzte, habe intellektuell in seinen düsteren religiösen Sujets die Krisen dieser Zeit wiedergegeben, so der Bundeskanzler. Daher sei es auch wichtig zu sehen, wie es weitergegangen sei, wie sich die Zeit und Umstände nun zum Positiven gewandelt hätten. "Das Misstrauen allem Fremden gegenüber ist einem Bekenntnis zu Europa gewichen. Wir erfreuen uns nun an dieser Vielfalt und seinem Reichtum. Dürers Werk ist unser gemeinsames Erbe für eine gemeinsame Zukunft", betonte Außenminister Fischer. Auch Außenministerin Ferrero-Waldner hob die europäische Dimension Dürers und die Grenzenlosigkeit seines Schaffens hervor. Albertina-Direktor Schröder betonte die Einmaligkeit dieser Retrospektive, die die einstmaligen mit den gegenwärtigen Dürer-Beständn der Albertina wieder zusammenführe.

Die Albertina sei der beste Ort, die Werke Dürers zu zeigen, so Schüssel weiter. "Dürers Zeit war die Renaissance, die auch Wiedergeburt bedeutet. Es war der Versuch, sich als Mensch zu befreien und sich Freiräume zu erobern. Das bedeutet auch Aufklärung. In der Albertina herrschte stets ein aufgeklärter Geist, hier wurde stets modern gedacht und von Anfang an nach Neuem und Zeitgenössischem gesucht. Hier in der Albertina läuft zusammen, was europäische Kunstgeschichte hervor gebracht hat", so der Bundeskanzler und verwies auf den umfassenden Kunstbestand der Sammlung, der von der Spätgotik bis in die Moderne reicht. Dieser Bogen in die Gegenwart werde mit den Bildern von Georg Baselitz auch bei dieser Ausstellung sichtbar, so Schüssel. Es sei spannend den Unterschied der Vorgangs- und Auffassungsweise der beiden Künstler Seite an Seite zu erleben, so der Bundeskanzler abschließend.
     
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