Inaktivität des Rates gefährdet Zeitplan für rechtzeitigen Abschluß
Straßburg (evp-ed) - "Nach wie vor gibt es keinerlei Anzeichen für Aktivität
von Seiten des Rates zur Einleitung des Vermittlungsverfahrens über eine Transitvertragsverlängerung.
Das ist sehr beunruhigend, denn die Zeit wird langsam knapp, um bis Ende Dezember zu einem Ergebnis zu kommen",
sagte der steirische Europaparlamentarier Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack. Rack, der als Mitglied des Vermittlungsausschusses
am Mittwoch (03. 09.) an der konstituierenden Sitzung der EP-Delegation teilnahm. Rack
forderte den österreichischen Verkehrsminister zu raschem Handeln auf. "Gorbach sollte bei seinem nächsten
Treffen mit seinem italienischen Kollegen auf eine schleunige Behandlung im Rat drängen, sonst schnappt die
Zeitfalle auf Grund des Nicht-Handelns des Rates zu", warnte Rack.
Kritik und Bedauern kam von Rack erneut am Fehlverhalten vor allem der österreichischen Grünen bei der
zweiten Lesung des Ökopunkte-Berichts im vergangenen Juli. "Wenn die Grünen nicht völlig überraschend
aus der gemeinsamen Linie aller Österreicher ausgeschert wären, hätte das Parlament ein gutes Stück
Bewegungsfreiheit in einer entscheidenden Phase gezeigt. Jetzt können die Transitbefürworter mit gutem
Gewissen auf eine einheitliche Haltung des Europaparlaments in beiden Lesungen verweisen und diese als Rechtfertigung
für weitere Unbeweglichkeit verwenden", kritisierte Rack und fügte hinzu: "Im Rahmen der konstituierenden
Sitzung haben sie dieses auch schon mit mehr oder weniger Häme getan."
Derzeit liege alles beim Rat. Dieser müsse die Einleitung des Vermittlungsverfahrens durch einen formalen
Beschluss in einer Ratssitzung ermöglichen. "Solange das nicht geschieht, passiert gar nichts. Die Europaparlamentarier
stehen für das Vermittlungsverfahren seit heute bereit. Jetzt ist der Rat am Zug - und dieser Zug fährt
langsam, aber sicher ab", so Rack abschließend. |