Bgm. Häupl stellt Kampagne »Wien will's wissen« vor  

erstellt am
05. 09. 03

Schwerpunktthemen sind Jugendarbeitslosigkeit und Sicherheit
Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Gemeinderat Prof. Harry Kopietz stellten am Donnerstag (04. 09.) eine neue Kampagne, "Wien will's wissen", vor. Die Themen, die in einem Mediengespräch der Wiener SPÖ vorgestellt wurden, haben Jugendarbeitslosigkeit und Sicherheit zum Inhalt. In weiterer Folge wird die Aktion "Wien will's wissen" auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden.

Die Frage der Jugendarbeitslosigkeit sei unglaublich wichtig, führte Bürgermeister Häupl einleitend aus. Derzeit werde auf 'Teufel komm raus' gespart, dies geschehe auf Kosten junger Leute. Durch die neue Kampagne soll entscheidend dazu beigetragen werden, dass der Öffentlichkeit bewusst wird, dass durch Fehler der Politik Defizite entstehen. Häupl kündigte in diesem Zusammenhang verschiedene Maßnahmen an. So werde er sich an die Wirtschaft, Innungen und an Betriebe wenden und auf die Situation aufmerksam machen. Besonders wolle er darauf hinweisen, dass die Aufstockung der Lehrlingsausbildung im Interesse der Wirtschaft geschehe. Weiters werde er Minister Bartenstein ersuchen, Lehrlingsstiftungen wieder zu ermöglichen. Dabei gehe es nicht um die Frage, unter welcher Bezeichnung dies geschehe. Häupl erinnerte daran, dass Wien 8 Millionen Euro in die Sicherung von Ausbildungsplätzen investiere und dass die Stadt Wien selbst 1.000 Lehrlinge ausbilde. Schließlich sprach er sich für das "Vorarlberger Modell" aus, demzufolge jene, die ausbilden, von jenen unterstützt werden, die nicht ausbilden.

Forderung nach mehr Polizei
Wie Häupl ausführte, sei es zu einem Ansteigen in manchen Bereichen der Kriminalität gekommen. Dies sei mit der Tatsache untrennbar verbunden, dass in Wien 750 Polizisten weniger zur Verfügung stünden. Er erinnerte an seine schon mehrmals erhobene Forderung, dass Wien 1000 Polizisten mehr benötige. Besonders wichtig wäre es, dass die Polizeischulen wieder gefüllt werden. Während in der Zeit von Innenminister Schlögl rund 700 junge Polizeibeamte ausgebildet wurden, seien es in der bisherigen gesamten Amtszeit von Minister Strasser lediglich 71 gewesen. Er wolle nun vom Innenminister, dass er jene Polizeikräfte, die er Wien weggenommen hat, wieder zurück gibt. Der FPÖ warf er vor, sie würde so tun, als säße sie nicht in der Regierung. In Wirklichkeit trage sie Mitverantwortung und nicht zuletzt habe Finanzminister Grasser an der unerfreulichen Entwicklung entscheidenden Anteil. Das Problem liege darin, dass der Innenminister zwar über die Situation Bescheid wisse, gegenüber den Sparparolen aus der Himmelpfortgasse aber offensichtlich machtlos sei. Abschließend zeigte sich Häupl optimistisch, mit der Deutlichmachung der Problematik und seiner Argumentation durchzukommen. Diese Stadt dürfe nicht zu Lasten der Bevölkerung kaputt gespart werden.

Prof. Kopietz kündigte an, dass die Aktion "Wien will's wissen" in breiter Form der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden soll. Dazu würde neben u.a. Plakaten und Wandzeitungen eine Unterschriftenaktion gehören. Man möchte nicht nur Wiener, sondern auch Besucher der Stadt und Einpendler erreichen. Die Kampagne wird, wie Kopietz ankündigte, die nächsten Wochen andauern und kontinuierlich fortgesetzt.
     
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