Österreichs Industrie wird zunehmend optimistischer  

erstellt am
02. 09. 03

Auftragslage deutlich verbessert – Konjunkturverbesserung im zweiten Halbjahr immer wahrscheinlicher
Wien (ba-ca) - Der BA-CA Einkaufsmanagerindex weist für den August einen Wert von 53,2 auf. Er erreicht damit ein Niveau wie zuletzt Ende 2000, als das Industriewachstum immerhin bei deutlich über fünf Prozent lag. "Österreichs Industrie folgt dem steigenden Optimismus in der Weltwirtschaft", meint Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt
(BA-CA). Besonders die Beurteilung des Produktionsvolumens fiel mit einem Anstieg von 53,1 auf 55,1 im August deutlich besser aus als noch im Juli.

"Besonders optimistisch stimmt die österreichische Industrie, dass die Exportaufträge im August erstmals wieder stiegen", meint Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Seit einem Jahr erlebte Österreichs Industrie sinkende bis stagnierende Exportaufträge. Im August stieg die Beurteilung der Exportauftragslage erstmals wieder kräftig - von 49,2 auf 51,5. Damit bekommt die bereits seit einiger Zeit leicht steigende Inlandsnachfrage nun die notwendige Unterstützung.

Die deutlich verbesserte Auftragslage bleibt nicht ohne Wirkung auf den Arbeitsmarkt. Die Mehrheit der befragten Industriebetriebe gibt zwar schon seit Mai an, dass sie wieder die Beschäftigung erhöhen, mit einem Anstieg von 51,9 auf 52,9 hat sich dieser Trend jedoch erneut beschleunigt.

"Sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise deuten ebenfalls eine Trendwende an", analysiert Kager, die darin eine weitere Bestätigung für die verbesserte Konjunkturlage der österreichischen Industrie sieht. Diese Ansicht wird auch durch die leicht steigenden Vormateriallager unterstützt. Allerdings ist von Preissteigerungen oder Engpässen noch keine Rede: Weiterhin sind die Preise rückläufig, wenn auch deutlich weniger stark.

Insgesamt sehen sich die Ökonomen der BA-CA durch die aktuell bessere Stimmung der Industrie auch darin bestätigt, dass die von ihnen seit längerem für das zweite Halbjahr erwartete Erholung tatsächlich einsetzen wird. "Mag die Konjunktur weiterhin schwach sein, der Tiefpunkt könnte überwunden sein", gibt sich Bruckbauer optimistisch. Einen selbsttragenden Aufschwung auf breiter Basis sehen die Ökonomen der BA-CA derzeit jedoch weder für Österreich noch für den Euro.

     
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