EP-Grundrechtsbericht mutiert zum linksideologischen Wunschzettel
Straßburg (evp-ed) - "Der linksideologische Wunschzettel, über den das Europäische
Parlament am Donnerstag (04. 09.) unter dem Titel eines Berichts über die Lage
der Grundrechte in der EU abstimmen muss, strotzt vor größtenteils ungerechtfertigter Kritik. Diese
Kritik ist obendrein nur politisch motiviert und hat nichts mit der Aufgabenstellung des Parlaments zu tun",
kritisiert der EVP-Sicherheitssprecher Dr. Hubert Pirker am Mittwoch (03. 09.) scharf
das Sammelsurium des französischen Linksabgeordneten Fodé Sylla. "Der Berichterstatter hätte
besser überprüfen sollen, inwieweit es Verstöße gegen Grundrechte in den EU-Mitgliedstaaten
gibt. Das wäre der Sache dienlich gewesen und hätte der Übereinkunft zwischen den Abgeordneten entsprochen.
So beweist dieser Bericht aber nur aufs Neue Sylla Gespür für schlechten Schmäh", so Pirker.
"Man kann über politische Wunschvorstellungen aus dem linken Lager diskutieren. Man kann sie begrüßen
oder ablehnen. In einem verantwortungsbewussten Parlamentsbericht über die Einhaltung der Grundrechte haben
sie aber nichts verloren", betonte der ÖVP-Europaparlamentarier. Die vom Berichterstatter eingebrachten
politischen Forderungen reichen von der Ausweitung des Asylrechts, der Legalisierung illegaler Einwanderer und
deren Zugang zum Bildungs- und Gesundheitswesen über die Gleichsetzung von Partnerschaft und Ehe, die Anerkennung
der Homosexuellenehe in allen Mitgliedstaaten bis hin zur Möglichkeit einer Adoption durch Homosexuelle. "Auch
das Zutrittsverbot für Frauen auf den heiligen Ort der griechischen Orthodoxie, den Berg Athos, wird von Sylla
als Grundrechtsverstoß angeprangert", zitiert Pirker aus Sylla's Wunschprogramm.
Auch Österreich wird in mehreren Punkten ungerechtfertigt kritisiert. "Sylla fordert von Österreich
beispielsweise, dass laufende Verfahren nach dem nicht mehr gültigen 'Homosexuellenparagraphen' § 209
StGB eingestellt werden sollen. Hätte er sich ausreichend informiert, wüsste er, dass alle Verfahren
automatisch eingestellt werden, sofern nicht eine Strafbarkeit nach §207 b StGB gegeben ist." Sylla sei
in Österreich jedoch kein Unbekannter: "Die Grünen hatten den Aktionisten bereits zur ersten Regierungsbildung
unter Wolfgang Schüssel zu Hilfe gerufen. Ein Berichterstatter, der in Klagenfurt unter dem Lindwurm stehend
gegen die Regierung demonstrierte, ohne zu wissen, wo er sich eigentlich aufhält und wogegen er demonstriert,
ist nicht ernst zu nehmen", unterstrich Pirker.
"Leider wird das von Sylla verfasste ideologische Wunschprogramm von Liberalen und in weiten Teilen auch von
den Sozialisten unterstützt. Auf Grund der krassen Fehlleistungen und ungerechtfertigten Kritikpunkte des
Berichterstatters wird die Europäische Volkspartei diesen Bericht jedoch geschlossen ablehnen", sagte
Pirker abschließend. |