LISA-Filmchef Karl Spiehs: »Meine größte Herausforderung«, ORF-Programmdirektor
Dr. Scolik: »Ein TV-Event«
Wien (orf) - Der Segen des Meisters beflügelt sie: Der österreichische Starproduzent Karl
Spiehs (LISA-Film) ist glücklich, dass "Henning Mankell das Drehbuch gelesen und uns eine wunderschöne
Empfehlung geschrieben hat" und Regisseur Urs Egger arbeitet mit Stars wie Tobias Moretti, Veronica Ferres
und Maximilian Schell enthusiastisch daran, "die Atmosphäre des Buches zu verbildlichen". Am Donnerstag
(04. 09.) fanden sich der Regisseur und die Darsteller sowie Vertreter von LISA-Film,
ORF und ARD nahe am Set im Schloss Kirchberg am Walde (Niederösterreich) ein, um erste Einblicke in die seit
9. August laufenden Dreharbeiten an der topbesetzten Literaturverfilmung des Bestsellers "Die Rückkehr
des Tanzlehrers" zu geben. ORF-Programmdirektor Dr. Reinhard Scolik brachte die freudige Stimmung auf den
Punkt: "Wir wünschen uns alle einen tollen Film." Dass der Wunsch Realität wird, ist angesichts
der Professionalität der Produktion gewiss. "Das Fernsehen braucht Events und ausschlaggebend dafür
sind hervorragende Stoffe, internationale Stars, eine innovative Regie. All das vereint diese Produktion. Besonders
froh bin ich darüber, dass dieser Film großteils in Österreich realisiert werden kann", so
Dr. Scolik.
Karl Spiehs: "Meine größte Herausforderung"
Dass der Film zum Event wird, dafür sorgen alle Beteiligten, denn sie arbeiten an dem, was Karl Spiehs
als die "größte Herausforderung, der ich mich bisher stellte" bezeichnet. Unter der Regie
von Urs Egger ("Der Opernball") wird noch bis 20. Oktober in Wien, dem Waldviertel und Schweden aus dem
Bestseller "Die Rückkehr des Tanzlehrers" (mehr als 1,6 Millionen verkaufte Bücher in Deutschland
und Österreich), der vom US-Drehbuch-King Don Bohlinger ("Das Experiment") TV-gerecht adaptiert
wurde, ein opulenter TV-Zweiteiler - mit hochkarätiger internationaler Besetzung: Die "Jedermann"-Stars
Tobias Moretti und Veronica Ferres stehen ebenso vor der Kamera wie Oscar-Preisträger Maximilian Schell (drehte
zuletzt die LISA-Film/ORF-Produktion "Alles Glück dieser Erde"). Moretti (stand zuletzt für
den ORF für "Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers" und "Schwabenkinder" vor der Kamera)
ist in der Rolle des Kommissars Stefan Lindmann zu sehen, "Buhlschaft" Veronica Ferres ("Die Manns
- Ein Jahrhundertroman", zuletzt in der ORF-Koproduktion "Annas Heimkehr") spielt die Tochter des
Mordopfers, an der der Kommissar mehr als nur berufliches Interesse hat. Weitere Rollen spielen der Engländer
Matthew Marsh ("Bad Company", "Spy Game"), John Wood ("Orlando", stand für den
ORF im Vierteiler "Napoleon" vor der Kamera), der Norweger Björn Floberg ("I Am Dina)"
und Michael Byrne, der in Martin Scorseses Mafia-Epos "Gangs of New York" zu sehen war.
Am Anfang war das Telefon
Begonnen hat alles mit einem kryptischen Anruf der Produktionsfirma bei Regisseur Urs Egger. Auf die geheimnisvoll
gestellte Frage, ob der denn im Sommer und Herbst 2003 Zeit hätte, sagte der "Opernball"-Macher
genauso vage: "Vielleicht". Erst als sich nach weiteren Telefonaten herausstellte, dass ihn die LISA-Film
für eine aufwendige internationale Mankell-Verfilmung verpflichten will, fing Egger Feuer. Es wurde am Konzept
gefeilt, über mögliche Darsteller sinniert - und bald nahm das Projekt konkrete Formen an. Als dann die
Besetzung fixiert wurde, war für den Schweizer Starregisseur klar, dass sein Film gut wird. Der Grund: "Starke
deutschsprachige Schauspieler eingebettet in ein starkes Ambiente, umrahmt von internationalen Stars, die dem Kinopublikum
hierzulande ein Begriff sind." Doch nicht nur für den Produzenten Karl Spiehs und Regisseur Urs Egger
ist das Projekt eine große Herausforderung. Auch "Buhlschaft" Veronica Ferres ist von ihrem Part
fasziniert: "Eine Rolle wie diese gibt es für Frauen sehr selten: Es kommt nicht oft vor, dass eine Frau
der Drahtzieher ist, der mit den anderen Protagonisten wie mit Marionetten spielt." Wie sie Karl Spiehs für
die Rolle der Veronica Molin köderte? "Er hat mich in Salzburg mit Schwedenbomben überzeugt."
Keine süße Versuchung benötigte der LISA-Film Chef bei Tobias Moretti. Für den Tiroler Schauspielstar
war nach einem Gespräch mit Karl Spiehs klar: "Er will den Film auf dem Niveau machen, das dieses Buch
verdient. Mankell ist außergewöhnlich: Er verbindet Genre mit Atmosphäre. Seine Werke haben alle
eine unwirkliche, abstrakte Seite - und das versuchen wir, in den Film einfließen zu lassen."
Beinahe unwirklich kam Tobias Moretti auch die Gegend des Waldviertels vor, die einen beträchtlichen Teil
der düster-spannenden Atmoshäre der Verfilmung ausmacht: "Ich habe diese Schönheit hier gar
nicht vermutet", gab sich der "Andreas Hofer"- und "Schwabenkinder"-Star angenehm überrascht.
Veronica Ferres stimmt zu: "Als ich im Bus zum Set gefahren wurde, durch diese naturbelassene Gegend, war
das beinahe eine mystische Erfahrung." Und auch wenn die malerische Waldgegend nahe der tschechischen Grenze
im Film zur schwedischen Einöde mutiert - "man soll nicht so tun, als ob das Waldviertel 'nur' eine Art
Ersatz-Schweden ist", fordert Moretti. "Das hat sie nicht verdient." |