Wien (bmi) - Innenminister Dr. Ernst Strasser überreichte am Mittwoch (03. 09.)
im Bundesministerium für Inneres das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
an Dr. Paul Le Caër, einen Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen und seines Außenlagers
Redl-Zipf in Oberösterreich.
Paul Le Caër, geboren 1923 in Frankreich, wurde 1943 als Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten
verhaftet und in das KZ Mauthausen deportiert. Im November 1943 kam der Medizinstudent ins Mauthausen-Nebenlager
Schlier, wo er im Krankenrevier eingesetzt wurde. Während des Evakuierungsmarsches nach Ebensee gelang ihm
am 4. Mai 1945 die Flucht. Er bewahrte das "Totenbuch" des Lagers Schlier und Fotos des Lagerkommandanten
vor der Vernichtung. Im Lager Schlier befanden sich Produktionsstätten zur Raketenfertigung; es war eines
der wichtigsten für die Rüstungsindustrie eingerichteten Außenlager Mauthausens.
Paul Le Caër ist Mitglied der französischen Überlebendenorganisation Amicale Nationale des Déportés
et Familles de Disparus de Mauthausen et ses Commandos. Besondere Verdienste erwarb er sich unter anderem in seinem
Bemühen um die Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Außenlagers Redl-Zipf. Im Vorjahr
erschien in der vom Bundesministerium für Inneres herausgegebenen Reihe "Mauthausen Studien" sein
autobiographisches Werk Ein junger Europäer in Mauthausen 1943-1945. |