Erfolgreich durch Schlaf  

erstellt am
03. 09. 03

Im Schlaflabor der Universität Salzburg wird untersucht, wie »Lernen im Schlaf« stattfindet
Salzburg (uni) - Bei Nervenzellen von Ratten lässt sich im Schlaf dasselbe Aktivitätsmuster beobachten, wie während eines am Tag vorangegangenen Labyrinthlaufs. Die schlafenden Tiere durchleben diese Erfahrung also nochmals, sozusagen als „replay“. Ähnlich scheint das beim Menschen zu sein: Dem Schlaf kommt neben dem Erholungswert auch eine Funktion im Lernprozess zu. Gelerntes wird am nächsten Morgen oft sogar besser wiedergegeben als unmittelbar nach dem Lernen.

Ein vom FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) finanziertes Projekt untersucht jetzt dieses „Lernen im Schlaf“. Das Institut für Psychologie der Universität Salzburg unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Wolfgang Klimesch arbeitet mit den Wiener Universitätskliniken der Neurologie (Univ.Prof. DDr. Zeitlhofer) und Psychiatrie (Univ.Prof. Dr. Saletu) zusammen.

Mit einem hochmodernen Neuroscan-Bioverstärker wird registriert, wie bei schlafenden Testpersonen gelernte Informationen im Gehirn kodiert und gespeichert werden. Dabei werden 23 EEG-Kanäle, fünf Augenkanäle, die Muskelaktivität von Bein und Kinn, EKG, Atmung und Sauerstoffsättigung im Blut gemessen und aufgezeichnet. „Zusätzlich erfassen wir auch Schlafgewohnheiten, Tagesrhythmus und Befindlichkeit der Versuchspersonen“, erklärt Forschungsassistent Mag. Manuel Schabus. Die Interpretation der Messergebnisse lässt Schlüsse darauf zu, welche Rolle die unterschiedlichen Schlafphasen für die Gedächtnisfunktion spielen. Nach dem Lernen zeigt nun auch das menschliche Gehirn abhängig vom Lernerfolg eine dem „replay“ in Ratten ähnliche Aktivität.

Besonders leidenschaftliche „Nachtschwärmer“ nicht nur unter den Studenten sollten sich dieser Lernfunktion des Schlafes bewusst sein.

Informationen:
Österreichische Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung
http://www.schlafmedizin.at
     
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