Auftragslage deutlich verbessert – Konjunkturverbesserung
im zweiten Halbjahr immer wahrscheinlicher
Wien (ba-ca) - Der BA-CA Einkaufsmanagerindex weist für den August einen Wert von 53,2 auf.
Er erreicht damit ein Niveau wie zuletzt Ende 2000, als das Industriewachstum immerhin bei deutlich über fünf
Prozent lag. "Österreichs Industrie folgt dem steigenden Optimismus in der Weltwirtschaft", meint
Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt
(BA-CA). Besonders die Beurteilung des Produktionsvolumens fiel mit einem Anstieg von 53,1 auf 55,1 im August deutlich
besser aus als noch im Juli.
"Besonders optimistisch stimmt die österreichische Industrie, dass die Exportaufträge im August
erstmals wieder stiegen", meint Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Seit einem Jahr erlebte Österreichs
Industrie sinkende bis stagnierende Exportaufträge. Im August stieg die Beurteilung der Exportauftragslage
erstmals wieder kräftig - von 49,2 auf 51,5. Damit bekommt die bereits seit einiger Zeit leicht steigende
Inlandsnachfrage nun die notwendige Unterstützung.
Die deutlich verbesserte Auftragslage bleibt nicht ohne Wirkung auf den Arbeitsmarkt. Die Mehrheit der befragten
Industriebetriebe gibt zwar schon seit Mai an, dass sie wieder die Beschäftigung erhöhen, mit einem Anstieg
von 51,9 auf 52,9 hat sich dieser Trend jedoch erneut beschleunigt.
"Sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise deuten ebenfalls eine Trendwende an", analysiert Kager,
die darin eine weitere Bestätigung für die verbesserte Konjunkturlage der österreichischen Industrie
sieht. Diese Ansicht wird auch durch die leicht steigenden Vormateriallager unterstützt. Allerdings ist von
Preissteigerungen oder Engpässen noch keine Rede: Weiterhin sind die Preise rückläufig, wenn auch
deutlich weniger stark.
Insgesamt sehen sich die Ökonomen der BA-CA durch die aktuell bessere Stimmung der Industrie auch darin bestätigt,
dass die von ihnen seit längerem für das zweite Halbjahr erwartete Erholung tatsächlich einsetzen
wird. "Mag die Konjunktur weiterhin schwach sein, der Tiefpunkt könnte überwunden sein", gibt
sich Bruckbauer optimistisch. Einen selbsttragenden Aufschwung auf breiter Basis sehen die Ökonomen der BA-CA
derzeit jedoch weder für Österreich noch für den Euro.
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