Daphne II-Programm der EU geht bis 2008 weiter
Strassburg (evp-ed) - "Körperliche, sexuelle und auch physische Gewalt gegen Kinder und
Frauen wird von der EU auch weiterhin bekämpft. Das Europäische Parlament hat in der gestrigen Plenarabstimmung
beschlossen, für das entsprechende EU-Programm Daphne II von 2004 bis 2008 rund 50 Millionen Euro aufzuwenden",
begrüßt die österreichische Europaabgeordnete Dr. Marilies Flemming diese Entscheidung am Donnerstag
(04. 09.).
Das Programm stelle darauf ab, jegliche Form der Gewalt an Kindern und Frauen zu verbieten, zu bekämpfen und
insbesondere zu verhindern. Vor allem grenzüberschreitende Maßnahmen sollen gefördert werden, die
unter anderem der Errichtung multidisziplinärer Netze zum Schutz von Gewaltopfern und gefährdeten Gruppen
dienen. Außerdem soll die Wissensgrundlage erweitert werden und ein Informationsaustausch sowie Ermittlung
und Verbreitung bewährter Praktiken, unter anderem durch Schulungsmaßnahmen, Studienbesuche und Personalaustausch
ermöglicht werden.
Ganz wichtig für Flemming ist eine Sensibilisierung der Zielgruppen (zum Beispiel Angehörige bestimmter
Berufe, zuständige Behörden und gewisse Kreise der breiten Öffentlichkeit) im Hinblick auf ein besseres
Verständnis der Problematik. "Das Programm will auch eine vollständige Ächtung der Gewalt fördern
und die Opfer sowie das Anzeigen von Gewalttaten bei den zuständigen Behörden unterstützen",
so Flemming.
Auf Initiative der Kommission sollen weitere, ergänzende Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu zählen
Studien, die Festlegung von Indikatoren und Sammlung von Daten sowie die Abhaltung von Seminaren und Sachverständigensitzungen.
"Daphne II tritt 2004 in seine zweite Phase. Dieses Programm hat schon bisher dazu geführt, dass Gewalt
aufgespürt und öffentlich gemacht wurde", so Flemming.
In vielen Fällen würden es die Opfer nicht wagen über ihre Erlebnisse zu sprechen. Sie fühlen
sich selbst schuldig und schweigen aus Scham oder Angst. "Dieses Programm soll allen Opfern und ihren betroffenen
Angehörigen das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. Sie sollen effiziente Hilfe erfahren und dabei
nicht der Rache des Täters ausgesetzt werden. Die Erreichung dieser Ziele haben sich zahllose Nichtregierungsorganisationen
zur Aufgabe gemacht. Mit Unterstützung der EU und speziell dieses Programms wurde von ihnen diese Aufgabe
schon bisher sehr gut erfüllt", freut sich Flemming abschließend. |