Die Industriellenvereinigung warnt vor mittelfristigem Arbeitskräftemangel und begrüßt
Diskussion über Zuwanderung
Wien (PdI) - Die Industriellenvereinigung (IV) spricht sich für eine seriöse Fortführung
der in den vergangenen Tagen - vor allem durch die Aussagen von Nationalratspräsident Khol - ausgelöste
Diskussion über Zuwanderung bzw. eine neue Einwanderungspolitik aus. "Es mag zwar bei der derzeitigen
konjunkturellen Lage, die mit Arbeitslosigkeit verbunden ist, noch nicht den Anschein haben, aber Experten prognostizieren
bereits jetzt mittelfristig einen erheblichen Arbeitkräftemangel für Österreich", betonte IV-Generalsekretär
Dkfm. Lorenz Fritz. Die IV weise deswegen schon seit geraumer Zeit darauf hin, dass Österreichs Industrie
und Wirtschaft bei der derzeitigen Bevölkerungsentwicklung mittelfristig vor einem Problem ihren Arbeitskräftebedarf
zu decken, stehen wird.
Die Lösung dieses Arbeitskräftemangels könne laut Industriellenvereinigung auf zwei Ebenen gesucht
werden:
- Man müsse es einerseits schaffen, mehr Frauen ins Erwerbsleben zu integrieren. Es ist dabei v.a. wichtig,
Frauen nach einer Unterbrechung des Berufslebens aufgrund der Geburt eines Kindes, den Wiedereinstieg zu ermöglichen.
- Dies müsse Hand in Hand mit einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehen. Es soll keine Entscheidung
"Job oder Kind" getroffen werden müssen, sondern beides vereinbar sein. Deshalb fordert die Industriellenvereinigung
zusätzliche Anreiz-Maßnahmen.
Daneben muss eine sachliche Diskussion über eine gezielte Einwanderungspolitik geführt werden, weil
es sonst nicht gelingen wird, den prognostizierten Arbeitskräftemangel auszugleichen. "Wir werden uns
im Wettbewerb mit anderen EU-Ländern, die die gleichen Probleme haben, um die besten Köpfe bemühen
müssen", so Fritz. Im Gegensatz zu einzelnen Parteienvertretern sei er - Fritz - dafür, sich diesem
Thema nicht einfach zu verweigern.
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